NGC 1316: Nach einer Galaxienkollision

In der Mitte ist die elliptische Galaxie NGC 1316. Sie ist von schalenförmigen Hüllen umgeben. Diese sind ein Hinweis auf eine enge Begegnung mit der kleineren Galaxie NGC 1317 darüber.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Forschende werden zu Detektiven, wenn sie die Ursache überraschender Ansichten wie NGC 1316 suchen. Vermutlich ist NGC 1316 eine gewaltige elliptische Galaxie. Sie begann anscheinend vor etwa 100 Millionen Jahren, ihre kleinere Nachbarin zu verschlingen. Es ist die Spiralgalaxie NGC 1317 darüber.

Zu den Hinweisen zählen die dunklen Staubbahnen, die für eine Spiralgalaxie charakteristisch sind, sowie blasse Wirbel und Hüllen aus Sternen und Gas auf diesem detailreichen Weitwinkelbild. Eine Sache, die noch ungeklärt ist, sind die ungewöhnlich kleinen Kugelsternhaufen. Sie sind die zarten Punkte im Bild.

Die meisten elliptischen Galaxien haben mehr und hellere Kugelsternhaufen als NGC 1316. Doch die Kugelsternhaufen, die man hier sieht, sind zu alt, als dass sie bei der aktuellen Spiral-Kollision entstanden sein könnten. Eine Vermutung lautet, dass die Kugelsternhaufen von einer älteren Galaxie stammen, die sich NGC 1316 einverleibt hat.

NGC 1316 ist auch als Fornax A bekannt. Ein weiteres überraschendes Merkmal sind ihre riesigen Gaslappen, die in Radiowellen hell leuchten.

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Farbige Wolken bei Rho Ophiuchi

Der Hintergrund des Bildes ist mit Sternen so dicht wie Sand bedeckt. In der Mitte leuchten farbige Nebel in Blau, Gelb, Weiß und Rot. Nach unten laufen dunkle Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Markus Noller (Deep-Sky-Images)

Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so bunt? Die Farben stammen von einer vielfältigen Mischung an Objekten und Prozessen. Sternenlicht beleuchtet feinen Staub von vorne und bildet so blaue Reflexionsnebel. Ultraviolettes Licht von Sternen regt Atome in gasförmigen Wolken an, das führt rötlichen Emissionsnebeln. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, verdecken Sternenlicht und erscheinen dunkel.

Der rote Überriese Antares ist einer der helleren Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die gelblich-roten Wolken unter der Bildmitte. Rho Ophiuchi liegt mitten im blauen Nebel links. Der Kugelsternhaufen M4 rechts über der Mitte ist viel weiter entfernt. Die Sternwolken sind hier um einiges bunter, als Menschen sie sehen können, weil sie Licht im ganzen elektromagnetischen Spektrum abstrahlen.

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Hubbles Messier 5

Das Bild zeigt den inneren Bereich des Kugelsternhaufens M5 im Sternbild Schlange. Die Sterne sind extrem dicht gepackt, die meisten haben einen bläulichen Farbton, im Vordergrund sind helle gelbliche Sterne verteilt.

Bildcredit: HST, ESA, NASA

„Schönen Nebel entdeckt zwischen der Waage [Libra] & der Schlange [Serpens] …“. So begann der Astronom Charles Messier seine Beschreibung des 5. Eintrags in seinem berühmten Nebel- und Sternhaufenkatalog aus dem 18. Jahrhundert. Messier sah ihn verschwommen, rund und ohne Sterne. Inzwischen ist Messier 5 (M5) als Kugelsternhaufen mit 100.000 oder mehr Sternen bekannt, die durch Gravitation verbunden sind. Die Sterne sind in eine Region gepackt, die nur etwa 165 Lichtjahre groß ist. M5 ist ungefähr 25.000 Lichtjahre entfernt.

Kugelsternhaufen durchwandern den Halo unserer Galaxis. Sie sind urzeitliche Teile der Milchstraße. M5 ist einer der ältesten von ihnen. Das Alter seiner Sterne wird auf fast 13 Milliarden Jahre geschätzt. Der schöne Sternhaufen ist ein beliebtes Ziel für Teleskope auf der Erde. Auch das Weltraumteleskop Hubble, das am 25. April 1990 im niedrigen Erdorbit stationiert wurde, machte eine Nahaufnahme. Sie zeigt zirka 20 Lichtjahre um die Zentralregion von M5. Das scharfe Farbbild zeigt links nahe dem dichten Kern die alternden roten und blauen Riesensterne im Haufen und die verjüngten blauen Nachzügler in gelben und blauen Farbtönen.

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NGC 2419 – Intergalaktischer Wanderer

Rechts neben zwei hellen blauen Sternen mit Zacken leuchtet ein diffuser Kugelsternhaufen mit vielen rötlichen Sternen. Im Hintergrund sind nur wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Drei Objekte springen auf diesem gut geplanten Teleskopbild ins Auge. Es ist eine Ansicht im eher stillen Sternbild Luchs. Zwei helle Objekte mit Spitzen sind nahe Sterne. Das dritte Objekt ist der ferne Kugelsternhaufen NGC 2419. Er ist fast 300.000 Lichtjahre entfernt. NGC 2419 wird manchmal als intergalaktischer Wanderer bezeichnet. Der Titel passt gut, denn im Vergleich dazu ist die Große Magellansche Wolke (GMW) nur etwa 160.000 Lichtjahre beträgt. Die GMW ist eine Begleitgalaxie der Milchstraße.

NGC 2419 ähnelt anderen großen Kugelsternhaufen wie Omega Centauri. Er leuchtet hell, ist aber eine blasse Erscheinung, weil er so weit entfernt ist. NGC 2419 hat vielleicht tatsächlich einen extragalaktischen Ursprung. Er könnte der Rest einer kleinen Galaxie sein, die von der Milchstraße eingefangen und zerrissen wurde. Seine extreme Entfernung erschwert die Forschung. Man kann seine Eigenschaften nicht so leicht mit anderen Kugelsternhaufen im Halo unserer Milchstraße vergleichen.

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Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae

Mitten im Bild drängen sich unzählige Sterne zum Kugelsternhaufen 47 Tucanae im Sternbild Tukan. Kugelsternhaufen. Nach außen hin sind die Sterne weniger dicht verteilt, dazwischen leuchten mehr rötliche, helle Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA) Danksagung: J. Mack (STScI) und G. Piotto (U. Padova)

Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae ist ein Schmuckstück am Südhimmel. Er ist auch als NGC 104 bekannt. Zusammen mit mehr als 150 weiteren Kugelsternhaufen durchstreift er den Hof unserer Milchstraße. Er ist von der Erde aus gesehen der zweithellste Kugelsternhaufen. Der hellste ist Omega Centauri.

47 Tuc ist etwa 17.000 Lichtjahre entfernt. Man sieht ihn mit bloßem Auge in der Nähe der Kleinen Magellanschen Wolke im Sternbild Tukan. Der dichte Haufen besteht aus Hunderttausenden Sternen. Sie sind in einen Raum gepackt, der nur ungefähr 120 Lichtjahren groß ist.

Aktuelle Beobachtungen zeigten, dass die Weißen Zwerge in 47 Tucanae wegen ihrer geringen Masse durch Gravitation in die äußeren Bereiche des Haufens gedrängt werden. Andere farbige Sterne mit geringer Masse wie gelbliche Rote Riesen sind auf diesem scharfen Teleskopporträt an den Rändern des Haufens gut erkennbar. Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht.

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Der Dunkle Fluss zu Antares

Von links strömen dunkle Staubbahnen vor einem dicht gedrängten Hintergrund aus Sternen zu einer bunten Ansammlung aus Nebeln und Sternen auf der rechten Seite. Blaue, rote und gelbe Nebel werden von einem weißen Kugelsternhaufen ergänzt.
Die Region ist als Rho-Ophiuchi-Wolke bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings

Eine dunkle Wolke verbindet den Pfeifennebel mit der farbigen Region beim hellen Stern Antares. Es ist der sogenannte Dunkle Fluss, der vom linken Bildrand ausströmt. Seine trübe Erscheinung stammt von Staub, der das Sternenlicht im Hintergrund abdeckt, obwohl der Dunkelnebel hauptsächlich Wasserstoff und molekulares Gas enthält.

Der Rote Überriese Antares ist von Staub umgeben. Er erzeugt einen ungewöhnlich hellen gelblichen Reflexionsnebel. Darüber befindet sich der helle, blaue Doppelstern Rho Ophiuchi. Er ist in einen bläulichen Reflexionsnebel gehüllt. Auch rote Emissionsnebel sind in der Region verteilt.

Der Kugelsternhaufen M4 liegt rechts neben Antares. In Wahrheit befindet er sich weit hinter den bunten Wolken. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt, der Dunkle Fluss ist nur etwa 500 Lichtjahre entfernt. Die farbige Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Teleskopbildern. Das Bildfeld im Sternbild Skorpion ist am Himmel fast 10 Grad breit. Das entspricht 20 Vollmondbreiten.

APOD im Fediversum auf Mastodon

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Palomar 12

Der Kugelsternhaufen Palomar 12 wirkt verglichen mit anderen Kugelsternhaufen lose und wenig kompakt. Er befindet sich hinter einigen hellen Sternen, die viel näher bei uns sind.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Der Kugelsternhaufen Palomar 12 ist nicht hier entstanden. Er wurde bei der Palomar-Himmelsdurchmusterung entdeckt. Die Sterne darin sind jünger als die Sterne in anderen Kugelsternhaufen, die durch den Hof unserer Milchstraße wandern.

Die Position von Palomar 12 in unserer Galaxis und seine gemessene Bewegung zeigen, dass er vermutlich früher zur elliptischen Sagittarius-Zwerggalaxie gehörte. Diese Zwerggalaxie ist eine kleine Begleiterin der Milchstraße. Sie wurde bei nahen Begegnungen von den Gezeiten zerrissen und verlor ihre Sterne an die größere Milchstraße. Palomar 12 ist nun Teil des Milchstraßen-Halos. Der Gezeitenfang fand wahrscheinlich vor etwa 1,7 Milliarden Jahren statt.

Das scharfe Hubblebild zeigt Palomar 12 hinter gezackten Sternen, die im Vordergrund leuchten. Der Kugelsternhaufen ist fast 60 Lichtjahre breit und an die 60.000 Lichtjahre entfernt. Wir sehen ihn im Sternbild Steinbock.

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Komet Lovejoy vor einem Kugelsternhaufen

Der Kopf des Kometen Lovejoy leuchtet grün, nach links unten verläuft ein gerader, schmaler Schweif. Links über dem Kometenkern ist der Kugelsternhaufen M79, er ist der helle Fleck. Der Hintergrund ist von kleinen Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Komet Lovejoy sieht man jetzt mit bloßem Auge. Wenn ihr den Kometen sehen wollt, geht einfach etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang hinaus. Sucht nach einem unscharfen Fleck rechts neben dem Gürtel des Orion. Ein Fernglas und eine Sternkarte helfen dabei.

Das Bild des Kometen C/2014 Q2 (Lovejoy) wurde vor drei Tagen fotografiert. Er zog fast vor M79 vorbei. M79 ist ein Kugelsternhaufen. Er ist der helle Fleck links über der grünlichen Koma des Kometen.

Der Kern des Kometen Lovejoy ist ein gewaltiger schmutziger Eisberg. Er verströmt Gas in einen langen, komplexen Ionenschweif, der sich über das Bild ausbreitet.

Der Komet nähert sich der Sonne. Beobachter der Nordhalbkugel sehen ihn im Jänner vielleicht noch besser. Er geht dann früher auf und wird – hoffentlich – noch heller.

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