Sharpless 249 und der Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Albert Barr

Beschreibung: Dieses hübsche Teleskopbild zeigt den Quallennebel, der normalerweise blass und schwer fassbar ist. Die zentrierte Szene ist rechts und links an den beiden hellen Sternen Mu und Eta Geminorum am Fuß der himmlischen Zwillinge verankert.

Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsbogen mit baumelnden Tentakeln. Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443 – der expandierenden Trümmerwolke eines explodierten massereichen Sterns. Das Licht der Explosion erreichte erstmals vor mehr als 30.000 Jahren den Planeten Erde. Wie sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern, der Krebsnebel-Supernovaüberrest, enthält der Quallennebel einen Neutronenstern – den Rest eines kollabierten Sternkerns. Ein Emissionsnebel, der als Sharpless 249 katalogisiert ist, füllt links oben das Feld. Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre das Bild etwa 300 Lichtjahre groß.

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RCW 114: Drachenherz im Altar

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Bildcredit und Bildrechte: Andrew Campbell

Beschreibung: Diese große, dramatisch geformte kosmische Wolke umfasst am Himmel des Planeten Erde im südlichen Sternbild Altar mehr als sieben Grad oder 14 Vollmonde. Die fasrige Erscheinung ist als RCW 114 katalogisiert. Sie ist schwierig abzubilden, auf diesem Teleskopmosaik wurde sie von den verräterischen rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome aufgezeichnet.

RCW 114 wurde als Supernovaüberrest erkannt. Seine weitläufigen, faserigen Emissionen entstehen, indem die immer noch expandierende Stoßwelle der Todesexplosion eines massereichen Sterns die umgebende interstellare Materie auffegt.

Seine Entfernung beträgt nach übereinstimmenden Schätzungen mehr als 600 Lichtjahre, das entspricht einem Durchmesser von etwa 100 Lichtjahren. Das Licht der Supernovaexplosion, die RCW 114 erzeugte, hätte demnach die Erde vor rund 20.000 Jahren erreicht. Kürzlich wurde ein Neutronenstern oder Pulsar als Überrest des kollabierten Sternkerns erkannt.

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Cassiopeia A wiederverwerten

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Bildcredit: NASA, CXC, SAO

Beschreibung: Massereiche Sterne in unserer Milchstraße haben ein spektakuläres Leben. Nachdem sie aus riesigen kosmischen Wolken kollabiert sind, zünden ihr Kernbrennöfen und erzeugen in ihrem Inneren schwere Elemente. Nach wenigen Millionen Jahren explodiert das angereicherte Material in den interstellaren Raum zurück, wo erneut Sternbildung beginnen kann.

Diese als Cassiopeia A bekannte, expandierende Trümmerwolke ist ein Beispiel für diese Schlussphase des stellaren Lebenszyklus. Das Licht der Explosion, die diesen Supernovaüberrest erzeugte, war erstmals vor etwa 350 Jahren am Himmel des Planeten Erde zu sehen, doch das Licht brauchte etwa 11.000 Jahre, um zu uns zu gelangen. Dieses Falschfarbenbild des Röntgenobservatoriums Chandra zeigt die noch heißen Fasern und Knoten im Überrest Cassiopeia-A. Energiereiche Emissionen bestimmter Elemente wurden farbcodiert: Silizium rot, Schwefel gelb, Kalzium grün und Eisen violett. Das hilft Astronomen, die Wiederverwertung des Sternenstaubs in unserer Galaxis zu erforschen. Die Explosionswelle, die sich immer noch ausdehnt, ist der blaue äußere Ring.

Das scharfe Röntgenbild ist in der geschätzten Entfernung von Cassiopeia A etwa 30 Lichtjahre breit. Der helle Fleck nahe der Mitte ist ein Neutronenstern – der unglaublich dichte kollabierte Überrest des massereichen Sternkerns.

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Williamina Flemings dreieckiges Büschel

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Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Beschreibung: Diese verworrenen, chaotisch wirkenden Fasern aus erschüttertem leuchtendem Gas sind am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan als Teil des Schleiernebels ausgebreitet.

Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine expandierende Wolke, die bei der Todesexplosion eines massereichen Sterns entstanden ist. Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Die interstellaren Stoßwellen wurden bei dem vernichtenden Ereignis hinausgesprengt, sie pflügen durch den Raum, fegen interstellare Materie auf und regen diese an.

Die leuchtenden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einem Tuch, das von der Seite sichtbar ist. Auffallend gut aufgeteilt ist das Leuchten ionisierter, rot abgebildeter Wasserstoffatome und blau dargestellter Sauerstoffatome. Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt und fast 3 Grad oder etwa 6 Vollmonddurchmesser groß. Das entspricht in seiner geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren. Dieses Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel dieser Distanz.

Der Faserkomplex ist als NGC 6979 katalogisiert und wird häufig – nach einem Direktor des Harvard College Observatory – als Pickerings Dreieck bezeichnet. Er ist aber wegen seiner Entdeckerin, der Astronomin Williamina Fleming, auch als Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

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Der Supernovaüberrest Simeis 147

Der Spaghettinebel im Sternbild Stier besteht aus farbig leuchtenden Fäden. Er ist der Überrest einer Supernovaexplosion.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias) / IAC

Man verirrt sich leicht, wenn man auf diesem detailreichen Bild den verworrenen Fäden im blassen Supernovaüberrest Simeis 147 folgt. Er ist auch als Sharpless 2-240 katalogisiert und hat den gängigen Kosenamen Spaghettinebel. Wir finden ihn an der Grenze der Sternbilder Stier und Fuhrmann. Am Himmel bedeckt er fast 3 Grad oder 6 Vollmonde. Die Trümmerwolke eines Sterns ist ungefähr 3000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist sie etwa 150 Lichtjahre groß.

Die Bilddaten für das Kompositbild wurden mit Schmalbandfiltern fotografiert, um die rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome zu verstärken. Diese zeigen das komprimierte leuchtende Gas. Der Supernovaüberrest ist ungefähr 40.000 Jahre alt. Somit erreichte das Licht der massereichen Sternexplosion die Erde erstmals vor 40.000 Jahren.

Doch der expandierende Überrest ist nicht alles, was übrig blieb. Die kosmische Katastrophe hinterließ auch einen rotierenden Neutronenstern oder Pulsar. Er ist alles, was vom ursprünglichen Sternkern blieb.

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Der Krebsnebel in vielen Wellenlängen des Spektrums

Der Krebsnebel M1 im Sternbild Stier ist hier in ungewöhnlichen Farben dargestellt, weil Bilddaten in unsichtbaren Wellenlängen in sichtbaren Lichtfarben visualisiert wurden.

Bildcredit: NASA, ESA, G. Dubner (IAFE, CONICET-Universität von Buenos Aires) et al.; A. Loll et al.; T. Temim et al.; F. Seward et al.; VLA/NRAO/AUI/NSF; Chandra/CXC; Spitzer/JPL-Caltech; XMM-Newton/ESA; Hubble/STScI

Der Krebsnebel ist als M1 katalogisiert. Somit ist er das erste Objekt auf Charles Messiers berühmter Liste von Dingen, die keine Kometen sind. Inzwischen kennt man den Krebs als Supernovaüberrest. Das sind die expandierenden Reste eines massereichen Sterns nach der finalen Explosion. Diese wurde 1054 n. Chr. auf dem Planeten Erde beobachtet.

Dieses stattliche neue Bild ist ein Blick des 21. Jahrhunderts auf den Krebsnebel. Es zeigt Bilddaten aus dem gesamten elektromagnetischen Spektrum als Wellenlängen in sichtbarem Licht. Die Daten der Weltraumteleskope Chandra (Röntgen), XMM-Newton (Ultraviolett), Hubble (sichtbar) und Spitzer (Infrarot) sind in violetten, blauen, grünen und gelben Farbtönen dargestellt. Die Radiodaten des Very Large Array (VLA) auf der Erde sind rot abgebildet.

Der Krebs-Pulsar ist der helle Punkt nahe der Bildmitte. Er gehört zu den exotischsten Objekten, die heutige Astronomieforschende kennen. Der Pulsar ist ein Neutronenstern, der 30-mal pro Sekunde rotiert. Dieser kollabierte Überrest des Sternkerns liefert die Energie für die Emissionen der Krabbe im gesamten elektromagnetischen Spektrum wie ein kosmischer Dynamo. Der Krebsnebel ist etwa 12 Lichtjahre groß und 6500 Lichtjahre entfernt. Er liegt im Sternbild Stier.

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Ein Neutronenstern kühlt ab

Der Supernovaüberrest Cas A ist von einer Wolke umgeben, die sich ausdehnt. Rechts unten ist eine Illustration des Neutronensterns, so könnte er aussehen.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/UNAM/Ioffe/D.Page, P. Shternin et al; Optisch: NASA/STScI; Illustration: NASA/CXC/M. Weiss

Die helle Quelle in der Mitte ist ein Neutronenstern. Das ist der unglaublich dichte, kollabierte Rest eines Sternkerns mit viel Masse. Der Supernovaüberrest Cassiopeia A (Cas A) umgibt ihn. Er ist angenehme 11.000 Lichtjahre entfernt.

Cas A ist die finale Explosion eines massereichen Sterns. Das Licht der Supernova erreichte die Erde erstmals vor etwa 350 Jahren. Die Trümmerwolke dehnt sich aus, sie ist etwa 15 Lichtjahre groß. Das Bildkomposit entstand Röntgendaten und optischen Aufnahmen.

Der Neutronenstern in Cas A kühlt ab. Er ist aber noch so heiß, dass er Röntgenlicht abstrahlt. Jahrelange Beobachtungen mit dem Röntgenteleskop Chandra im Erdorbit zeigen, dass der Neutronenstern rasch abkühlt. Das geschieht so schnell, dass man vermutet, dass ein großer Teil vom Kern des Neutronensterns eine reibungsfreie Supraflüssigkeit aus Neutronen bildet. Chandras Beobachtungen sind die ersten Hinweise auf diesen seltsamen Zustand der Neutronenmaterie.

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Sharpless 249 und der Quallennebel

Links unten ist der Quallennebel mit seinen markanten Tentakeln, rechts oben der grünliche Emissionsnebel Sharpless 249.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles

Der Quallennebel ist normalerweise blass und schwer fassbar. Er wurde auf diesem faszinierenden Teleskopmosaik zu sehen. Die Szene wird unten vom Stern Eta Geminorum verankert. Er bildet den Fuß der himmlischen Zwillinge. Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsnebel mit Tentakeln. Sie baumeln unter der Mitte nach links.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernova-Überrestes IC 443. Er ist die Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodierte. Die Wolke dehnt sich aus. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor 30.000 Jahren. Sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern ist der Krebsnebel. Auch er ist ein Supernovaüberrest. Wie dieser enthält auch der Quallennebel einen Neutronenstern. Das ist der Überrest eines kollabierten Sternkerns. Der Emissionsnebel Sharpless 249 liegt rechts oben im Bild.

Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre das Schmalband-Kompositbild etwa 300 Lichtjahre breit. Es wird in den Farben der Hubble-Farbpalette präsentiert.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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