Sonnenuntergang auf dem Mars

Über dem Horizont geht auf dem Mars eine sehr kleine Sonne unter. Weil die Atmosphäre viel Staub enthält, wird viel blaues Licht nach vorne gestreut.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, Texas A&M, Cornell, JPL, NASA

Wie sieht ein Sonnenuntergang auf dem Mars aus? Das wollte man 2005 mit dem Roboter-Rover Spirit herausfinden. Der Rover beobachtete, wie die Sonne langsam unter den fernen Rand des Kraters Gusev sank. Die Farben im Bild wurden leicht verstärkt und so dargestellt, wie sie das Auge eines menschlichen Forschers sehen würden.

In der dünnen Atmosphäre sind feine Mars-Staubteilchen verteilt. Sie verleihen dem Himmel eine rötliche Farbe. Doch der Staub streut auch blaues Licht nach vorne. Daher erscheint der Himmel in der Nähe der untergehenden Sonne bläulich. Der Mars ist weiter von der Sonne entfernt. Daher leuchtet die Sonne etwas weniger hell als auf der Erde. Ihr scheinbarer Durchmesser ist um etwa zwei Drittel kleiner als auf der Erde.

Durch Bilder wie dieses lernen Forschende nicht nur etwas über die Atmosphäre des Mars, sondern über Atmosphären im ganzen Sonnensystem, auch die unserer Erdenheimat.

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Apogäum-Vollmond

Hinter der Silhouette des Lick-Observatoriums geht der Vollmond auf. Es war der kleinste Vollmond des Jahres 2014.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Baldridge

Dieser helle Vollmond ging Mittwoch Nacht über dem Lick-Observatorium auf. Traditionell heißt der Vollmond im Jänner Wolfsmond. Dieser Mond erreichte seine volle Phase am 16. Jänner um 4:54 UT, nur 2 Stunden vom Apogäum entfernt. Das Apogäum ist fernsten Punkt der elliptischen Mondbahn um die Erde. Also war er der kleinste Vollmond des Jahres 2014.

Der Unterschied an scheinbarer Größe zwischen dem größten und dem kleinsten Vollmond ist schwer zu erkennen. Die Differenz der Entfernung zwischen Apogäum und Perigäum – dem erdnächsten Punkt der Mondbahn – beträgt nämlich nur etwa 50.000 Kilometer. Der Mond ist im Schnitt an die 385.000 Kilometer von der Erde entfernt. Der Apogäumsvollmond war also – knapp – der kleinste Vollmond der letzten 1000 Jahre. Das bleibt er auch bis 2154. Dann ist ein noch kleinerer Vollmond zu beobachten.

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Sonnenflecken bei Sonnenuntergang

Die Sonne ist von der Lufthülle der Erde stark verzerrt. Links ist eine große Sonnenfleckengruppe, oben ein blauer Rand, unten ein roter.

Bildcredit und Bildrechte: Jürg Alean

Sonnenuntergänge sind ein häufig beobachtetes Himmelsereignis. Kürzlich boten Sonnenuntergänge eine Zugabe. Ein Sonnenfleck zog von links nach rechts mitten über die Sonnenscheibe. Die Sonne war hier von der Erdatmosphäre gedämpft und verzerrt. Der Fleck war so groß, dass er mit bloßem Auge sichtbar war. Er wurde am 5. Jänner bei Sonnenuntergang in der Schweiz fotografiert.

Detailansichten zeigen eine große aktive Sonnenregion. Die Sonnenflecken sind teilweise größer als der Planet Erde. Die Gruppe wurde als Aktive Region AR 1944 katalogisiert. Am 7. Jänner stieß sie eine beachtliche Sonneneruption und einen koronalen Massenauswurf (Coronal Mass Ejection, CME) aus. Er könnte die Erde erreichen und am 9. Jänner einen geomagnetischen Sturm mit Polarlichtern auslösen.

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Wolkenhaube über der Sierra Nevada

Über einem verschneiten Gebirge ragt eine riesige glockenförmige Wolke auf. Vorne ist eine Stadt im spanischen Granada zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Guido Montañés

Man könnte sagen, es war ein schicksalsträchtiger Tag* in den Bergen der Sierra Nevada. Als im Jänner gerade die Sonne über dem Bezirk Albayzín im spanischen Granada unterging, tauchte eine riesige Wolke auf. Sie bedeckte die den Gipfel des Veleta wie eine Glocke.

So eine Wolkenkappe entsteht, wenn Luft durch einen Berggipfel nach oben gedrängt wird. Dabei kühlt die Luft ab, wird dabei mit Dunst gesättigt, bis ihr molekulares Wasser zu Wolkentröpfchen kondensiert. Das oben gezeigte glockenförmige Wolkengebilde ist ungewöhnlich, da sich Luft normalerweise waagrecht bewegt und die meisten Wolken an der Unterseite fast flach sind. Senkrechte Wellen können zusätzliche linsenförmige Wolkenschichten bilden, auch das ist oben zu sehen.

Angesichts der Kurzlebigkeit der großen Wolke, gepaart mit der kurz perfekten Färbung des Sonnenuntergangs könnte man meinen, es war ein guter Tag für einen versierten Fotografen.

(*Original: bell weather day, wörtlich „Glockenwetter-Tag“ oder „Leithammeltag“)

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Schattenaufgang auf einem kleinen Planeten

Der kleine Planet im Bild ist von einem orangefarbenen Abendrot umgeben. Am unteren Rand steigt der Erdschatten auf, oben stehen Bäume und in der Mitte ein Haus.

Bildcredit und Bildrechte: Erfassung – Enzo De Bernardini, Bearbeitung – w/Sophie le Comte

Am Himmel dieses kleinen Planeten steigen zarte Farben im dämmernden Sonnenlicht nach dem Aufgang des Erdschattens auf. Der kleine Planet ist natürlich die Erde. Das Mosaik reicht vom Nadir bis zum Zenit den ganzen Horizont entlang. Es zeigt die Ansicht eines kleinen Flugplatzes in der Nähe der Stadt Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa.

Über dem westlichen Horizont, der sich oben befindet, leuchtet der Himmel in den warmen Farben des Sonnenuntergangs. Der schieferblaue Erdschatten reicht durch die ganze Atmosphäre. Er geht auf und umarmt unten den Osthorizont. Über der schmalen Projektion des Erdschattens liegt das sanfte Leuchten des rötlichen Sonnenlichts. Es wird zurückgestreut und wird als Gegendämmerungsbogen oder Venusgürtel bezeichnet.

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Erdbeersonne

Links neben den Silhouetten von Nadelbäumen leuchtet eine dunkelrote Sonne am orangebraunen Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Laurie Hatch

Diese auffällige Szene wirkt wie von einer fremden Welt. Doch es ist eine Ansicht des Planeten Erde. Der ockerfarbene Himmel und die erdbeerrote Sonne wurden am 22. August in der Nähe des kleinen kalifornischen Ortes Strawberry in den USA fotografiert.

Der Ort am Highway 108 liegt etwa 50 Kilometer nördlich vom Ursprung des großen Rim Fire in Kalifornien. Es bedroht immer noch Gebiete in und um den Yosemite-Nationalpark. Die ausgedehnten Rauchschwaden des Waldbrandes sind auch im Weltraum deutlich sichtbar. Innerhalb der Rauchwolken trüben die in der Atmosphäre verteilten feinen Rauchteilchen die Sonne. Sie streuen blaues Licht und färben den Himmel.

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Monduntergang in Taiwan

Über den dunklen Horizont des Meeres ragt eine extrem schmale Mondsichel über den Horizont, sie leuchtet hellorange am dunkelorangefarbenen Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Hung-Hsuan Yen

Drei Welten waren nötig, um dieses einfache Bild zu schaffen. Die erste Welt war die Erde, sie ist ziemlich markant. Waagrecht unter der Mitte verläuft die Trennlinie zwischen Meer und Himmel. Auf diesem Teil der Erde war fast Nacht.

Die zweite Welt war der Mond. Er war fast unsichtbar. Die unbeleuchtete Seite des Mondes wurde vom roten Licht des Sonnenuntergangs am irdischen Himmel maskiert. Vom Neumond war eine schmale Sichel zu sehen, es ist die helle, gebogene Linie.

Die dritte Welt war die Sonne. Sie ist nicht direkt zu sehen, aber alles Licht, das im Bild fotografiert wurde, stammt von der Sonne. Das Bild ist eine halbe Sekunde belichtet. Es wurde letzte Woche im taiwanesischen Anping fotografiert.

Wenige Minuten nach Aufnahme dieses Bild hatte sich die Erde nur ein kleines Stückchen weitergedreht. Das zwang den Mond, der Sonne ins Meer hinab zu folgen, und der Horizont wurde dunkel.

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Ein Jahr Himmel auf Erden

Videocredit und -rechte: Ken Murphy (Murphy Labs); Musik: Ariel (Moby)

Jedes Bildfeld zeigt einen Tag. 360 Filmfelder zeigen den Himmel (fast) eines ganzen Jahres in Zeitraffer. Die Videos wurden mit einer Videokamera auf dem Dach des Exploratoriums im kalifornischen San Francisco aufgenommen.

Die Kamera fotografierte von Mitte 2009 bis Mitte 2010 von vor Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang alle 10 Sekunden ein Bild. Ein Zeitstempel der täglichen Ortszeit ist rechts unten eingeblendet. Die Videos sind chronologisch angeordnet. Links oben ist der 18. Juli zu sehen. Auf halbem Weg nach unten findet man den 1. Jänner.

Zwar hat jeder Tag 24 Stunden, doch das Tageslicht dauert auf der Nordhalbkugel im Juni und in den umgebenden Monaten am längsten. Diese Tatsache ist hier gut erkennbar, weil die unteren (und bald auch die oberen) Videos als erste in der Dämmerung heller werden.

Die anfängliche Dunkelheit in der Mitte zeigt die spätere Dämmerung und die wenigen Tageslichtstunden im Winter. Dunkelheit auf den Videos zeigt Nacht, klare Tage sind blau und Wolken am Tag sind grau. Viele Videos zeigen komplexe Wolkenmuster. Sie wandern im Lauf des Tages über das Weitwinkelfeld der Kamera.

Gegen Ende aller Videos ist zuerst an den Wintertagen Sonnenuntergang und dann die Dunkelheit knapp über der Mitte und zuletzt unten bei Sonnwende.

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