Messier 20 und 21

Der Trifidnebel im Sternbild Schütze - Messier 20 - ist eine der berühmtesten Sternbildungsregionen am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Emanuele Petrilli

Beschreibung: Der schöne Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Ihr findet ihn leicht mit einem kleinen Teleskop im nebelreichen Sternbild Schütze. Die farbenprächtige Studie kosmischer Kontraste ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt, und sie teilt dieses schön arrangierte, fast 1 Grad breite Bildfeld mit dem offenen Sternhaufen Messier 21 (rechts).

Der Trifidnebel wird von Staubbahnen in drei Bereiche unterteilt. Er ist ungefähr 40 Lichtjahre groß und an die 300.000 Jahre alt. Somit ist er eine der jüngsten Sternbildungsregionen am Himmel. Er enthält neu entstandene und noch nicht voll entwickelte Sterne, welche in die Staub- und Gaswolken eingebettet sind, in denen sie entstehen.

Die geschätzte Entfernung zum offenen Sternhaufen M21 ist ähnlich wie die zu M20, doch obwohl die beiden diese prächtige Teleskop-Himmelslandschaft teilen, gibt es keine offensichtliche Verbindung. Die Sterne in M21 sind nämlich viel älter – ungefähr 8 Millionen Jahre alt.

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M43: Staub, Gas und Sterne im Orionnebel

Der Orionnebel mit den Messier-Objekten M42 und M43 umfasst etwa 40 Lichtjahre und liegt im gleichen Spiralarm der Galaxis wie unsere Sonne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Neubearbeitung und Bildrechte: Bryan Goff

Beschreibung: Unglaubliche Schönheit und unvorstellbares Chaos sind im Orionnebel vereint. Der große Nebel im Orion, eine gewaltige interstellare Molekülwolke, ist wohl der berühmteste aller astronomischen Nebel. Er ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Dieses detailreiche Bild des Weltraumteleskops Hubble, das in zugeordneten Farben abgebildet ist, zeigt einen Teil des Nebelzentrums, der als M43 bekannt ist. Man findet den großen Nebel im Orion leicht mit bloßem Auge in der Nähe der leicht erkennbaren Gürtelsterne im beliebten Sternbild Orion.

Der ganze Orionnebel mit M42 und M43 umfasst ungefähr 40 Lichtjahre und liegt im gleichen Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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Kometen-PanSTARRs und die Galaxien

Komet PanSTARRS teilt sich ein Teleskopsichtfeld mit den Galaxien M81 und M82 im Großen Wagen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Beschreibung: Komet PanSTARRs – auch C/2017 T2 – teilte sich in der Nacht vom 22. auf 23. Mai dieses atemberaubende Teleskopsichtfeld mit den Galaxien M81 und M82. Sie alle waren am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Großer Wagen zu sehen. Die Galaxien waren etwa 12 Millionen Lichtjahre und der Komet ungefähr 14 Lichtminuten entfernt.

Der Komet PanSTARRs, ein neuer Besucher aus der Oortschen Wolke, wurde 2017 vom Durchmusterungsteleskop PanSTARRs entdeckt, als er mehr als 1 Lichtstunde von der Sonne entfernt war – fast so weit wie die Umlaufbahn des Planeten Saturn. Mit einer schönen Koma und ausgeprägtem Schweif war dieser Komet auf der Nordhalbkugel ein verlässlicher Darsteller für Kometenbeobachter mit Teleskop, die seine größte Annäherung an die Sonne am 4. Mai verfolgten.

Auf diesem detailreichen Bild vom dunklen kalifornischen Himmel entwickelt der abreisende Komet scheinbar einen kurzen Gegenschweif, während er das innere Sonnensystem verlässt.

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Porträt von NGC 3628

NGC 3628 heißt wegen ihrem Aussehen Hamburger-Galaxie, zusammen mit M65 und M66 bildet sie das Leo-Triplett im Sternbild Löwe.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano Cancelli (1963-2020), Paul Mortfield

Beschreibung: Scharfe Teleskopansichten von NGC 3628 zeigen eine gebauschte galaktische Scheibe, die von dunklen Staubbahnen geteilt wird.

Dieses detailreiche Porträt der prächtigen, von der Seite sichtbaren Spiralgalaxie erinnert manche Astronomen an ihren beliebten Spitznamen „Hamburger-Galaxie“. Es zeigt auch eine kleine Galaxie in der Nähe, wahrscheinlich eine Begleiterin von NGC 3628, sowie einen blassen, aber ausgedehnten Gezeitenschweif. Der herausgezogene Schweif ist ungefähr 300.000 Lichtjahre lang und reicht sogar über den rechten Rand des Weitwinkelbildes hinaus.

NGC 3628 teilt ihre Nachbarschaft im lokalen Universum mit zwei anderen großen Spiralgalaxien, M65 und M66. Die Gruppe ist auch als Leo-Triplett bekannt. Wahrscheinlich entstanden sowohl der Gezeitenschweif als auch das weiträumige Aufflackern und die Verwerfung dieser Spiralscheibe durch gravitative Wechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarn.

Das faszinierende Inseluniversum hat einen Durchmesser von ungefähr 100.000 Lichtjahren und liegt 35 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Frühlingssternbild Löwe.

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Das lebhafte Zentrum des Lagunennebels

Im Zentrum des Lagunennebels M8 findet ein Wirbelwind an Sternbildung statt.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechtet: Diego Gravinese

Beschreibung: Das Zentrum des Lagunennebels ist ein Wirbelsturm spektakulärer Sternbildung. In der Nähe der Bildmitte sieht man mindestens zwei lange, trichterförmige Wolken, jede ist ungefähr ein halbes Lichtjahr lang, sie wurden von extremen Sternwinden und intensivem, energiereichem Sternenlicht in Form gebracht.

Hershel 36, ein unglaublich heller Stern in der Nähe, beleuchtet das Gebiet. Andere heiße junge Sterne sind hinter gewaltigen Wänden aus Staub verborgen und gerötet. Wenn sich die Energie dieser Sterne in kühlen Staub und kühles Gas ergießt, kann das zu hohen Temperaturunterschieden in angrenzenden Regionen führen, wodurch Scherwinde entstehen, die wiederum diese Trichter erzeugen können.

Dieses ungefähr 15 Lichtjahre breite Bild zeigt zwei Farben, die mit dem Weltraumteleskop Hubble im Orbit erfasst wurden. Der Lagunennebel ist auch als M8 bekannt, er liegt ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze (Sagittarius).

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Galaxienkrieg: M81 und M82

Die Galaxien Messier 81 und M82 im Sternbild Großer Bär kollidieren miteinander, bis nur noch eine der beiden Galaxien übrig bleibt.

Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Torsten Grossmann

Beschreibung: Diese beiden Galaxien sind weit weit weg – 12 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Großer Bär. Links sieht man die Spiralgalaxie M81 mit prächtigen Spiralarmen und einem hellen gelben Kern, sie ist ungefähr 100.000 Lichtjahre groß. Rechts befindet sich die von roten Gas- und Staubwolken markierte irreguläre Galaxie M82.

Das Paar ist seit einer Milliarde an Jahren in einem Gravitationskampf gefangen. Die Gravitation beider Galaxien beeinflusste die jeweils andere in einer Folge enger kosmischer Begegnungen tiefgreifend. Ihre letzte Runde dauerte etwa 100 Millionen Jahre und rief wahrscheinlich die Dichtewellen hervor, welche sich um M81 kräuseln, was zum Reichtum der Spiralarme in M81 führte. M82 blieb mit gewaltigen Sternbildungsregionen und kollidierenden Gaswolken zurück, die so energiereich sind, dass die Galaxie im Röntgenspektralbereich leuchtet.

In den nächsten Milliarden Jahren führen ihre anhaltenden gravitationsgetriebenen Begegnungen zu einer Verschmelzung, und eine einzige Galaxie bleibt übrig.

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Ein Blick in Richtung M106

Die prächtige Spiralgalaxie M106 oder NGC 4258 in der Canes-Venatici-II-Gruppe in den Jagdhunden; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Joonhwa Lee

Beschreibung: Die große, schöne Spirale Messier 106 prägt diese kosmische Aussicht. Das Teleskopsichtfeld ist fast zwei Grad breit und blickt zum gut erzogenen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) in der Nähe der Deichsel des Großen Wagens. M106 ist auch als NGC 4258 bekannt, sie ist ungefähr 80.000 Lichtjahre groß, 23,5 Millionen Lichtjahre entfernt und das größte Mitglied der Canes-Venatici-II-Gruppe.

Obwohl M106 eine weit entfernte Galaxie ist, kennen wir ihre Entfernungen genau, unter anderem, weil sie direkt gemessen werden kann, indem man den bemerkenswerten Maser – Mikrowellen-Laser-Emissionen – dieser Galaxie erfasst. Die Maser-Emission ist selten, hat aber einen natürlichen Ursprung – sie entsteht durch Wassermoleküle in Molekülwolken, die den aktiven galaktischen Kern umkreisen.

Eine weitere markante Spiralgalaxie in der Szene, die man fast von der Kante sieht, ist NGC 4217 rechts unter M106. Die Entfernung zu NGC 4217 ist viel weniger gut bekannt, sie wird auf etwa 60 Millionen Lichtjahre geschätzt.

Doch die hellen gezackten Sterne liegen im Vordergrund, weit innerhalb unserer Milchstraße. Die Existenz von Galaxien außerhalb der Milchstraße wurde vor 100 Jahren in der Großen Debatte der Astronomie infrage gestellt.

Expertendiskussion: Wie entdeckt die Menschheit erstmals außerirdisches Leben?
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Die Andromedagalaxie – eine Insel im Universum

100 Jahre Shapley-Curtis-Debatte: Die Andromedagalaxie M31 ist eine eigenständige Galaxie wie unsere Milchstraße; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Yuzhe Xiao

Beschreibung: Das am weitesten entfernte Objekt, das man leicht mit bloßem Auge sehen kann, ist M31, die große Andromedagalaxie. Sie ist ungefähr zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt. Ohne Teleskop erscheint sogar diese gewaltige Spiralgalaxie mit einem Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren als blasse, nebelige Wolke im Sternbild Andromeda. Im Gegensatz dazu sind auf diesem faszinierenden, detailreichen Teleskopbild ein heller, gelber Kern, dunkle gewundene Staubbahnen, ausgedehnte blaue Spiralarme und Sternhaufen zu erkennen.

Heutzutage sind sogar gelegentliche Himmelsbeobachterinnen begeistert von dem Wissen, dass es viele ferne Galaxien wie M31 gibt, doch vor 100 Jahren diskutierten Astronomen* ein grundlegendes Konzept: Sind diese „Spiralnebel“ einfach abgelegene Bestandteile unserer Milchstraße, oder handelt es sich um „Inseluniversen“ – ferne Systeme aus Sternen wie unsere Milchstraße selbst? Diese Frage stand im Mittelpunkt der berühmten Shapley-Curtis-Debatte von 1920, sie wurde später durch Beobachtungen von M31 zugunsten des Inseluniversums Andromeda beantwortet.

Expertendiskussion: Wie entdeckt die Menschheit erstmals extraterrestrisches Leben?
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