Solargrafie einer Sonnenfinsternis

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Chuck Bueter (Nightwise.org)

Heute ist das Äquinoktium im September. Der Pfad der Sonne am Himmel führt nach Süden. Um 20:02 UT kreuzt er den Himmelsäquator. Zum Äquinoktium sind auf dem ganzen Planeten Erde Nacht und Tag (fast) gleich lang. Doch am 21. August bot der Pfad der Sonne am Himmel manchen eine kleine Extranacht.

Die kreative Solargrafie entstand mit einer Lochkamera aus einer Getränkedose und lichtempfindlichem Papier. Die Ganztagsaufnahme folgt dem Sonnenpfad an diesem Tag. Sie zeigt den Sonnenbogen, der noch hoch über den nördlichen Himmel führt. Der Schnappschuss darunter zeigt ein Panorama der Landschaft.

Die Lücke im Bogen zeigt die Dauer der partiellen und der totalen Phase der Sonnenfinsternis am klaren Himmel über Lowman in Idaho (USA). Dort dauerte die Extranacht der Totalität etwa 2 Minuten. Die breite Lücke im Sonnenbogen zeigt, wie das Sonnenlicht während der längeren partiellen Phasen der Finsternis abnahm.

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Die große Korona

Mitten im Bild ist der schwach beleuchtete Mond bei einer totalen Sonnenfinsternis von den breit gefächerten Strahlen der Sonnenkorona umgeben. Am Rand ragen einige rosarote Protuberanzen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Alson Wong

Viele Bilder zeigen nicht die ganze Pracht der Sonnenkorona. Der Anblick einer Korona bei einer totalen Sonnenfinsternis mit eigenen Augen ist unvergesslich. Das Auge kann sich besser anpassen als eine Kamera. Daher sieht es die Strukturen und Ausdehnung.

Willkommen im digitalen Zeitalter! Das Bild ist ein Komposit aus vierzig Aufnahmen. Die Belichtungszeiten reichen von einer Tausendstelsekunde bis zu zwei Sekunden. Sie wurden digital kombiniert. Das Ergebnis zeigt die zarten Details der totalen Sonnenfinsternis im August 2017. Man erkennt deutlich komplexe Schichten und leuchtende Kaustiken in der Mischung aus heißem Gas und Magnetfeldern in der Sonnenkorona, die sich ständig ändert.

Hellrosa schleifenartige Protuberanzen ragen über den Rand der Sonne. Sogar auf der Nachtseite des Neumondes erkennt man zarte Details. Die Nachtseite wird vom Licht der Sonne beleuchtet, das die Tagseite der Vollerde reflektiert.

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Eine totale Sonnenfinsternis erleben

Videocredit und -rechte: Jun Ho Oh (KAIST, HuboLab); Musik: Flowing Air von Mattia Vlad Morleo

Wie geht es euch, wenn die Sonne verschwindet? Viele beobachteten die Finsternis in den USA. Sie waren überrascht, wie beeindruckt sie waren und wie laut alle jubelten, als die Sonne kurz hinter dem Mond verschwand. Vielleicht rechneten sie nur mit einer kurzen Dämmerung. Doch das Schauspiel bot eine ungewöhnlich rasche Dunkelheit, atemberaubend helle leuchtende Perlen am Mondrand und rosarote Protuberanzen auf der Sonne. Am Himmel breitete sich eine seltsam detailreiche Korona aus. Sie erwischte viele Grantler am falschen Fuß.

Das Video läuft in Echtzeit und dauert drei Minuten. Es zeigt viele Merkmale der totalen Sonnenfinsternis vom letzten Monat. Die Einzelbilder im Video wurden in Warm Springs in Oregon aufgenommen. Die Ausrüstung dafür wurde von Jun Ho Oh eigens entwickelt. Damit erfasste er das Umfeld der Sonne während der Finsternis. Am Ende des Videos sieht man, wie die Sonne auf der anderen Seite des Mondes, wo sie verschwand, wieder auftaucht.

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Der große Auftritt am Himmel

Sonnenfinsternis in den USA: Hinter einem See und einem bewaldeten Berg leuchtet am dunklen Himmel die Korona der Sonne um den Mond herum.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Am Ufer des Phillips Lake in Oregon tummelten sich am 21. August keine Menschenmassen. Doch einige waren gekommen, um für einen Augenblick im dunklen Schatten des Mondes zu stehen. Das improvisierte Mosaikfoto zeigt, wie die lang erwartete Sonnenfinsternis über dem Ufer steht.

Zwei senkrechte Bilder zeigen die letzten Sekunden der Totalität und den ersten Augenblick des 3. Kontakts. Damit endet die Totalität der Finsternis und das Sonnenlicht kehrt zaghaft zurück. Überall in den USA machten Menschen auf dem Totalitätspfad Fotos und teilten ihr Erlebnis. Vielen ist die Erfahrung vielleicht mehr wert als geplanten oder ungeplanten Fotos der totalen Sonnenfinsternis. Jedenfalls gilt das für die Leute am Phillips Lake.

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Ein Blitzspektrum der Sonne

Links ist der Mond vom Diamantring der Sonne umgeben. Der Diamantring wurde aus zwei Aufnahmen vom Beginn und Ende der Finsternis zusammengesetzt. Nach rechts ist das Blitzspektrum der Sonne aufgefächert. Es wurde mit einem Beugungsgitter fotografiert. Zwei farbige helle Streifen verlaufen waagrecht neben den Diamantblitzern. Einzelne Sonnenringe zeigen starke Emissionen der Elemente Wasserstoff und Helium.

Bildcredit und Bildrechte: Yujing Qin (Univ. Arizona)

Das bunte Finsterniskomposit wurde am klaren Himmel über Madras in Oregon fotografiert. Es zeigt das flüchtige Blitz-Spektrum der Chromosphäre der Sonne. Das Bild entstand aus drei Aufnahmen vom 21. August. Sie wurden mit Teleobjektiv und Beugungsgitter aufgenommen und justiert.

Die Erscheinung der Sonne erinnert an einen Diamantring. Sie wurde zu Beginn und am Ende der Totalität direkt fotografiert. Der Ring umklammert die Silhouette des Mondes zum Höhepunkt der Finsternis. Die Photosphäre der Sonne wurde vom Beugungsgitter nach rechts zu einem Farbspektrum aufgefächert. Es zeigt zwei durchgehende Streifen. Diese gehen von den Blitzen im Diamantring aus. Die Blitzer sind winzige Splitter der überbordend hellen Sonne.

In jeder Wellenlänge des Lichts erscheinen auch einzelne Bilder der Finsternis. Das Licht dafür strahlen Atome in den schmalen Bögen der Chromosphäre der Sonne ab. Die hellsten Bilder stammen von Atomen des Wasserstoffs. Sie zeigen die stärkste Strahlung in der Chromosphäre. Ganz rechts befindet sich die rote H-alpha-Emission. Links sind die blauen und violetten Emissions-Serien von Wasserstoff aufgereiht.

Die helle, gelbe Emission dazwischen stammt von Heliumatomen. Das Element Helium wurde erstmals im Blitzspektrum der Sonne entdeckt.

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Der Kletterer und die Finsternis

Die Silhouette des Felsens links erinnert an ein Affengesicht. Darauf steht ein Kletterer, der mit einem Seil gesichert ist. Hinter ihm schimmert die Korona, unter seinen Beinen blitzt der Diamantring am Ende der Totalen Sonnenfinsternis auf.

Bildcredit und Bildrechte: Andrew Struder

Was tut ihr, wenn auf eurem Kletterfoto plötzlich eine totale Sonnenfinsternis auftaucht? Jubeln, denn die Planung gelohnt hat sich gelohnt. Monatelang wurde erörtert, welche Schauplätze geeignet wären. Eine Woche lang erkundete man verschiedene Standorte im Smith Rock State Park von Oregon. Dann wählte eine Gruppe von Fotografen und Kletterern den malerischen Monkey Face tower als dramatischen Vordergrund für Bilder der totalen Sonnenfinsternis. Er ist 100 Meter hoch. Ted Hesser, Martina Tibell und Michael Shainblum leiteten die Gruppe.

Die Spannung stieg, als die Finsternis näher rückte. Man prüfte geplante Aufreihungen und passte die Position des Felskletterers Tommy Smith an. Genau wie geplant wanderte der Mond vor die Sonne, und Smith bewegte sich vor den Mond. Dieses Bild der Sonnenfinsternis zeigt einen Diamantring. Das ist eine Phase der Finsternis, bei der ein Teil der fernen Sonne immer noch hinter der Oberfläche des Mondes sichtbar ist.

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Ein erster Blick auf die große amerikanische Finsternis

Hinter dem Flügel eines Flugzeugs sind Wolken, vorne im Schatten, hinten orangefarben. Am glasklaren, dunklen Himmel strahlt die Korona bei einer Sonnenfinsternis um den Neumond.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN), National Geographic

Am 21. August erreichte der dunkle Kernschatten des Mondes in Oregon das Festland und zog über die Vereinigten Staaten. Alle auf dem Schattenpfad, der von Küste zu Küste verlief, wurden Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis. Es war das vielleicht am häufigsten geteilte Himmelsereignis der Geschichte.

Doch zuvor berührte der Mondschatten den Nordpazifik und raste ostwärts auf das Land zu. Für diesen dramatischen Schnappschuss wurde der Schattenpfad 400 Kilometer vor der Küste von Oregon gekreuzt – 13.700 Meter über dem bewölkten Nordpazifik. Dort war die Totalität zwar kürzer, doch das Bild zeigt die Finsternis, bevor sie auf dem Festland der USA zu sehen war. Die verfinsterte Sonne stand nicht besonders hoch. Der westliche Horizont leuchtete in schönen Farben. Diese wichen einem klaren, pechschwarzen Stratosphärenhimmel im Schatten des Mondes.

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Mondblick, Sonnenfinsternis

Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde, die von Wolken und Ozeanen bedeckt ist. Das Bild stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter LRO.

Bildcredit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Als der Lunar Reconnaissance Orbiter am 21. August über die Mondvorderseite kreiste, drehte er sich um und blickte zur hellen Erde, die voll beleuchtet war. Wie erwartet erfasste seine Telekamera diese scharfe Ansicht unseres hübschen Planeten. Sie dokumentierte den Schatten des Mondes, der mit etwa 2400 km/h auf einem schmalen Pfad über die USA raste.

Der dunkle Mondschatten fiel um 1:25:30 Central Daylight Time auf Hopkinsville in Kentucky. Dort bedeckte der Neumond hoch oben am Himmel bei einer totalen Finsternis die Sonne. Sie dauerte 2 Minuten und 40 Sekunden.

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