Die große Korona

Mitten im Bild ist der schwach beleuchtete Mond bei einer totalen Sonnenfinsternis von den breit gefächerten Strahlen der Sonnenkorona umgeben. Am Rand ragen einige rosarote Protuberanzen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Alson Wong

Die meisten Fotos zeigen nicht die ganze Pracht der Sonnenkorona. Der Anblick einer Korona bei einer totalen Sonnenfinsternis mit eigenen Augen ist unvergesslich. Das menschliche Auge kann sich besser anpassen als handelsübliche Kameras. Daher sieht es die Strukturen und Ausdehnung.

Willkommen im Digitalzeitalter! Dieses Bild ist ein Komposit aus vierzig Aufnahmen mit Belichtungszeiten von einer Tausendstelsekunde bis zwei Sekunden. Diese wurden digital kombiniert, um die zarten Details der totalen Sonnenfinsternis im August 2017 zu zeigen. Komplexe Schichten und leuchtende Kaustiken der ständig wechselnden Mischung aus heißem Gas und Magnetfeldern in der Sonnenkorona sind deutlich erkennbar.

Hellrosa schleifenartige Protuberanzen ragen über den Sonnenrand. Sogar zarte Details auf der Nachtseite des Neumondes sind erkennbar. Die Nachtseite wird von Sonnenlicht beleuchtet, das von der Tagseite der Vollerde reflektiert wird.

Zur Originalseite

Der große Auftritt am Himmel

Sonnenfinsternis in den USA: Hinter einem See und einem bewaldeten Berg leuchtet am dunklen Himmel die Korona der Sonne um den Mond herum.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Beschreibung: Am Ufer des Phillips Lake in Oregon tummelten sich am 21. August keine Menschenmassen, doch einige waren gekommen, um für einen Augenblick im dunklen Schatten des Mondes zu stehen. Dieses improvisierte Mosaikfoto zeigt die lang erwartete Sonnenfinsternis über dem Ufer.

Zwei senkrechte Bilder zeigen die letzten Sekunden der Totalität und den ersten Augenblick des 3. Kontakts, bei dem die Finsternis endet und das Sonnenlicht zaghaft zurückkehrt. Überall in den USA machten Menschen auf dem Totalitätspfad Fotos und teilten ihr Erlebnis. Und wie jenen am Phillips Lake ist ihnen die Erfahrung vielleicht mehr wert als geplanten oder ungeplanten Fotos der totalen Sonnenfinsternis.

Zur Originalseite

Ein Blitzspektrum der Sonne

Links ist der Mond vom Diamantring der Sonne umgeben. Der Diamantring wurde aus zwei Aufnahmen vom Beginn und Ende der Finsternis zusammengesetzt. Nach rechts ist das Blitzspektrum der Sonne aufgefächert. Es wurde mit einem Beugungsgitter fotografiert. Zwei farbige helle Streifen verlaufen waagrecht neben den Diamantblitzern. Einzelne Sonnenringe zeigen starke Emissionen der Elemente Wasserstoff und Helium.

Bildcredit und Bildrechte: Yujing Qin (Univ. Arizona)

Das bunte Finsterniskomposit wurde am klaren Himmel über Madras in Oregon fotografiert. Es zeigt das flüchtige Blitz-Spektrum der Chromosphäre der Sonne. Das Bild entstand aus drei Aufnahmen vom 21. August. Sie wurden mit Teleobjektiv und Beugungsgitter aufgenommen und justiert.

Die Erscheinung der Sonne erinnert an einen Diamantring. Sie wurde zu Beginn und am Ende der Totalität direkt fotografiert. Der Ring umklammert die Silhouette des Mondes zum Höhepunkt der Finsternis. Die Photosphäre der Sonne wurde vom Beugungsgitter nach rechts zu einem Farbspektrum aufgefächert. Es zeigt zwei durchgehende Streifen. Diese gehen von den Blitzen im Diamantring aus. Die Blitzer sind winzige Splitter der überbordend hellen Sonne.

In jeder Wellenlänge des Lichts erscheinen auch einzelne Bilder der Finsternis. Das Licht dafür strahlen Atome in den schmalen Bögen der Chromosphäre der Sonne ab. Die hellsten Bilder stammen von Atomen des Wasserstoffs. Sie zeigen die stärkste Strahlung in der Chromosphäre. Ganz rechts befindet sich die rote H-alpha-Emission. Links sind die blauen und violetten Emissions-Serien von Wasserstoff aufgereiht.

Die helle, gelbe Emission dazwischen stammt von Heliumatomen. Das Element Helium wurde erstmals im Blitzspektrum der Sonne entdeckt.

Zur Originalseite

Ein erster Blick auf die große amerikanische Finsternis

Hinter dem Flügel eines Flugzeugs sind Wolken, vorne im Schatten, hinten orangefarben. Am glasklaren, dunklen Himmel strahlt die Korona bei einer Sonnenfinsternis um den Neumond.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN), National Geographic

Beschreibung: Am 21. August erreichte der dunkle Kernschatten des Mondes in Oregon das Festland und zog über die Vereinigten Staaten. Alle auf dem Schattenpfad, der von Küste zu Küste verlief, wurden Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis. Es war das vielleicht am häufigsten geteilte Himmelsereignis der Geschichte.

Doch zuvor berührte der Mondschatten den Nordpazifik und raste ostwärts auf das Land zu. Für diesen dramatischen Schnappschuss wurde der Schattenpfad 400 Kilometer vor der Küste von Oregon gekreuzt – 13.700 Meter über dem bewölkten Nordpazifik. Dort war die Totalität zwar kürzer, doch das Bild zeigt die Finsternis, bevor sie auf dem Festland der USA zu sehen war. Die verfinsterte Sonne stand nicht besonders hoch. Der westliche Horizont leuchtete in schönen Farben, diese wichen einem klaren, pechschwarzen Stratosphärenhimmel im Schatten des Mondes.

Zur Originalseite

Mondblick, Sonnenfinsternis

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Beschreibung: Während der Lunar Reconnaissance Orbiter am 21. August über die Mondvorderseite kreiste, drehte er sich um und blickte zurück zur hellen, vollen Erde. Wie erwartet erfasste seine Telekamera diese scharfe Ansicht unseres hübschen Planeten und dokumentierte den Mondschatten, der mit etwa 2400 km/h auf einem schmalen Pfad über die Vereinigten Staaten raste. Der dunkle Mondschatten fiel um 1:25:30 Central Daylight Time auf Hopkinsville in Kentucky. Dort bedeckte der Neumond hoch oben am Himmel für einen Zeitraum von 2 Minuten und 40 Sekunden bei einer totalen Finsternis die Sonne.

Zur Originalseite

Panorama-Finsterniskomposit mit Strichspuren

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (Nuits sacrees, TWAN)

Beschreibung: Was geschah bei der totalen Sonnenfinsternis letzte Woche am Himmel? Dieses digital zusammengefügte Doppelzeitrafferkomposit des ganzen Himmels in Form eines Kleinen Planeten zeigt die Himmelsaktionen eines Ortes bei Tag und Nacht. Auf diesem 360×180-Grad-Panorama liegen Norden und Süden am unteren und oberen Bildrand sowie Ost und West am linken und rechten Rand. In der Nacht vor der Finsternis wurden 4 Stunden lang Strichspuren fotografiert, die um den Himmelsnordpol kreisten (unten), während die Erde rotierte. Am Tag der totalen Finsternis wurde die Sonne von Sonnenaufgang bis -untergang (oben) alle 15 Minuten fotografiert, manchmal als partielle Finsternis. All diese Bilder wurden digital mit einem Einzelbild kombiniert, das exakt zur totalen Sonnenfinsternis aufgenommen wurde. Auf diesem war die helle Korona der Sonne sichtbar, die um den dunklen Neumond flackerte (links oben), während die Venus zur gleichen Zeit gut sichtbar war (oben). Der Baum in der Mitte unter der Kamera ist eine Douglasie. Die Bilder wurden nach sorgfältiger Planung in Magone Lake in Oregon (USA) fotografiert.

Finsternisse 2017: unvergessliche Bilder – wählt eure Favoriten mit „Likes“
Zur Originalseite

Zeitraffer: Eine totale Sonnenfinsternis

Bildcredit und Bildrechte: Colin Legg

Beschreibung: Habt ihr schon einmal eine totale Sonnenfinsternis gesehen? Dieses Zeitraffervideo zeigt so eine Finsternis dramatisch detailreich. Die Finsternis war 2012 in Australien zu sehen.

Zu Beginn des Videos ist die leichte Abdunklung der Sonne und der Umgebung auf der Erde kaum wahrnehmbar. Während der Mond wandert und fast die ganze Sonne bedeckt, zieht von links die Dunkelheit heran. Es ist der vollständig abgedeckte Teil der Sonne.

Während der Totalität ragt nur die helle Sonnenkorona über den Mondrand hinaus, und ihr seid von Dunkelheit umgeben. Doch der weit entfernte Horizont ist noch hell, weil er nicht im dunkelsten Teil des Schattens liegt.

Zur Mitte der Totalität erreicht die Dunkelheit, die vom Schattenkegel gebildet wird, den Horizont unter der verfinsterten Sonne. Dieser Schattenkorridor reicht bis zum Mond. Am Ende der totalen Phase der Sonnenfinsternis – meist nach ein paar Minuten – kehrt sich der Prozess um, und der Mondschatten zieht auf der anderen Seite ab.

Die totale Sonnenfinsternis morgen Nachmittag ist – wenigstens als partielle Finsternis – in ganz Nordamerika zu sehen. Man kann sie bei geselligen Treffen erleben. Einige werden in örtlichen Bibliotheken organisiert.

Finsternis: NASA-Infosite
Zur Originalseite

Detailreiche Ansicht einer Sonnenfinsterniskorona

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (Brno U. of Tech.), Martin Dietzel, Peter Aniol, Vojtech Rušin

Beschreibung: Nur in der flüchtigen Dunkelheit einer totalen Sonnenfinsternis ist das Licht der Sonnenkorona leicht sichtbar. Die ausgedehnte Korona – die äußere Atmosphäre der Sonne – ist ein faszinierender Anblick, doch sie wird normalerweise von der hellen Sonnenscheibe überstrahlt. Die feinen Details und extremen Helligkeitsstufen in der Korona sind zwar mit bloßem Auge erkennbar, aber bekanntermaßen schwierig zu fotografieren.

Dieses detailreiche Bild der Sonnenkorona entstand mithilfe digitaler Bearbeitung aus vielen Einzelbildern der totalen Sonnenfinsternis im August 2008 in der Mongolei, es zeigt komplexe Schichten und leuchtende Kaustiken einer sich ständig ändernden Mischung aus heißem Gas und Magnetfeldern. Über dem Sonnenrand treten helle, rosarote Protuberanzenschleifen hervor.

Eine ähnliche Sonnenkorona könnte bei einer totalen Sonnenfinsternis morgen in einer Woche bei klarem Himmel auf einer schmalen Schneise quer über die USA zu sehen sein.

Offene Forschung: Teilnehmen während der Finsternis am 21. August
Zur Originalseite