Galaxie und Haufen erzeugen vier Bilder einer fernen Supernova

Das Bild ist voller Galaxien, die wie Sterne verteilt sind. Über einem hellen Stern ist eine Galaxie mit 4 gelben Flecken. Diese Flecken sind eine Supernova, deren Bild durch eine Gravitationslinse in vier Bilder aufgeteilt wurde.

Bildcredit: NASA, ESA und S. Rodney (JHU) und das FrontierSN-Team; T. Treu (UCLA), P. Kelly (UC Berkeley) und das GLASS-Team; J. Lotz (STScI) und das Frontier-Fields-Team; M. Postman (STScI) und das CLASH-Team; und Z. Levay (STScI)

Welche ungewöhnlichen Flecken umgeben diese Galaxie? Es sind Bilder ein- und derselben Supernova. Zum ersten Mal beobachtete man, wie die Masse einer Gravitationslinse, die zwischen uns und einer Supernova liegt, diese eine Supernovaexplosion ablenkte und in mehrere Bilder aufteilte. Die Massen, die das bewirkten, sind eine große Galaxie und der Galaxienhaufen, in dem sie sich befindet.

Das Bild entstand letzten November mit dem Weltraumteleskop Hubble im Erdorbit. Die gelbe Supernova Refsdal ist viermal abgebildet. Sie ereignete sich im frühen Universum weit hinter dem Haufen. Die Orte und die Zeitverzögerung zwischen den Supernovabildern werden vermessen. Mit diesen Messungen wollen Astrophysikerinnen* den Anteil an Dunkler Materie in der Galaxie und im Haufen bestimmen. Mit Geduld und Glück wird in den nächsten Jahren in der Nähe noch ein fünftes Bild der Supernova entdeckt.

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Der Schweif der Hamburger-Galaxie

Rechts neben der Mitte schwebt eine von der Seite sichtbare Galaxie. Sie wirkt ein bisschen aufgebauscht, an der Kante verläuft eine markante Staubbahn, das Zentrum ist etwas heller. Im Hintergrund sind nur sehr wenige schwache Sterne. Die Galaxie hat einen schwach leuchtenden Gezeitenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Scharfe Teleskopansichten von NGC 3628 zeigen eine flauschige galaktische Scheibe. Die prächtige Spiralgalaxie ist von der Kante sichtbar. Sie wird von einer breiten, dunklen Staubbahn geteilt. Das detailreiche Porträt erinnert manche an ihren gängigen Namen „Hamburger-Galaxie“.

Das Bild zeigt auch einen zarten, langen Gezeitenschweif und eine kleine Galaxie in ihrer Nähe. Diese kleine Galaxie ist wahrscheinlich eine Begleitgalaxie von NGC 3628. Das hübsche Inseluniversum ist etwa 100.000 Lichtjahre groß und 35 Millionen Lichtjahre entfernt. Es befindet sich im nördlichen Frühlingssternbild Löwe. Der lang gezogene Schweif ist ungefähr 300.000 Lichtjahre lang. Er reicht über den linken Bildrand hinaus.

NGC 3628 teilt sich die Nachbarschaft im lokalen Universum mit zwei großen Spiralgalaxien: M65 und M66. Die drei bilden eine Gruppe, die als Leo-Triplett bekannt ist. Gravitative Wechselwirkung mit ihren kosmischen Nachbarinnen sorgte wahrscheinlich für den Gezeitenschweif, den hellen Hof und die Krümmung der Scheibe dieser Spiralgalaxie.

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ISON, Mars, Regulus

Komet Ison (oben), der Planet Mars, der helle Stern Regulus und die Zwerggalaxie Leo I teilen sich ein zwei Grad hohes Bildfeld.

Bildcredit und Bildrechte: Pete Lawrence (Digital-Astronomy)

Dieser Himmelsschnappschuss zeigt von oben nach unten im selben Bildfeld den Kometen ISON, den Planeten Mars und Regulus, den Alphastern im Sternbilde Löwe. Die Szenerie vom frühen Morgenhimmel des 15. Oktober zeigt etwa zwei Grad am östlichen Horizont.

Von den drei Objekten leuchtet der groß angekündigte Komet ISON (C/2012 S1) am schwächsten. Mit in einer Entfernung von 14 Lichtminuten (1,7 AU) ist er der Erde am nächsten. Mars ist nicht viel weiter von uns entfernt, nämlich etwa 16,5 Lichtminuten (2 AU). Seine normale rötliche Farbe ist auf dieser Aufnahme ausgewaschen.

Regulus überstrahlt aus einer Entfernung von 75 Lichtjahren sowohl den Kometen als auch den Planeten. Der sehr blasse Lichtfleck über Regulus ist die Zwerggalaxie Leo I. Sie ist 800.000 Lichtjahre entfernt und geht im Glanz des hellen, bläulichen Sterns fast unter.

Komet ISON soll noch heller werden. Noch ist nicht klar, wie hell, aber er bleibt am Nachthimmel weniger hell als der Vollmond. ISONs Kern ist etwa 1 bis 4 Kilometer groß und könnte seine sehr enge Begegnung mit der Sonne am 28. November großteils überdauern. Falls er bestehen bleibt, erscheint er Anfang Dezember auf der Nordhalbkugel vor Sonnenaufgang wieder über den Osthorizont.

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Arp 94

In der Bildmitte schweben zwei Galaxien im fast leeren Raum, die linke ist kleiner als die rechte. Sie sind von vielen zarten Hüllen und Sternbahnen umgeben. Außen sind wenige Sterne lose verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.) Mitarbeit: David Martinez-Delgado (MPIA, IAC), et al.

Dieses Teleskopbild zeigt einen kosmischen Augenblick im stürmischen Leben zweier Galaxien: der großen Spiralgalaxie NGC 3227 und der kleineren elliptischen Galaxie NGC 3226. Das detailreiche Bild zeigt sie bei einem andauernden Gravitationstanz. Auch die zarten Sternströme sind zu sehen, die bei wiederholten nahen Begegnungen der Galaxien durch die Gezeiten ausgeschleudert wurden.

Das Paar ist mehr als 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Es befindet sich im Sternbild Löwe. Seine Erscheinung führte zu einem Eintrag im Katalog ungewöhnlicher Galaxien, es trägt die Bezeichnung Arp 94. Doch solche galaktischen Kollisionen und Verschmelzungen sind vermutlich ein normaler Ablauf in der Entwicklung von Galaxien, auch unserer Milchstraße.

NGC 3227 ist etwa 90.000 Lichtjahre breit, also ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Nach neuesten Erkenntnissen ist sie eine aktive Seyfert-Galaxie mit einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum.

Hinweis: Hier findet ihr alternative APOD-Lesemöglichkeiten

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Eine schärfere Ansicht von NGC 3370

Die Galaxie NGC 3370 liegt schräg von oben sichtbar im Bild, im Hintergrund sind weiter entfernte Galaxien zu sehen. Das Bild stammt von der ACS des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA); Danksagung: A. Reiss et al. (JHU)

Die Spiralgalaxie NGC 3370 ist fast gleich groß wie unsere Milchstraße und hat einen ähnlichen Aufbau. Sie ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Löwe. Die schöne Spirale ist von oben sichtbar. Die Advanced Camera for Surveys (ACS) des Weltraumteleskops Hubble bildete die Galaxie sehr detailreich ab. Sie ist ein Blickfang. Das scharfe Bild zeigt auch einige Galaxien im Hintergrund im fernen Universum.

Die Bilddaten von NGC 3370 erwiesen sich als scharf genug, um einzelne veränderliche Sterne zu untersuchen, die als Cepheiden bekannt sind. Mit diesen kann man die Entfernung dieser Galaxie genau bestimmen. NGC 3370 wurde für diese Untersuchung ausgewählt, weil sich 1994 darin eine gut erforschte Sternexplosion ereignete – eine Supernova vom Typ Ia.

Wenn man die Entfernung, die anhand der Cepheiden-Messungen bestimmt wurde, und die Standardkerzen-Supernova mit Beobachtungen weiter entfernter Supernovae kombiniert, kann man die Größe und Ausdehnungsrate des ganzen Universums kalibrieren.

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NGC 3628 von der Seite

Eine leicht verzerrte, nach rechts auslaufende Galaxie ist von der Kante zu sehen und fast von ihrer eigenen Staubwolke verdeckt. Oben und unten ist ein bläulicher Nebel zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Falesiedi

Die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 3628 ist von der Seite sichtbar. Das gestochen scharfe Teleskopbild zeigt eine gebauschte galaktische Scheibe. Sie ist von dunklen Staubwolken geteilt. Das detailreiche galaktische Porträt erinnert manche an ihren landläufigen Namen Hamburger-Galaxie.

Das Inseluniversum hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Es ist 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und steht im nördlichen Frühlingssternbild Löwe. NGC 3628 ist im lokalen Universum mit M65 und M66 benachbart. Die drei großen Spiralen bilden eine Gruppe, das sogenannte Leo-Triplett. Der schimmernde Hof und die Krümmung der Spiralscheibe entstanden wahrscheinlich durch gravitative Wechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarn.

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Großteleskope der Erde untersuchen GRB 130427A

Eine Kugel vor schwarzem Hintergrund ist von blauen Flecken übersät. Über der Mitte ist ein weißes Licht mit einem roten Rand.

Illustrationscredit: NASA, DOE, Fermi-LAT-Collaboration

Im nahen Universum fand eine gewaltige Explosion statt. Nun ermitteln Großteleskope auf der ganzen Welt und im All. Der Gammablitz trägt die Bezeichnung GRB 130427A. Er wurde zuerst vom Satelliten Swift im Erdorbit im energiereichen Röntgenspektrum entdeckt. Dieser meldete den Ausbruch rasch der Erde.

Nur drei Minuten später fand das Teleskop ISON die Explosion im sichtbaren Licht. Es stellte seine extreme Helligkeit fest und gab genauere Koordinaten weiter. ISON in New Mexico hat einen halben Meter Durchmesser.

In den nächsten Minuten wurde die helle optische Entsprechung von mehreren rasch ausrichtbaren Teleskopen verfolgt. Dazu gehörten das 2-Meter-Teleskop P60 in Kalifornien, das 1,3-Meter-Teleskop PAIRTEL in New Mexico und das 2 Meter große Faulkes Telescope North auf Hawaii.

In nur zwei Stunden ermittelte das 8,2-Meter-Teleskop Gemini Nord auf Hawaii eine Rotverschiebung von 0,34. Damit positionierte es die Explosion in eine Entfernung von etwa 3,6 Milliarden Lichtjahren. Das ist in kosmologischen Größenordnungen relativ nahe.

Daten der RAPTOR-Ganzhimmelsüberwachung wurden analysiert. Sie wurden schon zuvor aufgenommen. Dabei entdeckt man eine sehr helle optische Entsprechung mit 7,4 Größenklassen. Diese trat 50 Sekunden vor dem Swift-Auslöseimpuls auf.

GRB 130427A war der hellste Ausbruch der letzten Jahre. Auch das Very Large Array VLA detektierte in energiearmen Radiowellenlängen ein Signal von GRB 130427A. Auch der Satellit Fermi maß es, und zwar in den höchsten je gemessenen Energiebereichen.

Neutrinodetektoren, Gravitationswellenteleskope und Observatorien, die für das Aufspüren extrem energiereicher Photonen gebaut wurden, suchen in ihren Daten nach einem Signal von GRB 130427A.

Diese Animation zeigt, wie der ganze Gammastrahlenhimmel einen Augenblick lang vom intensiven Leuchten von GRB 130427A überstrahlt wird. Die optische Entsprechung wird weithin beobachtet, denn es besteht die Möglichkeit, dass bald das Leuchten einer klassischen Supernova folgt.

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Nacht des langen Leoniden

Das Bild zeigt den ganzen Himmel, am Rand verläuft der Horizont als Kreis. Quer durchs ganze Bild zieht ein Meteor eine grünliche Leuchtspur. Die Milchstraße verläuft senkrecht durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrees)

Ein kosmisches Sandkörnchen zog die lange, farbige Spur auf dieser Ansicht des ganzen Himmels. Sein streifender Einschlag in der Erdatmosphäre begann mit 71 Kilometern pro Sekunde. Auf dieser Ansicht breitet sich die Milchstraße von Horizont zu Horizont aus. Sie wurde in der Nacht des 17. November am astronomisch beliebten Hochplateau bei Champ du Feu im französischen Elsass fotografiert.

Der Meteor, der die Erde streifte, gehört zum Meteorstrom der Leoniden, die diesen Monat zu sehen waren. Sie entstehen, wenn unser Planet wie jedes Jahr durch den Staub aus dem Schweif des periodischen Kometen Tempel-Tuttle wandert.

Der Radiant des Stroms liegt im Sternbild Löwe. Es steht sehr nahe am östlichen Horizont. Man findet es links unter dem Anfang der Spur. Der helle Planet Jupiter ist rechts unter der Mitte leicht zu erkennen. Er ist in ein blasses Band Zodiakallicht getaucht. Das Bild stammt aus einem dramatischen Zeitraffervideo (Vimeo). Es begann 7 Minuten, bevor der lange Leonid den Himmel querte.

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