Die Andromedagalaxie – eine Insel im Universum

100 Jahre Shapley-Curtis-Debatte: Die Andromedagalaxie M31 ist eine eigenständige Galaxie wie unsere Milchstraße; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Yuzhe Xiao

Beschreibung: Das am weitesten entfernte Objekt, das man leicht mit bloßem Auge sehen kann, ist M31, die große Andromedagalaxie. Sie ist ungefähr zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt. Ohne Teleskop erscheint sogar diese gewaltige Spiralgalaxie mit einem Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren als blasse, nebelige Wolke im Sternbild Andromeda. Im Gegensatz dazu sind auf diesem faszinierenden, detailreichen Teleskopbild ein heller, gelber Kern, dunkle gewundene Staubbahnen, ausgedehnte blaue Spiralarme und Sternhaufen zu erkennen.

Heutzutage sind sogar gelegentliche Himmelsbeobachterinnen begeistert von dem Wissen, dass es viele ferne Galaxien wie M31 gibt, doch vor 100 Jahren diskutierten Astronomen* ein grundlegendes Konzept: Sind diese „Spiralnebel“ einfach abgelegene Bestandteile unserer Milchstraße, oder handelt es sich um „Inseluniversen“ – ferne Systeme aus Sternen wie unsere Milchstraße selbst? Diese Frage stand im Mittelpunkt der berühmten Shapley-Curtis-Debatte von 1920, sie wurde später durch Beobachtungen von M31 zugunsten des Inseluniversums Andromeda beantwortet.

Expertendiskussion: Wie entdeckt die Menschheit erstmals extraterrestrisches Leben?
Zur Originalseite

Ein kleiner Tropfen Galaxie

Die Andromeda-Galaxie M31 in einem Wassertropfen; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Massimo Tamajo

Beschreibung: Dieses kreative Makro-Astrofoto zeigt eine ganze Galaxie in einem Tropfen Wasser. Das einfallsreiche Werk kosmischer Naturfotografie entstand mithilfe eines Makroobjektivs. Es zeigt ein früher fotografiertes Bild einer Galaxie, das in einem Wassertropfen betrachtet wird, der an einem Stiel hing.

Die Galaxie ist die Andromedagalaxie, ein Liebling vieler Astrofotografen mit Teleskop, sie ist auch als M31 bekannt. Die majestätische Galaxie ist etwa 100.000 Lichtjahre groß, ihre Spiralarme und Staubbahnen sind auf diesem Bild im zentimetergroßen Tropfen gekrümmt und verzerrt. Andromeda ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt, doch dieses Projekt wurde in den eigenen vier Wänden durchgeführt.

Zur Originalseite

Andromeda-Station

Bergstation Weisshorn in Arosa in der Schweiz neben der Andromeda-Galaxie Messier 31; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Kompositbild-Credit und Bildrechte: Ralf Rohner

Beschreibung: Dieses surreale Bild stammt nicht aus einem Science-Fiction-Film mit Spezialeffekten. Es ist ein digitales Komposit aus Einzelbildern der echten Andromedagalaxie, die auch als M31 bekannt ist, und die über einem echten Berg aufgeht.

Aufnahmen, die der Galaxie und den Hintergrundsternen folgen, wurden digital mit separaten Aufnahmen des Geländes im Vordergrund kombiniert. Alle Hintergrund- und Vordergrundaufnahmen wurden Rücken an Rücken fotografiert, mit derselben Kamera mit Teleobjektiv in derselben Nacht am selben Ort.

Auf der „Weltraumlandschafts“-Kombination zeigt sich ein atemberaubendes Bild mit einer Bandbreite an Helligkeiten und Farben, die Ihr Auge nicht selbst sehen kann. Es scheint, als könnten Sie in einer Seilbahn diesen Berg hinauf fahren und direkt neben Andromeda aussteigen. Doch die 2,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernte große, schöne Spiralgalaxie liegt als Reiseziel etwas außerhalb der Reichweite. Aber keine Sorge. Warten Sie einfach 5 Milliarden Jahre, und die Andromedagalaxie kommt zu Ihnen.

Diese Andromedastation ist besser bekannt als Weisshorn, es ist der höchste Gipfel eines Skigebietes in Arosa in der Schweiz.

Zur Originalseite

Komet ATLAS und die großen Galaxien

Komet ATLAS C/2019 Y4 neben den Messier-Galaxien M81 und M82; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Beschreibung: Der Komet ATLAS C/2019 Y4 wurde mit dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System entdeckt, das von der NASA finanziert wurde. Es ist die letzte Entdeckung eines Kometen, die 2019 veröffentlicht wurde. Der Komet wird nun am nördlichen Nachthimmel heller.

Diese Teleskop-Himmelsansicht wurde am 18. März mit einem ferngesteuerten Observatorium in New Mexico fotografiert. Die hübsche grünliche Koma des Kometen ist links oben zu sehen. Rechts unten befinden sich M81 und M82, die als große, gravitativ wechselwirkende Galaxien bekannt sind. Das Galaxienpaar ist ungefähr 12 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Großer Bär hinter zarten Staubwolken über der Milchstraße.

Der einwärts wandernde Komet ATLAS ist etwa 9 Lichtminuten von der Erde entfernt und befindet sich noch außerhalb der Marsbahn. Der lang gezogene Orbit des Kometen ähnelt der Bahn des Großen Kometen von 1844, die diesen Kometen in ungefähr 6000 Jahren ins innere Sonnensystem zurückbringen wird.

Komet ATLAS erreicht sein Perihel – die größte Annäherung an die Sonne innerhalb der Merkurbahn – am 31. Mai und könnte in den nächsten Tagen ein freisichtiger Komet werden.

Zur Originalseite

M13: Der große Kugelsternhaufen im Herkules

Messier 13 im Herkules, einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Beschreibung: Im Jahr 1716 notierte der englische Astronom Edmond Halley: „Dies ist ein kleiner Fleck, aber er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel heiter und der Mond abwesend ist.“

Heute ist M13 weniger bescheiden als der große Kugelsternhaufen im Herkules bekannt, er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel. Scharfe Teleskopansichten wie diese zeigen Hunderttausende Sterne des spektakulären Haufens. Er ist 25.000 Lichtjahre entfernt, die Haufensterne drängen sich in einer Region mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren.

Wenn man sich dem Kern des Sternhaufens nähert, können mehr als 100 Sterne in einen Würfel mit einer Seitenlänge von nur 3 Lichtjahren passen. Zum Vergleich: Der sonnennächste Stern ist mehr als 4 Lichtjahre entfernt. Die bemerkenswerte Bandbreite an Helligkeiten in diesem Bild führt uns zu den Sternen im dichten Kern des Haufens und zeigt auch drei dezente dunkle Bahnen links unter der Mitte, welche die scheinbare Form eines Propellers bilden.

Zu den fernen Galaxien im Hintergrund des mittelbreiten Sichtfeldes zählt auch NGC 6207 links oben.

Zur Originalseite

M77: Spiralgalaxie mit aktivem Kern

Die aktive Seyfertgalaxie M77 wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble detailreich abgebildet. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Hubble, NASA, ESA; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Beschreibung: Was passiert im Zentrum der nahen Spiralgalaxie M77? Die von oben sichtbare Galaxie ist an die 47 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild des Meeresungeheuers (Cetus). Bei dieser geschätzten Entfernung ist das prächtige Inseluniversum ungefähr 100.000 Lichtjahre breit.

Die Galaxie ist auch als NGC 1068 bekannt. Ihr kompakter, sehr heller Kern wurde von Astronomen genau untersucht, welche die Rätsel sehr massereicher Schwarzer Löcher in aktiven Seyfertgalaxien erforschen. M77 und ihr aktiver Kern leuchtet hell in Wellenlängen der Röntgenstrahlung, in ultraviolettem, sichtbarem und infrarotem Licht sowie in Radiowellenlängen.

Dieses scharfe Bild von M77 wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert, das (sichtbare) rote Licht, das von Wasserstoff abgestrahlt wird, tritt markant hervor. Das Bild zeigt Details der gewundenen Spiralarme, die von undurchsichtigen Staubwolken und rot getönten Sternbildungsregionen gesäumt sind, und die bis in die Nähe des leuchtenden Kerns der Galaxie hinein reichen.

Astrophysiker: Durchsuchen Sie 2100+ Codes der Astrophysik-Quellcode-Bibliothek (ASL)
Zur Originalseite

Spitzers Trifid

Siehe Beschreibung. Der Trifidnebel Messier 20, abgebildet vom Weltraumteleskop Spitzer in Infrarot; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: J. Rho (SSC/Caltech), JPL-Caltech, NASA

Beschreibung: Der Trifidnebel, auch bekannt als Messier 20, ist mit einem kleinen Teleskop leicht zu finden. Er ist ungefähr 30 Lichtjahre groß, 5500 Lichtjahre entfernt und ein beliebtes Ziel für kosmische Touristen im nebelreichen Sternbild Schütze.

Wie schon sein Name andeutet, zeigen Bilder in sichtbarem Licht einen Nebel, der durch dunkle, undurchsichtige Staubbahnen dreigeteilt ist. Doch dieses durchdringende Infrarotbild zeigt Trifids Fasern aus leuchtenden Staubwolken und neu entstandenen Sternen. Die Falschfarbenansicht stammt aus dem Vermächtnis des Weltraumteleskops Spitzer. Astronomen zählten mithilfe dieser Infrarot-Bilddaten die neu entstandenen und noch unentwickelten Sterne, die sonst in den Entstehungswolken aus Staub und Gas dieses faszinierenden Sternbildungsgebietes verborgen sind.

Spitzer wurde 2003 gestartet und erforschte das Infrarot-Universum in einem Orbit um die Sonne, auf dem es der Erde hinterherzog. Zu Beginn dieses Jahres, am 30. Januar, wurden seine wissenschaftlichen Arbeiten eingestellt.

Zur Originalseite

Der Sternhaufen der Hyaden

Siehe Beschreibung. Der offene Sternhaufen der Hyaden mit dem hellen Stern Aldebaran; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Mtanous

Beschreibung: Die Hyaden sind der sonnennächste Sternhaufen. Dieser offene Sternhaufen ist so hell, dass er schon vor Tausenden Jahren bekannt war, er ist aber nicht so hell und kompakt wie die nahen Plejaden (M45).

Dieses besonders detailreiche Bild der Hyaden bringt lebhafte Sternfarben und blasse Nebel in derselben Region zum Vorschein. Der hellste Stern im Feld ist der gelbliche Aldebaran, das Auge des Stiers im Sternbild Taurus. Aldebaran ist 65 Lichtjahre entfernt, und man weiß heute, dass er in keinem Zusammenhang mit dem Sternhaufen der Hyaden steht, der ungefähr 150 Lichtjahre entfernt ist.

Die Sterne im Zentrum der Hyaden befinden sich in einem etwa 15 Lichtjahre großem Raum. Die Hyaden sind etwa 625 Millionen Jahre alt. Wahrscheinlich haben sie und der offene Haufen Praesepe (M44) – ein offener Sternhaufen im Sternbild Krebs, der mit bloßem Auge sichtbar ist – einen gemeinsamen Ursprung. Man vermutet das wegen der Bewegung von M44 durch den Raum und dem auffallend ähnlichen Alter.

Zur Originalseite