Im Schatten der Saturnringe

Von rechts ragt Saturn riesig ins Bild, das rechts an seinem Terminator endet. Die Wirbelstürme und Wolkenbänder sind in zarten blauen und gelben Farbtönen hervorgehoben. Die Ringe verlaufen schräg als dünne Linie durchs Bild, die Schatten fallen breit nach unten auf den Planeten. Mitten über den Ringen ist der wolkenbedeckte Mond Titan.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute/J. Major

Der von Menschen gebaute Roboter, der um Saturn kreist, hat wieder eine fantastische Ansicht geschickt. Es ist natürlich die Raumsonde Cassini. Zu den neuen, beeindruckenden Ansichten zählen ein heller Mond, dünne Ringe, sonderbar gebrochene Wolken und gekrümmte Schatten.

Titan ist Saturns größter Mond. Er wirkt oben strukturlos braun, weil er ständig von dichten Wolken bedeckt ist. Die Saturnringe sind eine dünne Linie, weil sie so flach sind und fast exakt von der Seite abgebildet wurden. Details der Saturnringe erkennt ihr daher am besten im dunklen Ringschatten, der auf die Wolkenoberflächen des Riesenplaneten fällt.

Weil die Ringteilchen in der gleichen Ebene wie Titan kreisen, spießen sie scheinbar den Mond auf. Oben auf Saturn sind viele Details in den Wolken zu sehen, zum Beispiel Farbflecken in den langen, hellen Bändern. Das lässt Störungen in Windströmen vermuten, die in großer Höhe auftreten.

Aktuelle präzise Messungen, wie stark Titan verformt wird, während er um Saturn kreist, zeigen, dass es tief unter der Oberfläche gewaltige Ozeane aus Wasser geben könnten.

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Sechs Monde Saturns

Der Ringplanet Saturn ist von unten zu sehen. Seine Oberfläche ist von ockerfarbenen Wolkenbändern überzogen. Im Bild sind seine sechs hellsten Monde verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Wie viele Monde hat Saturn? Bisher wurden 62 entdeckt, der Kleinste davon ist nicht einmal einen Kilometer groß. Dieses gestochen scharfe Saturn-Familienporträt vom 9. März zeigt sechs seiner größten Monde.

Titan ist größer als der Erdmond und sogar ein bisschen größer als Merkur. Er hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern und steht links unten in der Reihe. Rechts daneben sind Mimas, Tethys, [Saturn], Enceladus, Dione und ganz rechts Rhea im Bild verteilt. Titan war Saturns erster bekannter natürlicher Satellit. Er wurde 1655 von dem niederländischen Astronomen Christiaan Huygens entdeckt. Der zuletzt entdeckte Mond mit der vorläufigen Bezeichnung S/2009 S1 2009 wurde vom Cassini-Team für wissenschaftliche Bildgebung entdeckt.

Heute Nacht erreicht Saturn seine Opposition gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Die Opposition bietet den besten Teleskopblick auf den Ringplaneten und seine Monde.

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Am Ring mit Titan und Dione

Vor dem Planeten Saturn, der das Bild ockerfarben füllt, ziehen die Ringe einen Strich durchs Bild und werfen nach unten einen Schatten auf den Planeten. Davor ist der riesige Mond Titan und dahinter der kleinere Mond Dione.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Saturnmonde kreisen in der Ebene der Saturnringe. Sie bieten eine permanente Sicht über die Ringe auf den schönen Gasriesenplaneten. Auch die Raumsonde Cassini hat, wenn sie die Ringebene passiert, diese atemberaubende Perspektive.

Die Ringe schneiden durch die Mitte dieser Aufnahme von Cassini vom Mai letzten Jahres. Die Szenerie zeigt Titan, den größten Saturnmond, und Dione, sie ist der drittgrößte Mond. Die auffallend dünnen Ringe werfen am unteren Bildrand gebogene Schatten auf die Wolkenoberflächen des Planeten.

Die blasse Dione hat einen Durchmesser ist zirka 1100 Kilometern groß. Sie kreist mehr als 300.000 Kilometer außerhalb vom sichtbaren äußeren Rand des A-Ringes. Dione ist hinter Titans atmosphärischem Dunst zu sehen. Titan hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern und ist etwa 2,3 Millionen Kilometer von Cassini entfernt. Der Abstand von Dione zu Cassini beträgt 3,2 Millionen Kilometer.

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In, durch und hinter Saturns Ringe

Von links ragen die fast von der Seite sichtbaren Saturnringe ins Bild. Hinten ragt Titan groß auf, davor leuchtet Dione, rechts außerhalb der Ringe ist Pandora und in der Encketeilung ist der Schäfermond Pan.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Wenn ihr genau genug hinseht, erkennt ihr oben im Bild einen vierten Mond. Der erste und am weitesten entfernte ist Titan, der größte Saturnmond und einer der größeren Monde im Sonnensystem. Die dunkle Struktur oben auf dieser ständig bewölkten Welt ist die Nordpolkappe.

Der zweitauffälligste Mond ist die helle Dione mit Kratern und langen Eisklippen im Vordergrund. Von links ragen mehrere von Saturns ausgedehnten Ringen ins Bild, darunter Saturns A-Ring mit der die dunklen Encketeilung. Ganz rechts, knapp außerhalb der Ringe, steht Pandora. Dieser Mond ist nur 80 Kilometer groß und hütet Saturns F-Ring.

Und der vierte Mond? Wenn ihr genau in die Encketeilung schaut, findet ihr einen Fleck, es ist Schäfermond Pan. Er ist zwar mit seinem Durchmesser von 35 Kilometern einer der kleinsten Saturnmonde, doch Pan ist massereich genug, um die Encketeilung relativ frei von Ringteilchen zu halten.

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Cassinis Ansichten bei Saturn

Credit: Bilder: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA; Videoerstellung: Chris Abbas; Musik-Credit und Lizenz: Ghosts I-IV (Nine Inch Nails)

Beschreibung: Was hat die Raumsonde Cassini gesehen, seit sie bei Saturn angekommen ist? Dieses Musikvideo zeigt einige der Höhepunkte. In der ersten Zeitraffersequenz (00:07) erscheint eine senkrechte Linie, es sind Saturns dünne Ringe, die fast von der Kante zu sehen sind. Bald darauf schießen einige Saturnmonde vorbei.

Der nächste Abschnitt (00:11) zeigt Saturns ungewöhnlich welligen F-Ring, der von den beiden Schäfermonden begrenzt wird, die ihn auch ständig stören. Bald rast ein Großteil von Saturns weitläufigem Ringsystem durch das Bild und wird manchmal mit der Größe des gewaltigen Planeten verglichen.

Wolkenmuster auf Titan (00:39) und Saturn (00:41) sind betont. Dann sind Ausschnitte von Vorbeiflügen an mehreren Saturnmonden zu sehen, darunter Phoebe, Mimas, Epimetheus und Iapetus. In anderen Abschnitten wandern Saturnmonde scheinbar aneinander vorbei, während sie um Saturn kreisen. Manchmal breiten sich im Hintergrund von hellen Monden, die vorbeiziehen, Sternenfelder aus.

Die Roboter-Raumsonde Cassini hat seit 2004 das Wissen der Menschheit über Saturn und seine Monde revolutioniert.

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Es regnet auf Titan

Hinter einer Landschaft mit Steinen und Schlieren zucken am Horizont Blitze. Durch die Wolkenschleier ist der Planet Saturn erkennbar.

Illustrations-Credit und Bildrechte: David A. Hardy (AstroArt)

Beschreibung: Auf Titan hats geregnet. Wahrscheinlich regnet es auf Titan Methan, und das ist kein Aprilscherz! Die vertraut wirkende Szenerie in dieser künstlerischen Vision der Oberfläche des größten Saturnmondes blickt über eine erodierte Landschaft unter einem stürmischen Himmel.

Dieses Szenario entspricht den jahreszeitlichen Regenstürmen, die Titans Oberfläche in der Äquatorregion des Mondes zeitweise verdunkeln. Das wurde mit den Instrumenten an Bord der Raumsonde Cassini beobachtet. Natürlich läuft der Zyklus aus Verdampfen, Wolkenbildung und Regen auf dem eisigen Titan mit seinen Oberflächentemperaturen von etwa -180 Grad Celsius mit flüssigem Methan statt Wasser. In Titans dicker, stickstoffreicher Atmosphäre sind auch Gewitterwolken möglich.

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Titan, Ringe und Saturn von Cassini

Rechts ragt Saturn ins Bild, in der Bildmitte verlaufen waagrecht die Ringe. Links neben Saturn ragt Titan über die Ringe, rechts ist der winzige Mond Enceladus.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Wie dünn sind Saturns Ringe? Helligkeitsmessungen der Saturnringe aus verschiedenen Blickwinkeln zeigten, dass sie etwa einen Kilometer dick sind. Von den Proportionen her sind sie damit viel dünner als eine Rasierklinge. Diese Dünnheit wird manchmal auf drastische Weise sichtbar, wenn ein Bild fast genau in der Ringebene aufgenommen wird.

Die Roboter-Raumsonde Cassini, die um derzeit Saturn kreist, fotografierte ein weiteres Bild, das die Dünne der Ringe zeigt. Das Bild wurde Mitte Januar in infrarotem und polarisiertem Licht aufgenommen. Titan ist über den Ringen zu sehen. Der dunkle Ringschatten auf Saturn zeigt, dass die Sonne oberhalb der Ringebene steht. Wenn man das Bild genau betrachtet, erkennt man rechts den kleinen Mond Enceladus.

Cassini ist die erste Mission der Menschheit, die Saturn umkreist. Derzeit ist ein Betrieb bis ins Jahr 2017 geplant.

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Sanddünen auf Titan

Oben ist eine dunkle Aufnahme von Sanddünen an Titans Äquator, unten sind Sanddünen aus Namibia.

Credit: Cassini Radar Mapper, JPL, JSC, ESA, NASA

Beschreibung: Warum verlaufen manche Dünen auf Titan rückwärts? Die Mitte Titans ist, wie sich herausgestellt hat, von Sand bedeckt, und ein Teil davon sieht seltsam aus. Bilder der Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umrundet, zeigen lange Reihen riesiger Sanddünen in der Nähe von Titans Äquator, die bis zu 300 Meter hoch sind. Ihre Schatten lassen vermuten, dass die meisten Dünen von Wind geformt werden, der aus dem Westen kommt. Allerdings kommt der Wind am Äquator von Titan meist aus dem Osten.

Eine kürzlich aufgestellte Hypothese bietet eine Lösung für dieses körnige Rätsel. Sie besagt, dass jene Winde, die stark genug sind um Sand zu bewegen und Dünen zu formen, während der seltenen Tag- und Nachtgleiche vorkommen und stark von Westen her wehen.

Diese Bilder zeigen oben einen Radarstreifen von Titans Äquator-Sanddünen, unten sind ähnliche Sanddünen zu sehen, die auf der Erde in Namibia entstanden sind. Warum Titans Mitte so gleichmäßig mit so viel Sand bedeckt ist, wird weiterhin untersucht.

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