Stern verschluckt Planet

Credit der Videoanimation: K. Miller und R. Hurt (Caltech, IPAC)

Es ist das Ende einer Welt, wie wir sie kennen. Konkret wurde beobachtet, wie der sonnenähnliche Stern ZTF SLRN-2020 einen seiner Planeten verschluckte. Zwar endet so mancher Planet, indem er auf einer Spiralbahn in den Zentralstern stürzt. Doch das Ereignis 2020, an dem ein jupiterähnlicher Planet beteiligt war, war das erste, das direkt beobachtet wurde.

Der Stern ZTF SLRN-2020 ist etwa 12.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt und liegt im Sternbild Adler (Aquila). Die Animation des Ereignisses zeigt zuerst, wie die Atmosphäre des Gasplaneten abgestreift wird, während er um Rand des Sterns kreist, an den er durch Gravitation gebunden ist. Ein Teil vom Gas des Planeten wird in die Sternatmosphäre aufgenommen, der Rest wird in den Weltraum ausgestoßen.

Gegen Ende des Videos wird der Planet vollständig verschluckt und fällt ins Zentrum des Sterns. Dadurch dehnt sich die äußere Atmosphäre des Sterns kurz aus, heizt sich auf und wird heller. Eines Tages in vielleicht acht Milliarden Jahren könnte der Planet Erde auf einer Spirale in unsere Sonne fallen.

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Supernova in der nahe gelegenen Spiralgalaxie M101

Das Bild zeigt eine lose und unregelmäßig gewickelte Spiralgalaxie, die wir direkt von oben sehen. Rechts unten leuchtet eine Supernova.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Ein Stern in der Nähe ist explodiert, und und die Teleskope der Menschen beobachten ihn. Die Supernova mit der Bezeichnung SN 2023ifx wurde vor drei Tagen vom japanischen Astronomen Koichi Itagaki entdeckt und anschließend auf Bildern lokalisiert, die zwei Tage davor der Zwicky Transient Facility automatisiert aufgenommenen wurden.

SN 2023ifx ereignete sich in der fotogenen Feuerradgalaxie M101. Mit einer Entfernung von nur etwa 21 Millionen Lichtjahre ist sie die nächstgelegene Supernova der letzten fünf Jahre, der zweitnächste der letzten 10 Jahre und die zweite Supernova, die in den letzten 15 Jahren in M101 entdeckt wurde. Rasche Folgebeobachtungen deuten bereits an, dass SN 2023ifx eine Supernova vom Typ II ist. Solche Explosionen treten auf, wenn der Kernbrennstoff eines massereichen Sterns zur Neige geht und der Stern kollabiert.

Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie vor zwei Tagen, die Supernova ist markiert. Das darübergelegte Bild zeigt dieselbe Galaxie einen Monat zuvor. SN 2023ifx wird wahrscheinlich heller und bleibt noch monatelang mit Teleskopen sichtbar. Die Untersuchung einer so nahen und jungen Supernova vom Typ II könnte neue Hinweise über massereiche Sterne und ihr Explodieren liefern.

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Wenn Z für Mars steht

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

Dieses Bildkomposit entstand aus Aufnahmen, die ab Mitte August 2022 bis Ende März 2023 in Abständen von etwa einer Woche fotografiert wurden. Die Serie folgt der rückläufigen Bewegung des rötlichen Planeten Mars. Dieser wanderte von rechts unten nach links oben entlang einer Z-förmigen Linie. Er zog am Nachthimmel des Planeten Erde im Sternbild Stier an den Sternhaufen der Plejaden und der Hyaden vorbei.

Etwa alle zwei Jahre ändert der Mars scheinbar die Richtung seiner Bahn und zieht eine Z-förmige Schleife. Diese scheinbar rückläufige oder retrograde Bewegung des Mars vor dem Hintergrund der Sterne reflektiert die Bahnbewegung der Erde. Die rückläufige Bewegung tritt immer dann auf, wenn die Erde einen Planeten überholt, der weiter außen um die Sonne wandert, weil die Erde auf ihrer inneren Bahn schneller ist.

Am 8. Dezember stand der Rote Planet hoch am Himmel der Nordhalbkugel gegenüber der Sonne. Er erreichte damals nahe der Bildmitte seine erdnächste und hellste Position. An zwei Daten, nämlich dem 10. und am 16. Februar, wurde auch Komet ZTF (C/2022 E3) neben dem Mars fotografiert. Der Komet war ein gern gesehener Gast im inneren Sonnensystem.

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Komet ZTF reist ab

Das mit Sternen gefüllte Bild zeigt auch zwei graue Wolken und den Kometen ZTF. Sein Schweif zeigt nach links oben, er hat einen weißen Kopf mit grünlichem Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Komet C/2022E3 (ZTF), der frühere Liebling des nördlichen Himmels, ist verblasst. Als er Anfang Februar seine größte Annäherung an unseren Planeten erreichte, war Komet ZTF nur 2,3 Lichtminuten entfernt. Er war als der grüne Komet bekannt.

Der Besucher aus der fernen Oortschen Wolke ist inzwischen fast 13,3 Lichtminuten entfernt. Dieses detailreiche Bild entstand aus Aufnahmen vom 21. März. Der Komet hatte immer noch einen breiten, weißlichen Staubschweif und eine grün getönte Koma.

Komet ZTF ist am Himmel nicht weit vom hellen Stern Rigel im Orion entfernt. Er teilt sich dieses Sichtfeld mit blassen, staubigen Nebeln und fernen Hintergrundgalaxien. Die Aufnahme entstand mit Teleobjektiv und ist voller Sterne, die in der Milchstraße im Sternbild Eridanus liegen.

Als ZTF auf dem Weg ins innere Sonnensystem war, hat Jupiters Gravitationseinfluss auf seine Bahn den Kometen vielleicht auf eine Reise geschickt, von der er nie wieder zurückkehrt.

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Komet ZTF und der Flammensternnebel

Das Bild zeigt zwei rote Nebel links und in der Mitte, und rechts ein Kometen mit einer grünen Koma und einem langen blauen Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Röell

Steht der Stern AE Aurigae in Flammen? Nein. Zwar wird AE Aurigae Flammenstern genannt, und der ihn umgebende Nebel IC 405 heißt Flammensternnebel, weil er manche an eine flackernde Flamme erinnert, doch es gibt dort kein Feuer. Feuer ist die rasante Aufnahme von molekularem Sauerstoff. Es entsteht nur, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist, und spielt in einer so energiereichen, sauerstoffarmen Umgebung wie in Sternen keine Rolle.

Der helle Stern AE Aurigae leuchtet mitten im Flammensternnebel. Er ist so heiß, dass er blau leuchtet. Das Licht, das er abstrahlt, ist so energiereich, dass es Elektronen aus dem umgebenden Gas schlägt. Wenn ein Proton ein Elektron einfängt, wird Licht abgestrahlt, was man im umgebenden Emissionsnebel sieht.

Hier wurde der Flammensternnebel vor drei Wochen fotografiert. Ihr seht ihn in der Mitte des Kompositbildes zwischen dem roten Kaulquappennebel links und dem Kometen ZTF blauem Schweif rechts. Der Flammensternnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und 5 Lichtjahre breit. Ihr seht ihn mit einem kleinen Fernrohr im Sternbild Fuhrmann (Auriga).

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Komet ZTF und Mars

Über dem Gipfel des Matterhorns in den Alpen leuchtet links der helle Planet Mars, rechts darüber steht der Komet ZTF, sein grüner Schweif zeigt nach rechts, nach rechts oben zeigt ein dünner weißer Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Donato Lioce

Nein, Komet ZTF schlägt nicht auf dem Mars ein. Doch vor wenigen Tagen, etwa zur Aufnahme dieses Bildes, zog er fast genau vor dem viel weiter entfernten Planeten vorbei.

Wegen seiner hellen, grünen Koma wird C/2022 E3 (ZTF) als der „grüne Komet“ bezeichnet. Die beiden Himmelsikonen wurden hier hinter einem berühmten Wahrzeichen auf der Erde fotografiert – dem Matterhorn, einem malerischen Berggipfel in den Walliser Alpen.

Vorder- und Hintergrundbilder wurden am selben Abend mit derselben Kamera am selben Ort aufgenommen. Rechts neben der grünen Koma seht ihr den weißen Staubschweif des Kometen, der hellblaue Ionenschweif zeigt zum oberen Bildrand. Der orangefarbene Mars liegt weit vor den vielen Hintergrundsternen und dem dunklen Nebel Barnard 22 rechts darunter.

Der Mars leuchtet in den nächsten Monaten weiterhin am Abendhimmel, doch Komet ZTF verblasst bereits auf seinem Weg zurück ins äußere Sonnensystem.

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ZTF trifft ATLAS

Der Komet ZDF ist von einer grünen Koma umgeben, sein Ionenschweif zeigt nach rechts oben. Links darunter leuchtet der viel kleinere, ebenfalls grünliche Komet ATLAS. Beschreibung im Text

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Bemmerl

Komet C/2022 E3 (ZTF) verblasst nun auf seinem Weg über den nördlichen Himmel des Planeten Erde. Hier teilt er sich den Teleskopausschnitt mit dem Kometen C/2022 U2 (ATLAS). Das Sichtfeld im Sternbild Fuhrmann (Auriga) ist etwa 2,5 Grad breit. Es wurde am 6. Februar nachts in einer Gartensternwarte im Bayerischen Wald fotografiert.

Die beiden langperiodischen Kometen wurden 2022 bei Himmelsdurchmusterungen mit der Zwicky Transient Facility (ZTF) und dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) entdeckt. Nachdem sie letzten Monat ihr Perihel erreichten, reisen sie nun ab. Der viel blassere Komet ATLAS erreichte am 29. Jänner in einer Entfernung von etwa 4,6 Lichtminuten die größte Annäherung an unsere Erde. Komet ZTF näherte sich am 2. Februar auf nur 2,4 Lichtminuten. Komet ATLAS hat keine so gut entwickelten Schweife wie der früher mit bloßem Auge sichtbare Komet ZTF. Doch beide Kometen besitzen Komas, deren grünlicher Schimmer von zweiatomigen Kohlenstoffmolekülen stammt, die im Sonnenlicht fluoreszieren.

Auf seinem weiteren Weg über den Himmel ist Komet ZTF immer noch gut mit einem Fernglas zu sehen. Heute Nacht seht ihr den Kometen in der Nähe des hellen Planeten Mars.

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Ein Komet und zwei Wagen

Das Bild zeigt den Kometen ZTF mit einem langen Schweif zwischen zwei berühmten Sterngruppen: dem Großen und dem Kleinen Wagen. Der Kleine Wagen ist oben, der Große Wagen unten.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horalek / Institut für Physik in Opava

Kann man den Kometen noch sehen? Ja. Obwohl C/2022 E3 (ZTF) schon verblasst, könnt ihr ihn noch sehen, wenn ihr wisst, wann ihr wohin sehen müsst. Geometrisch gesehen hat Komet ZTF seine größte Annäherung an Sonne und Erde hinter sich und zieht sich nun ins äußere Sonnensystem zurück. Seine Bahn um die Sonne führt ihn den ganzen Monat über den nördlichen Himmel, nachdem er letzten Monat am Polarstern sowie am Großen und am Kleinen Wagen vorbeizog.

Hier wurde Komet ZTF Ende Jänner zwischen den beiden Wagen fotografiert, als er einen Ionenschweif zur Schau stellte, der weiter als 10 Grad reichte. Inzwischen ist Komet ZTF nicht mehr mit bloßem Auge sichtbar, aber einer guten Himmelskarte und einem Fernglas oder kleinen Teleskop kann man ihn finden. Eine gute Zeit, um den Kometen in den nächsten Wochen zu sehen, ist nach Sonnenuntergang – aber bevor der Mond aufgeht. Der Komet wandert in wenigen Tagen fast genau vor Mars vorbei.

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Polaris und die Spur des Kometen ZTF

Auf dieser Strichspur-Aufnahme mit Sternbögen ist links der Himmelsnordpol und der zu sehen, rechts leuchtet der grünliche Bogen des Kometen ZTF.

Bildcredit und Bildrechte: David Ibarra Gomez

Auf diesem drei Stunden belichteten Kompositbild des Nachthimmels, das am 31. Jänner in der Nähe von Àger im spanischen Lleida mit einer Digitalkamera auf Stativ fotografiert wurde, ziehen Sterne konzentrische Bögen um den Himmelsnordpol. Damals zog der Komet C/2022 E3 (ZTF) nahe seiner nördlichsten Deklination über den Himmel des Planeten Erde.

Der Komet ist etwa 10 Grad vom Himmelsnordpol der Erde entfernt, daher ist er an allen Orten auf der Erde mit einer nördlichen Breite von mehr als 10 Grad zirkumpolar. Er steht also immer über dem Horizont.

Auf dem Strichspurenbild seht ihr links die Verlängerung der Rotationsachse der Erde an den Weltraum. Der Polarstern zieht den kurzen, hellen, konzentrischen Bogen, der weniger als einen Grad vom Himmelsnordpol entfernt ist. Rechts leuchtet die Spur des Kometen ZTF, seine scheinbare Bewegung spiegelt – wie auch die Sterne – großteils die Erdrotation wider.

Weil der Komet jedoch bald – am 1. Februar – seine größte Annäherung an die Erde erreichte, bewegte er sich auch deutlich vor dem Sternenhintergrund. Der diffuse grünliche Schweif des Kometen ZTF ist ein fast konzentrischer Bogen, der sich mit Stichspuren vermischt, während er durch das langhalsige Sternbild Giraffe zieht.

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Drei Ansichten des Kometen ZTF

Komet ZTF mit blopem Auge, zwei Bildeinschübe zeigen den Kometen mit Fernglas und einem kleinen Teleskop.

Bildcredit und Bildrechte: Javier Caldera und Miguel Gracia

Komet ZTF hat eine einzigartige Form. Der nun helle Komet, der das innere Sonnensystem besucht, besitzt nicht nur einen gewöhnlichen Staubschweif, einen Ionenschweif und eine grüne Gaskoma, sondern auch einen ungewöhnlich markanten Gegenschweif. Dieser zieht nicht vor dem Kometen her, sondern es ist ein Teil des aufgefächerten nachziehenden Staubschweifs, der teilweise hinter dem Kopf des Kometen hervorragt.

Der riesige schmutzige Schneeball Komet C/2022 E3 (ZTF) hat den sonnennächsten Punkt seiner Bahn hinter sich gelassen und erreicht morgen die größte Annäherung an die Erde.

Das große Feld dieses Dreifachbildes zeigt, wie Komet ZTF letzte Woche mit bloßem Auge am dunklen, klaren Himmel über Cáceres in Spanien aussah. Der obere Bildeinschub zeigt den Kometen mit Fernglas, der untere Einschub zeigt den Kometen mit einem kleinen Teleskop. Der Komet ist in nördlichen Breiten derzeit die ganze Nacht sichtbar, wird aber in den nächsten Wochen sicherlich bald zu blass für einfache Beobachtungen.

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Komet ZTF über dem Ätna

Komet ZTF am Nachthimmel über dem verschneiten Ätna in Italien

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Auf dieser winterlichen Berg- und Himmelslandschaft vom Planeten Erde bläst der Wind kometenartige Schneeschwaden über die vulkanischen Gipfel des Ätna. Die kombinierten und überblendeten Einzelaufnahmen wurden in der kalten Nacht des 23. Jänner aufgenommen und zeigen auch den mit bloßem Auge sichtbaren Kometen ZTF über den verschneiten Hängen des Ätna. Das zunehmende Sonnenlicht und der Sonnenwind sind für die grünliche Koma und den breiten Staubschweif des Kometen verantwortlich.

Am Wochenende zieht der Komet ZTF zwischen Polarstern und dem Großen Wagen über den nördlichen Himmel. Selbst an einem dunklen Ort seht ihr ihn nur als verschwommenen Fleck. Das ist trotzdem ziemlich beeindruckend, wenn ihr bedenkt, dass ihr einen Besucher aus der fernen Oortschen Wolke mit eigenen Augen seht. Doch mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop seht ihr den Kometen ZTF in den kommenden Tagen ziemlich gut.

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