Zodiakallicht versus Milchstraße

Hinter Teleskopkuppeln steigt am sternklaren Himmel links Zodiakallicht auf, rechts wölbt sich die Milchstraße.

Credit und Bildrechte: Daniel López, IAC

Zwei Ebenen am irdischen Himmel wetteifern hier um Aufmerksamkeit. Die Weitwinkel-Ansicht wurde am 23. Jänner aufgenommen. Links steigt Zodiakallicht vom Horizont in den Nachthimmel auf. Es ist Sonnenlicht, das von Staub in der ekliptischen Ebene gestreut wird. Der Gegenspieler rechts besteht aus blassen Sternen, Staubwolken und Nebeln in der Ebene unserer Milchstraße. Beide Himmelsbänder wölben sich über den Kuppeln und Türmen des Teide-Observatoriums auf der Insel Teneriffa.

Am makellosen, dunklen Himmel über den Kanarischen Inseln leuchten auch die gleißende Venus links unten und die weit entfernte Andromeda-Galaxie nahe der Bildmitte. Ganz oben steht der hübsche Sternhaufen der Plejaden. Leute mit Erfahrung erkennen auch M33, den Kaliforniennebel, IC1805 sowie den Doppelsternhaufen im Perseus. (Braucht ihr Hilfe? Schiebt einfach den Mauspfeil über das Bild.)

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Zodiakallicht über New Mexico

Über einem dunklen, kaum erkennbaren Horizont am unteren Bildrand steigt ein schwaches Leuchten senkrecht auf.

Credit und Bildrechte: Malcolm Park (North York Astronomical Association)

Beschreibung: Zu dieser Jahreszeit ist kurz vor Dämmerungsbeginn ein ungewöhnliches Dreieck aus Licht zu sehen. Dieses Lichtdreieck wurde früher als falsche Dämmerung bezeichnet. Es handelt sich um das Zodiakallicht. Dieses Licht stammt von der Sonne und wird von interplanetaren Staubpartikeln reflektiert. Oben wurde das Dreieck im Oktober in New Mexico in den USA fotografiert, es ist deutlich zu sehen. Durch die Krümmung des Weitwinkel-Objektivs wirken die Bäume im Vordergrund weniger senkrecht, als sie tatsächlich sind. Zodiakalstaub umkreist die Sonne in derselben Ebene wie die Planeten: in der Ekliptik. Das Zodiakallicht ist zu dieser Zeit des Jahres so hell, weil das Staubband zu Sonnenaufgang fast senkrecht aufsteigt, sodass die dicke Luftschicht am Horizont den relativ hellen reflektierenden Staub nicht gänzlich ausblendet. Das Zodiakallicht ist im März und April auch für Bewohner der nördlichen Erdhalbkugel nach Sonnenuntergang gut beobachtbar.

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Chilenische Himmelslandschaft

Über dem Horizont unten verläuft ein roter Streifen, am sternklaren Himmel darüber leuchten zwei helle Himmelslichter, die Planeten Venus und Jupiter.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Der Nachthimmel über chilenischen Berggipfel-Observatorien kann dunkel und klar sein und herrliche kosmische Aussichten bieten. Auf diesem aktuellen Beispiel erstreckt sich die Ebene unserer Milchstraßengalaxie parallel zum Horizont, die Sternhaufen des galaktischen Zentrums, dunkle Staubwolken und leuchtende Nebel schweben im Westen. Der Lichtkeil, der nach Sonnenuntergang aufgenommen wurde und sich in der Szenerie nach oben hin ausdehnt, ist Zodiakallicht – Sonnenlicht, das von Staub in der Ekliptik unseres Sonnensystems gestreut wird. Ein zarter Meteor wurde ebenfalls aufs Bild gebannt, doch die strahlende Venus und der helle Jupiter, die sich einer Konjunktion nähern, beherrschen die Himmelslandschaft. Zu der nahen Begegnung am Wochenende gesellt sich am Montag, 1. Dezember, der junge Sichelmond dazu. Blicken Sie nach Sonnenuntergang nach Westen, und das enge himmlische Dreieck aus Mond, Venus und Jupiter, den drei hellsten Lichtern der Nacht, werden auf der ganzen Welt einen spektakulären Anblick bieten, sogar an Beobachtungsorten mit einem aufgehellten Großstadthimmel.

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Sterne und Mars

Siehe Der Himmelsausschnitt zeigt die Sterne Castor, Pollux (rechts oben) und Prokyon (links unten), den Planeten Mars (links neben Pollux) und den Sternhaufen Messier 44 (links oben).

Credit und Bildrechte: Doug Zubenel (TWAN)

Beschreibung: Am 4. Mai stand der Mars auf seiner Wanderung über den Abendhimmel in einer Linie mit Kastor und Pollux, den beiden hellen Sternen im Sternbild Zwillinge. Auf dieser lang belichteten Aufnahme der Himmelsanordnung leuchtet der Mars gelblich und bildet einen Kontrast zu Pollux, einem Riesenstern mit einem Planeten der Jupiter-Klasse, und Kastor, einem Mehrfach-Sternsystem.

Kastor und Pollux sind der Sage nach Zwillingsbrüder, doch die beiden Sterne stehen physikalisch gesehen in keinem Zusammenhang. Sie sind etwa 34 und 50 Lichtjahre von uns entfernt. Hier ist auch Prokyon zu sehen, der hellste Stern im Kleinen Hund, sowie der berühmte Sternhaufen M44, der auch als Praesepe bekannt ist. Staub in unserem Sonnensystem, das Sonnenlicht reflektiert, führte zum zarten Band des Zodiakallichtes, das von der rechten unteren Ecke aufsteigt.

Wenn Sie den Mauspfeil über das Bild schieben, erscheinen die Bezeichnungen der dargestellten Objekte. Der helle Mars ist immer noch am westlichen Abendhimmel zu sehen und erreicht heute Nacht den sichelförmigen Mond.

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Gegenschein über Chile

Links unten sind die Teleskope des VLT auf dem Paranal als dunkle Silhouetten vor dem fast gleich dunklen Sternenhimmel zu sehen, von links unten steigt der Gegenschein nach rechts oben steil auf.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Befindet sich der dunkelste Nachthimmel gegenüber der Sonne? Nein. Dort sieht man nämlich bei extrem dunklem Himmel genau 180 Grad von der Sonne entfernt einen kaum erkennbaren zarten Schimmer, bekannt als Gegenschein. Dieser entsteht durch Sonnenlicht, das von kleinen interplanetaren Staubpartikeln zurückgeworfen wird. Diese Staubpartikelchen sind millimetergroße Splitter von Asteroiden und umkreisen die Sonne in der ekliptischen Ebene der Planeten. Das obige Bild vom letzten Oktober ist eines der spektakulärsten Bilder des Gegenscheins, die jemals aufgenommen wurden. Hier zeigt eine Langzeitbelichtung des extrem dunklen Himmels über dem Paranal-Observatorium in Chile der Gegenschein so deutlich, dass sogar ein Umgebungsleuchten zu sehen ist. Im Vordergrund sind mehrere Module des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte zu sehen, während unter den bemerkenswerten Hintergrundobjekten die Andromeda-Galaxie weiter unten links und der Sternhaufen der Plejaden knapp über dem Horizont zu sehen sind. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht nahe der Sonne durch den hohen Reflexionswinkel. Tagsüber ist ein dem Gegenschein ähnliches Phänomenzu sehen, nämlich die Glorie – sie ist von einem Flugzeug aus in reflektierender Luft oder in Wolken gegenüber der Sonne zu sehen.

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Zodiakallicht und falsche Dämmerung

Am Horizont ragt eine Lichtpyramide hoch, dahinter ist der Himmel von relativ vielen Sternen bedeckt. Rechts steht eine Einheit des VLT und die kleine Kuppel eines Hilfsteleskops.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Ein ungewöhnliches Lichtdreieck leuchtet in den nächsten zwei Monaten auf der Nordhalbkugel vor Sonnenaufgang am östlichen Horizont besonders hell. Früher wurde es „die falsche Dämmerung“ genannt. Dieses Dreieck aus Licht ist Zodiakallicht. Dieses Licht wird von interplanetaren Staubpartikeln reflektiert. Es ist im linken Teil des Bildes deutlich erkennbar. Das Bild wurde im Juli am Paranal-Observatorium in Chile aufgenommen.

Staub in der Zodiakal-Ebene umkreist die Sonne in derselben Ebene wie die Planeten: in der Ekliptik. Das Zodiakallicht ist zu dieser Zeit des Jahres so hell, weil das Staubband zu Sonnenaufgang fast senkrecht aufsteigt. So ragt es über die dichte Luft am Horizont. Der tiefe Dunst kann den relativ hellen reflektierenden Staub nicht verdecken.

Das Zodiakallicht leuchtet auf der Nordhalbkugel im März und April nach Sonnenuntergang relativ hell.

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