M16 und der Adlernebel

Der bildfüllende rote Nebel enthält viele wesenhafte Staubwolken, die auf Hubble-Aufnahmen berühmt wurden, sowie einen offenen Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Univ. Arizona

Der Sternhaufen M16 ist ungefähr 2 Millionen Jahre alt. Er ist von Wolken aus Staub und leuchtendem Gas umgeben, in denen er entstanden ist. Die Wolke ist als Adlernebel bekannt. Das detailreiche Bild der Region zeigt kosmische Skulpturen. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte den Sternbildungskomplex auf einer Nahaufnahme und machte ihn berühmt.

In der Mitte ragen dichte, staubige Säulen auf. Sie ähneln einem Elefantenrüssel und werden als Säulen der Sternbildung bezeichnet. Sie sind Lichtjahre lang und schrumpfen durch die Gravitation, um Sterne zu bilden. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert Materie an den Enden und legt am Ende die eingebetteten jungen Sterne frei.

Vom linken Rand ragt eine weitere staubige Sternbildungssäule ins Bild. Es ist die Fee des Adlernebels. M16 und der Adlernebel sind etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Für Ferngläser oder kleine Teleskope sind sie ein leichtes Ziel am nebelreichen Himmel im geteilten Sternbild Serpens Cauda (Schwanz der Schlange).

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Hubble Ultra Deep Field 2014

Fast jeder Lichtfleck im Bild ist eine Galaxie. Das Bild zeigt Hubbles Blick ins fernste Universum, das Hubble Deep Field im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Bildcredit: NASA, ESA, H.Teplitz und M.Rafelski (IPAC/Caltech), A. Koekemoer (STScI), R. Windhorst (ASU), Z. Levay (STScI)

Wie bunte Bonbons füllen Galaxien das Hubble Ultra Deep Field 2014. Die schwächsten Galaxien sind 10 Milliarden Mal blasser als Sterne, die man mit bloßem Auge sieht. Sie befinden sich im Universum der extremen Vergangenheit, nur ein paar 100 Millionen Jahre nach dem Urknall.

Das Hubble Ultra Deep Field (HUDF) wurde durch Daten in Ultraviolettlicht wesentlich ergänzt. Das Bild ist eine aktualisierte Version von Hubbles berühmtem fernsten Blick ins südliche Sternbild Chemischer Ofen (Fornax). Nun ist das HUDF im ganzen Spektrum abgebildet, das für Hubbles Kameras verfügbar ist. Es reicht von Ultraviolett über sichtbares Licht bis hin zum nahen Infrarot.

Mit den Daten in Ultraviolett gibt es nun die wichtige Möglichkeit, Sternbildung in den Galaxien des Hubble Ultra Deep Field zu untersuchen, und zwar in einer Entfernung von 5-10 Milliarden Lichtjahren.

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Hubble zeigt den Kegelnebel

Die Spitze des Kegelnebels mit altrosa Spitze leuchtet vor einem zartblauen Hintergrund, umgeben von einigen gezackten Sternen.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

In der gewaltigen Staubsäule, die Kegelnebel genannt wird, entstehen Sterne. In Sternbildungsstätten gibt es reichlich Kegel, Säulen und majestätisch fließende Formen. Diese Sternschmieden aus Gas und Staub werden von den energiereichen Winden neu entstandener Sterne erodiert. Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen, galaktischen Region NGC 2264, die Sterne bildet.

Diese zusammengesetzte Nahaufnahme aus mehreren Bildern des Weltraumteleskops Hubble im Erdorbit zeigt den Kegel beispiellos detailreich. Der Kegelnebel im Einhorn (Monoceros) ist ungefähr 2500 Lichtjahre entfernt und 7 Lichtjahre lang. Der hier abgebildete stumpfe Kopf des Kegels misst zirka 2,5 Lichtjahre. In unserem Teil der Galaxis ist diese Entfernung etwas mehr als die halbe Distanz zum sonnennächsten Sternennachbarn Alpha Centauri.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS wurde 1997 mit Hubbles Infrarotkamera abgebildet. Von ihm strömt wahrscheinlich der Wind aus, der den Kegelnebel formt. Er liegt über dem oberen Bildrand. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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Sternfabrik Messier 17

Das Bild ist von einem lodernden roten Nebel gefüllt, rechts neben der Mitte ist ein länglicher graublauer Bereich.

Bildcredit und Bildrechte: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung: Robert Gendler und Roberto Colombari

Was geschieht im Zentrum dieses Nebels? Die Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt. Sie wird von den Winden und der Strahlung von Sternen geformt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Das Weitwinkelbild ist ein Grad breit und etwa 5500 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung misst es fast 100 Lichtjahre.

Das scharfe farbige Kompositbild entstand aus Daten von Teleskopen im Weltraum und auf der Erde. Es zeigt blasse Details der Gas- und Staubwolken in der Region. Sterne in der zentralen Milchstraße bilden den Hintergrund.

Winde und energiereiches Licht von heißen, massereichen Sternen erodierten langsam die übrig gebliebene interstellare Materie. Das führte zu der höhlenartigen Erscheinung und den gewellten Formen im Nebel. Die Sterne entstanden aus dem Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17. Der Nebel ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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Im Zentrum der Spiralgalaxie M61

Hubble zeigt die Zentralregion der Spiralgalaxie M61 im Sternbild Jungfrau. In der Mitte ist ein kleiner hellgelber Kern, von dem zwei dunkle Staubbahnen auslaufen. Um den hellen Kern ist ein etwas dunklerer Bereich, der wiederum von Spiralarmen mit markanten blauen Sternbildungsgebieten umgeben ist.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA; Danksagung an G. Chapdelaine und L. Limatola

M61 ist eine Balkenspiralgalaxie im nahe gelegenen Virgo-Galaxienhaufen. Die Galaxie besitzt viele Bestandteile, die in Spiralgalaxien häufig vorkommen: helle Spiralarme, einen Zentralbalken, Staubbahnen und helle Knoten aus Sternen. M61 ist auch als NGC 4303 bekannt. Sie ist ähnlich aufgebaut wie unsere Galaxis, die Milchstraße.

M61 wurde 1779 an einem Tag gleich zweimal mit Teleskopen entdeckt. Einer der Beobachter hielt die Galaxie zunächst für einen Kometen.

Licht braucht etwa 55 Millionen Jahre, um von M61 zu uns zu kommen. Dieses Bild zeigt die Zentralregionen von M61. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Für die Veröffentlichung beim Wettbewerb für Bildbearbeitung „Hubbles versteckte Schätze“ wurde es neu aufbereitet.

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CG4: Eine zerrissene kometenartige Globule

Das Bild ist dicht mit Sternen gesprenkelt. Es scheint, als würde eine wurmartige Kreatur nach einer Galaxie schnappen, die links im Bild schwebt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings (cosmicphotos)

Kann eine Gaswolke eine Galaxie packen? Nicht einmal annähernd. Die „Kralle“ dieser seltsamen „Kreatur“ im oben gezeigten Foto ist eine Gaswolke. Sie ist als kometenartige Globule bekannt. Diese Globule ist jedoch gerissen. Kometenartige Globulen haben meist staubige Köpfe und lang gezogene Schweife. Wegen dieser Strukturen haben kometenartige Globulen eine visuelle Ähnlichkeit mit Kometen.

Doch in Wirklichkeit sind sie ganz anders. Globulen sind häufig Stätten, in denen Sterne entstehen. Viele Globulen haben sehr junge Sterne in ihren Köpfen. Die Ursache, warum der Abriss im Kopf dieses Objekts stattfand, ist nicht ganz geklärt. Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, sehr weit entfernt und nur zufällige in der Nähe von CG4 zu sehen.

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Im Inneren des Flammennebels

Das Bild zeigt den Flammennebel im Sternbild Orion und seine Umgebung. Darüber wurde eine Röntgen-Infrarot-Abbildung gelegt.

Bildcredit: Optisch: DSS; Infrarot: NASA/JPL-Caltech; Röntgen: NASA/CXC/PSU/ K.Getman, E.Feigelson, M.Kuhn und das MYStIX-Team

Das optische Bild zeigt eine staubige, überfüllte Sternbildungsregion im Gürtel des Orion. Sie ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt. Daraus sticht der Flammennebel hervor. Röntgendaten des Chandra-Observatoriums und Infrarotbilder des Weltraumteleskops Spitzer blicken tief ins Innere der Wolken. Sie bestehen aus leuchtendem Gas und undurchsichtigen Staubwolken.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt oder darauf klickt, kommen viele Sterne im jungen eingebetteten Haufen NGC 2024 zum Vorschein. Sie sind nur 200.000 bis 1,5 Millionen Jahre alt. Das Kompositbild aus Röntgen- und Infrarot-Daten ist etwa 15 Lichtjahre breit. Es zeigt das Zentrum des Flammennebels.

Die Röntgen-Infrarot-Daten zeigen auch, dass sich die jüngsten Sterne auf die Mitte des Haufens befinden. Das widerspricht einfachen Modellen der Sternbildung dieser Sternschmiede. Diese Modelle besagen, dass die Sternbildung zuerst im dichteren Zentrum beginnt. Dann wandert sie schrittweise nach außen zum Rand. Dabei sollten ältere Sterne im Zentrum des Flammennebels zurückbleiben, nicht die jüngeren.

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T Tauri und Hinds veränderlicher Nebel

Vor dicht verteilten Sternen zeichnet sich ein graubrauner Nebel ab. Er hat oben eine kleine Öffnung, in der ein Stern und ein gelb-roter Nebel leuchten. Neben der Öffnung leuchtet ein heller, gezackter Stern, er liegt im Vordergrund.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Sierra Remote Observatories)

Der gelbliche Stern mitten in dieser staubigen Teleskop-Himmelsansicht ist T Tauri. Er ist Prototyp der Klasse veränderlicher T-Tauri-Sterne. Knapp daneben ist eine gelbliche Wolke. Sie ist historisch als Hinds veränderlicher Nebel bekannt und hat die Katalognummer NGC 1555. Stern und Nebel sind mehr als 400 Lichtjahre entfernt und liegen am Rand einer unsichtbaren Molekülwolke.

Man sieht, wie die Helligkeit von Stern und Nebel beträchtlich schwankt, aber nicht immer gleichzeitig. Das macht die faszinierende Region noch rätselhafter. T-Tauri-Sterne gelten nun als junge sonnenähnliche Sterne in einem frühen Entstehungsstadium. Sie sind weniger als einige Millionen Jahre alt.

Die Sache wird noch komplizierter, denn Infrarotbeobachtungen zeigen, dass T Tauri selbst Teil eines Mehrfachsystems ist. Hinds Nebel steht damit in Verbindung. Er könnte ebenfalls ein sehr junges stellares Objekt enthalten. Das Bild ist in natürlichen Farben dargestellt. In der geschätzten Entfernung von T Tauri ist es etwa 7 Lichtjahre breit.

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