Schwestern am staubhaltigen Himmel

In einem Bild voller dunkelbrauner Nebel und zarter Sterne leuchtet links oben ein Sternhaufen in einem blau leuchtenden Nebel.

Credit und Bildrechte: John Davis

Beschreibung: Der Sternhaufen der hübschen Plejaden oder sieben Schwestern rast etwa 400 Lichtjahre entfernt durch eine kosmische Staubwolke. Er ist bekannt für seine auffälligen Reflexionsnebel.

Der berühmte Sternhaufen am staubigen Himmel befindet sich im Sternbild Stier (Taurus) und im Orion-Arm unserer Galaxis, der Milchstraße. Er ist auf diesem interessanten Bild links oben zu sehen. Doch in der reichhaltigen Molekülwolke dieser Region liegen auch weniger bekannte staubhaltige Nebel im nur 10 Grad breiten Bildfeld, zum Beispiel das vogelähnliche Antlitz von LBN 777 nahe der Mitte. Rechts unten befindet sich er kleine bläuliche Reflexionsnebel VdB 27, er steht in Verbindung mit dem jungen, veränderlichen Stern RY Tau.

In der Entfernung der Plejaden ist das Mosaik aus 5 Einzelbildern fast 70 Lichtjahre breit.

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NGC 7822 im Cepheus

Im unteren Bildteil leuchtet ein matter blauer Nebel, oben wird er von dunklen Wolken begrenzt, unten von orangefarbenen Nebeln. Dazwischen sind dunkle Wolkenfetzen verteilt.

Credit und Bildrechte: Neil Fleming

Beschreibung: Säulen aus Gas, Staub und jungen, heißen Sternen füllen scheinbar den gähnenden Schlund von NGC 7822. Am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus liegt diese etwa 3000 Lichtjahre entfernte leuchtende Sternbildungsregion.

Auf dieser farbenprächtigen Himmelslandschaft sind im Nebel helle Ränder und dunkle Formen betont. Das Bild entstand aus Daten von Breitband- und Schmalbandfiltern, welche die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen kartieren.

Die atomaren Emissionen werden von der energiereichen Strahlung der heißen Sterne angeregt, deren mächtige Winde und Strahlung auch die dichteren Säulengebilde formen und erodieren. Immer noch könnten im Inneren der Säulen durch Gravitationskollaps Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodieren, werden alle entstehenden Sterne schließlich von ihrem Vorrat an Sternenstoff abgeschnitten.

Dieses Feld ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 etwa 60 Lichtjahre breit.

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Die dunklen Wolken des Carinanebels

Vor einem blau leuchtenden nebeligen Hinterfrund sind dunkle Wolken verteilt, einige erwecken den Anschein, als würden Untiere aus dem blauen Nebel herausragen.

Credit: NASA, ESA, et al. und das Hubble-Vermächtnis-Team (STScI/AURA); Danksagung: M. Livio (STScI) und N. Smith (UC Berkeley)

Beschreibung: Welche dunklen Formen lauern in den Schleiern des Carinanebels? Diese bedrohlichen Figuren sind in Wirklichkeit Molekülwolken – Knoten aus molekularem Gas und Staub, die so dick sind, dass sie undurchsichtig wurden. Diese Wolken sind jedoch viel dünner als die Erdatmosphäre.

Das oben gezeigte Bild ist Ausschnitt eines größeren Bildes, es zeigt einen Teil des Carinanebels, der noch nie zuvor so detailreich abgebildet wurde. Im Bildausschnitt befinden sich besonders markante, dunkle Molekülwolken. Der Himmelsbereich wurde vor kurzem erneut aufgenommen und – basierend auf Licht, das von Sauerstoff abgestrahlt wird – neu eingefärbt.

Der ganze Carinanebel ist breiter als 300 Lichtjahre, er ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schiffskiel (Carina). NGC 3372 ist als der große Carinanebel bekannt, er enthält massereiche Sterne und veränderliche Nebel. Eta Carinae, der energiereichste Stern im Nebel, war in den 1830er-Jahren einer der hellsten Sterne am Himmel, verblasste dann aber drastisch. Es sind auch kommentierte, vergrößerbare Weitwinkelversionen des gesamten Bildkomposits verfügbar.

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Der prächtige Pferdekopfnebel

Mitten im Bild ist die berümhte Dunkelwolke Pferdekopfnebel. Dahinter ist ein rötlich leuchtender, gestreifter Nebel, rechts unten ist eine Dunkelwolke mit einigen hellen Sternen, und rechts unten leuchtet der Nebel um einen Stern herum bläulich.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Burali, Tiziano Capecchi, Marco Mancini (Osservatorio MTM)

Beschreibung: Eine prächtige interstellare Staubwolke, die von Sternwinden und Strahlung geformt wurde, erhielt durch Zufall diese erkennbare Form. Sie trägt den passenden Namen Pferdekopfnebel und ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt in den riesigen Orionwolkenkomplex eingebett.

Die etwa fünf Lichtjahre „große“ dunkle Wolke ist als Barnard 33 katalogisiert und nur deshalb sichtbar, weil der undurchsichtige Staub als Silhouette vor dem leuchtenden roten Emissionsnebel IC 434 steht. In der Dunkelwolke entstehen Sterne. Links darunter befindet sich der markante blaue Reflexionsnebel NGC 2023 um einen heißen, jungen Stern. Das tolle Farbbild kombiniert Schmal- und Breitbanddaten von drei verschiedenen Teleskopen.

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Die Staubsäulen des Carinanebels

Vor einem blauen Nebel-Hintergrund mit wenigen Sternen türmt sich von unten ein Staubberg auf, gekrönt von einem Wesen, aus dessen Kopf nach links und rechts ein Strahl strömt.

Credit: NASA, ESA, M. Livio und das Team von Hubbles 20-Jahre-Jubiläum (STScI)

Beschreibung: Im Kopf dieses interstellaren Monsters befindet sich ein Stern, der diesen Kopf langsam zerstört. Das Monster rechts oben ist in Wirklichkeit eine leblose Säule aus Gas und Staub, die länger ist als ein Lichtjahr. Der Stern ist im undurchsichtigen Staub verborgen und bricht teilweise heraus, indem er energiereiche Teilchenströme ausstößt.

Ähnlich gewaltige Kämpfe werden im ganzen Sterne bildenden Carinanebel ausgetragen. Die Sterne gewinnen am Ende und zerstören im Laufe der nächsten 100.000 Jahre die Säulen ihrer Sternbildung. Das Ergebnis wird ein neuer offener Sternhaufen sein. Die rosaroten, im Bild verteilten Flecken sind neu entstandene Sterne, die schon aus ihrem Entstehungsmonster befreit sind.

Dieses Bild wurde letzte Woche zum 20-jährigen Betriebsjubiläum des Weltraumteleskops Hubble veröffentlicht. Die Sternstrahlen werden als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet. Wie ein Stern Herbig-Haro-Strahlen erzeugt, wird weiterhin erforscht, doch wahrscheinlich gehört dazu eine Akkretionsscheibe, die um einen Zentralstern wirbelt. Ein zweiter eindrucksvoller Herbig-Haro-Teilchenstrahl verläuft diagonal nahe der Bildmitte.

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M78 und reflektierende Staubwolken im Orion

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit und Bildrechte: Ignacio de la Cueva Torregrosa

Beschreibung: Ein unheimliches blaues Leuchten und bedrohliche Säulen aus dunklem Staub kennzeichnen M78 und weitere helle Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Dunkler, fasriger Staub absorbiert nicht nur Licht, sondern reflektiert auch das Leuchten mehrerer heller blauer Sterne, die vor kurzer Zeit im Nebel entstanden sind. Der berühmtere der beiden oben gezeigten Reflexionsnebel ist M78 in der Bildmitte, rechts darunter leuchtet NGC 2071. Die gleiche Diffusion, die den Taghimmel blau färbt, verstärkt auch hier die blaue Farbe. M78 hat einen Durchmesser von etwa fünf Lichtjahren und ist mit einem kleinen Teleskop zu erkennen. M78 erscheint oben so, wie er vor 1600 Jahren zu sehen war, weil das Licht so lange braucht, um von dort hierher zu gelangen. M78 gehört zum größeren OrionMolekülwolkenkomplex, der auch den großen Orionnebel und den Pferdekopfnebel enthält.

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Orion in Gas, Staub und Sternen

Das staubbedeckte Bildfeld zeigt rechts oben den Orionnebel, unten sind der Pferdekopfnebel und der Flammennebel, links oben leuchten zwei Sterne im Gürtel des Orion.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Im Sternbild Orion gibt es viel mehr als drei Sterne in einer Reihe zu sehen. Eine Langzeitbelichtung zeigt alles von Dunkelnebeln bis hin zu Sternhaufen. Alle sind in einen ausgedehnten Fleck aus gasförmigen Büscheln eingebettet. Sie befinden sich im größeren OrionMolekülwolkenkomplex.

Die hellsten drei Sterne ganz links sind die berühmten drei Sterne, die den Gürtel des Orion bilden. Alnitak ist der unterste der drei Gürtelsterne. Daneben befindet sich der Flammennebel, in dem angeregter Wasserstoff leuchtet. Er ist in Fasern aus dunkelbraunem Staub gebettet.

Unten in der Mitte befindet sich der Pferdekopfnebel rechts neben Alnitak. Der dunkle Abdruck aus dichtem Staub ist der vielleicht am besten erkennbare Nebel am Himmel. Rechts oben schimmert M42, der Orionnebel. Der dynamische Kessel aus turbulentem Gas ist mit bloßem Auge zu sehen. Er bildet neue offene Sternhaufen. Links neben M42 steht ein markanter bläulicher Reflexionsnebel. Er wird manchmal Laufender Mann genannt und enthält viele helle, blaue Sterne.

Das Bild ist ein digital zusammengefügtes Komposit. Es wurde in mehreren Nächten aufgenommen. Die Objekte darin sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung ist das Bild etwa 75 Lichtjahre breit.

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem dicht von Sternen gefüllten Feld ist ein dunkler Fleck.

Credit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was einst als schwarzes Loch im Himmel betrachtet wurde, ist Astronomen nunmehr als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht der dahinter liegenden Sterne. Die unheimliche dunkle Umgebung bewirkt, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesen und abgeschiedensten Orte im Universum gehört. Einer der bemerkenswertesten Dunkelnebel ist eine Wolke in Richtung des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus), bekannt als Barnard 68 und oben abgebildet. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, lässt darauf schließen, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist diese Wolke etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr. Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, aber wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinliche Orte für die Bildung neuer Sterne sind. Tatsächlich wurde vor kurzem herausgefunden, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich durch die Wolke hindurchzublicken.

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