Eine helle, staubige Nacht

Venus am Abendhimmel bei Cascavel im Süden Brasiliens, mit Zodiakallicht und Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Rodrigo Guerra

Beschreibung: Die Venus posiert auf dieser frühlingshaften Nachthimmelslandschaft auf der Südhalbkugel als gleißender Abendstern nahe dem westlichen Horizont. Die Aufnahmen für diese Kompositansicht entstanden am 25. September in Cascavel im Süden Brasiliens. Der Himmel wurde nachgeführt, der Vordergrund fixiert.

Nach Sonnenuntergang ist die Venus in einen Kegel aus Zodiakallicht eingebettet – es ist Sonnenlicht, das vom Staub in der ekliptischen Ebene des Sonnensystems gestreut wird. Auf beiden Erdhälften sieht man das Zodiakallicht am besten zur Frühlings-Tagundnachtgleiche nach Sonnenuntergang oder zum Herbst-Äquinoktium vor Sonnenaufgang – also immer, wenn der leuchtende Bogen in einem steilen Winkel vom Horizont aufsteigt.

In dieser Nacht reichte das Zodiakallicht vom Ort des Sonnenuntergangs zu den dichten Sternfeldern und den gewaltigen interstellaren Staubwolken bei der Wölbung der zentralen Milchstraße. Wenn ihr der Milchstraße von der Wölbung zum Horizont folgt, seht ihr Alpha Centauri, das sonnennächste Sternsystem, es ist an die 4,37 Lichtjahre entfernt.

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Krieg und Liebe im Mondschein

Mond, Venus und Mars am 11. Juli nach Sonnenuntergang im Westen in der Provinz Lualaba, Demokratische Republik Kongo.

Bildcredit und Bildrechte: Shi Huan

Beschreibung: Die Venus, benannt nach der römischen Göttin der Liebe, und Mars, der Namensvetter des Kriegsgottes, treffen sich auf dieser heiteren Himmelsansicht im Mondlicht. Das Bild wurde am 11. Juli in der Provinz Lualaba in der Demokratischen Republik Kongo (Planet Erde) kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel in der Dämmerung fotografiert. Die Aufnahme zeigt auch, wie Erdschein die sonst dunkle Oberfläche des jungen Sichelmondes beleuchtet.

Der Mond ist inzwischen weitergewandert. Die Venus leuchtet noch als Abendstern im Westen, sie ist nach Sonne und der Mond das dritthellste Gestirn am irdischen Himmel. Der Mars ist hier über der gleißenden Venus zu sehen, er wanderte sogar näher zum hellen Planeten, am 13. Juli war er nur eine Mondbreite davon entfernt.

Seither wanderte der Mars in der Dämmerung langsam von der viel helleren Venus fort, doch beide reisen weiter zum hellen Stern Regulus, dem Alphastern im Sternbild Löwe. Dieser liegt außerhalb des oberen Bildrandes und erwartet in den nächsten Tagen in der Dämmerung Besuch am Himmel, erst von der Venus, dann vom Mars.

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Venera 13 zeigt die Oberfläche der Venus

Aussicht der Landesonde Venera 13 auf der Oberfläche der Venus. In einer trostlosen Landschaft sind flache Felsen verteilt, unten sieht man den Rand der Sonde.

Bildcredit: Sowjetisches Programm zur Planetenerforschung, Venera 13;
Bearbeitung und Bildrechte: Donald Mitchell und Michael Carroll (mit Genehmigung verwendet)

Wenn wir auf der Venus stehen könnten, was würden wir sehen? Das Bild zeigt die Ansicht der sowjetischen Roboter-Landesonde Venera 13. Sie stieg im März 1982 mit Fallschirmen und Luftbremse in der dicken Venusatmosphäre ab. In der trostlosen Landschaft lagen flache Felsen in einem weiten, leeren Gelände. Oben ist ein strukturloser Himmel über Phoebe Regio nahe am Venusäquator.

Links unten ist das Penetrometer der Raumsonde zu sehen. Damit wurden wissenschaftliche Messungen durchgeführt. Der helle Teil rechts gehörte zu einer abgeworfenen Linsenabdeckung. Die Temperaturen betragen ständig um die 450 Grad Celsius. Der Druck ist 75-mal so hoch wie auf der Erde. Daher hielt die robuste Venera-Raumsonde nur etwa zwei Stunden durch.

Die Daten von Venera 13 wurden vor fast 40 Jahren durch das innere Sonnensystem geschickt. Doch Veneras ungewöhnlichen Bilder sind noch heute interessant. Aktuelle Analysen der Infrarotmessungen der ESA-Raumsonde Venus Express aus dem Orbit lassen vermuten, dass es auf der Venus noch heute aktive Vulkane gibt.

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Vorbeiflug an der Venus

Die NASA-Sonde Parker Solar Probe auf ihrer Mission zur Erforschung der inneren Heliosphäre und Sonnenkorona blickte am 11. Juli 2020 seitlich auf die Venus und das Hochland Aphrodite Terra.

Bildcredit: NASA, JHUAPL, Naval Research Lab, Guillermo Stenborg und Brendan Gallagher

Die NASA-Sonde Parker Solar Probe erforscht auf einer Mission die innere Heliosphäre und die Sonnenkorona. Am 11. Juli 2020 schickte ihre Weitwinkelkamera diesen überwältigenden Blick auf die Nachtseite der Venus. Die Entfernung betrug ungefähr 12.400 Kilometer.

Die Raumsonde führte das dritte von sieben Vorbeischwungmanövern am inneren Planeten durch. Bei jedem Vorbeiflug wird die Bahn der Raumsonde bei der Annäherung an die Venus so verändert, dass sich die Sonde Ende 2025 der Sonnenoberfläche auf etwa 6 Millionen Kilometer nähert.

Auf diesem Bild späht die Kamera seitlich scheinbar durch die Wolken. In der Mitte ist eine dunkle Struktur. Sie wird Aphrodite Terra genannt und ist das größte Hochland auf der Oberfläche der Venus. Am hellen Rand des Planeten leuchtet Nachthimmellicht. Es wird wahrscheinlich von angeregten Sauerstoffatomen abgestrahlt, wenn sie in der oberen Atmosphäre zu Molekülen rekombinieren.

Die hellen Streifen und Störungen im ganzen Bild stammen wahrscheinlich von energiereichen geladenen Teilchen und Staub in der Nähe der Kamera. Die Teilchen reflektieren Sonnenlicht. Leute vom Planeten Erde erkennen rechts unten die vertrauten Sterne im Gürtel und Schwert des Orion.

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Venus, Merkur und der abnehmende Mond

Mond, Merkur, Venus und Spica in der Jungfrau über dem Meer bei Ortigia / Syrakus auf Sizilien / Italien.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Sargozza

Beschreibung: Gestern sahen Frühaufsteherinnen auf dem ganzen Planeten Erde den abnehmenden Mond tief im Osten, als der Himmel in der Dämmerung heller wurde. Dieser einfache Schnappschuss aus Ortigia (Syrakus) auf Sizilien (Italien) zeigt die schmale sonnenbeleuchtete Sichel kurz vor Sonnenaufgang.

Die inneren Planeten Merkur und Venus entfernen sich am Himmel des Planeten Erde niemals weit von der Sonne. Hier teilten sie sich den ruhigen Blick aufs Meer. Rechts neben der Anordnung von Mond und Planeten steht der helle Stern Spica, Alphastern im Sternbild Jungfrau und einer der 20 hellsten Sterne am Nachthimmel der Erde.

Morgen ist Neumond. Die dunkle Mondscheibe bringt meist dunkle Nächte auf dem Planeten Erde, und es gibt nächste Woche auch eine gute Gelegenheit, um den jährlichen Meteorstrom der Leoniden zu beobachten.

Heute zusehen: kommerzielle Besatzung startet zur ISS
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Illustration eines Venus-Vulkans

Künstlerische Darstellung eines ausbrechenden Vulkans auf der Venus.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech, Peter Rubin

Beschreibung: Wie sieht wohl ein ausbrechender Vulkan auf der Venus aus? Zu Beginn dieses Jahres wurden Hinweise auf aktuell aktive Vulkane auf der Venus veröffentlicht, nachdem Regionen, in denen nur urzeitliche Vulkane vermutet wurden, unerklärbar warm wurden. Es gibt zwar großflächige Aufnahmen der Venus mit Radar, doch die dicken Schwefelsäurewolken verhindern Abbildungen in sichtbarem Licht.

Nichtsdestotrotz seht ihr hier einen ausbrechenden Vulkan auf der Venus in Form einer künstlerischen Darstellung.

Vulkane könnten eine wichtige Rolle im Lebenszyklus auf der Venus spielen, indem sie chemische Nährstoffe in die kühlere obere Atmosphäre schleudern, wo vielleicht hungrige Mikroben schweben. Das Bild zeigt, wie die Rauchwolke eines ausbrechenden Vulkans aufsteigt, während ein gewaltiges Lavafeld einen Teil der heißen, rissigen Oberfläche des überhitzten Zwillings der Erde bedeckt.

Die Möglichkeit mikrobieller Venusianer in der Atmosphäre ist natürlich reizvoll, aber derzeit umstritten.

Beschreibung eines APOD auf TikTok von astrokirsten

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Biomarker Monophosphan in der Venusatmosphäre entdeckt

Könnte Monophosphat in der Venusatmosphäre von Leben stammen?

Bildcredit: ISAS, JAXA, Akatsuki; Bearbeitung: Meli thev

Beschreibung: Könnte in der Venusatmosphäre schwebendes Leben geben? Vermutlich ist die Oberfläche auf dem Nachbarplaneten der Erde zu extrem für jegliche bekannte Art von Leben, doch vielleicht ist die obere Atmosphäre der Venus mild genug für winzige schwebende Mikroben. Diese meist verpönte Ansicht erfuhr gestern einen unerwarteten Aufschwung, als die Entdeckung von Monophosphan auf der Venus bekannt gegeben wurde.

Die chemische Verbindung Monophosphan (PH3) gilt als Biomarker, weil es anscheinend nur sehr schwer durch jene chemischen Prozesse entsteht, von denen man annimmt, dass sie auf einer Gesteinswelt wie der Venus stattfinden. Doch man weiß, dass Monophosphan durch Mikroben auf der Erde entsteht.

Dieses Bild der Venus mit ihren dichten Wolken wurde in zwei Spektralbereichen des ultravioletten Lichtes vom japanischen Roboter-Satelliten Akatsuki im Venusorbit fotografiert, der seit 2015 um die wolkenverhüllte Welt kreist.

Falls die Entdeckung von Monophosphat bestätigt wird, führt das vielleicht zu neuem Interesse bei der Suche nach weiteren Anzeichen für Leben, das hoch oben in der Atmosphäre des zweiten Planeten unseres Sonnensystems schwebt.

Expertendiskussion: Wie findet die Menschheit erstmals außerirdisches Leben?
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Komet NEOWISE von der ISS

Komet NEOWISE, Venus und Plejaden, fotografiert von der Internationalen Raumstation.

Bildcredit: NASA ISS

Beschreibung: Komet NEOWISE (C/2020 F3) hellte am Morgenhimmel des Planeten Erde vor der Dämmerung auf. Am 3. Juli umrundete er die Sonne und ist nun unterwegs ins äußere Sonnensystem.

Im niedrigen Erdorbit geht er ebenfalls vor der Sonne auf. Dieser Schnappschuss aus der Internationalen Raumstation vom 5. Juli zeigt ihn über dem näherrückenden Leuchten am östlichen Horizont. Auf der Erde leuchtet die Venus derzeit als Morgenstern, sie ist das gleißende Himmelslicht rechts im Bild. Über der Venus schimmern die Schwestersterne des kompakten Sternhaufens der Plejaden.

Himmelsbeobachter auf der Erde können den Kometen NEOWISE mit bloßem Auge erkennen, doch mit Fernglas ist der Anblick atemberaubend.

Komet NEOWISE auf der Erdoberfläche: Interessante Bilder, die bei APOD eingereicht wurden
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