Verkehrte Stadt unter den Wolken

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hersch

Beschreibung: Wie kann eine Stadt kopfstehen? Die Stadt – Chicago – stand eigentlich richtig herum. Doch die langen Schatten, die sie kurz vor Sonnenuntergang auf den nahen Michigansee warf, ließen in Kombination mit der Reflexion die Gebäude verkehrt erscheinen. Dieses faszinierende, verwirrende, aber schöne Bild wurde 2014 fotografiert, als sich der Fotograf in einem Flugzeug dem O’Hare International Airport in Chicago näherte. Die Sonne ist über und unter der Wolkendecke zu sehen, unten als Reflexion im ruhigen See. Als Zugabe entdecken Sie, wenn Sie genau hinsehen – es ist ziemlich schwierig – ein weiteres Flugzeug, das wahrscheinlich den gleichen Flughafen ansteuert.

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50.000 Kilometer über der Sonne

Die Sonne ist auf diesem Bild scheinbar von einem gefaserten orangefarbenen Teppich überzogen. Das Bild zeigt einen Ausschnitt rechts oben, in der Mitte verläuft der Sonnenrand, über den nach rechts Protuberanzen aufsteigen. Der Hintergrund ist weiß.

Bildcredit und Bildrechte: Pete Lawrence

Was geschieht am Rand der Sonne? Hier ist scheinbar ein tobendes Ungeheuer abgebildet. Doch es ist nur eine riesige Protuberanz. Das ist eine Hülle aus dünnem Gas, die vom Magnetfeld der Sonne über der Oberfläche gehalten wird. Das Sonnenereignis wurde letztes Wochenende mit einem kleinen Teleskop fotografiert. Das Bild wurde dann invertiert und gefärbt.

Die Linien zeigen, dass sich die Protuberanz mehr als 50.000 Kilometer über die Sonnenoberfläche erhebt. Im Vergleich dazu wirken sogar die 12.700 Kilometer des Erddurchmessers klein.

Unter der Riesenprotuberanz liegt die Aktive Region 12585. Über einem fließenden Sonnenteppich aus Fibrillen schweben helle Filamente. Filamente sind Protuberanzen und Fibrillen sind Spikulen. Beide sind vor der Sonnenscheibe zu sehen. Energiereiche Ereignisse wie dieses werden nun seltener, da sich die Sonne einem Fleckenminimum ihres 11-jährigen Aktivitätszyklus nähert.

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Finsternis auf La Réunion

Neben dramatisch wirkenden Wolken leuchtet rechts oben die Sichel der Sonne, die fast vom Mond verdeckt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Moser

Am 1. September kreuzte der dunkle Schatten des Neumondes den Planeten Erde. Doch die Silhouette des Mondes bedeckte die Sonne nicht ganz. Daher war eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen. Der schmale Pfad der Totalität war zum Maximum der Finsternis etwa 100 km breit. Er begann im Südatlantik, zog nach Osten über Afrika und endete im Indischen Ozean.

Viele warteten auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean, um die Finsternis zu beobachten. Ihre Aussicht lag knapp nördlich der Zentrallinie der Finsternis. Die ringförmige Phase dauerte gerade ein paar Minuten. Wolken dräuen neben der fast verfinsterten Sonne. Doch die partielle Phase wirkt auf diesem Komposit, das aus Aufnahmen mit Weitwinkel- und Teleobjektiv entstand, sehr dramatisch. Das Komposit stammt von der Nordseite der 50 km großen Insel.

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Kleiner Planet Astro-Zeltplatz

Über einem kleinen Planeten wölbt sich oben ein Bogen aus Sonnenbildern, unten bedecken Strichspuren von Sternen den Boden. Auf der Nachtseite des kleinen Planeten ziehen Sternfreundinnen gewellte Lichtspuren mit roten Lampen.

Bildcredit und Bildrechte: György Soponyai

Auf diesem kleinen Planeten sehen Tag und Nacht ziemlich ähnlich aus wie auf dem Planeten Erde. Die Projektion des kleinen Planeten ist ein digital gekrümmtes Mosaik. Es umfasst 360 mal 180 Grad. Die Bilder, aus denen es entstand, wurden bei Tag und Nacht in der Nähe von Tarján in Ungarn auf der Erde fotografiert. Es war ein erfolgreiches Fotoexperiment über 33 Stunden beim Astro-Camp der Ungarischen Astronomischen Gesellschaft im Juli.

Für das Komposit wurde die Sonne von Aufgang bis Untergang in Intervallen von 20 Minuten aufgenommen. Dann folgte eine sechs Stunden lange Serie mit den Strichspuren der Sterne am Nordhimmel. Sie sind auf den Himmelsnordpol beim hellen Polarstern zentriert. Die Internationale Raumstation ISS zog im Orbit den versetzten Bogen in der nördlichen Nacht. Unter dem Horizont zogen rote Lampen der Teilnehmerinnen am Astro-Camp die langen tanzenden Spuren in der Nacht auf dem kleinen Planeten.

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Ringförmige Sonnenfinsternis über New Mexico

Über einem Hügel geht die Sonne unter. Sie sieht aus wie eine Sichel, weil der Mond sie teilweise bedeckt. Mitten vor der ringförmigen Sonnenfinsternis steht eine Person, die ein Gerät zur Sonne hält.

Bildcredit und Bildrechte: Colleen Pinski

Was macht diese Person? 2012 kreuzte ein schmaler Pfad den nördlichen Pazifik und mehrere US-Bundesstaaten. Auf dieser Schneise sah man eine ringförmige Sonnenfinsternis. Dabei ist der Mond zu weit von der Erde entfernt und deckt nicht die ganze Sonne ab. Daher ragt die Sonne als Feuerring über den Mondrand hinaus.

Ein Fotograf wollte das ungewöhnliche Ereignis fotografieren. Auf der Suche nach der perfekten Aussicht fuhr er von Arizona bis New Mexico. Gerade als er seinen Aufnahmeort erreicht hatte, ging die verfinsterte Sonne über einem etwa 2,5 Kilometer entfernten Kamm unter.

Plötzlich spazierte eine Person unwissentlich ins Bild. Der Fotograf freute sich zwar über das unerwartete Element. Er erfuhr jedoch nie die Identität des Eindringlings, der die Silhouette bildete. Wahrscheinlich hält die Person ein ringförmiges Gerät, um die Sonnenfinsternis gefahrlos zu beobachten.

Das Bild entstand am 20. Mai 2012 bei Sonnenuntergang um 19:36 Uhr Ortszeit in einem Park bei Albuquerque in New Mexico (USA). Morgen ist wieder eine ringförmige Sonnenfinsternis. Diesmal kreuzt der Pfad des Schattens Afrika und Madagaskar.

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Tutulemma: Sonnenfinsternis-Analemma

Über einem Strand ist der Himmel nur am Horizont dämmrig erhellt, der Himmel ist dunkel. Dort leuchtet die Korona der Sonne bei einer totalen Sonnenfinsternis. Nach oben und unten verläuft die 8-förmige Schleife eines Analemmas.

Bildcredit und Bildcredit: Cenk E. Tezel und Tunç Tezel (TWAN)

Wie ändert sich die Position der Sonne, wenn man jeden Tag zur selben Zeit hinausgeht und sie fotografiert? Mit viel Planung und Aufwand gelingt so eine Bildserie. Die Sonne folgt im Laufe des Jahres einer Schleife in Form einer Acht. Man nennt sie ein Analemma. Zur Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel der Erde erschien die Sonne am unteren Rand des Analemmas. Analemmata sehen auf unterschiedlichen Breiten jeweils anders aus. Auch Analemmata von verschiedenen Tageszeiten unterscheiden sich.

Mit mehr Planung und Aufwand enthält die Serie ein Bild mit einer totalen Sonnenfinsternis. Oben seht ihr ein Analemma mit Sonnenfinsternis. Der Fotograf prägte dafür das Wort Tutulemma. Es basiert auf dem türkischen Begriff für Finsternis. Die Bildfolge für das Komposit wurde ab 2005 in der Türkei fotografiert. Das Bild für den Vordergrund der Serie entstand bei der totalen Phase der Sonnenfinsternis am 29. März 2006 im türkischen Side. Bei der Totalität leuchtete rechts unten die Venus.

Wenn ihr ein Tutulemma in den USA fotografieren möchtet, das mit der totalen Sonnenfinsternis nächsten August endet, solltet ihr jetzt beginnen.

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Eine riesige Sonnenprotuberanz bricht aus

Videocredit: NASAGSFC, SDO-AIA-Team

Manchmal explodieren Protuberanzen über der Sonne. Ende 2010 schwebte ein riesiges Filament länger als eine Woche über der Oberfläche der Sonne. Erst dann brach es aus. Das Solar Dynamics Observatory (SDO) kreist im Erdorbit. Es nahm die Bildfolge in einer Farbe des UV-Lichtes auf.

Die Explosion führte zu einem koronalen Massenauswurf. Dabei wurde sehr energiereiches Plasma ins Sonnensystem geschleudert. Doch die Plasmawolke verfehlte die Erde. Daher entstanden keine Polarlichter. Der Ausbruch zeigt, dass Bereiche auf der Sonne, die weit voneinander entfernt sind, manchmal gemeinsam agieren.

Solche Explosionen werden in den nächsten Jahren wohl seltener. Die magnetische Aktivität an der Oberfläche der Sonne erreicht nämlich ein Minimum.

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Analemma und die blaue Donau

Das Fischaugenbild zeigt ein Panorama vom Ufer der Donau in Budapest. Rechts zieht die Sonne eine Schleife in Form einer 8, ein Analemma. Das Basisbild entstand im Winter, als die Sonne sehr tief stand.

Bildcredit und Bildrechte: György Soponyai

Der jährliche Walzer der Sonne am Himmel des Planeten Erde bildet einen eleganten Bogen. Er ist als Analemma bekannt. Rechts steht die senkrechte Analemma-Schleife in Form einer 8. Die gut komponierte Ansicht entstand mit Fischaugenobjektiv im ungarischen Budapest. Die Sonnenposition wurde immer am selben Ort um 11:44 MEZ am westlichen Ufer der Donau fotografiert.

Die Einzelaufnahmen entstanden an Tagen zwischen dem 23. Juli 2015 und dem 4. Juli 2016. Zur Sommersonnenwende im Norden steht die Sonne am oberen Ende der Kurve. Zum Herbst- und Frühlingsäquinoktium findet man sie an den seitlichen Wendepunkten.

Das Basisbild für das Panoramakomposit wurde am 7. Jänner 2016 fotografiert. Es zeigt Schnee am Boden, den Schatten des Fotografen und die Tasche mit seiner Ausrüstung. Dieser Tag lag zeitlich kurz nach der Wintersonnenwende. An diesem Tag verließ die Sonne den unteren Rand der Kurve an der schönen blauen Donau.

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