Ungewöhnliche Wolken über Hongkong

Hinter Lenticularis-Wolken schillert eine irisierende Wolke. Das Bild entstand in der Nähe von Hongkong, beide Wolkenarten sind dort sehr selten.

Bildcredit und Bildrechte: Alfred Lee

Was ist das am Himmel? Anfang des Monats erschien am Himmel über Hongkong in China nicht bloß eine ungewöhnliche Wolkenart, sondern gleich zwei. Vorne lag eine lange Lenticularis. Solche Wolken entstehen bei Bergen in der aufsteigenden Luft. Manche erkennen darin ein außerirdisches Raumschiff.

Höher am Himmel schillerte eine bunte Wolke, sie war weiter entfernt. Irisierende Wolken bestehen aus Wassertröpfchen, die allesamt ähnlich groß sind. Sie brechen unterschiedliche Farben im Sonnenlicht verschieden stark. Die Sonne war am weitesten entfernt. Sie war von der undurchsichtigen Lenticularis verdeckt. Doch ihr Licht sorgte für die schillernden Farben.

Beide Wolkenarten sind ungewöhnlich für Hongkong. Leider verschwanden sie schon nach wenigen Minuten.

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Eine farbenprächtige Sonnenkorona über dem Himalaja

Über einem teils schneebedeckten Gebirge leuchtet die Sonne, sie ist von vielen bunten Ringen umgeben. Dieser Hof entsteht durch einen quantenmechanischen Effekt.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai

Was sind diese bunten Ringe um die Sonne? Eine Korona. Sie wird auch als Hof bezeichnet. Nur Leute, die zur rechten Zeit am richtigen Ort sind, können sie sehen. Solche Ringe treten manchmal auf, wenn Sonne oder Mond hinter dünnen Wolken zu sehen sind.

Der Effekt entsteht durch die quantenmechanische Lichtbeugung in einzelnen Wassertröpfchen. Dazu müssen alle Tröpfchen in einer Wolke, die dazwischen liegt und großteils transparent ist, ähnlich groß sein. Weil verschiedenfarbiges Licht unterschiedliche Wellenlängen hat, wird jede Farbe anders gebeugt.

Ein Hof um die Sonne wird auch Sonnenkorona genannt. Er ist einer von wenigen Quantenfarbeffekten, die man leicht mit bloßem Auge sieht. Diese Art Sonnenkorona ist ein visueller Effekt. Er entsteht durch Wasser in der Erdatmosphäre. Ein Hof ist nicht zu verwechseln mit der Korona um die Sonne, die man bei einer totalen Sonnenfinsternis beobachten kann.

Vorne steht der berühmte Himalajagipfel Ama Dablam (Mutter und ihre Halskette).

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Schillernde Bögen über Buenos Aires

Am heiteren Himmel über Buenos Aires leuchtet ein seltener Zirkumhorizontalbogen. Eiskristalle in Federwolken zerlegen Sonnenlicht in seine Spektralfarben.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar (Planetario Ciudad de La Plata, pna)

Was sind diese schillernden Bögen am Himmel? Regenbögen treten bei Regen auf. Doch auch wenn Eiskristalle in der Erdatmosphäre schweben, entstehen Bögen aus Sonnenlicht, das in seine Farben zerlegt wird. Die Eiskristalle verhalten sich gemeinsam wie ein riesiges Prisma. Der obere Farbbogen entsteht häufiger als Teil eines 22-Grad-Halos um die Sonne. Dabei brechen sechsseitige Eiskristalle Sonnenlicht zwischen zwei ihrer sechs Kanten.

Der untere Farbbogen ist jedoch sehr ungewöhnlich. Es ist ein Zirkumhorizontalbogen. Das Phänomen wird manchmal als Feuerregenbogen bezeichnet. Es entsteht aber auch durch Eis, nicht durch Feuer oder Regen. Dabei lenkt eine Reihe waagrechter, dünner, flacher Eiskristalle das Sonnenlicht zwischen der oberen und der unteren Seitenfläche zu uns. Die Eiskristalle schweben die in hohen Federwolken. Solche Bögen entstehen nur, wenn die Sonne mehr als 58 Grad über dem Horizont steht.

Dieser Himmel war letzten Monat am frühen Nachmittag zu sehen, und zwar im Nordwesten über einer Diagonale von La Plata im argentinischen Buenos Aires.

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Regenbögen und Strahlen über dem Bryce Canyon

Über dem Bryce Canyon wölbt sich ein Regenbogen. Aus der Mitte strömen scheinbar Strahlenbüschel vom Sonnengegenpunkt aus.

Bildcredit und Bildrechte: John Rummel

Was passiert über dem Bryce Canyon? Dieses Bild wurde Anfang des Monats fotografiert. Es zeigt zwei verschiedene optische Effekte. Für beide muss die Sonne genau hinter der Kamera stehen. Die näher gelegene Erscheinung war ein gewöhnlicher Regenbogen. Dabei strömte das Licht der untergehenden Sonne über die Kamera und wurde von den Regentropfen vor der Schlucht zurückgebrochen. Wenn ihr genau schaut, seht ihr über dem ersten sogar einen zweiten Regenbogen.

Das zweite Phänomen ist seltener, aber hier noch auffälliger. Es sind Lichtstrahlen, die vom Horizont über der Schlucht ausströmen. Sie werden als Gegendämmerungsstrahlen bezeichnet. Diese Strahlenbüschel entstehen, wenn Sonnenlicht durch Lücken in den Wolken strömt. Die Büschel laufen an einem Punkt zusammen, der exakt gegenüber der Sonne liegt. Geometrisch gesehen liegt der Sonnengegenpunkt genau im Zentrum der Regenbögen.

Der Bryce Canyon im US-Bundesstaat Utah ist für eine malerische Anordnung urzeitlicher Felstürme aus Sediment bekannt. Sie werden als Hoodoos bezeichnet.

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Farbenprächtige Mondkorona

Um den Vollmond verlaufen regenbogenfarbige bunte konzentrische Ringe. Der Effekt entsteht durch einheitlich große Wassertröpfchen in einer transparenten Wolke.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Montúfar, Planetario Ciudad de La Plata

Was sind diese farbigen Ringe um den Mond? Eine Korona, man nennt sie auch Hof. Ringe wie diese entstehen manchmal, wenn der Mond hinter dünnen Wolken zu sehen ist. Der Effekt entsteht durch die quantenmechanische Beugung von Licht durch einzelne Wassertröpfchen in einer großteils transparenten Wolke, die allesamt ähnlich groß sind.

Licht hat unterschiedliche Farben, die verschiedenen Wellenlängen entsprechen. Jede Farbe wird anders gebeugt. Mondkoronae gehören zu den wenigen rein quantenmechanischen Farbeffekten, die wir leicht mit bloßem Auge sehen. Diese Mondkorona wurde am 2. Juni im argentinischen La Plata bei Erdbeermond fotografiert. Ähnliche Höfe um die Sonne sind meist schwierig zu beobachten, weil die Sonne so hell ist.

Hurra: Die Landesonde Philae telefoniert nach Hause!

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Tornado und Regenbogen über Kansas

Das Bild wirkt friedlich, ist aber sehr stürmisch. Hinten hängt ein Tornadotrichter vom dunklen Wolkenhimmel, Hagel peitscht durchs Bild. Über der sonnenbeschienenen Szene leuchtet ein Regenbogen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Nguyen (Oklahoma U.), www.mesoscale.ws

Diese Szenerie wirkt fast heiter, wäre da nicht der Tornado. 2004 fotografierte der Sturmjäger Eric Nguyen in Kansas diesen Tornado, der sich anbahnte, im Licht eines Regenbogens.

Hier türmt sich eine weiße Tornadowolke auf. Sie hängt von einer dunklen Sturmwolke herab. Die Sonne leuchtet hinter dem Fotografen durch eine Wolkenlücke am Himmel und scheint vorne auf die Gebäude. Das Sonnenlicht wird von den Regentropfen reflektiert und bildet einen Regenbogen.

Zufällig endet der Tornado scheinbar direkt beim Regenbogen. Die Streifen im Bild sind Hagel. Er wird von hochwirbelnden Winden vorbeigefegt. Tornados sind die gewaltigste Art von Stürmen, die wir kennen. Mehr als 1000 Tornados entstehen jedes Jahr auf der Erde, viele in der Tornado Alley.

Wenn ihr beim Fahren einen Tornado seht, versucht nicht, ihm zu entkommen. Parkt das Auto sicher, geht zu einem Sturmkeller oder kriecht unter Kellerstufen.

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Ein Vollkreis-Regenbogen über Australien

Vor einem Strand mit einer Stadt im Hintergrund leuchtet ein vollständiger 360-Grad-Regenbogen mit einem zweiten Regenbogen außen herum.

Bildcredit und Bildrechte: Colin Leonhardt (Birdseye View Photography)

Habt ihr schon einmal einen ganzen Regenbogen gesehen? Am Boden ist meist nur der obere Teil eines sichtbar. Doch in der Luft kann man einen ganzen 360-Grad-Kreis sehen. Dieser Vollkreis-Regenbogen wurde letztes Jahr über Cottesloe Beach bei Perth (Australien) in einem fliegenden Hubschrauber fotografiert. Er flog zwischen dem Sonnenuntergang und einem Platzregen.

Ein 84-Grad-Regenbogen ist vom Standpunkt des Beobachters abhängig. Es entsteht durch die Reflexion von Sonnenlicht in den Regentropfen. Dieser 84-Grad-Bogen folgte dem Hubschrauber etwa 5 Kilometer weit. Um den ersten verlief ein blasserer zweiter Regenbogen. Seine Farben waren umgekehrt angeordnet.

APOD-Astrofotografie: Führte eure Arbeit schon einmal zu einer wissenschaftlichen Entdeckung?

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Mondregenbogenstrand

Über dem einsamen Strand von Molokaʻi im US-Bundesstaat Hawaii leuchtet ein Mondregenbogen. Er entsteht, wenn Regentropfen das Licht des Mondes brechen und zurückwerfen.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Ein schöner Mondbogen leuchtet wie ein nächtlicher Regenbogen über dem westlichen Horizont am einsamen Strand von Molokaʻi im US-Bundesstaat Hawaii auf der Erde. Das Bild entstand am 17. Juni am frühen Morgen. Am Horizont leuchten die Lichter von Honolulu und Städten auf der Insel Oʻahu. Sie sind etwa 50 Kilometer entfernt. Aber wo ist der Mond?

Ein Regenbogen entsteht, wenn Regentropfen, die gegenüber der Sonne fallen, Sonnenlicht zum Beobachter zurück reflektieren. Wenn das Licht aus der Luft ins Wasser tritt und von dort wieder zurück in die Luft, werden längere Wellenlängen weniger stark gebrochen als kurze. So werden die Farben aufgefächert.

Ein Mondbogen entsteht, wenn Regentropfen Mondlicht aus der Gegenrichtung des Mondes reflektieren. Daher befindet sich der Mond genau hinter dem Fotografen. Er steht wenige Tage nach seiner vollen Phase noch tief am östlichen Horizont.

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