Heller als der Mars

Hinter einer Sanddüne leuchten in der Dämmerung am purpurfarbenen Himmel mehrere Planeten, die entlang der Ekliptik nach rechts aufsteigen.

Credit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Vielleicht habt ihr kürzlich eine E-Mail gelesen, in dem stand, dass der Mars heute Nacht unglaublich hell sein wird. Doch das hellste Objekt am Horizont nicht der Mars.

Das hellste Gestirn, der am 24. August im Zentral-Iran auf dieser Himmelsansicht in der Wüstendämmerung leuchtete, war die Venus, auch bekannt als Abendstern. Doch auch der helle Mars ist im Bild, er steht rechts über der helleren Venus.

Trotz aller Behauptungen im Mars Hoax, der alljährlich im Internet wiederkehrt, nämlich dass der Mars so groß und hell wie der Vollmond sein wird, ist das himmlische Szenario, das ihr heute Abend sehen können, dem oben gezeigten sehr ähnlich. Zusammen mit dem Mars ist auf der hübschen Ansicht links über der Venus die Spica zu sehen, der Alphastern im Sternbild Jungfrau. Weiter rechts leuchtet Saturn knapp über den Wolken im schwächer werdenden Licht des Sonnenuntergangs.

Der Vollmond, der von der fast gegenüberliegenden Seite des Horizonts die Wüste beleuchtet, ist etwa 400.000 Mal heller als der Mars.

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HD 10180: das bisher reichhaltigste Planetensystem

Künstlerische Animation: ESO, L. Calçada

Beschreibung: Gibt es andere reichhaltige Planetensysteme? Unser Sonnensystem hat die meisten Planeten aller uns bekannten Sterne, sehr wahrscheinlich weil es so schwierig ist, Planeten bei anderen Sternen zu finden. Genaue Messungen zeigten nun jedoch ein schwaches, aber komplexes Wackeln des sonnenähnlichen Sterns HD 10180, was vermuten lässt, dass er mindestens fünf Planeten oder mehr besitzt. Damit ist es das reichhaltigste bisher bekannten extrasolaren Planetensystem.

Die Planeten von HD 10180 wurden in Daten gefunden, die im Lauf von Jahren mit dem empfindlichen HARPS-Spektrographen gesammelten wurden. Der HARPS-Spektrograph ist am 3,6-Meter-Teleskop der ESO auf La Silla (Chile) montiert. Das Planetensystem unterscheidet sich wohl stark von unserem Sonnensystem, weil alle bei HD 10180 entdeckten Planeten eine ähnliche Masse wie Neptun besitzen, aber weniger weit vom Stern entfernt sind als der Mars von der Sonne.

Das oben gezeigte Video ist die Animation eines Fluges in dieses System. In Zukunft könnten mehr genaue Daten von einem längeren Zeitraum die Perioden für das Aufspüren des Wackelns von Sternen bis in jenen Bereich erweitern, in dem weiter entfernte und erdähnlichere Planeten entdeckt werden können.

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Sichelmond und Planeten über Portugal

Zwei Himmelsfreunde teilen sich den Mond hinter einem gefluteten Sandstrand, in der Dämmerung leuchten noch drei Planeten.

Credit und Bildrechte: Miguel Claro

Beschreibung: Manchmal macht es Spaß den Himmel zu teilen. Es scheint, als ob zwei Himmelsfreunde sich auf dem Hügel nur den Sichelmond teilen würden, doch hinter ihnen strahlen auch drei helle Planeten. Der hellste Lichtpunkt am Himmel ist der Planet Venus, weiter oben leuchtet der rötliche Mars und rechts daneben Saturn. Im Vordergrund sind wässrige Sandanschwemmungen am Strand der Costa da Caparica im spiegelnden Wasser des Atlantiks.

Der Abend war vielversprechend für eine Beobachtung der Planeten, weil auch der Meteorstrom der Perseïden seinen Höhepunkt erreichte. Zum Glück war dieser Abendhimmel letzten Donnerstag über Alamada in Portugal nicht exklusiv – er war letzte Woche auf der ganzen Welt zu sehen. Die Planeten sind noch diese Woche nach Sonnenuntergang zu sehen. Die Venus sinkt zum Horizont, weil sie sich der untergehenden Sonne nähert.

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Zwei Stunden vor Neptun

Die Oberfläche von Neptun ist in extrem blauen Farben dargestellt und von einem Wolkenstreifen überzogen.

Credit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Zwei Stunden vor der größten Annäherung an Neptun im Jahr 1989 nahm die Raumsonde Voyager 2 dieses Bild auf. Zum ersten Mal waren lange, helle Zirrus-Wolken deutlich zu sehen, die hoch in Neptuns Atmosphäre schweben. Die Schatten dieser Wolken sind sogar auf tiefer liegenden Wolkendecken zu sehen.

Der Großteil von Neptuns Atmosphäre besteht aus Wasserstoff und Helium, beide Gase sind unsichtbar. Neptuns blaue Farbe stammt von kleineren Mengen Methan in der Atmosphäre, das vorzugsweise rotes Licht absorbiert.

Auf Neptun gibt es die schnellsten Winde im Sonnensystem mit Spitzengeschwindigkeiten von 2000 Kilometern pro Stunde. Es gibt Vermutungen, dass in der dichten, heißen Umgebung unter den Wolkenoberflächen von Uranus und Neptun Diamanten entstehen könnten.

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Sonnenuntergang mit vier Planeten

Über einer Stadt stehen im Westen vier Planeten und Regulus am klaren Himmel in der Dämmerung.

Credit und Bildrechte: Jia Hao

Beschreibung: Dieses malerische Sonnenuntergangsbild wurde am 21. Juli auf dem Gipfel des Vulkans Lawu in 3265 Metern Seehöhe fotografiert. Der Blick nach Westen reicht über die Stadtlichter von Surakarta (alias Solo) auf der indonesischen Insel Java. Zwei weitere Vulkangipfel – der spitze Merapi (links) und der Gunung Merbabu – ragen am farbenprächtigen Horizont auf.

Über ihnen leuchten vier Planeten am Abendhimmel. In der ekliptischen Ebene sind Merkur, Venus, Mars und Saturn aufgefädelt, zusammen mit dem hellen Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Schiebt den Mauspfeil über das Bild, um sie leichter zu finden.

Diese vier Planeten stehen bei Sonnenuntergang immer noch im Westen, wobei Venus, Mars und Saturn dieses Wochenende und Anfang August viel näher beisammen stehen. Am 12. August gesellt sich die junge Mondsichel zu den vier Planeten am Abendhimmel.

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Ekliptisches Neuseeland

Über einem Gewässer leuchten die Planeten Venus, Mars und Saturn in den Sternbildern Löwe und Jungfrau.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Vier helle Himmelslichter und ein zartes Lichtdreieck folgen der Ebene der Ekliptik, die über der nächtlichen Himmelslandschaft auf der Südhalbkugel steil austeigt. Die Parade war in einer Juli-Winternacht am Lake Taupo auf der Nordinsel von Neuseeland zu sehen. Sie zeigt – von links unten nach rechts oben – Venus, Regulus (Alpha Leonis), Mars und Saturn. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, erkennt ihr die Planeten und Sternbilder.

Auch das zarte Leuchten des Zodiakallichtes – Sonnenlicht, das von Staub in der Ekliptik gestreut wird – steigt links unten vom Horizont auf. Die Ekliptik, das ist der Pfad der Sonne über den Himmel des Planeten Erde, steht in Julinächten am Sommerhimmel auf der Nordhalbkugel niedrig.

Morgen begegnen sich Mond und Sonne auf der Ekliptik. Auf einem Pfad im Südpazifik ist am Tageshimmel eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten.

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Rückläufiger Mars

Vor einem sternklaren Himmel zieht der Planet Mars eine Schleife.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Warum wandert der Mars scheinbar rückwärts? Die meiste Zeit läuft die sichtbare Bewegung des Mars am irdischen Himmel in eine Richtung – langsam, aber gleichmäßig vor den weit entfernten Sternen. Doch etwa alle zwei Jahre wandert die Erde innen am Mars vorbei, während die beiden um die Sonne kreisen.

Beim letzten Überholmanöver Ende des letzten Jahres und zu Jahresbeginn leuchtete der Mars wie gewöhnlich groß und hell. Zu dieser Zeit wanderte der Mars am Himmel scheinbar rückwärts – ein Phänomen, das als „rückläufig“ bezeichnet wird.

Oben ist eine Serie von digital zusammengefügten Bildern zu sehen, die Abbildungen stimmen mit den Sternen überein. Mars zieht am Himmel scheinbar eine Schleife. In der Schleifenmitte wanderte die Erde am Mars vorbei, wobei die rückläufige Bewegung am schnellsten war. Rückläufigkeit ist auch bei anderen Planeten im Sonnensystem zu beobachten.

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Regulus und der Rote Planet

Der rote Mars und der blaue Regulus leuchten auf dieser Berglandschaft knapp über dem Horizont. Links neben dem Sternbild Löwe leuchtet der ebenfalls helle Planet Saturn.

Bildcredit und –rechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Der königliche Stern Regulus im Löwen und der rote Planet Mars leuchten auf dieser sternklaren Himmelslandschaft als farbenprächtiges Paar knapp über dem Horizont. Das Foto wurde am 4. Juni in Oraman aufgenommen, einer gebirgigen Region in Kurdistan im Westen des Iran nahe der Grenze zum Irak.

Der deutliche Farbkontrast zwischen Mars und dem hellen blauen Stern war mit bloßem Auge leicht erkennbar, er wurde im Bild mit einem Diffusionsfilter zusätzlich verstärkt. Die gleißende Venus, die sonst den westlichen Abendhimmel dominiert, ist bereits hinter den Bergen untergegangen. Saturn leuchtet noch die ganze Nacht, er steht in der Ebene der Ekliptik weiter östlich.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, erkennt ihr die Planeten, die Sterne des Löwen und einen schon lange bekannten Sternhaufen im Haar der Berenike.

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