Meteore und Polarlichter über Island

Hnter dem Vulkan Kirkjufell im Westen von Island nahe der Stadt Grundarfjörður leuchten zarte Polarlichter. Einige Meteore der Geminiden zischen durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: James Boardman-Woodend (Bilder ~ Inspiriert von der Natur): Beschriftung: Judy Schmidt

Was geschieht hinter diesem Vulkan? Einiges. Der ziemlich alte Vulkan hat den Namen Kirkjufell. Er befindet sich im Westen von Island nahe der Stadt Grundarfjörður. Vor der abschüssigen Struktur liegt ein Fjord. Er fror gerade zu, als dieses Bild im Dezember 2012 fotografiert wurde.

Die Aufnahme wurde 25 Sekunden belichtet. Für das bloße Auge waren die schönen Farben des Polarlichts im Hintergrund ziemlich blass. Auf dem Foto treten sie klar hervor. Das Besondere an dieses Bild sind die Strichspuren des Geminiden-Meteorstroms. Diese Meteore wären vielleicht nicht aufgefallen, wenn das Polarlicht heller gewesen wäre.

Links befindet sich das weit entfernte Band unserer Galaxis. Sterne im lokalen Teil der Milchstraße sind über den gesamten Hintergrund verteilt. Dieses Wochenende erreicht der Meteorstrom der Perseïden seinen Höhepunkt. Er bietet Himmelsfreunden viele unvergessliche Momente.

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Rätsel um die Meteore der Delphiniden

Am Horizont einer dunklen Landschaft stehen links einige Teleskopkuppeln. In der Bildmitte steigt die Milchstraße steil auf. Durchs Bild ziehen einige Meteore ihre Spur.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Letzten Dienstag entstanden morgens in Lauf von mehr als 5 Stunden die Aufnahmen dieser hübschen Ansicht mit Meteorspuren und der Milchstraße am dunklen Himmel über dem Las-Campanas-Observatorium in Chile. Zu dieser Zeit warteten die Beobachtenden auf einen Ausbruch der Gamma-Delphiniden. Währenddessen fegte die Erde durch die Spur aus Staubresten eines unbekannten Kometen.

Am mondhellen Himmel des 10. Juni 1930 wurde ein kurzer, aber starker Ausbruch beobachtet. Er wurde nach dem Radianten des Stroms im Sternbild Delfin benannt. Seither wurde keine starke Meteoraktivität der Delphiniden mehr beobachtet.

2013 rechnete man vorsichtig mit einem neuen Ausbruch. Doch die Gesamtzahl der Meteore in diesem Sichtfeld blieb gering, obwohl der Himmel am Dienstag dunkel war. Nur die drei unteren Meteorspuren zeigen anscheinend ungefähr zum Radianten des Stroms.

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Sonnenaufgang über Miass

Über dem spiegelglatten Fluss Miass breitet sich am blauen Himmel über einigen Bäumen am Ufer eine Wolke aus. Sie blieb von einem Meteoroid übrig. Links geht die Sonne auf.

Bildcredit und Bildrechte: Marat Ahmetvaleev

Jeder Tag auf dem Planeten Erde kann mit einem heiteren Sonnenaufgang beginnen. Dabei wird der Himmel über dem goldenen Osthorizont langsam heller. Dieses Panorama vom Sonnenaufgang am Wintermorgen des 15. Februar zeigt anscheinend so einen Augenblick.

Im Nebel fließt der ruhige, spiegelglatte Fluss Miass durch die frostige Landschaft in der Nähe der russischen Stadt Tscheljabinsk. Doch die lange Wolke, die am blauen Himmel schwebt, ist die Spur des Tscheljabinsk-Meteors, die sich langsam ausbreitet. Die Dampfschwade ist alles, was von dem Weltraumgestein zurückblieb, das nur 18 Minuten zuvor über der Stadt explodierte. Der Gesteinsbrocken hatte große Schäden angerichtet und mehr als 1000 Menschen verletzt.

Das Ereignis ist gut dokumentiert. Rasch wurden zahlreiche Web- und Armaturenbrettkamera-Videos aus der Region gesammelt. So konnte die Flugbahn des Meteors rekonstruiert werden, um die Ursprungsbahn zu berechnen. Vorläufige Ergebnisse lassen vermuten, dass der Ursprungsmeteoroid zum Apollo-Typ der erdbahnkreuzenden Asteroiden gehört.

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Tscheljabinsk-Meteorblitz

Über den Silhouetten blattloser Bäume strahlt ein gleißend heller Blitz, der Himmel hinter den Bäumen ist weiß.

Bildcredit und Bildrechte: Marat Ahmetvaleev

Am 15. Februar fiel ein Meteoroid zur Erde. Er raste etwa um 9:20 Uhr Ortszeit 20 bis 30 Kilometern hoch über die russische Stadt Tscheljabinsk. Der Meteor raste ursprünglich mit etwa 20 Kilometern pro Sekunde dahin. Nachdem er in die tiefere Atmosphäre eingedrungen war, erzeugte die explosive Abbremsung einen Blitz, der heller war als die Sonne.

Der Fotograf Marat Ametvaleev wurde bei seiner morgendlichen Sonnenaufgangssitzung überrascht, als er Panoramabilder der frostbedeckten Landschaft fotografierte. Er schoss dieses Bild der gleißenden Feuerkugel und seiner nachleuchtenden Spur.

Das 17 Meter große Weltraumgestein hatte eine Masse von 7000 bis 10.000 Tonnen. Die bei der Explosion freigesetzte Energie wird auf 500 Kilotonnen geschätzt. Das Tscheljabinsk-Ereigniss ist das größte uns bekannte seit dem Tunguska-Einschlag 1908. Ein Ereignis dieses Ausmaßes wird durchschnittlich einmal in 100 Jahren erwartet.

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Der große russische Meteor 2013

Videocredit und -rechte: RussiaToday

Was zum Teufel ist das? Tausende Menschen, die in der Nähe des Uralgebirges in Russland leben, sahen letzten Freitag früh einen der spektakulärsten Meteore der Neuzeit über den Himmel blitzen. Mächtige Schallwellen erreichten Minuten später den Boden, verletzten Menschen und zerbrachen Glasscheiben in einem Bereich von Hunderten Kilometern.

Das Video zeigt Aufnahmen von Armaturenbrettkameras. Es sind Echtzeitvideos des fallenden Meteors: treibende Rauchspuren, schnell wandernde Schatten und das Licht des Meteors, das sich in der Rückseite eines Fahrzeugs spiegelt.

Die Feuerkugel entstand vermutlich durch einen Eis- und Gesteinsbrocken, der so groß war wie ein Fahrzeug, als er in die Erdatmosphäre stürzte. Das Ereignis wurde aus vielen verschiedenen Blickwinkeln dokumentiert. Daher konnte man die Bahn des Meteors gut genug berechnen, um festzustellen, woher er kam und wo die übrig gebliebenen Stücke gelandet sein könnten.

Sicher ist, dass dieser Meteor nichts mit dem vielfach größeren Asteroiden 2012 DA14 zu tun hatte, der am selben Tag zu einem späteren Zeitpunkt aus einer anderen Richtung an der Erde vorbeizog. Falls Stücke des Meteors gefunden werden, könnten uns diese mehr über das frühe Sonnensystem verraten, aus dem der Meteor vermutlich stammt.

Galerie: Videos und Bilder von 2012 DA14
Hinweis: Das ursprünglich verlinkte Video ist in AT nicht verfügbar.

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Asteroiden in der Ferne

Vor einem stark vergrößerten Sternenfeld verläuft ein blauer Bogen. Es ist ein Asteroid, der auf einem Archivbild des Weltraumteleskops Hubble gefunden wurde.

Bildcredit: R. Evans und K. Stapelfeldt (JPL), WFPC2, HST, NASA

Jeden Tag treffen Gesteinsbrocken aus dem Weltraum auf die Erde. Je größer das Felsstück, desto seltener wird die Erde getroffen.

Viele Kilogramm Weltraumstaub klatschen täglich auf die Erde. Größere Stückchen erscheinen zunächst als heller Meteor. Tennisballgroße Steine und Eiskugeln streifen jeden Tag durch unsere Atmosphäre. Die meisten verdampfen rasch und vollständig.

Eine erhebliche Bedrohung geht von Felsbrocken mit einem Durchmesser von um die 100 Meter aus. Solche Brocken treffen die Erde etwa alle 1000 Jahre. Wenn ein Objekt dieser Größe einen Ozean trifft, kann es erhebliche Flutwellen verursachen. Diese können sogar ferne Ufer verwüsten. Kollisionen mit massereichen Asteroiden, die größer sind als 1 km, sind noch seltener. Sie ereignen sich üblicherweise in Abständen von Millionen Jahren. Sie können aber wahrhaft globale Auswirkungen haben.

Viele Asteroiden bleiben unentdeckt. 1998 wurde einer auf diesem Archivbild des Weltraumteleskops Hubble gefunden. Es ist der lange, blaue gebogene Streifen.

Erst letztes Jahr entdeckte man den 50 Meter große Asteroiden 2012 DA14. Er zieht am Freitag innerhalb der Umlaufbahn geosynchroner Satelliten vorbei. Eine Kollision mit einem großen Asteroiden beeinflusst den Erdorbit weniger stark, als der aufgewirbelte Staub das Klima der Erde beeinträchtigen würde. Das Ergebnis wäre wahrscheinlich eine globale Auslöschung vieler Lebensformen. Diese würde sogar das aktuelle Artensterben, das derzeit stattfindet, in den Schatten stellen.

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Die große Meteorprozession 1913

Auf diesem verblassten Gemälde ziehen Meteore in Gruppen über den Himmel. Unten ist eine Häuserzeile mit Bäumen, rechts oben das Sternbild Orion.

Bildcredit und Bildrechte: RASC-Archiv; Danksagung: Bradley E. Schaefer (LSU)

Heute vor hundert Jahren fand die große Meteorprozession 1913 statt. Dieses Himmelsereignis wurde von manchen als „prachtvoll“ und „hinreißend“ beschrieben. Es ließ Menschen „verzaubert“ und „privilegiert“ zurück. Man musste sich an einem geeigneten Ort aufhalten: im Freien unter klarem Himmel.

Nur etwa 1000 Menschen berichteten, sie hätten die Prozession gesehen. Vor allem in der Nähe der kanadischen Stadt Toronto hatten viele Schaulustige Glück. Sie wurden von einem eindrucksvollen Zug heller Meteore, die mehrere Minuten lang in Gruppen über den Himmel zogen, gebannt.

Eine plausible vorläufige Hypothese besagt, dass ein einzelner großer Meteor einmal die Erdatmosphäre streifte und dabei zerbrach. Als die entstandenen Bruchstücke erneut auf die Erde trafen, kamen sie im südlichen Zentralkanada an. Sie zogen Tausende Kilometer dahin, passierten dabei den Nordosten der USA und stürzten am Ende in den Atlantik.

Das Bild oben zeigt die aktuelle Digitalisierung eines Gemäldes des Künstlers Gustav Hahn, das inzwischen verblasst ist. Hahn hatte Glück und sah das Ereignis mit eigenen Augen. Seit der großen Meteorprozession 1913 war zwar nichts Vergleichbares zu beobachten. Doch seither wurden zahlreiche helle Feuerkugeln aufgezeichnet. Jede davon ist ziemlich spektakulär, von manche gibt es sogar ein Video.

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Die Zwillinge schicken die Sterne zum Paranal

Hinter den Teleskopen der ESO auf dem Paranal in der chilenischen Atacamawüste blitzen Meteore der Geminiden. Sie strömen alle vom Radiant im Sternbild Zwillinge aus.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Vom Radianten im Sternbild Zwillinge strömte diese Woche der alljährliche Meteorstrom der Geminiden aus. Diese Himmelslandschaft wurde in den frühen Morgenstunden des 14. Dezember nahe dem Höhepunkt des Meteorstroms fotografiert.

Das Bild zeigt die Sternschnuppen der Geminiden auf einem Kompositbild, das aus 30 Aufnahmen erstellt wurde. Jedes Einzelbild wurde 20 Sekunden belichtet. Der Himmel über dem Paranal-Observatorium der ESO in der chilenischen Atacamawüste war wie immer sehr dunkel.

Vor den vier Very Large Telescopes VLT stehen vier Hilfsteleskope und das VLT-Durchmusterungsteleskop. Alle sind geöffnet und in Betrieb. Am Himmel oben leuchtet links neben der Mitte der helle Jupiter, oben Orion und in der Mitte das blasse Licht der Milchstraße.

Die Meteore der Geminiden entstehen aus Staub, den die Erde aus der Umlaufbahn des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon zusammenfegt. Sie treten mit etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein.

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