Die Staubsäulen des Carinanebels

Vor einem blauen Nebel-Hintergrund mit wenigen Sternen türmt sich von unten ein Staubberg auf, gekrönt von einem Wesen, aus dessen Kopf nach links und rechts ein Strahl strömt.

Credit: NASA, ESA, M. Livio und das Team von Hubbles 20-Jahre-Jubiläum (STScI)

Beschreibung: Im Kopf dieses interstellaren Monsters befindet sich ein Stern, der diesen Kopf langsam zerstört. Das Monster rechts oben ist in Wirklichkeit eine leblose Säule aus Gas und Staub, die länger ist als ein Lichtjahr. Der Stern ist im undurchsichtigen Staub verborgen und bricht teilweise heraus, indem er energiereiche Teilchenströme ausstößt.

Ähnlich gewaltige Kämpfe werden im ganzen Sterne bildenden Carinanebel ausgetragen. Die Sterne gewinnen am Ende und zerstören im Laufe der nächsten 100.000 Jahre die Säulen ihrer Sternbildung. Das Ergebnis wird ein neuer offener Sternhaufen sein. Die rosaroten, im Bild verteilten Flecken sind neu entstandene Sterne, die schon aus ihrem Entstehungsmonster befreit sind.

Dieses Bild wurde letzte Woche zum 20-jährigen Betriebsjubiläum des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Die Sternstrahlen werden als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet. Wie ein Stern Herbig-Haro-Strahlen erzeugt, wird weiterhin erforscht, doch wahrscheinlich gehört dazu eine Akkretionsscheibe, die um einen Zentralstern wirbelt. Ein zweiter eindrucksvoller Herbig-Haro-Teilchenstrahl verläuft diagonal nahe der Bildmitte.

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M78 und reflektierende Staubwolken im Orion

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit und Bildrechte: Ignacio de la Cueva Torregrosa

Beschreibung: Ein unheimliches blaues Leuchten und bedrohliche Säulen aus dunklem Staub kennzeichnen M78 und weitere helle Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Dunkler, fasriger Staub absorbiert nicht nur Licht, sondern reflektiert auch das Leuchten mehrerer heller blauer Sterne, die vor kurzer Zeit im Nebel entstanden sind. Der berühmtere der beiden oben gezeigten Reflexionsnebel ist M78 in der Bildmitte, rechts darunter leuchtet NGC 2071. Die gleiche Diffusion, die den Taghimmel blau färbt, verstärkt auch hier die blaue Farbe. M78 hat einen Durchmesser von etwa fünf Lichtjahren und ist mit einem kleinen Teleskop zu erkennen. M78 erscheint oben so, wie er vor 1600 Jahren zu sehen war, weil das Licht so lange braucht, um von dort hierher zu gelangen. M78 gehört zum größeren OrionMolekülwolkenkomplex, der auch den großen Orionnebel und den Pferdekopfnebel enthält.

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Orion in Gas, Staub und Sternen

Das staubbedeckte Bildfeld zeigt rechts oben den Orionnebel, unten sind der Pferdekopfnebel und der Flammennebel, links oben leuchten zwei Sterne im Gürtel des Orion.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Im Sternbild Orion gibt es viel mehr als drei Sterne in einer Reihe zu sehen. Eine Langzeitbelichtung zeigt alles von Dunkelnebeln bis hin zu Sternhaufen. Alle sind in einen ausgedehnten Fleck aus gasförmigen Büscheln eingebettet. Sie befinden sich im größeren OrionMolekülwolkenkomplex.

Die hellsten drei Sterne ganz links sind die berühmten drei Sterne, die den Gürtel des Orion bilden. Alnitak ist der unterste der drei Gürtelsterne. Daneben befindet sich der Flammennebel, in dem angeregter Wasserstoff leuchtet. Er ist in Fasern aus dunkelbraunem Staub gebettet.

Unten in der Mitte befindet sich der Pferdekopfnebel rechts neben Alnitak. Der dunkle Abdruck aus dichtem Staub ist der vielleicht am besten erkennbare Nebel am Himmel. Rechts oben schimmert M42, der Orionnebel. Der dynamische Kessel aus turbulentem Gas ist mit bloßem Auge zu sehen. Er bildet neue offene Sternhaufen. Links neben M42 steht ein markanter bläulicher Reflexionsnebel. Er wird manchmal Laufender Mann genannt und enthält viele helle, blaue Sterne.

Das Bild ist ein digital zusammengefügtes Komposit. Es wurde in mehreren Nächten aufgenommen. Die Objekte darin sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung ist das Bild etwa 75 Lichtjahre breit.

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem dicht von Sternen gefüllten Feld ist ein dunkler Fleck.

Credit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was einst als schwarzes Loch im Himmel betrachtet wurde, ist Astronomen nunmehr als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht der dahinter liegenden Sterne. Die unheimliche dunkle Umgebung bewirkt, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesen und abgeschiedensten Orte im Universum gehört. Einer der bemerkenswertesten Dunkelnebel ist eine Wolke in Richtung des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus), bekannt als Barnard 68 und oben abgebildet. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, lässt darauf schließen, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist diese Wolke etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr. Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, aber wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinliche Orte für die Bildung neuer Sterne sind. Tatsächlich wurde vor kurzem herausgefunden, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich durch die Wolke hindurchzublicken.

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Dunkle Markierungen am Himmel

Das Bild zeigt einige kleine trichterförmige Nebel, zwei davon sind etwas größer. Vor den Sternen im Hintergrund windet sich der dunkle Nebel Barnard 7.

Credit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Der amerikanische Astronom Edward Emerson Barnard katalogisierte Anfang des 20. Jahrhunderts anhand von Weitwinkelaufnahmen dunkle Markierungen am Himmel. Barnards Flecken sind dunkle Nebel, also interstellare Wolken aus undurchsichtigem Staub und Gas. Ihre Formen sind kosmische Silhouetten, sie liegen vor dichten Sternfeldern und Sternbildungsregionen in der Ebene unserer Milchstraße.

Dieses detailreiche Teleskopbild entstand Anfang des 21. Jahrhunderts. Es zeigt eine hübsche Anordnung von Barnards Staubnebeln in der Taurus-Molekülwolke im Sternbild Stier. Die Taurus-Molekülwolke ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. Das Bild ist fast 1 Grad breit. Rechts oben ist Barnard 7, das 7. Objekt im Katalog, neben einem bläulichen Reflexionsnebel. Der junge veränderliche Stern RY Tauri schält sich oben in der Mitte aus einem gelblichen Staubkokon.

Viele von Barnards dunklen Nebeln sind ungefähr ein Lichtjahr groß. Wahrscheinlich entstehen darin in Zukunft neue Sterne.

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Sternenstaub in NGC 1333 im Perseus

Um einen hellen Lichtfleck leuchtet ein blauer, wolkenartiger Nebel, nach links unten breitet sich ein dunkler Nebel mit roten Sternen darin aus.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

NGC 1333 ist ein Reflexionsnebel, der im sichtbaren Licht zu sehen ist. Er wird von bläulichen Farbtönen bestimmt. Blau ist charakteristisch für Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird. Der Nebel liegt etwa 1000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im heroischen Sternbild Perseus, in der Sterne entstehen.

Die plakative Nahaufnahme ist in der Entfernung von NGC 1313 etwa 4 Lichtjahre breit. Sie zeigt Details der staubhaltigen Region. Man findet Hinweise auf die Emissionen roter Gasströme und leuchtendes Gas von neu entstandenen Sternen. Sie bilden einen starken Kontrast zum blauen Nebel.

NGC 1333 enthält Hunderte Sterne. Sie sind weniger als eine Million Jahre alt. Die meisten davon sind vor optischen Teleskopen im überall vorhandenen Sternenstaub verborgen. Die chaotische Umgebung ist vielleicht ähnlich wie jene, in der vor mehr als 4,5 Milliarden Jahre unsere Sonne entstanden sind.

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Die abgerissene kometenartige Globule CG4

Vor einem Bildfeld voller Sterne greift eine schwer erkennbare Nebelwolke scheinbar nach einer Galaxie.

Credit und Bildrechte: Mike Sidonio

Kann eine Gaswolke nach einer Galaxie schnappen? Nicht einmal annähernd. Die „Klaue“ dieser seltsamen „Kreatur“ im Bild ist eine Gaswolke, eine sogenannte kometenartige Globule. Diese Globule ist gerissen, warum auch immer. Kometenartige Globulen erkennt man meist an staubhaltigen Köpfen und gestreckten Schweifen. Wegen dieser Erscheinung erinnern kometenartige Globulen optische an Kometen.

Doch in Wirklichkeit ist ihre Natur eine völlig andere. Globulen sind oft Orte der Sternbildung. Bei vielen enthalten die Köpfe sehr junge Sterne. Der Grund für den Riss im Kopf dieses Objektes ist nicht ganz bekannt. Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, sehr weit entfernt und liegt nur zufällig bei CG4.

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M16 und der Adlernebel

Vor einem dunklen Hintergrund mit Sternen leuchtet eine magentafarbene Wolke, in der sich in der Mitte die drei Säulen des Adlernebels abzeichnen.

Credit und Bildrechte:  Johannes Schedler (Panther-Observatorium)

Der junge Sternhaufen M16 ist von dem kosmischen Staub und leuchtenden Gas umgeben, in dem er entstanden ist. Die Wolken sind auch als der Adlernebel bekannt. Dieses detaillierte Bild der Region enthält fantastische Formen. Sie wurden mit Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble berühmt, die den Sternbildungskomplex zeigen.

Dichte, staubige Säulen werden als Elefantenrüssel oder Säulen der Schöpfung beschrieben. Sie ragen nahe der Mitte auf und sind Lichtjahre lang. Durch Gravitation kollabieren sie und bilden Sterne. Die energiereiche Strahlung der Sterne im Haufen trägt an den Spitzen Material ab und legt vielleicht die eingebetteten neuen Sterne frei.

In der linken oberen Ecke im Nebel ragt eine weitere staubhaltige Sternbildungssäule heraus. Es ist die Fee des Adlernebels. M16 und der Adlernebel sind 7000 Lichtjahre entfernt. Für Ferngläser und kleine Teleskope sind sie ein leichtes Ziel. Sie liegen in einem nebelreichen Teil des Himmels im geteilten Sternbild Schweif der Schlange (Serpens Cauda).

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