Orionnebel: Der Hubble-Anblick

Dieses Bild des Orionnebels M42 wurde aus Daten des Weltraumteleskops Hubble erstellt.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung: Francisco Javier Pobes Serrano

Beschreibung: Wenige kosmische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie der Orionnebel. Er ist auch als M42 bekannt, sein leuchtendes Gas umgibt heiße junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke, die nur 1500 Lichtjahre entfernt ist.

Der Orionnebel bietet eine der besten Möglichkeiten, um die Entstehung von Sternen zu untersuchen, weil er die nächstliegende große Sternbildungsregion ist, und weil die energiereichen Sterne undurchsichtige Gas- und Staubwolken fortgeblasen haben, die sonst unsere Sicht blockieren würden, was uns einen detaillierten Blick auf eine Vielzahl von Stadien laufender Sternbildungen und Sternentwicklungen bietet.

Dieses Bild des Orionnebels gehört zu den schärfsten, die jemals mit Daten des Weltraumteleskops Hubble erstellt wurden. Der ganze Orionnebel ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

Zur Originalseite

STARFORGE: Eine Sternentstehungs-Simulation


Video- und Textcredit: Michael Y. Grudić (Nordwestliche U.) et al., STARFORGE-Arbeitsgruppe; Musik: Prélude n°4, opus 28 in E-Moll (Frédéric Chopin)

Beschreibung: Wie entstehen Sterne? Die meisten entstehen in riesigen Molekülwolken in der Zentralscheibe einer Galaxie. Der Prozess wird von Sternwinden, Strahlströmen, sehr energiereichem Sternenlicht und Supernovaexplosionen bereits existierender Sterne gestartet, beeinflusst und begrenzt.

Dieses Video zeigt die komplexen Wechselwirkungen anhand der berechneten STARFORGE-Simulation einer Gaswolke mit 20.000 Sonnenmassen. In der Zeitraffer-Visualisierung zeigen hellere Regionen dichteres Gas an, Farben codieren die Geschwindigkeit des Gases (violett ist langsam, orange ist schnell), und Punkte markieren die Positionen neu entstandener Sterne.

Zu Beginn des Videos beginnt eine etwa 50 Lichtjahre große Gaswolke, sich durch ihre eigene Gravitation zu verdichten. Innerhalb von 2 Millionen Jahren entstehen erste Sterne, während neu entstandene massereiche Sterne eindrucksvolle Strahlströme ausstoßen. Nach 4,3 Millionen Jahren friert die Simulation ein, und der Raum wird gedreht, um einen dreidimensionalen Blickwinkel zu erhalten.

Vieles rund um Sternbildung ist noch nicht bekannt, darunter der Effekt der Strahlströme bei der Begrenzung der Masse später entstehender Sterne.

Portal ins Universum: Random APOD Generator
Zur Originalseite

HD 163296: Strahlen eines entstehenden Sterns

Dieses Bild des Sternsystems HD 163296 wurde von Atacama Large Millimeter Array (ALMA) und Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen.

Bildcredit: Sichtbares Licht: VLT/MUSE (ESO); Radiowellen: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)

Beschreibung: Wie entstehen diese Strahlströme bei der Sternbildung? Das ist nicht bekannt, doch aktuelle Bilder des jungen Sternsystems HD 163296 sind sehr aufschlussreich. Der Zentralstern auf diesem Bild befindet sich noch in der Entstehung, er ist aber bereits von einer rotierenden Scheibe und einem nach außen strömenden Strahl umgeben.

Die Scheibe wurde in Radiowellen abgebildet, die mit dem Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Chile aufgenommen wurden. Die Lücken darin sind wahrscheinlich durch die Schwerkraft sehr junger Planeten entstanden.

Der Strahlstrom wurde vom Very Large Telescope (VLT, ebenfalls in Chile) in sichtbarem Licht aufgenommen, er verströmt schnell bewegtes Gas – großteils Wasserstoff – vom Zentrum der Scheibe aus. Das System reicht über das Hundertfache der Entfernung Erde-Sonne (AE).

Die Details dieser neuen Beobachtungen werden nun ausgewertet, um die Vermutung zu untermauern, dass die Strahlen zumindest teilweise von Magnetfeldern in der rotierenden Scheibe erzeugt und geformt werden. Künftige Beobachtungen von HD 163296 und ähnlicher Sternbildungssysteme können helfen, die Details zu klären.

Astrophysiker*innen: Mehr als 2500 Codes in der Astrophysics Source Code Library
Zur Originalseite

NGC 602 und Umgebung

Der fünf Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602 liegt am Rand der Kleinen Magellanschen Wolke, einer etwa 200.000 Lichtjahre entfernten Begleitgalaxie der Milchstraße.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA) – ESA/Hubble-Arbeitsgemeinschaft

Beschreibung: Die Wolken sehen aus wie eine Auster und die Sterne wie Perlen, doch seht einmal genauer hin. Am Rand der Kleinen Magellanschen Wolke, einer etwa 200.000 Lichtjahre entfernten Begleitgalaxie der Milchstraße, liegt NGC 602, ein fünf Millionen Jahre junger Sternhaufen.

Dieses atemberaubende Hubble-Bild zeigt NGC 602, umgeben von Gas und Staub in der Region, in dem er entstanden ist. Fantastische Grate und zurückgefegte Formen zeigen, dass energetiereiche Strahlung und Stoßwellen der massereichen jungen Sterne in NGC 602 das staubige Material forterodierten und eine fortschreitende Sternbildung ausgelöst haben, die vom Zentrum des Haufens nach außen verläuft.

In der geschätzten Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke umfasst dieses Bild ungefähr 200 Lichtjahre, doch diese scharfe vielfarbige Ansicht zeigt auch eine hübsche Auswahl an Hintergrundgalaxien. Diese Hintergrundgalaxien befinden sich Hunderte Millionen Lichtjahre oder mehr hinter NGC 602.

Zur Originalseite

Das südliche Riff der Lagune

Diese Detailaufnahme im Lagunennebel (M8) zeigt den Zusammenhang zwischen Sternbildung und Herbig-Haro-Objekten.

Bildcredit: Julia I. Arias und Rodolfo H. Barba‘ (Dept. Fisica, Univ. de La Serena), ICATE-CONICET, Gemini-Observatorium/AURA

Beschreibung: Geschwungene helle Riffe und Staubwolken durchziehen diese Detailaufnahme der nahen Sternbildungsregion M8, auch bekannt als Lagunennebel. Das scharfe Falschfarbenkomposit entstand aus Schmalbanddaten im sichtbaren Licht und Breitbanddaten im nahen Infrarot des 8-Meter-Teleskops Gemini Süd. Die ganze Ansicht umfasst etwa 20 Lichtjahre in einer Region des Nebels, die manchmal Südliches Riff genannt wird.

Das detailreiche Bild zeigt den Zusammenhang zwischen den vielen neu entstandenen Sternen, die in den Spitzen der hell umrandeten Wolken eingebettet sind, und Herbig-Haro-Objekten. Sternbildungsregionen enthalten viele Herbig-Haro-Objekte. Diese entstehen, wenn junge Sterne beim Entstehungsprozess mächtige Strahlen aussenden, welche die umgebenden Wolken aus Gas und Staub aufheizen.

Die kosmische Lagune liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze und beim Zentrum unserer Milchstraße. (Diese Nahaufnahme des Südlichen Riffs im Lagunennebel wurde für einen Orts- und Größenvergleich mit diesem Bild überlagert. Die maßstabsgetreue Abbildung wurde von R. Barba‘ zur Verfügung gestellt.)

Zur Originalseite

Das galaktische Zentrum in Infrarotlicht

Das Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer zeigt das Zentrum der Galaxis, das 26.700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze liegt.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumteleskop Spitzer, Susan Stolovy (SSC/Caltech) et al.; Überarbeitung: Judy Schmidt

Beschreibung: Wie sieht das Zentrum unserer Galaxis aus? Im sichtbaren Licht ist das Zentrum der Milchstraße von Wolken aus undurchsichtigem Staub und Gas versteckt. Doch auf dieser faszinierenden Ansicht dringen die Infrarotkameras des Weltraumteleskops Spitzer durch einen Großteil des Staubs und zeigen die Sterne in der überfüllten Region des galaktischen Zentrums.

Das detailreiche Falschfarbenbild ist ein Mosaik aus vielen kleinen Einzelaufnahmen. Es zeigt ältere kühle Sterne in bläulichen Farbtönen. Rot und braun leuchtende Staubwolken stehen in Verbindung mit jungen, heißen Sternen in Sternentstehungsgebieten. Kürzlich stellte sich heraus, dass das Zentrum der Milchstraße in der Lage ist, neue Sterne zu bilden.

Das galaktische Zentrum liegt etwa 26.700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. In dieser Entfernung wäre dieses Bild ungefähr 900 Lichtjahre breit.

Zur Originalseite

Messier 106

Die Seyfertgalaxie M106 im Sternbild Jagdhunde.

Bildcredit: NASA, Hubble-Vermächtnisarchiv, Kitt Peak National Observatory;
Amateurdaten und Bearbeitungs-Bildrechte: Robert Gendler

Beschreibung: Dieses Himmelswunder wurde 1781 vom metrischen französischen Astronomen Pierre Mechain in der Nähe der Großen Bärin (Ursa Major) entdeckt, es ist von den Sternen der Jagdhunde (Canes Venatici) umgeben. Später wurde es in den Katalog seines Freundes und Kollegen Charles Messier als M106 aufgenommen. Aktuelle detaillierte Teleskopansichten zeigen, dass es sich um ein Inseluniversum handelt – eine 30.000 Lichtjahre große Spiralgalaxie, die nur ungefähr 21 Millionen Lichtjahre hinter den Sternen der Milchstraße liegt.

Dieses atemberaubende Galaxienporträt mit dem hellen zentralen Kern ist ein Komposit aus Bilddaten von Amateur- und Profiteleskopen. Es betont junge blaue Sternhaufen und rötliche Sternentstehungsgebiete, welche die Spiralarme der Galaxie säumen. Die Galaxie besitzt auch markante rötliche Strahlen aus leuchtendem Wasserstoff.

Außer der kleinen Begleitgalaxie NGC 4248 rechts unten sind auch Hintergrundgalaxien im Bild verstreut. M106 ist auch als NGC 4258 bekannt. Sie ist ein nahe gelegenes Beispiel einer Seyfertklasse-Galaxie, die im gesamten Spektrum von Radiowellen bis Röntgenstrahlen zu sehen ist. Aktive Galaxien beziehen ihre Energie von Materie, die in ein massereiches zentrales Schwarzes Loch fällt.

Zur Originalseite

NGC 3521: Galaxie in einer Blase

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 3521 ist nur 35 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Löwe.

Bildcredit und Bildrechte: BeschaffungEric Benson, BearbeitungDietmar Hager

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie NGC 3521 ist nur 35 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Löwe. Am Himmel des Planeten Erde leuchtet NGC 3521 relativ hell, sie ist mit kleinen Teleskopen leicht sichtbar, wird aber von Amateurfotografen häufig zugunsten anderer Spiralgalaxien im Löwen übersehen, etwa M66 und M65.

Auf diesem farbenprächtigen kosmischen Porträt kann man sie aber kaum ignorieren. Die Galaxie umfasst ungefähr 50.000 Lichtjahre und zeigt uns charakteristische unregelmäßige, irreguläre Spiralarme, die von Staub, rötlichen Sternbildungsregionen und Haufen junger, blauer Sterne gesäumt sind.

Außerdem zeigt dieses detailreiche Bild, dass NGC 3521 in gewaltige blasenähnliche Hüllen eingebettet ist. Die Hüllen sind wahrscheinlich Gezeitenschutt – Sternströme, die aus Begleitgalaxien herausgerissen wurden, die in der fernen Vergangenheit mit NGC 3521 verschmolzen sind.

Zur Originalseite