Von den Plejaden zur Eridanus-Schleife

Um die Sternhaufen Plejaden und Hyaden sowie im Sternbild Eridanus liegt jede Menge Staub; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Hirofumi Okubo

Wenn ihr lange genug auf einen interessanten Fleck am Himmel starrt, sieht er dann anders aus? Wenn es um die Sternhaufen Plejaden und Hyaden oder um ihre Umgebung geht, lautet die Antwort: Ja, ziemlich anders.

Wenn man das Gebiet mit einer Kamera lange belichtet, zeigt sich ein verworrenes Netzwerk aus interstellarem Staub und Gas. Es ist zuvor unsichtbar – nicht nur für das Auge, sondern auch auf kurz belichteten Bildern. Dieses weiträumige, detailreichen Mosaik zeigt den Staub sehr detailreich.

Der blaue Fleck oben ist der vertraute Sternhaufen der Plejaden. Die massereichsten Sterne der Plejaden leuchten blau. Ihr charakteristisches Licht wird vom feinen Staub in der Nähe reflektiert. Links oben ist der Sternhaufen der Hyaden. Er umgibt den hellen, orangefarbenen Stern Aldebaran, der vor den Hyaden liegt.

Rot leuchtende Emissionsnebel betonen den unteren Teil des Bildes. Darin verläuft ein senkrechtes rotes Band, das unten gekrümmt ist. Es ist die Eridanus-Schleife. Die Staubwolken sind hier überall vorhanden. Sie sind großteils hellbraun gefärbt. Dazwischen sind Sterne verteilt. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit den Wolken.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Der Pferdekopfnebel

Vor einem Hintergrund aus rot leuchtenden Nebeln zeichnet sich ein dunkler Nebel ab, der die Form eines Pferdekopfes hat.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Martin Pugh, SSRO, PROMPT, CTIO, NSF

Beschreibung: Eine prächtige interstellare Staubwolke, die von Sternwinden und Strahlung geformt wurde, hat zufällig diese erkennbare Form angenommen. Sie trägt passenderweise den Namen Pferdekopfnebel und ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt in den gewaltigen Orionwolkenkomplex eingebettet.

Die dunkle Wolke ist ungefähr fünf Lichtjahre „hoch“ und als Barnard 33 katalogisiert. Man sieht sie nur, weil ihr undurchsichtiger Staub als Silhouette vor dem leuchtenden roten Emissionsnebel IC 434 liegt. In der dunklen Wolke entstehen Sterne. Der blaue Reflexionsnebel NGC 2023, der einen heißen, jungen Stern umgibt, bildet im Vollbild links unten einen Kontrast dazu.

Dieses prächtige Farbbild kombiniert Schmalband- und Breitbandbilder, die mit mehreren unterschiedlichen Teleskopen aufgenommen wurden.

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Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

Nebelige Wolken in braunen und dunkeltürkisen Farben füllen das Bild, in der Mitte leuchtet ein hellbeiger Nebel, rechts unten ein roter.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, WISE

Beschreibung: Wie entstehen Sterne? Um das herauszufinden, schufen Astronomen mit dem Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) diese reizende Falschfarben-Komposition in Infrarotwellenlängen mit Staubwolken und eingebetteten, neu entstandenen Sternen. Die kosmische Leinwand zeigt eine der nächstliegenden Sternbildungsregionen, es sind Teile des Wolkenkomplexes um Rho Ophiuchi, der ungefähr 400 Lichtjahre entfernt am südlichen Rand des aussprechbaren Sternbildes Ophiuchus (Schlangenträger) liegt.

Junge Sterne, die in einer großen Wolke aus kaltem molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen den umgebenden Staub auf und sorgen für das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess, die als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet werden, sind in die kompakten rosaroten Nebel eingebettet, die man hier sieht. Vor den neugierigen Augen optischer Teleskope sind sie jedoch verborgen.

Eine Untersuchung der Region in durchdringendem Infrarotlicht brachte entstehende und neu entstandene Sterne zum Vorschein, deren Durchschnittsalter auf etwa 300.000 Jahre geschätzt wird. Verglichen mit dem Alter der Sonne von 5 Milliarden Jahren ist das extrem jung. Der auffällige rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel aus Staub, der Sternenlicht streut.

Diese Ansicht von WISE wurde 2012 veröffentlicht. Sie umfasst an die 2 Grad und bedeckt in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke ungefähr 14 Lichtjahre.

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Im Innern des Flammennebels

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Bildcredit und Bildrechte: Optisch: DSS; Infrarot: NASA/JPL-Caltech; Röntgen: NASA/CXC/PSU/ K.Getman, E.Feigelson, M.Kuhn und das MYStIX-Team

Beschreibung: Dieses Bild in sichtbarem Licht blickt zu einer staubigen, dicht gedrängten Sternbildungsregion im Gürtel des Orion, die etwa 1400 Lichtjahre entfernt ist, darin tritt der Flammennebel markant hervor. Doch Röntgendaten des Chandra-Observatoriums und Infrarotbilder des Weltraumteleskops Spitzer führen Sie ins Innere des leuchtenden Gases und der undurchsichtigen Staubwolken.

Schieben Sie Ihren Mauspfeil (oder klicken Sie auf das Bild), dann sehen Sie viele Sterne des vor kurzer Zeit entstandenen, eingebetteten Haufens NGC 2024, der zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Jahre jung ist. Das darübergelegte Röntgen-Infrarot Kompositbild zeigt eine etwa 15 Lichtjahre breite Region im Zentrum des Flammennebels.

Die Rönten-Infrarot-Daten lassen vermuten, dass die jüngsten Sterne in der Mitte des Flammennebelhaufens konzentriert sind. Das wäre das Gegenteil des einfachsten Entstehungsmodells für das Sternbildungsgebiet, dem zufolge die Sternbildung im dichteren Zentrum eines Molekülwolkenkerns beginnt. Das Ergebnis erfordert ein komplexeres Modell; vielleicht dauert die Sternbildung im Zentrum länger an, oder ältere Sterne werden bei Verschmelzungen von Unterhaufen aus dem Zentrum ausgestoßen.

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Dunkles Seepferdchen in Kepheus

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Bildcredit und Bildrechte: Sergio Kaminsky

Beschreibung: Diese prägnante Form ist mehrere Lichtjahre lang und als Seepferdchennebel bekannt. Sie zeichnet sich als Silhouette vor einem reichen, leuchtstarken Hintergrund aus Sternen ab.

Die staubigen, undurchsichtigen Wolken befinden sich im nördlichen königlichen Sternbild Kepheus. Sie sind Teil einer Molekülwolke in der Milchstraße, die etwa 1200 Lichtjahre entfernt ist. Unter anderem sind sie als Barnard 150 (B150) gelistet und gehören somit zu einer von 182 dunklen Markierungen am Himmel, die Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Astronomen E. E. Barnard katalogisiert wurden. Im Inneren entstehen aus kollabierenden Kernen Ansammlungen von Sternen mit geringer Masse, die nur in langen Infrarot-Wellenlängen sichtbar sind. Doch diese hübsche galaktische Himmelslandschaft zeigt auch farbenprächtige Sterne in Kepheus.

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In der Wolfshöhle

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Bildcredit und Bildrechte: Charlie Bracken, Mladen Dugec, Max Whitby

Beschreibung: Der rätselhafte, sehr blasse blaue Reflexionsnebel ist in Katalogen als VdB 152 oder Ced 201 gelistet. Er liegt an der Spitze des langen Dunkelnebels Barnard 175 in einem staubigen Komplex, der auch Wolfshöhle genannt wurde. Die kosmischen Erscheinungen in der Mitte dieser detailreichen Weitwinkel-Teleskopansicht sind fast 1400 Lichtjahre entfernt, sie liegen in der nördlichen Milchstraße im königlichen Sternbild Kepheus.

Taschen aus interstellarem Staub in der Region am Rand einer großen Molekülwolke blockieren Licht von Sternen im Hintergrund oder streuen das Licht des eingebetteten hellen Sterns, was dem Nebel seine einzigartige blaue Farbe verleiht. Vermutlich sorgt auch das Ultraviolettlicht des Sterns für ein schwaches rötliches Leuchten im Staub des Nebels. Zwar entstehen Sterne in Molekülwolken, doch dieser Stern ist anscheinend zufällig in die Region gewandert, da seine gemessene Geschwindigkeit im Weltraum stark von der Geschwindigkeit der Wolke abweicht.

LDN 1221, ein weiterer dichter, undurchsichtiger Dunkelnebel, ist rechts oben im Bild leicht erkennbar. Unter der Mitte liegt der farbenprächtigere planetarische Nebel Dengel-Hartl 5. In der Diagonale von rechts unten nach links oben sind vor dem staubreichen Komplex im Kepheus auch die blassen, rötlichen Emissionen eines urzeitlichen Supernovaüberrestes aufzuspüren.

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Der Planet und die Pfeife

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Bildcredit und Bildrechte: Alain Maury Jean-Marc Mari

Beschreibung: Der gleißende Planet Jupiter leuchtet derzeit am Nachthimmel vor den reichen Sternenfeldern und Nebeln unserer Galaxis. Sein heller Glanz liegt in dieser farbenprächtigen Nahaufnahme der zentralen Milchstraße am oberen Bildrand. Die Szene umfasst am Himmel etwa 20 Grad.

Vor dem Sternenlicht liegt die Silhouette von LDN 1773, die allgemein als Pfeifennebel bekannt ist, da ihr augenfälliger Umriss wie Stiel und Pfeifenkopf aussieht. Der Pfeifennebel gehört zum Ophiuchus-Dunkelwolkenkomplex in unserer Galaxis. Er ist ungefähr 450 Lichtjahre entfernt, in seinem Inneren kollabieren dichte Zentren aus Gas und Staub und bilden Sterne.

Jupiter nähert sich seiner Opposition am 12. Juni, dann steht er am Himmel gegenüber der Sonne und ist nur zirka 36 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt. Freunde dunkler Himmelsmarkierungen erkennen vielleicht links unter Jupiters Glanz den Schlangennebel.

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Panorama um Rho Ophiuchi

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Bildcredit und Bildrechte: Mario Cogo (Galax Lux)

Beschreibung: Die farbenprächtigen Wolken, die das Sternsystem Rho Ophiuchi umgeben, sind eine der nächstliegenden Sternbildungsregionen. Rho Ophiuchi im blauen Reflexionsnebel links neben der Bildmitte ein Doppelsternsystem. Das Sternsystem ist nur 400 Lichtjahre entfernt und zeichnet sich durch seine vielfarbige Umgebung aus, zu der ein roter Emissionsnebel und zahlreiche hell- und dunkelbraune Staubbahnen gehören.

Links unter dem Rho-Ophiuchi-Molekülwolkensystem leuchten der gelbe Stern Antares und M4, ein ferner, aber zufällig überlagerter Kugelsternhaufen, er steht rechts neben Antares. Nahe dem oberen Bildrand befindet sich IC 4592, der blaue Pferdekopfnebel. Der blaue Schimmer um das Auge des blauen Pferdekopfes – und andere Sterne im Bild – ist ein Reflexionsnebel, der aus feinem Staub besteht. Rechts im Bild liegt ein geometrisch abgewinkelter Reflexionsnebel, der als Sharpless 1 katalogisiert ist. Der helle Stern in der Nähe des Staubwirbels liefert das Licht für den umgebenden Reflexionsnebel.

Die meisten dieser Elemente sind mit einem kleinen Teleskop zu sehen, das auf die Sternbilder Schlangenträger, Skorpion und Schütze gerichtet ist, doch die einzige Möglichkeit, um die komplexen Details der Staubwirbel so zu sehen, wie sie oben abgebildet sind, ist eine Langzeitbelichtung mit Kamera.

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