Gesichter des Mars

Vor einer Marslandschaft unten mit viel sehr dunklem Himmel darüber sind viele Zeichnungen des Planeten Mars spiralförmig angeordnet.

Danksagung: Serge Vieillard, Julien Vandermarlière (Credits und Bildrechte der Zeichnungen im Bild angegeben); Mars-Gelände-Kunst: Bret Little)

Beschreibung: Begeisterte Astro-Künstler, vom Experten bis zum Anfänger, der jüngste davon 10 Jahre alt, stellten ihre Arbeit für diese unterhaltsame Bildtafel zur Verfügung, die verschiedene Ansichten des Mars zeigt. Ihre Skizzen basieren auf Teleskopansichten des Roten Planeten aus diesem Jahr um die Opposition 2010 herum.

Im Teleskop bietet Mars während der Opposition die besten Ansichten, da er zu zu dieser Zeit der Erde am nächsten steht und zudem am Himmel gegenüber der Sonne. Die Skizzen sind zu einem spiralförmigen Muster angeordnet und so positioniert, dass sie die Rotation des Planeten zeigen. Es sind keine Kanäle zu sehen(!), aber riesige Oberflächenstrukturen, zum Beispiel die dunkle Syrtis Major, sind leicht erkennbar.

Die Ausrichtung des Planeten ist – wie so oft im Okular eines astronomischen Teleskops – auf den Kopf gestellt, sodass die nördliche Polkappe des Mars unten steht.

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Mars in einer Krippe

Mitten im Bild ist der zarte Sternhaufen M44 erkennbar, das helle Licht darin inst der Planet Mars.

Bildcredit und Bildrechte: John Ambrose

Beschreibung: Bei seiner Opposition Ende Jänner leuchtete der Mars sehr hell mitten im Sternbild Krebs (Cancer) am Nachthimmel des Planeten Erde. Inzwischen wurde der Rote Planet blasser, befindet sich aber im April und Mai immer noch im Krebs. Mitte April wanderte der Mars deutlich zum berühmten Sternhaufen M44 im Krebs, dem Bienenstockhaufen. M44 ist eher unter einem älteren Namen bekannt: Praesepe, die lateinische Bezeichnung für Wiege oder Krippe.

Der gelbliche Mars ist auch auf dieser 60 Sekunden belichteten Aufnahme vom 14. April abgebildet. M44 und Mars stehen nahe der Bildmitte hinter einer Kiefer. Natürlich sind die Sterne von M44 etwa 600 Lichtjahre entfernt, während Mars eher 600 Lichtsekunden von der Erde entfernt ist.

Das Digitalfoto entstand mit einer Kamera, die auf ein Teleskop montiert war, das den Sternen am dunklen Himmel über einem Campingplatz in Virginia (USA) nachgeführt wurde. Während der Aufnahme beleuchteten die Lichter eines vorbeifahrenden Autos kurz die Äste des Baumes.

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Phobos von Mars Express

Ein kartoffelförmiger Mond mit Kratern und vielen Streifen ist bildfüllend dargestellt.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA

Beschreibung: Warum umkreist dieses kleine Objekt den Mars? Der Ursprung von Phobos, dem größeren der beiden Marsmonde, ist unbekannt. Phobos und Deimos sind Asteroiden vom Typ C sehr ähnlich, nur scheint ein gravitatives Einfangen solcher Asteroiden, ein Abrunden ihrer Bahnen und eine Verschiebung in die Äquatorebene des Mars unwahrscheinlich. Oben ist Phobos zu sehen, der letzte Woche beim Vorbeiflug der ESA-Robotersonde Mars Express abgebildet wurde; Mars Express begann Jahr 2003 den Mars zu umrunden. Sehr detailreich ist Phobos‘ irreguläre Form zu sehen, aber auch seltsames dunkles Gelände, zahlreiche ungewöhnliche Rillen und eine interessante Kraterkette, die über die Bildmitte verläuft. Phobos ist etwa 25 Kilometer lang, und seine Gravitation reicht nicht aus, um ihn zu einer Kugel zu formen. Dieser Mond kreist so nahe um Mars, dass die Abbremsung durch die Gezeiten den Geröllmond in den nächsten 20 Millionen Jahren zu einen Ring aufbrechen wird, dessen Teile langsam nach unten fallen und auf dem Roten Planeten aufschlagen. Die russische Mission Fobos-Grunt soll nächstes Jahr starten und auf Phobos landen.

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Mars über dem Allalinhorn

Über einer Schneise in einem Lärchenwald steht der Krebs mit Präsepe oder M44, Mars, Kastor und Pollux.

Credit und Bildrechte: Till Credner (AlltheSky.com)

Beschreibung: Was ist das helle Objekt am Himmel? Eine häufig gestellte Frage, bei der die Antworten je nach Uhr- und Jahreszeit variieren; die rasche Antwort kurz nach Sonnenuntergang Mitte letzten Monats auf der Nordhalbkugel war: der Mars.

Das malerische Panorama oben, aufgenommen während einer Schitour in die Schweizer Alpen, zeigt nicht nur den Mars, sondern viel mehr. Im Vordergrund stehen Lärchen, während in der Ferne zahlreiche Schipisten, die zum schneebedeckten Allalinhorn hinaufführen, zu sehen sind.

Sterne sprenkeln den Hintergrund, links unter dem Mars ist der Sternhaufen Praesepe (M44) zu sehen, während die Sterne Castor und Pollux rechts über dem Mars durch die Wipfel lugen. Mars bleibt bis Mitte Mai hell im Sternbild Krebs (Cancer).

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Rover Spirit in den Engineering Flats auf dem Mars

Das schwarzweiße Bild zeigt eine horizontal komprimierte Aussicht des Rovers Spirit auf dem Mars. Ein Klick auf das Bild zeigt ein breites Marspanorama.

Credit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Beschreibung: Ist das Kunst? Wenn ja, so war der Pinsel der Roboterrover Spirit, die Leinwand war der Marsboden und die Künstler*innen waren Forschende und Ingenieure* der Mars Exploration Rover Mission. Dieses Panoramabild entstand 2004 unbeabsichtigt, es ist oben waagrecht komprimiert dargestellt. Das MERS-Team gab Spirit die Anweisung, die Felsblöcke in und um Hanks Höhle an einem Ort mit der Bezeichnung Engineering Flats auf dem Mars zu untersuchen. Nachdem Rover Spirit mit seinen Rädern die Spuren am Boden erzeugt hatte, wurde der angewiesen, das Gelände zusammen mit seinem eigenen Schatten zu fotografieren. Da im Norden des Mars der Winter 2010 näherrückt, wird Spirit, der immer noch im Sand feststeckt, in einem Energie sparenden „Winterschlafmodus“ versetzt, bis der Frühling kommt und mehr direktes Sonnenlicht für den Betrieb des Roboterrovers zur Verfügung steht.

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Hangstreifen in Acheron Fossae auf dem Mars

Eine verschneit wirkende Landschaft wirkt, als wäre links ein glatter Hang mit dunklen Streifen. Rechts ist raues, teils beschattetes Gelände.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wie entstehen diese malerischen dunklen Streifen auf dem Mars? Das ist nicht genau bekannt. Eine führende Hypothese besagt, dass Streifen wie diese durch Rutschungen von feinkörnigem Sand an den Hängen von Senken und Kratern entstehen. Im oben gezeigtgen Bild rutschte anscheinend dunkler Sand Hunderte Meter weit die Böschung von Acheron Fossae hinab. Der Sand fließt offenbar wie eine Flüssigkeit um Gestein herum und wird aus unbekanntem Grund im Laufe der Zeit viel heller.

Dieser Sandflussprozess ist einer von mehreren Prozessen, welche die Marsoberfläche rasant verändern können. Weitere solche Prozesse sind Staubteufel, Staubstürme und das Frieren und Schmelzen von Eisregionen. Dieses Bild stammt von der HiRise-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters, welcher seit 2006 den Mars umkreist. Acheron Fossae ist eine 700 Kilometer lange Talsohle in the Diacria-Bereich des Mars.

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Staubsturm auf dem Mars

Im Bild ist der Planet Mars vor dunklem Hintergrund zu sehen, de Rand wirkt eher verschwommen, oben ist eine helle Polkappe, über der eine rote Wolke verläuft, die dunklen Strukturen auf der Oberfläche wirken zum Teil sehr klar.

Credit und Bildrechte: Jean-Luc Dauvergne, Francois Colas, IMCCE/S2P, Obs. Midi-Pyrénées

Beschreibung: Es ist Frühling auf der Nordhalbkugel des Mars, und damit gehen normalerweise Staubstürme einher. Die braune Staubschwade oben über der weißen nördliche Polkappe auf diesem Bild des Roten Planeten ist also nicht wirklich überraschend. Mars ist derzeit nahe der Opposition und erreicht somit die größten Annäherung an die Erde, die 2010 möglich ist. Das scharfe Bild nützt die Gelegenheit des guten Blicks zum Mars. Der anwachsende Staubsturm geht von der großen, dunklen Region Mare Acidalium unter der Polkappe aus. Am 2. Februar wurde dieses Bild mit dem 1-Meter-Teleskop auf dem Pic Du Midi aufgenommen, einem Berggipfel-Observatorium in den französischen Pyrenäen.

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Mars und ein farbenprächtiger Mondnebelbogen

Hinter einer Felsklippe breitet sich ein Nebelmeer aus, in dem ein regenbogenfarbiger Nebelbogen leuchtet. Darüber leuchtet am klaren Himmel ein Licht, der Planet Mars.

Credit und Bildrechte: Wally Pacholka (AstroPics.com, TWAN)

Beschreibung: Diese Aussicht auf dem Gipfel eines Vulkankraters war ungewöhnlich. Zum einen war Mars zwei Wochen vor Aufnahme dieses Bildes gleißend hell, weil er sich seiner hellsten Zeit des ganzen Jahres näherte. Mars ist links oben das hellste Objekt im Bild. Die Helligkeit des Roten Planeten erreichte letzte Woche ihren höchsten Wert, als er die Opposition erreichte. Zu diesem Zeitpunkt nähern sich Erde und Mars einander auf ihren Bahnen sich so weit wie möglich an. Über den unteren Teil des Bildes wölbt sich ein seltener Mondnebelbogen. Anders als ein häufiger beobachtbarer Regenbogen, der entsteht, wenn Sonnenlicht von fallendem Regen prismenähnlich gebrochen wird, entstand dieser Nebelbogen aus Mondlicht, das von den kleinen Wassertröpfchen des Nebels gestreut wurde. Die meisten Nebelbögen erscheinen weiß, hier waren alle Regenbogenfarben zu sehen. Dieses Bild entstand auf dem Gipfel des Haleakalā, einem riesigen Vulkan auf Hawaii in den USA.

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