Koboldblitz mit 100.000 Einzelbildern pro Sekunde


Videocredit und -rechte: Matthew G McHarg, Jacob L Harley, Thomas Ashcraft, Hans Nielsen

Beschreibung: Was verursacht Koboldblitze? Rätselhafte Lichtausbrüche am Himmel, die kurzzeitig ähnlich wie riesige Quallen aussehen, wurden mehr als 30 Jahre lang erfasst, doch abgesehen von einem allgemeinen Zusammenhang mit positiven Wolken-Boden-Blitzen bleibt ihre Ursache unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf, bei den meisten aber nicht.

Seit Kurzem zeigen jedoch Hochgeschwindigkeitsvideos besser, wie Koboldblitze verlaufen. Dieses Video, das Mitte 2019 gefilmt wurde, ist mit ungefähr 100.000 Einzelbildern pro Sekunde schnell genug, um zeitlich aufzulösen, wie mehrere Kobold-„Bomben“ fallen und sich in die vielarmigen Blitzbüschel auflösen, die auf Einzelbildern zu sehen sind.

Leider lösen die visuelle Hinweise, die wir von Videos wie diesen erhalten, den rätselhaften Ursprung der Kobolde nicht vollständig auf. Hochgeschwindigkeitsvidos lassen jedoch manche Forscherinnen* vermuten, dass Kobolde häufiger auftreten, wenn in der oberen Atmosphäre Plasmaunregelmäßigkeiten vorhanden sind.

Astrophysik: Mehr als 2300 Codes in der Astrophysics Source Code Library
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Tausend Meteore


Videocredit und -rechte: Greg Priestley

Beschreibung: Dieses faszinierende Zeitraffervideo zeigt, wie mehr als tausend Meteore durch die Nacht blitzen. Ab 2019 wurden einzelne Videobilder aus 372 relativ klaren Nächten gewählt, die an einem abgelegenen automatisierten Weitwinkel-Observatorium in New South Wales in Australien aufgenommen wurden.

Die Einzelbilder sind nach der lokalen siderischen Zeit geordnet. Dieses Zeitmessungssystem misst die Erdrotation anhand der Sternpositionen. Daher zeigen die Einzelbilder die jährliche Wanderung der Sternbilder durch dieses Weitwinkelfeld auf 33 Grad Südlicher Breite.

Das Video zeigt eine vielfältige Abfolge an Meteoren, darunter sporadische Meteore, helle Feuerkugeln, Meteore, die Strömen zugerechnet werden können, und einen Kobold-Blitz aus diesem Zeitraum. Alle Bilder wurden einheitlich bearbeitet und zeigen daher die tatsächliche Veränderung der örtlichen Himmelsbedingungen.

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Treffen in der Mesosphäre

Videobilder vom 26. Juni aus den Vogesen in Frankreich zeigen ein Gewitter, Rote Kobolde und polare Mesosphärenwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (TWAN, Nuits sacrees)

Beschreibung: Eine empfindliche Videokamera auf einem Gipfel der Vogesen in Frankreich dokumentierte am 26. Juni dieses überraschende Feuerwerk über dem fernen Horizont. Die kurzen, rätselhaften Blitze, die über heftigen Gewittern entstehen – in diesem Fall etwa 260 Kilometer entfernt – bezeichnet man inzwischen als Rote Kobolde.

Die flüchtigen Lichterscheinungen entstehen bei einem Stromschlag in einer Höhe von 50 bis 100 Kilometern. Damit liegen sie in der Mesosphäre, der kältesten Schicht in der Atmosphäre des Planeten Erde. Die Lichter unter den Kobolden stammen jedoch von vertrauteren Blitzen hinter den Sturmwolken.

Rechts zeigen die Videobilder jedoch eine weitere sommerliche Erscheinung in der Mesosphäre. Die silbrigen Lichtadern sind polare Mesosphärenwolken. Die eisigen Wolken sind auch als leuchtende Nachtwolken bekannt. Sie reflektieren das Sonnenlicht auch noch dann, wenn die Sonne bereits unter dem Horizont steht.

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Kobold-Blitze in hoher Auflösung

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (TWAN)

Beschreibung: Was verursacht Koboldblitze? Obwohl sie seit mehr als 30 Jahren dokumentiert werden, bleibt ihre eigentliche Ursache unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf, bei den meisten jedoch nicht. Diese rätselhaften Lichtausbrüche in der oberen Atmosphäre ähneln für einen Augenblick riesigen Quallen. Vor wenigen Jahren wurden Hochgeschwindigkeitsvideos aufgenommen, die genau zeigen, wie sich Rote Kobolde entwickeln.

Dieses Bild wurde letzten Monat in hoher Auflösung in Italien fotografiert. Es ist eines der am höchsten aufgelösten Bilder von Kobolden, die je aufgenommen wurden. Ein ungewöhnliches Merkmal von Kobolden ist, dass sie relativ kalt sind – sie verhalten sich eher wie lange fluoreszierende Leuchtröhren als heiße kompakte Glühbirnen. Rote Kobolde treten im Allgemeinen nur einen Sekundenbruchteil auf und sind am besten zu beobachten, wenn ein mächtiges Gewitter von der Seite sichtbar ist.

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Riesiger Strahlenblitz über Indien

Ein riesiger Strahlblitz schießt scheinbar aus der Tragfläche eines Flugzeugs. Nach oben hin verästelt sich der dicke helle Strahl in ein mattes rotes breites Büschel.

Bildcredit und Bildrechte: Hung-Hsi Chang

Kann denn ein Blitzschlag so etwas? Anfang des Monats fotografierte ein Passagier auf einem Flug von München nach Singapur ein vorbeiziehendes Gewitter und erwischte etwas Unerwartetes: einen riesigen Strahlblitz. Der Strahl war auf einer einzelnen 3,2-Sekunden-Belichtung über Bhadrak in Indien festgehalten. Der riesige Strahlblitz ist zwar scheinbar mit der Tragfläche des Flugzeugs verbunden, doch er entspringt wahrscheinlich einer fernen Gewitterwolke und reicht aufwärts zur Ionosphäre der Erde.

An der Entstehung solcher riesigen Strahlblitze und ihrer möglichen Verwandtschaft mit anderen Arten transienter Leuchterscheinungen (TLEs) wie blauen Strahlblize und roten Kobolden werden weiterhin geforscht.

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Rote Koboldblitze über Kununurra

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Bildcredit und Bildrechte: Ben Broady

Beschreibung: Was sind diese roten Streifen am Himmel? Sie sind eine selten beobachtbare Blitzart, die erst vor etwa 30 Jahren bestätigt wurde: Rote Kobolde. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass auf einen mächtigen positiven Wolke-Boden-Blitz Rote Kobolde folgen können, die als 100-Meter-Kugeln aus ionisierter Luft beginnen und aus einer Höhe von etwa 80 km mit 10 Prozent der Lichtgeschwindigkeit hinabschießen, danach folgt rasch eine Gruppe aufwärts zuckender ionisierter Kugeln.

Dieses Bild, das gerade vor einer Woche in Kununurra (Westaustralien) aufgenommen wurde, dokumentierte beim Fotografieren einer Zeitrafferserie eines fernen Gewittersturms mehrere Rote Kobolde. Im Bild bedecken grüne Bäume den Vordergrund, am Horizont sind dunkle Berge zu sehen, über dem fernen Land schweben bedrohliche Sturmwolken, und die Roten Kobolde leuchten vor weit entfernten Sternen. Rote Kobolde dauern nur Sekundenbruchteile und sind am besten zu sehen, wenn mächtige Gewitter von der Seite sichtbar sind.

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Rote Kobolde über dem Kanal

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter
(Nuits sacrees, TWAN)

Beschreibung: Rote Kobolde sind rätselhaft und unglaublich kurz und werden hoch über großen Gewittern auf dem Planeten Erde beobachtet. Sie wurden bereits im niedrigen Erdorbit und in hoch fliegenden Flugzeugen erfasst, doch diese tanzenden, blitzartigen Ereignisse wurden auf einem Berggipfel in Nordfrankreich auf Videobildern festgehalten. Die bemerkenswert klare, freie Sicht auf ein Frontgewitter, das etwa 600 Kilometer entfernt über dem Ärmelkanal tobt, wurde in der Nacht des 28. Mai aufgezeichnet. Rote Kobolde dauern nur wenige Millisekunden, ihr Zusammenhang mit Gewittern ist bekannt. Dennoch bleibt vieles über die flüchtigen Erscheinungen ein Rätsel, etwa ihr Zusammenhang mit anderen Blitzphänomenen in der oberen Atmosphäre wie Blauen Strahlen oder von Satelliten gemessene terrestrische Gammablitze.

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Riesiger Strahlenblitz über China

Hinter einer Gruppe an Leuten mit Teleskopen ist der Himmel über einer Wolke am Horizont sternklar. Aus der Wolke schießt ein Strahlenblitz hinauf, der unten hell leuchtet, nach oben hin in Purpur und später Rot übergeht und sich nach oben hin büschelartig auffächert.

Bildcredit und Bildcredit: Phebe Pan

Das ist kein Meteor. Als diese Leute den Meteorstrom der Perseïden beobachteten, geschah etwas Unerwartetes: Ein riesiger Strahlenblitz brach aus einer nahen Wolke hervor. Das Ereignis war blitzschnell wieder vorbei – in weniger als einer Sekunde. Zum Glück wurde es aber von einer bereits aktiven Digitalkamera fotografiert.

Riesige Strahlen sind eine seltene Blitzart. Sie wurden erst vor wenigen Jahren formal anerkannt. Dieses hoch aufgelöste Farbbild entstand in der Nähe des Shikengkong-Gipfels in China. Es ist eins der bisher besten Bilder von diesem ungewöhnlichen Phänomen. Das Ereignis wurde anscheinend auch von einem weiter entfernten Fotografen dokumentiert.

Der riesige Strahlenblitz beginnt irgendwo in einer nahen Gewitterwolke. Er verläuft aufwärts zur Ionosphäre der Erde. Die Natur der riesigen Strahlenblitze und ihre mögliche Verwandtschaft mit anderen Arten transienter Leuchterscheinungen (TLEs) wie blaue Strahlenblitzen und roten Kobolden werden weiterhin erforscht.

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