Cassinis letztes Ringporträt von Saturn

Wir blicken schräg von oben auf Saturn und seine Ringe. Der Planet wirft einen Schatten auf das Ringsystem. Die Sonne liegt hinter Saturn. So ein Bild kann nur eine Raumsonde machen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Institut für Weltraumforschung, Mindaugas Macijauskas

Wie lautet Cassinis Abschied an Saturn? Die robotische Raumsonde Cassini tauchte auf Saturns Sonnenseite in den Planeten ein. Drei Tage zuvor zischte sie mit klickenden Kameras hinter Saturns Nachtseite vorbei. Ein erfahrener Laienforscher verarbeitete 36 Bilder zu einem letzten Porträt des Planeten mit ganzen Ringen. Dort hielt sich Cassini in den letzten 13 Jahren auf.

Die Sonne steht genau über dem Bild. Daher wirft Saturn einen dunklen Schatten auf die gewaltigen Ringe. Diese Schattenposition kann man von der Erde aus nicht abbilden. Wir sehen sie nicht mehr, bis wieder ein Raumschiff von der Erde den Ringriesen besucht. Cassinis Tauchgang in Saturns Atmosphäre am 15. September beendete die Mission. Die Daten und Bilder davon werden weiterhin analysiert.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

Zur Originalseite

Cassinis letztes Bild

Das letzte Bild der Raumsonde Cassini zeigt ihren Einschlagsort, als er noch auf der Nachtseite des Planeten lag. Saturns Oberfläche wurde dort von den Ringen beleuchtet, die Sonnenlicht reflektieren.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Wie geplant tauchte die Raumsonde Cassini am 15. September in die obere Atmosphäre von Saturn. Davor erforschte sie 13 Jahre lang das Saturnsystem. Die Schubdüsen der Raumsonde feuerten bis zum Ende. Nach dem großen Finale – das war beispiellosen Serie von 22 Tauchgängen zwischen Saturn und den Ringen – stürzte die Sonde in die Atmosphäre.

Cassinis letztes Signal erreichte nach 83 Minuten den Planeten Erde und den Antennenkomplex Deep Space Network im australischen Canberra. Dort verlor man um 11:55 UT den Kontakt mit der Raumsonde. Für die Raumsonde war Saturn hell. Die Sonne stand oben, als Cassini mit 113.000 km/h in die wirbelnden Wolkenoberflächen des Gasriesen pflügte.

Cassinis letztes Bild zeigt den Ort des Einschlags Stunden früher, als er noch auf der Nachtseite des Planeten lag. Die Oberflächen der Wolken werden von den Ringen beleuchtet. Es ist Sonnenlicht, das von den Saturnringen reflektiert wird.

Zur Originalseite

Cassini nähert sich Saturn

Videocredit und -rechte: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA, S. Van Vuuren et al.; Musik: Adagio for Strings (New Yorker Philharmoniker)

Wie sieht es aus, wenn man in einem Raumschiff zu Saturn fliegt? Das muss man sich nicht bloß vorstellen. Die Raumsonde Cassini tat das 2004. Sie machte unterwegs Tausende Bilder. Seit sie in die Umlaufbahn eingetreten ist, entstanden Hunderttausende weitere.

Einige von Cassinis frühen Bildern wurden digital justiert, beschnitten und zu diesem eindrucksvollen Video verarbeitet. Es gehört zu einem größeren IMAX-Filmprojekt. Es trägt den Namen Outside In und entsteht gerade. Im ersten Abschnitt wird Saturn beim Anflug immer größer. Unten zischt der bewölkte Titan vorbei.

Als Nächstes fliegt Cassini über Mimas. Darauf ist der riesige Krater Herschel gut sichtbar, während Saturn im Hintergrund rotiert. Dann bieten Saturns majestätische Ringe eine Schau, wenn Cassini die dünne Ringebene kreuzt. Die dunklen Schatten der Ringe fallen auf Saturn. Schließlich taucht in der Ferne der rätselhafte Mond Enceladus mit seinen Eisgeysiren auf. Das ist das Ende des Kurzfilms.

Die Raumsonde Cassini hat nur noch wenig Treibstoff. Am Freitag bringt sie ihre Mission zu Ende. Dann wird sie so nahe an Saturn gelenkt, dass sie hineinfällt und schmilzt.

Zur Originalseite

Saturns Ringe von innen gesehen

Das Bild zeigt eine Animation des Tauchgangs der Raumsonde Cassini durch die Ringebene. Der Einschub zeigt, was die Sonde dabei filmte.

Videocredit: NASA, JPL-Caltech, Institut für Weltraumforschung

Wie sehen Saturns Ringe aus, wenn man sie von Saturn aus sieht? Die robotische Raumsonde Cassini nähert sich dem Abschluss ihrer Mission. Ihre Bilder bieten uns eine beispiellose Aussicht. Vor Cassinis großen letzten Umläufen wurden alle Bilder von Saturns majestätischem Ringsystem außerhalb der Ringe mit Blick nach innen fotografiert.

Der Einschub rechts zeigt ein außergewöhnliches Video. Die Animation außen zeigt die Positionen der Raumsonde. Der kurze Ablauf in Zeitraffer zeigt zu Beginn Details der komplexen Ringe. Am Ende erkennt man, wie papieren dünn die Ringe sind. Die Bilder entstanden am 20. August. Cassini hat nur noch wenige Umläufe um Saturn. Ab 15. September wird sie auf Tauchgang in den Riesenplaneten gelenkt.

Zur Originalseite

Saturn in Blau und Gold

Der Planet Saturn ist links blau und rechts golden. Die beleuchtete Hälfte ragt von unten ins Bild. Die Ringe sind nur ein schmaler Strich, doch die Schatten fallen nach links auf die Wolken und sind sehr komplex.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Warum ist Saturn teilweise blau? Dieses Bild von Saturn zeigt in etwa, was ein Mensch in der Nähe der riesigen Ringwelt sehen würde. Es wurde im März 2006 von der Roboter-Raumsonde Cassini im Orbit um Saturn fotografiert. Hier bilden Saturns majestätische Ringe eine dünne senkrechte Linie. Die dunklen Schatten links im Bild zeigen die komplexe Struktur der Ringe. Der große Fontänenmond Enceladus bei Saturn ist nur zirka 500 Kilometer groß. Er ist die Beule in der Ringebene.

Saturns Nordhalbkugel erscheint teilweise blau. Das hat den gleichen Grund, weshalb der Himmel der Erde blau erscheint. Moleküle in den wolkenlosen Teilen der Atmosphäre beider Planeten streuen blaues Licht besser als rotes. Blickt man jedoch tief in Saturns Wolken, so dominiert der natürliche goldene Farbton von Saturns Wolken. Wir wissen nicht, warum der südliche Saturn nicht den gleichen blauen Farbton hat. Eine Vermutung lautet, dass die Wolken dort höher hinaufreichen. Es ist auch nicht bekannt, warum Saturns Wolken golden gefärbt sind.

Nächsten Monat beendet Cassini ihre Mission. Die Sonde rast mit einem letzten dramatischen Tauchgang in die Atmosphäre von Saturn.

Zur Originalseite

Cassini zeigt Dichtewellen in Saturns Ringen

Das Wellenmuster in den Saturnringen ist erstaunlich regelmäßig. Es entsteht durch Störungen, die von Saturnmonden ausgelöst werden.

Bildcredit und Lizenz: NASA/JPL/SSI; Digitalkomposit: Emily Lakdawalla (Planetary Society)

Wie entstehen die Muster in den Ringen um Saturn? Die Raumsonde Cassini schickte wieder ein beispiellos detailreiches Bild von Saturns gewaltigem Ringsystem. Die physische Ursache einiger Strukturen in den Saturnringen kann man noch immer nicht erklären.

Hier seht ihr eine schöne geometrische Struktur in den Saturnringen. Der Grund dafür ist sicherlich eine Verdichtungswelle. Ein kleiner Mond stört systematisch die Bahnen der Ringteilchen, die in unterschiedlichen Entfernungen um Saturn kreisen. Das führt zu wellenförmigen Verdichtungen. Rechts unten im Bild verläuft eine Biegewelle. Es ist eine senkrechte Welle in den Ringteilchen. Auch sie entsteht durch die Gravitation eines Mondes in der Nähe.

Bald beendet die Sonde ihre 13-jährige Aktivität im Saturnorbit. Bei Cassinis letzten Umläufen wird eine Serie neuartiger wissenschaftlicher Messungen möglich. Wir erwarten auch Bilder des prächtigsten Ringsystems im Sonnensystem.

Zur Originalseite

Nudelmosaik von Saturn

137 niedrig aufgelöste Bilder der Raumsonde Cassini wurden zu einem Mosaik kombiniert, das an eine Nudel erinnert. Es zieht von links oben nach rechts unten. Links oben ist der Nordpol.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute, Hampton-Universität

Am 26. April sauste die Raumsonde Cassini zwischen Saturn und den Ringen durch. Es war ein Saturn-Tauchgang beim Großen Finale. Das lange, dünne Mosaik erinnert an eine Nudel. Es zeigt die Reise über die wirbelnden Oberflächen der Wolken auf dem Gasriesen.

Das Mosaik ist eine schnelle Folge aus 137 Bildern mit niedriger Auflösung. Sie wurden mit Cassinis Weitwinkelkamera fotografiert. Die Mosaikprojektion kartiert den Bogen von Saturns gekrümmter Atmosphäre auf eine flache Bildebene. Das oberste Mosaikfeld ist auf 90 Grad Nord zentriert. Dort ist der dunkle Wirbel am Nordpol. Cassini flog dabei etwa 72.400 km über Saturn.

Nach unten hin wird das Mosaik schmäler. Das Maß schrumpft von 8,7 Kilometer auf 1 Kilometer pro Bildpunkt. Im letzten Bildfeld war die Raumsonde 8374 Kilometer von einer Region entfernt, die 18 Grad nördlich von Saturns Äquator liegt. Die Ausrichtung der Bilder ändert sich am unteren Rand, weil Cassini rotiert, um ihre große schüsselförmige Hochleistungsantenne nach vorne zu richten. Die Antenne diente als Schutzschild, als Cassini die Ringebene kreuzte.

Zur Originalseite

Nördlicher Sommer auf Titan

Der Saturnmond Titan ist von Wolken überzogen. Auf der Oberfläche befinden sich Seen aus Kohlenwasserstoffen.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Sonnenwende brachte gestern auf der Nordhalbkugel der Erde den Sommer. Hingegen erreichte der Ringplanet Saturn die nördliche Sonnenwende im Sommer am 24. Mai. Das war vor fast einem Monat.

Dieses Bild der Raumsonde Cassini entstand am 9. Juni. Es zeigt seinen großen Mond Titan, der Saturns Jahreszeiten folgt. Die Ansicht im nahen Infrarot entstand aus einer Entfernung von 507.000 Kilometern. Sie zeigt helle Methanwolken, die über Titans nördlichen Sommerhimmel ziehen. Unter Titans Wolken breiten sich nahe beim beleuchteten Südpol des Mondes dunkle Seen aus Kohlenwasserstoff aus.

Zur Originalseite