Die Milchstraße

Auf einer Ebene steht ein Mensch, hinter ihm steigt die Milchstraße senkrecht vom Horizont auf.

Credit und Bildrechte: Larry Landolfi

Beschreibung: Inspiriert vom Nachthimmel des Planeten Erde im Internationalen Jahr der Astronomie schuf der Fotograf Larry Landolfi diese phantastische Ansicht. Das Kompositbild erweckt den Eindruck, als wäre eine strahlende Milchstraße die himmlische Verlängerung einer Landstraße. Natürlich bezieht sich der Name unserer Galaxis, Milchstraße (lateinisch: Via Lactea), auf ihre Erscheinung als milchiges Band oder Weg zum Himmel. Tatsächlich leitet sich das Wort Galaxie selbst vom griechischen Begriff für Milch ab. Das leuchtende himmlische Band, das in mondlosen Nächten in Regionen mit dunklem Himmel zu sehen ist, wenn auch nicht so hell und farbenprächtig wie auf diesem Bild, entsteht durch das gesammelte Licht unzähliger Sterne in der Ebene unserer Galaxis, zu zart um einzeln aufgelöst zu werden. Das diffuse Sternlicht wird von dunklen Schwaden undurchsichtiger galaktischer Staubwolken durchzogen. Vor vierhundert Jahren richtete Galileo sein Fernrohr auf die Milchstraße und beschrieb sie als „… eine Ansammlung zahlloser Sterne…“

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SNR 0104, ein unüblicher Verdächtiger

Im Bild sind Strne verteilt, dazwischen leuchten violette und rötliche Nebel. Der Einschub rechts unten zeigt den violetten Nebel vergrößert.

Credit: Röntgenstrahlen: NASA / CXC / Penn State / S.Park und J.Lee; Infrarot: NASA / JPL-Caltech

Beschreibung: SNR 0104 ist ein Supernova-Überrest mit einer ungewöhnlichen Form. Er wurde 190.000 Lichtjahre entfernt in unserer Nachbargalaxie, der Kleinen Magellanschen Wolke, gefunden und ist vermutlich die sich ausdehnende Trümmerwolke einer Typ-1a-Supernova – der katastrophalen thermonuklearen Explosion eines weißen Zwergs. Zum Beispiel weist er, wie auch Typ-1a-Supernova-Überreste in unserer eigenen Galaxis, große Mengen Eisen auf. Doch anders als andere Typ-1a-Überreste, etwa die gut untersuchten Tycho, Kepler und SN 1006, ist SNR 0104 definitiv nicht sphärisch. Tatsächlich lässt die Form dieser Supernova den Schluss zu, dass sie sehr asymmetrisch verlief und starke Jets erzeugte. Dieses interessante Kompositbild verbindet Röntgendaten des Chandra-Observatoriums von diesem Überrest, dargestellt in violetten Farbtönen, mit Infrarot-Daten des Weltraumteleskops Spitzer, welche die größere Region abdecken und in roten und grünen Farben kartiert sind. Sie lassen vermuten, dass die Supernova-Explosion in der komplexen und dichten Umgebung einer Sternbildungsregion stattfand. Daher besagt eine alternative Erklärung, dass die sich ausdehnende Trümmerwolke klumpige interstellare Materie zusammenfegt, was aus der seltsamen Form von SNR 0104 geschlossen werden kann. Die ausgedehnte Ansicht in mehreren Wellenlängen umfasst etwa 1800 Lichtjahre in der berechneten Entfernung von SNR 0104.

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Pyrenäen-Nebenmond

Eine Landschaft mit Bergen und Wolken, darüber ein blauer Himmel mit einigen Wolken, links oben ist ein kleiner regenbogenfarbiger Nebenmond.

Credit und Bildrechte: Patrick Lécureuil

Beschreibung: Ein Wolkenmeer umgibt auf dieser stimmungsvollen Aussicht vom Pic-du-Midi-Observatorium die zerfurchten Berggipfel der französischen Pyrenäen. Die Langzeitbelichtung wurde am 4. Juni aufgenommen, die Sternbilder Schütze und Skorpion standen in der sternklaren Nacht am Himmel. Oben rechts liegt ein schwacher, aber farbenprächtiger Nebenmond. Ähnlich wie eine Nebensonne oder Parhelion entsteht ein Nebenmond durch Mondlicht, das durch dünne, sechsseitige Eiskristalle in hoch gelegenen Zirruswolken leuchtet. Wie durch die Geometrie der Eiskristalle vorgegeben, beleuchtet ein heller, fast voller Mond, der sich jenseits des rechten Bildrandes befindet, die Szenerie, der in einem Winkel von 22 Grad zum Nebenmond steht.

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Der staubhaltige Irisnebel

Mitten im sterngefüllten Bild leuchtet ein blauer Nebel mit einem hellen Zentrum.

Credit und Bildrechte: Alvin Jeng (LightBuckets.com)

Beschreibung: Diese Wolken aus interstellarem Staub und Gas blühten 1300 Lichtjahre entfernt in den ergiebigen Sternfeldern des Sternbildes Kepheus. Dieser Nebel, manchmal Irisnebel genannt und pflichtbewusst als NGC 7023 katalogisiert, ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der das Bild von Blumen evoziert. Dunkelwolken aus Staub und kaltem molekularem Gas, die ihn umgeben, sind ebenfalls vorhanden und können an weitere komplexe und phantastische Formen erinnern. Innerhalb der Iris umgibt das staubhaltige Material des Nebels einen heißen, jungen Stern. Die vorherrschende Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau, charakteristisch für Staubkörner, die Sternlicht reflektieren. Zentrale Filamente kosmischen Staubs leuchten in einer zarten rötlichen Fotolumineszenz, während einige Staubkörner die unsichtbare Ultraviolettstrahlung effektiv in sichtbares rotes Licht umwandeln. Infrarotbeobachtungen lassen darauf schließen, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthalten könnte, die als PAHs bekannt sind. In der geschätzten Entfernung des Irisnebels hat diese bemerkenswerte Weitwinkelansicht einen Durchmesser von mehr als 30 Lichtjahren.

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Markarjans Galaxienkette

Durchs Bild verläuft eine kettenförmige Reihe Galaxien.

Credit und Bildrechte: Piotrek Sadowski

Beschreibung: Im Herzen des Virgo-Galaxienhaufens liegt eine auffällige Kette von Galaxien, die als Markarjansche Kette bekannt ist. Diese Kette wird oben rechts von den beiden großen, strukturlosen linsenförmigen Galaxien M84 und M86 markiert. Links darunter liegt ein auffälliges Paar miteinander wechselwirkender Galaxien, bekannt als die Augen. Der Virgo-Haufen ist der uns am nächsten gelegene Galaxienhaufen. Er enthält mehr als 2000 Galaxien und übt einen beträchtlichen Gravitationssog auf Galaxien der Lokalen Gruppe aus, die unsere Milchstraße umgeben. Das Zentrum des Virgo-Haufens liegt etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Jungfrau (Virgo). Mindestens sieben Galaxien in der Kette scheinen sich gleichförmig zu bewegen, während andere zufällig darüber zu liegen scheinen.

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Hüllen um den Mikroquasar Cygnus X-1

Die Grafik zeigt einen Mikroquasar, in den Materie fällt. Er ist von einer Akkretionsscheibe umgeben.

Credit und Bildrechte: Steve Cullen (lightbuckets.com)

Beschreibung: Was passiert mit Materie, die in ein aktives Schwarzes Loch fällt? Im Fall von Cygnus X-1 gelangt wahrscheinlich nur ein kleiner Teil dieser Materie hinein. Einfallendes Gas kollidiert nicht nur mit sich selbst, sondern mit einer Akkretionsscheibe aus wirbelnder Materie, die das schwarze Loch umgibt.

Das Ergebnis könnte ein Mikroquasar sein, der im gesamten elektromagnetischen Spektrum leuchtet und mächtige Strahlen erzeugt, die einen Großteil der einfallenden Materie fast mit Lichtgeschwindigkeit in den Kosmos zurückwirft, ehe sie sich dem Ereignishorizont des schwarzen Lochs auch nur nähern kann.

Die Bestätigung, dass die Jets schwarzer Löcher Hüllen erzeugen können, welche sich ausdehnen, erfolgte kürzlich durch die Entdeckung von Hüllen um Cygnus X-1. Rechts oben ist eine solche Hülle abgebildet, die sehr wahrscheinlich durch den Jet des Mikroquasars und Kandidaten für ein schwarzes Loch Cygnus X-1 erzeugt wurde. Wenn Sie den Mauspfeil über das Bild bewegen, sehen Sie eine kommentierte Ansicht. Der physikalische Prozess, der die Jets des Schwarzen Lochs erzeugt, wird weiterhin erforscht.

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Asteroid Eros, rekonstruiert

Der kartoffelförmige Asteroid im Bild ist von vielen Kratern übersät.

Credit: Projekt NEAR, NLR, JHUAPL, Goddard SVS, NASA

Beschreibung: Der Asteroid 433 Eros, der die Sonne zwischen Mars und der Erde umrundet, wurde im Februar 2000 von der Raumsonde NEAR-Shoemaker besucht. Hochaufgelöste Oberflächenbilder und Messungen, welche der Laser Rangefinder (NLR) der Sonde NEAR erstellte, wurden zu der obigen Visualisierung kombiniert, die auf einem abgeleiteten 3D-Modell des taumelnden Weltraumfelsens basiert. Mit NEAR entdeckten Wissenschaftler, dass Eros ein einzelner fester Körper ist, dass seine Zusammensetzung fast einheitlich ist, und dass er in den frühen Jahren unseres Sonnensystems entstand. Doch manches bleibt rätselhaft, zum Beispiel warum manche Felsen auf der Oberfläche zerfallen sind. Am 12. Februar 2001 kam es zu einem dramatischen Ende der Mission NEAR durch eine gesteuerte Bruchlandung auf der Oberfläche des Asteroiden, die sie gut genug überlebte um eine Analyse der Zusammensetzung des Oberflächenregoliths zu liefern. Im Dezember 2002 machte die NASA einen erfolglosen Versuch, mit der Raumsonde Kontakt aufzunehmen, nachdem diese 22 Monate auf der Oberfläche des Asteroiden verbracht hatte. NEAR wird wahrscheinlich Milliarden Jahre auf dem Asteroiden bleiben, als Monument menschlichen Einfallsreichtums am Wechsel zum dritten Jahrtausend.

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Einarmige Spiralgalaxie NGC 4725

Die Galaxie in der Mitte ist von Spiralarmen umgeben, die wie ein Ring wirken. Das Zentrum wirkt verschwommen mit einem hellen Kern.

Credit und Bildrechte: Mike Siniscalchi

Beschreibung: Während die meisten Spiralgalaxien, auch unsere Milchstraße, zwei oder mehr Spiralarme haben, scheint NGC 4725 nur einen einzigen zu besitzen. Auf diesem gestochen scharfen Farbbild ist die einzelne spira mirabilis eng gewunden und von bläulichen, neu geborenen Sternhaufen gezeicnhet. Die seltsame Galaxie besitzt auch undurchsichtige Staubschneisen, einen markanten Ring und eine gelbliche Zentralbalkenstruktur, die aus einer älteren Sternpopulation besteht. NGC 4725 hat einen Durchmesser von mehr als 100.000 Lichtjahren und liegt 41 Millionen Lichtjahre entfernt im gepflegten Sternbild Haar der Berenike. Computersimulationen der Bildung einzelner Spiralarme lassen vermuten, dass sie, bezogen auf die Gesamtrotation der Galaxie, sowohl führende als auch nachlaufende Arme sein können.

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