Von der galaktischen Ebene zu Antares

Die Himmelsregion um Rho Ophiuchi gehört zu den fotogensten am Himmel. Dort versammeln sich bunte Nebel, Kugelsternhaufen und Dunkelnebel neben der Milchstraße. Das Bild zeigt eine große Region in den Sternbildern Schlange, Schlangenträger, Skorpion und Schütze.

Bildcredit und Lizenz: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Hier seht ihr eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Sie wurde hier eindrucksvoll abgebildet. Ganz links verläuft diagonal das Band unserer Milchstraße. Rechts neben der Mitte seht ihr die farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Region mit dem hellen orangefarbenen Stern Antares. Der Nebel Sharpless 1 (Sh2-1) befindet sich ganz rechts. Vor dem Band der Milchstraße liegen mehrere berühmte Nebel. Dazu gehören der Adlernebel (M16), der Trifidnebel (M21) und der Lagunennebel (M8). Weitere namhafte Nebel sind die Pfeife und der blaue Pferdekopf.

Allgemein stammt Rot von Nebeln, in denen das Licht von angeregtem Wasserstoff stammt. Blau markiert interstellaren Staub, der bevorzugt das Licht heller junger Sterne reflektiert. Dichter Staub erscheint dunkelbraun, wenn er nicht beleuchtet wird. Auch große Sternkugeln sind zu sehen. Dazu gehören die Kugelsternhaufen M4, M9, M19, M28 und M80. Jeder davon ist auf dem beschrifteten Begleitbild markiert.

Dieses sehr breite Feld misst etwa 50 Grad. Es umfasst die Sternbilder Schütze links unten, Schlange links oben, Schlangenträger in der Mitte und rechts den Skorpion. Um dieses Bild zu erstellen, brauchte es mehr als 100 Stunden Himmelsfotografie, kombiniert mit minutiöser Planung und digitaler Bildbearbeitung.

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Messier 24 – die Sagittarius-Sternwolke

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Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: Anders als die meisten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog ferner Himmelsobjekte ist M24 keine helle Galaxie, kein Sternhaufen und auch kein Nebel. Er ist eine Lücke in nahen interstellaren Staubwolken, die einen Blick auf die fernen Sterne im Sagittarius-Spiralarm unserer Milchstraße erlaubt.

Wenn Sie die Sternwolke mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop betrachten, blicken Sie durch ein mehr als 300 Lichtjahre großes Fenster auf Sterne, die 10.000 Lichtjahre oder mehr von der Erde entfernt sind. M24 wird manchmal die kleine Sagittarius-Sternwolke genannt, ihre hellen Sterne füllen die linke Seite dieser prächtigen Himmelslandschaft.

Das Teleskopsichtfeld zeigt etwa 4 Grad oder die Breite von 8 Vollmonden im Sternbild Schütze, es enthält viele kleine, dichte Staubwolken und Nebel im Zentrum der Milchstraße, darunter die rötliche Emission von IC 1284 nahe dem oberen Bildrand.

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Viele Singularitäten im Galaktischen Zentrum

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Bildcredit: NASA/CXC / Columbia Univ./ C. Hailey et al.

Beschreibung: Eine kürzlich durchgeführte informelle Studie ergab, dass Astronomen noch keinen guten Sammelbegriff für Gruppen Schwarzer Löcher haben. Doch sie brauchen einen.

Die roten Kreise auf diesem Bild des Röntgenobservatoriums Chandra kennzeichnen eine Gruppe mit einem Dutzend Schwarzer Löcher in Doppelsternsystemen. Sie besitzen etwa 5 bis 30 Sonnenmassen und schwärmen in einem Umkreis von ungefähr 3 Lichtjahre um das Zentrum unserer Galaxis mit einem sehr massereiche Schwarzen Loch, das als Sagittarius A* (Sgr A*) bezeichnet wird. Gelbe Kreise kennzeichnen Röntgenquellen, die wahrscheinlich weniger massereiche Neutronensterne oder weiße Zwergsterne in Doppelsternsystemen sind.

Einzelne Schwarze Löcher wären unsichtbar, doch in Doppelsternsystemen sammeln sie Materie von ihrem normalen Begleitstern und erzeugen Röntgenstrahlung. In der Entfernung des galaktischen Zentrums kann Chandra nur die helleren dieser Doppelsysteme mit Schwarzen Löchern als punktförmige Röntgenquellen erkennen – ein Hinweis, dass es dort Hunderte schwächerer Doppelsysteme mit Schwarzen Löchern geben müsste, die noch nicht entdeckt wurden.

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M22 und die Wanderer

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Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Beschreibung: Die hellen Planeten Mars und Saturn erschienen bei ihrer Wanderung durch das Sternbild Schütze in den letzten Wochen gemeinsam am Morgenhimmel. Dieses drei Grad breite Sichtfeld vom 31. März zeigt sie in einem engen Himmelsdreieck mit dem großen Kugelsternhaufen Messier 22.

Der etwa 10.000 Lichtjahre entferne Sternhaufen M22 (links unten), eine riesige Kugel mit über 100.000 Sternen, ist viel älter als unsere Sonne. Der blassgelbe Saturn (oben) leuchtet im reflektierten Sonnenlicht und ist etwa 82 Lichtminuten entfernt. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie den großen Mond Titan als winzigen Lichtpunkt etwa auf der 5-Uhr-Position im Glanz der überbelichteten Saturnscheibe. Etwas heller und röter ist Mars, der 9 Lichtminuten entfernt ist.

Während sich beide Planeten auf ihre kommenden Oppositionen zubewegen, wird Mars im Juli noch viel heller. Nahe seiner Opposition 2018 bietet er gute Teleskopansichten, wenn er nur 3,2 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt ist.

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Ein schöner Trifid

Diese Bildkombination zeigt den Größenvergleich zwischen Trifidnebel und dem Vollmond.

Bildcredit und Bildrechte: Chamaeleon Team – Franz Hofmann, Wolfgang Paech

Der schöne Trifidnebel ist eine kosmische Kontraststudie. Er ist auch als M20 bekannt und ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn im nebelreichen Sternbild Schütze. Der Trifid ist eine Region mit Sternbildung in der Ebene unserer Galaxis. Er vereint drei verschiedene Arten astronomischer Nebel:

Das Licht der Atome von Wasserstoff prägt die roten Emissionsnebel. Blaue Reflexionsnebel bestehen aus Staub, der Sternenlicht reflektiert. Dunkle Nebel sind dichte Staubwolken, sie zeichnen sich als Silhouetten ab. Die rote Emissionsregion wird von dunklen Staubbahnen grob in drei Teile gespalten. Sie gab Trifid seinen bekannten Namen.

Neu entstandene Sterne formten die Säulen und Strahlen links unter der Mitte. Das Weltraumteleskop Hubble machte von dieser Regionen berühmte Nahaufnahmen. Der Trifidnebel ist etwa 40 Lichtjahre groß. Er ist etwas zu blass für das bloße Auge. Am Himmel ist er fast gleich groß wie der Mond.

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Der Adler und der Schwan

In einem Sternfeld breiten sich rötliche Nebel aus. Die Zentren der größeren Nebel leuchten hell und bläulich. Dort findet Sternbildung statt. Die Nebel sind M16 im Sternbild Schlange und M17 im Sternbild Schütze. Beide wurden von Hubble abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Der Adlernebel und der Schwanennebel breiten sich auf dieser weiten Sternlandschaft aus. Das Bild entstand mit Teleskop, es zeigt eine Region im Sagittarius-Spiralarm, die beim Zentrum unserer Milchstraße liegt. In den kosmischen Wolken liegen hellere Regionen mit aktiver Sternbildung.

Der Adlernebel ist auch als M16 bekannt, er ist oben. M17, der Schwan, steht unten. Sie liegen in einem Spiralarm, der von rötlichen Emissionen und staubigen, dunklen Nebeln durchzogen ist. Das rötliche Leuchten ist typisch für atomaren Wasserstoff.

M17 wird auch Omeganebel genannt. Er ist ungefähr 5500 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu M16 beträgt zirka 6500 Lichtjahre. Die Zentren beider Nebel sind bekannte Motive des Weltraumteleskops Hubble, das Nahaufnahmen von Sternbildungsregionen machte.

Dieses Mosaikbild ist am Himmel ungefähr 3 Grad breit. Mit Schmalband-Daten und hoch aufgelösten Bildern wurden die Zentralregionen von Adler und Schwan verbessert. Die weiten Flügel des Adlernebels breiten sich fast 120 Lichtjahre aus. Der Schwan ist mehr als 30 Lichtjahre breit.

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Eine Dreiergruppe im Schützen

Zwischen zarten Sternen sind leuchtende Emissionsnebel verteilt. Unten ist der Trifidnebel, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt ist. Oben ist der rötliche Lagunennebel.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Diese drei hellen Nebel sind beliebte Ziele bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze und in den dicht gefüllten Sternfeldern der zentralen Milchstraße. Im 18. Jahrhundert kartierte der kosmische Tourist Charles Messier zwei davon. Der große Nebel links oben ist M8. Am unteren Bildrand leuchtet der farbenprächtige M20. Die dritte Emissionsregion ist NGC 6559. Sie liegt rechts neben M8. Eine dunkle Staubbahn trennt ihn vom größeren Nebel.

In allen drei Gebieten entstehen Sterne. Die Regionen sind ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Der ausgedehnte M8 ist mehr als 100 Lichtjahre breit. Man nennt ihn auch Lagunennebel. Der landläufige Name von M20 ist Trifid. Darin erzeugt leuchtender Wasserstoff die markante rote Farbe im Emissionsnebel. Die blauen Farbtöne im Trifid bilden einen starken Kontrast dazu. Sie stammen von Sternenlicht, das vom Staub reflektiert wird.

Das farbige Komposit der Landschaft am Himmel entstand mit zwei Teleskopen. Mit einem Teleskop entstand ein Weitwinkelbild der Region. Das andere Fernrohr nahm Bildausschnitte in höherer Auflösung auf.

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Komposit mit Messier 20 und 21

Mitten im Bild schwebt der Trifidnebel. Er ist von vielen Sternen umgeben. Unmittelbar am Rand verläuft eine zarte blaue Nebelwolke, der Hintergrund ist voller roter Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Der prachtvolle Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Er ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt und eine farbige Studie an kosmischen Kontrasten. Dieses fast 1 Grad breite Feld teilt er sich mit dem offenen Sternhaufen Messier 21 links oben.

Staubbahnen spalten Trifid in drei Teile. Er ist ungefähr 40 Lichtjahre groß und an die 300.000 Jahre alt. Das macht ihn zu einer der jüngsten Regionen mit Sternbildung am Himmel. In die Staub- und -gaswolken der Entstehung sind neue und junge Sterne eingebettet. Die Entfernung zum offenen Sternhaufen M21 ist ähnlich wie die zu M20. Doch obwohl sich die beiden im Teleskop die prächtige Himmelslandschaft teilen, gibt es keine offensichtliche Verbindung.

Die Sterne von M21 sind viel älter, etwa 8 Millionen Jahre. M20 und M21 findet man leicht mit kleinen Teleskopen im nebelreichen Sternbild Schütze. Diese gut gestaltete Szene ist ein Komposit. Es entstand mit zwei verschiedenen Teleskopen. Filter führten zu Schmalbanddaten, ein hoch aufgelöstes Bild von M20 wurde mit einem breiteren Bildfeld kombiniert, das bis M21 reicht.

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