Mondschatten und Sonnenreflexion

Bildcredit: Himawari-8, SVS der NASA (GSFC)

Welche Lichter und Schatten kreuzen hier die Erde? Dieses Zeitraffervideo zeigt einen ganzen Tag auf dem Planeten Erde in fünf Sekunden. Es wurde vom japanischen Satelliten Himawari-8 im geosynchronen Orbit hoch über dem Pazifik aufgenommen. Die Sonne geht rechts auf und links unter. Sie beleuchtet Erdhälfte, die genau darunter liegt. Ein Sonnenglanz – die Reflexion der Sonne – ist der helle Fleck, der von rechts nach links wandert.

Ungewöhnlicher ist hier der dunkle Fleck, der von links unten nach rechts oben zieht. Das ist der Schatten des Mondes. Er tritt nur auf, wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne durchwandert. An dem Tag im letzten Jahr, an dem diese Bilder entstanden, war in den finstersten Regionen eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Nächsten Monat zieht ein ähnlich dunkler Schatten genau über die USA.

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Schwaden über Enceladus sind förderlich für Leben

Über der rissigen Oberfläche von Enceladus steigen am oberen Rand helle Eisschwaden strahlenförmig auf.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Gibt es auf Enceladus Ozeane unter der Oberfläche, die Leben enthalten könnten? 2005 entdeckte die Raumsonde Cassini in der Saturn-Umlaufbahn Schwaden aus Wasser- und Eisdampf. Zunächst war nicht bekannt, woher das Wasser kommt, das die Ströme speist. Nun gibt es Hinweise, dass es unter der Oberfläche von Enceladus einen Ozean gibt, der durch Gezeitenreibung erwärmt wird.

Im Vordergrund ist die strukturierte Oberfläche von Enceladus. In der Ferne dringen Schwaden reihenweise aus Eisrissen. Diese Schwaden sind durch den Winkel, aus dem das Sonnenlicht einfällt, sowie den aufsteigenden Schatten der Nacht besser erkennbar.

Ein aktueller Durchflug lieferte Hinweise, dass eine Schwade – und somit auch das wahrscheinlich darunter liegende Meer – reich an molekularem Wasserstoff ist. Dieser ist eine brauchbare Futterquelle für Mikroben, die eventuell dort leben könnten.

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Kaltes Wetter über Nordamerika verschoben

Die Erdkugel ist schematisch als Skizze zugrunde gelegt. Darauf sind in roten, violetten und braunen Farben Wettermuster aufgebracht. Über Nordamerika und der Arktis sind ungewöhnlich hohe Temperaturen, geografisch darunter (im Bild darüber) ist ein sehr kühles Gebiet.

Bildcredit: Climate Reanalyzer, CCI, U. Maine

Warum ist es im Norden von Nordamerika so warm? Mitte November ist die mittlere Temperatur normalerweise 30 Grad kälter. In Europa gibt es keine Erwärmung. Ein Faktor ist wohl ein ungewöhnlich großes, stabiles Hochdruckgebiet über Kanada. Es hält die kältere arktische Luft zurück.

Die grundlegende Ursache aller Wettermuster ist komplex. Man vermutet, dass das beständige kanadische antizyklonale Gebiet mit einer ungewöhnlich warmen Temperatur der Meeresoberfläche mitten im Pazifik zusammenhängt. Es ist der El Niño vom letzten Winter. Leute in Nordamerika sollten es genießen, solange es dauert.

Nun werden unterdurchschnittlich kühle Temperaturen mitten im Pazifik gemessen. La Niña beeinflusst wohl in den nächsten ein bis zwei Wochen die Muster der Winde und Temperaturen von Nordamerika.

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Flug durch die ISS mit Fischauge

Videocredit: NASA, ISS, Harmonic

Dieses Video führt durch die Internationale Raumstation. Es wurde in Ultra-HD gefilmt. Ein Fischaugen-Objektiv mit scharfem Fokus und extremer Tiefenschärfe vermittelt einen visuellen Eindruck vom Leben am Außenposten in der Umlaufbahn.

Ein Durchflug dauert 18 Minuten. Dabei bleibt der Blickwinkel gleichmäßig. 400 km unter der Cupola mit sieben Fenstern zieht unser Planet vorbei. Das Video erkundet das Innere der bewohnbaren Knoten und Module der Station aus dem Blickwinkel eines Astronauten*.

Die Internationale Raumstation ISS ist wie ein Baukasten aufgebaut. Sie ist der größte künstliche Satellit der Erde und etwa so lang und breit wie ein Fußballfeld. Das Gesamtvolumen an Luft, die unter Druck steht, ist etwa gleich groß wie das einer Boeing 747.

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Die Winde der Erde

Bildcredit und Bildrechte: Cameron Beccario, earth.nullschool.net; Daten und Bearbeitung (kurz gefasst): GFS, Nationaler Wetterdienst der USA (NOAA), Zentrum für Klimasimulation (NASA)

Woher weht der Wind? Diese Karte verrät das und viel mehr, auch für euren Standort auf dem Planeten Erde. Die dynamische Karte kombiniert viele Quellen weltweiter Satellitendaten und Prognosen von Hochleistungsrechnern. Sie werden alle drei Stunden aktualisiert. Helle Wirbel zeigen meist Tiefdrucksysteme mit hoher Windgeschwindigkeit, zum Beispiel dramatische Zyklone, Wirbelstürme und Taifune.

Der Erdball kann hier mit der Maus gedreht werden. Doch für volle Interaktivität – zum Beispiel Vergrößern – klickt auf das Wort „earth“ links unten. Ihr könnt auch dem Link earth.nullschool.net folgen. Ein Klick auf „earth“ zeigt zusätzlich Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Niederschlag und Kohlendioxidkarten. Ihr könnt sogar zu Windgeschwindigkeiten in größerer Höhe oder Meeresströmen wechseln. Bei rascher Veränderung können diese Karten veraltet oder ungenau sein.

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Raumstation blickt zum Wirbelsturm Ivan

Unter den Solarpaneelen und Gitterelementen der Internationalen Raumstation braut sich das Auge des Wirbelsturms Ivan zusammen.

Bildcredit: Besatzung der Expedition 9, Internationale Raumstation, NASA

90% der Häuser auf Grenada wurden von der zerstörerischen Kraft des Wirbelsturms Ivan beschädigt. Beim Höhepunkt im Jahr 2004 war Ivan ein Wirbelsturm der Kategorie 5. Das ist die höchste Kategorie auf der Saffir-Simpson-Skala. Er bot stetige Stürme mit mehr als 200 km/h.

Ivan war der stärkste Wirbelsturm, der die Vereinigten Staaten 2004 traf. Er war sogar einer der mächtigeren in der gesamten Geschichte. Als er über dem Atlantik zog, wurde das gewaltige Auge des Wirbelsturms Ivan oben von der Internationalen Raumstation fotografiert. Die Weltorganisation für Meteorologie hat den Namen Ivan inzwischen von der Namensliste für den Atlantik gestrichen.

Diesen Monat verwüstete Wirbelsturm Matthew einen Teil von Haiti. Derzeit tobt er vor der Ostküste der USA.

Aktuell: NASA-Berichterstattung zu Wirbelsturm Matthew

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Die Raumsonde Galileo zeigt Jupiters Mond Europa

Der Jupitermond Europa wirkt hier wie eine verdreckte Kristallkugel. Er ist von vielen rötlichen Brüchen überzogen. Auf der Oberfläche breiten sich riesige rötliche Flecken aus. Am Rand wirkt er fast durchsichtig.

Bildcredit: Projekt Galileo, JPL, NASA

Welche Rätsel kann man lösen, wenn man in diese Kristallkugel schaut? Die Kugel ist ein Jupitermond, der Kristall ist Eis, und der Mond ist nicht nur schmutzig, sondern sogar irreparabel zerbrochen. Doch es gibt Gerüchte, dass unter Europas brüchiger Eisebene Ozeane liegen, in denen es vielleicht Leben gibt.

Diese Woche wurden Bilder des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Sie stärkten diese Vermutung aufs Neue. Sie lassen nämlich den Schluss zu, dass aus den Eiskrusten des Mondes manchmal Schwaden aus Wasserdampf ausströmen. Diese Schwaden könnten mikroskopische Meereslebewesen zur Oberfläche bringen.

Europa ist etwa so groß wie der Erdmond. Er ist hier in natürlichen Farben abgebildet. Das Bild wurde 1996 von der Raumsonde Galileo fotografiert, die damals um Jupiter kreiste. Inzwischen ist sie nicht mehr in Betrieb.

Künftige Beobachtungen könnten unser Wissen über Europa und das frühe Sonnensystem fördern. Sie könnten auch die Möglichkeit klären, ob es anderswo im Universum Leben gibt. Zu diesen Beobachtungen zählen Hubble, geplante Missionen wie das Weltraumteleskop James Webb, das Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen soll, aber auch ein Vorbeiflug an Europa in den 2020er-Jahren.

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Die Oberfläche von Europa

Dieser kleine Ausschnitt zeigt Details auf der Oberfläche von Europa. Der Jupitermond wurde von der Raumsonde Galileo genau untersucht. Die tiefen Gräben in der eisigen Hülle sind rotbraun gefärbt. Das ist ein Hinweis, dass dort organische Stoffe vorkommen könnten.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI-Institut

Die farbverstärkte Ansicht zeigt eine Schneise auf der Oberfläche von Jupiters interessantem Mond Europa. Sie ist 350 mal 750 km breit. Die Nahaufnahme entstand aus hoch aufgelösten Bilddaten. Diese wurden mit niedrig aufgelösten Daten in Farbe kombiniert. Im Jahr 1998 nahm die Raumsonde Galileo diese Bilder auf.

Unter glatten Eisebenen, langen Rissen und chaotisch verteilten Blöcken im Gelände verbirgt sich vermutlich ein tiefer Ozean aus salzigem flüssigem Wasser. Die eisbedeckte fremde Ozeanwelt liegt zwar außerhalb der Zone im Sonnensystem, die bewohnt werden kann. Doch neue Untersuchungen zeigen eine Chemie, die vielleicht eine Freisetzung von Sauerstoff und Wasserstoff möglich macht. Die vermutete Menge ist etwa gleich groß wie jene auf der Erde. Das ist ein wichtiger Gradmesser der Energie, die für Leben verfügbar ist.

Wasserstoff könnte freigesetzt werden, wenn das salzige Wasser Kontakt mit dem felsigen Boden im Ozean hat. Sauerstoff und andere Verbindungen, die mit Wasserstoff reagieren, stammen vielleicht von Europas Oberfläche. Dort spaltet der heftige Strom an energiereicher Strahlung von Jupiter Moleküle von Wassereis auf und spült sie von oben in Europas Ozean.

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