Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae

Mitten im Bild drängen sich unzählige Sterne zum Kugelsternhaufen 47 Tucanae im Sternbild Tukan. Kugelsternhaufen. Nach außen hin sind die Sterne weniger dicht verteilt, dazwischen leuchten mehr rötliche, helle Sterne.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA) Danksagung: J. Mack (STScI) und G. Piotto (U. Padova)

Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae ist ein Schmuckstück am Südhimmel. Er ist auch als NGC 104 bekannt. Zusammen mit mehr als 150 weiteren Kugelsternhaufen durchstreift er den Hof unserer Milchstraße. Er ist von der Erde aus gesehen der zweithellste Kugelsternhaufen. Der hellste ist Omega Centauri.

47 Tuc ist etwa 17.000 Lichtjahre entfernt. Man sieht ihn mit bloßem Auge in der Nähe der Kleinen Magellanschen Wolke im Sternbild Tukan. Der dichte Haufen besteht aus Hunderttausenden Sternen. Sie sind in einen Raum gepackt, der nur ungefähr 120 Lichtjahren groß ist.

Aktuelle Beobachtungen zeigten, dass die Weißen Zwerge in 47 Tucanae wegen ihrer geringen Masse durch Gravitation in die äußeren Bereiche des Haufens gedrängt werden. Andere farbige Sterne mit geringer Masse wie gelbliche Rote Riesen sind auf diesem scharfen Teleskopporträt an den Rändern des Haufens gut erkennbar. Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht.

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Der Dunkle Fluss zu Antares

Von links strömen dunkle Staubbahnen vor einem dicht gedrängten Hintergrund aus Sternen zu einer bunten Ansammlung aus Nebeln und Sternen auf der rechten Seite. Blaue, rote und gelbe Nebel werden von einem weißen Kugelsternhaufen ergänzt.
Die Region ist als Rho-Ophiuchi-Wolke bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings

Eine dunkle Wolke verbindet den Pfeifennebel mit der farbigen Region beim hellen Stern Antares. Es ist der sogenannte Dunkle Fluss, der vom linken Bildrand ausströmt. Seine trübe Erscheinung stammt von Staub, der das Sternenlicht im Hintergrund abdeckt, obwohl der Dunkelnebel hauptsächlich Wasserstoff und molekulares Gas enthält.

Der Rote Überriese Antares ist von Staub umgeben. Er erzeugt einen ungewöhnlich hellen gelblichen Reflexionsnebel. Darüber befindet sich der helle, blaue Doppelstern Rho Ophiuchi. Er ist in einen bläulichen Reflexionsnebel gehüllt. Auch rote Emissionsnebel sind in der Region verteilt.

Der Kugelsternhaufen M4 liegt rechts neben Antares. In Wahrheit befindet er sich weit hinter den bunten Wolken. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt, der Dunkle Fluss ist nur etwa 500 Lichtjahre entfernt. Die farbige Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Teleskopbildern. Das Bildfeld im Sternbild Skorpion ist am Himmel fast 10 Grad breit. Das entspricht 20 Vollmondbreiten.

APOD im Fediversum auf Mastodon

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Palomar 12

Der Kugelsternhaufen Palomar 12 wirkt verglichen mit anderen Kugelsternhaufen lose und wenig kompakt. Er befindet sich hinter einigen hellen Sternen, die viel näher bei uns sind.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Der Kugelsternhaufen Palomar 12 ist nicht hier entstanden. Er wurde bei der Palomar-Himmelsdurchmusterung entdeckt. Die Sterne darin sind jünger als die Sterne in anderen Kugelsternhaufen, die durch den Hof unserer Milchstraße wandern.

Die Position von Palomar 12 in unserer Galaxis und seine gemessene Bewegung zeigen, dass er vermutlich früher zur elliptischen Sagittarius-Zwerggalaxie gehörte. Diese Zwerggalaxie ist eine kleine Begleiterin der Milchstraße. Sie wurde bei nahen Begegnungen von den Gezeiten zerrissen und verlor ihre Sterne an die größere Milchstraße. Palomar 12 ist nun Teil des Milchstraßen-Halos. Der Gezeitenfang fand wahrscheinlich vor etwa 1,7 Milliarden Jahren statt.

Das scharfe Hubblebild zeigt Palomar 12 hinter gezackten Sternen, die im Vordergrund leuchten. Der Kugelsternhaufen ist fast 60 Lichtjahre breit und an die 60.000 Lichtjahre entfernt. Wir sehen ihn im Sternbild Steinbock.

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Komet Lovejoy vor einem Kugelsternhaufen

Der Kopf des Kometen Lovejoy leuchtet grün, nach links unten verläuft ein gerader, schmaler Schweif. Links über dem Kometenkern ist der Kugelsternhaufen M79, er ist der helle Fleck. Der Hintergrund ist von kleinen Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Komet Lovejoy sieht man jetzt mit bloßem Auge. Wenn ihr den Kometen sehen wollt, geht einfach etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang hinaus. Sucht nach einem unscharfen Fleck rechts neben dem Gürtel des Orion. Ein Fernglas und eine Sternkarte helfen dabei.

Das Bild des Kometen C/2014 Q2 (Lovejoy) wurde vor drei Tagen fotografiert. Er zog fast vor M79 vorbei. M79 ist ein Kugelsternhaufen. Er ist der helle Fleck links über der grünlichen Koma des Kometen.

Der Kern des Kometen Lovejoy ist ein gewaltiger schmutziger Eisberg. Er verströmt Gas in einen langen, komplexen Ionenschweif, der sich über das Bild ausbreitet.

Der Komet nähert sich der Sonne. Beobachter der Nordhalbkugel sehen ihn im Jänner vielleicht noch besser. Er geht dann früher auf und wird – hoffentlich – noch heller.

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Die Rötung von M71

Der Kugelsternhaufen M71 im Sternbild Pfeil wird durch interstellaren Staub rötlicher, als er tatsächlich ist. Das überlagerte Bild zeigt eine farb- und helligkeitskorrigierte Version der Sternenkugel.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

M71 ist ein Kugelsternhaufen im zarten Alter von 10 Milliarden Jahren. Er ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn im blassen Sternbild Pfeil. Am Himmel der Erde liegt er nahe der Ebene der Milchstraße. Er enthält zirka 10.000 Sterne, die sich in einer ungefähr 27 Lichtjahre großen Region mitten im Farbkomposit ballen.

Die Sichtlinie zu M71 verläuft in der galaktischen Ebene durch eine Menge diffusen interstellaren Staub. Dieser dämpft das Sternenlicht. Er streut blaues Licht effizienter, verringert die Helligkeit der Sterne in M71 und verschiebt die Farben der Sterne ins Rote.

Wie stark ist die Farbverschiebung der Sterne? Schiebt den Mauspfeil über das Bild oder folgt diesem Link, dann könnt ihr die Rötung durch den Staub abschätzen, um die Farben in M71 zu korrigieren. Die Rötung wird als interstellare Extinktion bezeichnet. Nach der Korrektur von Helligkeit und Farbe der Sterne in M71 ist es möglich, die Entfernung und das Alter des Haufens im Hertzsprung-Russell-Diagramm zu bestimmen.

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Wolken, Haufen und Komet Siding Spring

Im Bild sind die Kleine Magellansche Wolke und zwei Kugelsternhaufen dargestellt. Oben in der Mitte zieht der Komet C/2013 A1 Siding Spring mit seinem weißen gebogenen Staubschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Am 19. Oktober gibt es auf dem Mars eine guter Gelegenheit, um den Kometen C/2013 A1 Siding Spring zu beobachten. Der Besucher im inneren Sonnensystem wandert an diesem Tag nur 132.000 Kilometer entfernt am Roten Planeten vorbei. Das entspricht einer Beinahe-Kollision. Es ist nur wenig mehr als ein Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond.

Der Komet wurde im Jänner 2013 von Robert McNaught am australischen Siding-Spring-Observatorium entdeckt. Schon jetzt sehen Bewohner der Südhalbkugel der Erde prächtige Ansichten des Kometen. Dieser Schnappschuss mit Teleskop vom 19. August zeigt die weißliche Koma und den gebogenen Staubschweif am Südhimmel. Das Sichtfeld enthält auch die Kleine Magellansche Wolke sowie die Kugelsternhaufen 47 Tucanae (rechts) und NGC 362 (links oben).

Sorgt ihr euch um die Raumsonden in der Umlaufbahn des Planeten Mars? Streifende Staubteilchen des Kometen könnten sie tatsächlich gefährden. Daher planen die Satelliten-Controller, die Marssonden beim nahen Vorbeiflug auf die rückwärtige Seite des Planeten zu lenken.

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Rho Ophiuchi im Weitwinkelfeld

Rechts oben ist ein bunt schillernder Nebel, der rot, blau und gelb schimmert. Links sind einige rote Nebel, unten ist ein blauer Reflexionsnebel, der an einen Pferdekopf erinnert. Auch ein weißer Kugelsternhaufen ist im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Die Wolken um das Sternsystem Rho Ophiuchi gehören zu den nächstliegenden Sternbildungsregionen. Rho Ophiuchi ist ein Doppelsternsystem. Es liegt in der hellen Region rechts im Bild. Das Sternsystem ist nur 400 Lichtjahre entfernt. Es liegt in einer farbigen Umgebung. Zu dieser gehören ein roter Emissionsnebel und viele hell- und dunkelbraune Staubbahnen.

Rechts über dem System aus Molekülwolken um Rho-Ophiuchi leuchtet der gelbe Stern Antares. Zufällig liegt in derselben Sichtlinie der weit entfernte Kugelsternhaufen M4 zwischen Antares und dem roten Emissionsnebel.

Am unteren Bildrand liegt IC 4592, der blaue Pferdekopfnebel. Das blaue Leuchten um das Auge des Pferdekopfes, aber auch um andere Sterne im Bild sind Reflexionsnebel. Sie bestehen aus feinem Staub. Links oben ist ein spitzwinkeliger Reflexionsnebel. Er ist als Sharpless 1 katalogisiert. Der helle Stern in der Nähe des Staubwirbels liefert das Licht, das den umgebenden Reflexionsnebel beleuchtet.

Die meisten Strukturen sind mit einem kleinen Teleskop in den Sternbildern Schlangenträger, Skorpion und Schütze zu sehen. Doch die oben gezeigten komplexen Details erkennt man nur auf einer lang belichtenden Aufnahme.

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Millionen Sterne in Omega Centauri

Mitten im Bild ist eine sehr dichte Sternenkugel. In der Mitte sind nur die vorne liegenden Einzelsterne erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: CEDIC-Team, Bearbeitung: Christoph Kaltseis

Der Kugelsternhaufen Omega Centauri ist auch als NGC 5139 bekannt. Er ist etwa 15.000 Lichtjahre entfernt. Ungefähr 10 Millionen Sterne sind in einen zirka 150 Lichtjahre kleinen Raum gepackt. Die Sterne sind viel älter als die Sonne. Omega Centauri ist der größte und hellste von den etwa 200 bekannten Kugelsternhaufen. Sie durchstreifen den Halo unserer Galaxis.

Die meisten Sternhaufen bestehen aus etwa gleich alten Sternen, deren Zusammensetzung ähnlich ist. Doch der rätselhafte Omega Cen besitzt unterschiedliche Sternpopulationen, bei denen Alter und Elementhäufigkeit verschieden sind. Vielleicht ist Omega Cen der übrig gebliebene Kern einer kleinen Galaxie, die einst mit der Milchstraße verschmolz.

Dieses scharfe Farbbild des klassischen Kugelsternhaufens entstand im März an der Hacienda Los Andes unter dem chilenischen Himmel.

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