Polaris und die Spur des Kometen ZTF

Auf dieser Strichspur-Aufnahme mit Sternbögen ist links der Himmelsnordpol und der zu sehen, rechts leuchtet der grünliche Bogen des Kometen ZTF.

Bildcredit und Bildrechte: David Ibarra Gomez

Auf diesem drei Stunden belichteten Kompositbild des Nachthimmels, das am 31. Jänner in der Nähe von Àger im spanischen Lleida mit einer Digitalkamera auf Stativ fotografiert wurde, ziehen Sterne konzentrische Bögen um den Himmelsnordpol. Damals zog der Komet C/2022 E3 (ZTF) nahe seiner nördlichsten Deklination über den Himmel des Planeten Erde.

Der Komet ist etwa 10 Grad vom Himmelsnordpol der Erde entfernt, daher ist er an allen Orten auf der Erde mit einer nördlichen Breite von mehr als 10 Grad zirkumpolar. Er steht also immer über dem Horizont.

Auf dem Strichspurenbild seht ihr links die Verlängerung der Rotationsachse der Erde an den Weltraum. Der Polarstern zieht den kurzen, hellen, konzentrischen Bogen, der weniger als einen Grad vom Himmelsnordpol entfernt ist. Rechts leuchtet die Spur des Kometen ZTF, seine scheinbare Bewegung spiegelt – wie auch die Sterne – großteils die Erdrotation wider.

Weil der Komet jedoch bald – am 1. Februar – seine größte Annäherung an die Erde erreichte, bewegte er sich auch deutlich vor dem Sternenhintergrund. Der diffuse grünliche Schweif des Kometen ZTF ist ein fast konzentrischer Bogen, der sich mit Stichspuren vermischt, während er durch das langhalsige Sternbild Giraffe zieht.

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Drei Ansichten des Kometen ZTF

Komet ZTF mit blopem Auge, zwei Bildeinschübe zeigen den Kometen mit Fernglas und einem kleinen Teleskop.

Bildcredit und Bildrechte: Javier Caldera und Miguel Gracia

Komet ZTF hat eine einzigartige Form. Der nun helle Komet, der das innere Sonnensystem besucht, besitzt nicht nur einen gewöhnlichen Staubschweif, einen Ionenschweif und eine grüne Gaskoma, sondern auch einen ungewöhnlich markanten Gegenschweif. Dieser zieht nicht vor dem Kometen her, sondern es ist ein Teil des aufgefächerten nachziehenden Staubschweifs, der teilweise hinter dem Kopf des Kometen hervorragt.

Der riesige schmutzige Schneeball Komet C/2022 E3 (ZTF) hat den sonnennächsten Punkt seiner Bahn hinter sich gelassen und erreicht morgen die größte Annäherung an die Erde.

Das große Feld dieses Dreifachbildes zeigt, wie Komet ZTF letzte Woche mit bloßem Auge am dunklen, klaren Himmel über Cáceres in Spanien aussah. Der obere Bildeinschub zeigt den Kometen mit Fernglas, der untere Einschub zeigt den Kometen mit einem kleinen Teleskop. Der Komet ist in nördlichen Breiten derzeit die ganze Nacht sichtbar, wird aber in den nächsten Wochen sicherlich bald zu blass für einfache Beobachtungen.

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Komet ZTF über dem Ätna

Komet ZTF am Nachthimmel über dem verschneiten Ätna in Italien

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Auf dieser winterlichen Berg- und Himmelslandschaft vom Planeten Erde bläst der Wind kometenartige Schneeschwaden über die vulkanischen Gipfel des Ätna. Die kombinierten und überblendeten Einzelaufnahmen wurden in der kalten Nacht des 23. Jänner aufgenommen und zeigen auch den mit bloßem Auge sichtbaren Kometen ZTF über den verschneiten Hängen des Ätna. Das zunehmende Sonnenlicht und der Sonnenwind sind für die grünliche Koma und den breiten Staubschweif des Kometen verantwortlich.

Am Wochenende zieht der Komet ZTF zwischen Polarstern und dem Großen Wagen über den nördlichen Himmel. Selbst an einem dunklen Ort seht ihr ihn nur als verschwommenen Fleck. Das ist trotzdem ziemlich beeindruckend, wenn ihr bedenkt, dass ihr einen Besucher aus der fernen Oortschen Wolke mit eigenen Augen seht. Doch mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop seht ihr den Kometen ZTF in den kommenden Tagen ziemlich gut.

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Komet ZTF: Überquerung der Bahnebene

Komet C/2022 E3 ZTF besitzt eine grünliche Koma, einen breit ausgefächerten Staubschweif und einen schmalen, von der Sonne abgewandten Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet C/2022 E3 ZTF ist der aktuelle Liebling der nördlichen Nacht. Er wurde auf diesem Teleskopbild am June Lake in Kalifornien bei dunklem Himmel fotografiert. In den letzten Tagen wurde Komet ZTF auf dem Weg zu seiner größten Annäherung an die Erde, die er am 1. Februar erreicht, heller.

Diese Ansicht entstand am 23. Jänner, kurz bevor der Planet Erde die Bahnebene des langperiodischen Kometen ZTF kreuzte. Der breite, weißliche Staubschweif des Kometen ist gekrümmt und fächert sich in der Bahnebene des Kometen ZTF von der Sonne weg auf. Wegen der Perspektive an der Kreuzung der Bahnebenen erscheinen die Bestandteile des aufgefächerten Staubschweifs auf beiden Seiten der grünlichen Koma des Kometen. Das verleiht Kometen ZTF links einen visuell markanten Gegenschweif.

Der schmälere Ionenschweif des Kometen wird vom Sonnenwind ausgetrieben. Er strömt im fast drei Grad breiten Sichtfeld von der Koma weg diagonal nach rechts.

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Komet ZTF – mit bloßem Auge sichtbar

Im linken Teil des Bildes leuchtet Komet ZTF in der Dämmerung am Himmel über einem Fahrzeug, rechts ist eine Nahaufnahme mit grünlicher Koma und einem Ionenschweif zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Óscar Martín Mesonero (Organización Salmantina de la Astronáutica y el Espacio)

Komet C/2022E3 (ZTF) ist nicht mehr zu blass, um ihn ohne Teleskop zu sehen. Am 19. Jänner war er an diesem ländlichen Himmel mit wenig Lichtverschmutzung gerade so mit bloßem Auge. Der Ort ist etwa 20 Kilometer von Salamanca in Spanien entfernt. Doch um eine Ahnung der hübschen grünlichen Koma sowie des kurzen weißen Staubschweifs oder des langen Ionenschweifs des Kometen zu erhalten, sind immer noch Aufnahmen mit einem Teleskop nötig.

Der blasse Ionenschweif entstand durch die aktuelle Sonnenaktivität. Dieser Besucher aus der fernen Oortschen Wolke hat die Sonne am 12. Jänner umrundet und wandert nun vor den Sternen an der nördlichen Grenze des Sternbildes Bootes. Auf der Abreise nähert sich Komet ZTF weiterhin der Erde und wird am Himmel immer noch heller. Am 2. Februar erreicht er seine größte Annäherung und ist dann etwa 2,4 Lichtminuten von unserem hübschen Planeten entfernt.

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Die Schweife des Kometen ZTF

Das Bild zeigt die dünnen, geraden Ionenschweife und die grüne Koma des Kometen ZTF sowie einen kurzen,grünweißlichen Staubschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Francisco Hernández

Der Komet ZTF könnte mit bloßem Auge sichtbar werden. Dieser massereiche Schneeball wurde zu Beginn des letzten Jahres entdeckt und wird immer heller, während er sich der Sonne und der Erde nähert.

Ende dieser Woche erreicht C/2022 E3 (ZTF) seine größte Annäherung an die Sonne. Vielleicht wird er im Norden in einer dunklen Nacht bei klarem Himmel sogar ohne Fernglas sichtbar sein. Doch die Helligkeit von Kometen bei ihrer Annäherung an die Sonne ist bekanntlich schwierig vorherzusagen.

Dieses Bild wurde letzte Woche vor einem malerischen Sternenfeld aufgenommen. Drei blaue Ionenschweife zeigen nach rechts oben, wahrscheinlich entstanden sie, indem ein veränderlicher Sonnenwind auf Ionen traf, die vom eisigen Kometenkern ausgestoßen wurden. Der viel kürzere weiße Staubschweif des Kometen verläuft nach links oben. Das grünliche Leuchten ist die Koma des Kometen, es stammt von leuchtendem Kohlenstoffgas.

Anfang Februar erreicht Komet ZTF die geringste Entfernung zur Erde. Danach verblasst er wahrscheinlich rasch.

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Komet 2022 E3 (ZTF)

Das Bild zeigt den Kometen 2022 E3 (ZTF) mit kurzen Staubscheif und einem langen Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) wurde Anfang März dieses Jahres mit der Weitwinkel-Überwachungskamera der Zwicky Transient Facility entdeckt. Seither wurde der neu entdeckte langperiodische Komet beträchtlich heller. Gerade zieht er am Morgenhimmel durch das Sternbild Nördliche Krone. Er ist aber noch zu blass, um ihn ohne Teleskop zu sehen.

Dieses gute Teleskopbild vom 19. Dezember zeigt die hellere grünliche Koma des Kometen, den kurzen, breiten Staubschweif und einen langen, blassen Ionenschweif, der über ein 2,5 Grad weites Sichtfeld reicht.

Auf seiner Reise durch das innere Sonnensystem erreicht Komet 2022 E3 am 12. Januar im neuen Jahr sein Perihel, das ist der sonnennächste Punkt seiner Bahn, und am 1. Februar kommt er zum Perigäum, dem erdnächsten Punkt. Die Helligkeit von Kometen ist bekanntermaßen unvorhersehbar, doch vielleicht ist C/2022 E3 (ZTF) am dunklen Nachthimmel gerade so mit bloßem Auge sichtbar.

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