Meteor verfehlt Galaxie

Mitten im Bild ist eine Spiralgalaxie, die Dreiecksgalaxie M33. Darunter zischt ein Meteor diagonal durchs Bild, links oben leuchtet die Spur rot, rechts unten grün, nach unten strömen nebelartige Schwaden von der Spur aus.

Bildcredit und Bildrechte: Aman Chokshi

Die Galaxie war zu keiner Zeit in Gefahr. Einerseits ist die abgebildete Dreiecksgalaxie (M33) viel größer als das winzige Gesteinskörnchen im Kopf der Sternschnuppe (des Meteors). Andererseits ist die Galaxie auch viel weiter entfernt – in diesem Fall 3 Millionen Lichtjahre im Vergleich zu zirka 0,0003 Lichtsekunden.

Gleichwohl nahm der Meteor einen Weg, der ihn scheinbar unterhalb der Galaxie vorbei führte. Hinzu kommt, dass der Wind in der oberen Erdatmosphäre den glühenden, dampfenden Molekülzug des Meteors von der Galaxie weggeblasen hat; zumindest erscheint das in der Projektion an den Himmel so.

Dieser Astrophotograph hatte also ziemliches Glück, Meteor und eine Galaxie gleichzeitig in einem Bild erwischt zu haben. Nach der Aufnahme wurde die Galaxie mit zwei weiteren Aufnahmen von M33 verstärkt, um ihre Spiralstruktur und ihre Farben besser herauszuarbeiten. Schließlich war der Meteor nach einer Sekunde verschwunden, während die Galaxie für einige Milliarden Jahre bleiben wird.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Wie man ein Licht am Himmel bestimmt

Grafik zur Bestimmung von Lichtern am Himmel

Illustrationscredit und Bildrechte: HK (The League of Lost Causes)

Was ist dieses Licht am Himmel? Vielleicht ist das eine der häufigsten Fragen, die in der Menschheit gestellt werden. Die Antwort kann oft mit wenigen schnellen Beobachtungen gegeben werden, die typischerweise zuerst abgefragt werden, wenn sie in Planetarien und Sternwarten an Fachleute gerichtet werden, z.B.:

Blickt es und bewegt es sich? Falls ja – und insbesondere, wenn die Beobachtung nahe einer Großstadt gemacht wurde – dann war es wahrscheinlich ein Flugzeug. Flugzeuge sind zahlreich und nur wenige Sterne und Satelliten sind hell genug, um durch das Rauschen des künstlichen Lichts (Lichtverschmutzung) gesehen zu werden.

Falls nicht, beziehungsweise, falls Sie nicht in Großstadtnähe wohnen, kann das helle Lichtlein auch ein Planet sein, z.B. Venus oder Mars. Erstere ist an mehr oder weniger nahe an den Horizont gebunden: sie kann nur in der Abend- oder Morgendämmerung beobachtet werden.

Manchmal fällt es auf den ersten Blick schwer, ein tieffliegendes entferntes Flugzeug in Horizontnähe von eine hellen Planeten zu unterscheiden. Das wird jedoch durch die Beobachtung innerhalb weniger Minuten klar, weil sich das Flugzeug bewegt.

Sind Sie immer noch unsicher?

Dann ermöglicht das heutige Diagramm eine mitunter humorvolle, aber weitgehend zutreffende Einschätzung. Enthusiastische Himmelsbeobachter werden höchstwahrscheinlich Ergänzungen oder Korrekturen haben: Sie sind aufgefordert und ermutigt, diese in höflicher Form beizutragen.

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Meteor über der Bucht von Neapel

Rund um eine Bucht strahlen viele Lichter, hinter dem Gewässer ragt ein Berg über die Stadtbeleuchtung. Der Himmel ist blau mit beleuchteten Wolken, oben ist die helle Spur eines Meteors.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Letian (Eyes at Night)

Ein kosmisches Staubkorn, das deutlich schneller als ein fallendes Blatt durch die obersten Schichten der Erdatmosphäre pflügt, erzeugte diese helle Meteor-Spur.

Dieser stimmungsvolle Blick in den Nachthimmel wurde zufällig am Abend des 8. Februar von der Ferieninsel Capri in der Bucht von Neapel aus aufgenommen. Die Kamera blickte über die Bucht hinweg in Richtung Nordosten auf die Lichter von Neapel und der umliegenden Städte.

Die Spur des Meteors weist nicht nur in Richtung Horizonts, sondern zeigt zufällig auch auf die Silhouette des Vesuvs. Der Vesuv ist einer der bekanntesten Vulkane der Erde und zerstörte im Jahr 79 n. Chr. die Stadt Pompeji bei einem Ausbruch.

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Quadrantiden des Nordens

Rechts unten ist die dunkle Silhouette eines bewaldeten Hanges, links unten die Kronen von kahlen Bäumen. Darüber breitet sich ein klarer Sternenhimmel aus. Meteore blitzen durchs Bild, sie strömen von einem Punkt im nicht mehr existierenden Sternbild Mauerquadrant aus. Von oben ragt die Deichsel des großen Wagens ins Bild. Der Mittlere der drei Sterne, Mizar-Alcor, ist ein Doppelstern. Links daneben sind die markanten hinteren Kastensterne des kleinen Wagens, noch weiter links und etwas höher der Polarstern.

Bildcredit und Bildrechte: 염범석 Yeom Beom-seok

Der Meteorstrom der Quadrantiden ist nach dem längst vergessenen Sternbild Quadrans Muralis benannt. In diesem historischen, in der Astronomie nicht mehr verwendeten Sternbild befindet sich der sogenannte Radiant, der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen am Himmel. Die Quadrantiden-Sternschnuppen bieten Himmelsbeobachter*innen auf der Nordhalbkugel der Erde immer zu Jahresbeginn ein Schauspiel.

An der Stelle des Mauerquadranten befindet sich heute das Grenzgebiet der Sternbilder Bootes und Drache. Der Radiant liegt sich damit in unmittelbarer Nähe des Asterismus des Großen Wagens, der in anderen Kulturkreisen auch als Pflug gesehen wird.

Tatsächlich sind die Sterne, die die „Deichsel“ des Großen Wagens bilden, in der rechten oberen Bildecke zu sehen. Der Radiant des Meteorstroms befindet sich direkt unterhalb. Die Quadrantiden-Sternschnuppen ziehen Spuren über den Nachthimmel, die auf den Radianten zurückweisen. Der Polarstern ist links oben zu erkennen. Diese Komposit-Aufnahme wurde in Jangsu in Südkorea während der Stunden um das Maximum des Sternschnuppenstroms am 4. Januar 2024 aufgenommen.

Als Ursprungskörper der Staubwolke, aus der die Quadrantiden-Sternschnuppen stammen, wurde im Jahr 2003 ein Asteroid identifiziert.

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Jupiter und der Geminid

Ein gleißend heller, grün-türkiser Meteor flitzt schräg durch das Bildfeld, im Hintergrund leuchten zarte Sterne, unter der Feuerkugel sind die Plejaden und die Hyaden erkennbar, rechts leuchtet der helle Planet Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Gaurav Singh

Für einen kurzen Moment hat dieser Meteor den Planeten Jupiter am Nachthimmel überstrahlt. Dieses Zufallsbild wurde mit einer Kamera im Zeitraffermodus bei der Jagd nach Sternschnuppen am 14. Dezember, um das Maximum des Sternschnuppenschauers der Geminiden, unter dem kalten Sternenhimmel von Kanada aufgenommen.

Der Sternschnuppenschauer der Geminiden ist das jährliche Geschenk des Asteroiden 3200 Phaeton und erscheint immer im Dezember. Der Sternschnuppenregen wird durch Staub verusacht, den der mysteriöse Asteroid auf seiner Bahn um die Sonne verliert. Die Staubpartikel fallen mit 22 Kilometer pro Sekunde durch die oberen Schichten der Erdatmosphäre.

Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen von einem Punkt im Sternbild Zwillinge auszugehen, der sich links unten außerhalb des Bildes befindet. Der helle Jupiter ist rechts neben der Bildmitte zu sehen, in der Bildmitte selbst befindet sich der Sternhaufen der Plejaden und darunter der Sternhaufen der Hyaden (das nach links gedrehte V) – beides klassische Himmelsobjekte einer Dezembernacht.

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Geminiden über dem See Nianhu in China

Über einem See strömen zahllose Meteore der Geminiden vom Himmel. Im Hintergrund ist das Sternbild Orion und die Milchstraße zu erkennen.

Bildcredit und Bildrechte: Hongyang Luo

Woher kommen all diese Meteore? Was die Richtung am Himmel betrifft, lautet die Antwort eindeutig: aus dem Sternbild Zwillinge (Gemini). Daher wird der Hauptmeteorstrom im Dezember als Geminiden bezeichnet, denn all seine Meteore kommen scheinbar vom Radianten in den Zwillingen.

Dreidimensional gesehen stößt der ungewöhnliche Asteroid 3200 Phaethon die sandkorngroßen Stücke aus. Diese Stücke folgen einer klar definierten Bahn um unsere Sonne, und der Teil der Bahn, der sich der Erde nähert, liegt vor dem Sternbild Zwillinge. Wenn also die Erde diese Bahn kreuzt, liegt der Radiant der fallenden Stücke in Gemini.

Hier seht ihr ein Komposit aus vielen Bildern, die vor wenigen Tagen am See Nianhu in China bei dunklem Himmel aufgenommen wurden. Das Bild zeigt mehr als 100 helle Meteorspuren des Geminiden-Meteorstroms.

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APOD-Jahresrückblick (2023): Vortrag von RJN bei NSN
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Pic du Pléiades

Über einem Gipfel leuchtet der Sternhaufen der Plejaden an einem sternengesprenkelten Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-Francois Graffand

Kurz vor der Morgendämmerung am 19. November befanden sich die Plejaden über den französischen Pyrenäen am noch dunklen Himmel. Als der Himmel begann, sich aufzuhellen, konnte der Fotograf dieses Bildes einen einzigartigen Moment in einer 3-Sekunden-Belichtung einfangen: Die Strichspur einer hellen Sternschnuppe scheint das Herz des galaktischen Sternhaufens zu durchbohren.

Aus Sicht der Kamera standen der Sternhaufen und der Meteor dabei direkt über dem Observatorium auf dem Gipfel des Pic du Midi de Bigorre. Für einen Sternhaufen sind die Plejaden uns vergleichsweise nahe. Die Sternschnuppe – ein Staubkorn, das in der Erdatmosphäre verglüht – hat die dicht gedrängte Ansammlung von jungen Sternen aber dennoch um etwa 400 Lichtjahre verpasst.

Das Bild ist Teil eines Zeitraffers des Nachthimmels, für den Kamera und Teleobjektiv auf einem Stativ am Berghang des bei der Tour de France mit dem Fahrrad befahrenen Tourmalet etwa 5 Kilometer vom Pic du Midi entfernt aufgestellt wurden.

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Orioniden im Stier

Über einen sternbedeckten Himmelsausschnitt zischen zwei Meteorspuren fast waagrecht durchs Bild. Rechts unten ist der kompakte Sternhaufen der Plejaden.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Der erste bekannte periodische Komet der Geschichte, Komet Halley (1P/Halley), kehrt alle 76 Jahre ins innere Sonnensystem zurück. Zuletzt war der berühmte Komet 1986 mit bloßem Auge zu sehen. Doch zweimal im Jahr regnen staubige Trümmer des Kometen Halley bei zwei jährlichen Meteorschauern am irdischen Himmel: bei den Eta-Aquariiden im Mai und den Orioniden im Oktober.

Bei einer gemütlichen Aufnahmeserie wurden diese beiden hellen Meteore fotografiert. Es sind Teilchen von Halleys Staub. Sie verdampften in den frühen Morgenstunden des 23. Oktober vor dem sternklaren Hintergrund der Taurus-Molekülwolke.

Die Meteore trafen mit etwa 66 Kilometern pro Sekunde auf die Erdatmosphäre. Ihre grünlichen Spuren zeigen rückwärts zum Radianten des Schauers. Der Radiant befindet sich nördlich vom hellen Stern Beteigeuze im Orion links unten außerhalb des Bildes. Die Plejaden, ein vertrauter Sternhaufen, verankern rechts die staubige Himmelsszene.

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