Komet Nishimura wächst

Rechts unten im Bild leuchtet ein Kometenkopf mit grünlicher Koma, der weißliche Schweif verläuft nach links oben.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Kennett

Komet Nishimura wächst. Genauer gesagt wachsen die Schweife von C/2023 P1 (Nishimura), während er sich der Sonne nähert. Der Komet wurde erst letzten Monat entdeckt und ist schon jetzt fast hell genug für das bloße Auge, während er die Erdbahn einwärts überschreitet.

Nächste Woche erreicht der Komet die größte Annäherung an die Erde und in der Woche darauf – am 17. September – die größte Annäherung an die Sonne. Man vermutet, dass aus dem Eis und Staub, welche Komet Nishimura beim letzten Besuch im inneren Sonnensystem ausstieß, der Meteorstrom der Sigma Hydriden entstand, der jedes Jahr Anfang Dezember seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Fall wird der Meteorstrom vielleicht aktiver, weil er mit neuen Kometenstücken aufgefrischt wird.

Hier wurde der Komet Nishimura vor vier Nächten in Edgewood im US-amerikanischen New Mexico mit einem langen Ionenschweif fotografiert. Die Struktur entsteht durch Wechselwirkung mit dem Sonnenwind.

In den nächsten Tagen findet ihr diesen Kometen kurz vor Sonnenaufgang an eurem Osthorizont oder nächste Woche nach Sonnenuntergang beim Westhorizont. Seine Koma wird weiterhin heller und seine Schweife wachsen weiterhin.

Galerie: ausgewählte Bilder des Kometen Nishimura, die bei APOD eingereicht wurden

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Fragmente des Kometen Schwassmann-Wachmann 3

Diagonal im Bild sind leuchtende Trümmer des Kometen Schwassmann-Wachmann 3, umgeben von einem Schweif der von links oben nach links unten verläuft.

Bildcredit: NASA, ESA, H. Weaver (JHU / APL), M. Mutchler und Z. Levay (STScI)

Der periodische Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3 ist mindestens zweimal zerbrochen. Dieser Komet ist ein kosmisches Soufflé aus Eis und Staub, das aus dem frühen Sonnensystem übrig blieb. Als er 1995 auf seiner Umlaufbahn näherkam, wurde erstmals beobachtet, wie er in mehrere große Stücke zerbrach. Bei seiner Passage 2006 zerfiel er in Dutzende Bruchstücke, die am Himmel über mehrere Grad reichten.

Da Kometen relativ zerbrechlich sind, sind wahrscheinlich die Belastungen durch Hitze, Gravitation und Ausgasen dafür verantwortlich, dass sie auf so spektakuläre Weise zerbrechen, wenn sie sich der heißen Sonne nähern.

Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte 2006 diese scharfe Ansicht des kleinteiligen Fragments B, das eine Vielzahl kleiner Teile hinter sich herzieht. Jeder davon besitzt eine eigene Koma und einen Schweif. Das Bild umfasst in der Entfernung des Kometen mehr als 3000 Kilometer, dieser ist 32 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt.

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Drei Galaxien und ein Komet

Am dunklen Himmel sind unter der diagonalen Milchstraße die beiden Magellanschen Wolken und ein heller Komet zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller (Technische Universität Brünn)

Diffuses Sternenlicht und dunkle Nebel in der südlichen Milchstraße wölben sich über dem Horizont und breiten sich diagonal über diese prächtige Nachthimmelslandschaft aus. Das atemberaubende Mosaik ist ganze 100 Grad breit, im Vordergrund seht ihr das zerklüftete Gelände der argentinischen Region von Patagonien.

Neben der Innenansicht auf unsere Galaxis zeigt das Bild unsere Außensicht auf zwei irreguläre Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Die Szene zeigt auch den breiten Schweif und die helle Koma des Kometen McNaught, des großen Kometen 2007.

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Komet Nishimura stellt sich vor

In einem mit zarten Sternen übersäten Bild leuchtet links neben der Mitte ein kleiner grünlicher Komet.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Wird Komet Nishimura mit bloßem Auge sichtbar? Kometen sind zwar ziemlich unberechenbar, daher kann das niemand genau sagen, doch derzeit spricht vieles dafür. Der Komet wurde erst vor zehn Tagen von Hideo Nishimura auf einer 30-Sekunden-Belichtung mit einer Standard-Digitalkamera entdeckt. Seither nimmt die Helligkeit von C/2023 P1 Nishimura zu und seine Bahn durch das innere Sonnensystem wurde bestimmt.

Währed sich der Komet der Sonne nähert, wird er sicherlich heller und vielleicht Anfang September sogar ein Objekt fürs bloße Auge. Leider hat der Komet einen geringen Winkelabstand zur Sonne, daher sehen wir ihn nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang. Der Komet kommt der Sonne so nahe – näher als die Bahn des Planeten Merkur –, dass sein Kern vielleicht zerbricht.

Hier wurde Komet Nishimura vor drei Tagen am June Lake im US-amerikanischen Kalifornien mit einer grüne Koma und einem dünnen Schweif fotografiert.

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Komet C/2023 E1 ATLAS nahe dem Perihel

Oben in der Mitte ist ein Kometenkopf mit grünlicher Koma, nach links unten reicht ein sehr blasser Ionenschweif. Im Hintergrund sind Sterne zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Komet C/2023 E1 (ATLAS) wurde erst im März gesichtet. Er ist ein weiterer Komet, den das Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) der NASA entdeckte. Am 1. Juli erreichte Komet ATLAS sein Perihel, das ist die größte Annäherung an die Sonne.

Kurz danach wurde der mit Teleskop sichtbare Komet auf diesem Bild fotografiert. Er zeigte eine hübsche grünliche Koma und einen blassen, schmalen Ionenschweif vor einem Hintergrund aus Sternen im nördlichen Sternbild Kleiner Bär (Ursa Minor).

Die größte Annäherung des Kometen an die Erde kommt erst. Am 18. August ist der Besucher des inneren Sonnensystems nur 3 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt. Anhand der Bahnneigung zur Ebene der Ekliptik und seiner Umlaufperiode von etwa 85 Jahren gilt C/2023 E1 (ATLAS) als halleyartiger Komet.

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Wenn Z für Mars steht

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

Dieses Bildkomposit entstand aus Aufnahmen, die ab Mitte August 2022 bis Ende März 2023 in Abständen von etwa einer Woche fotografiert wurden. Die Serie folgt der rückläufigen Bewegung des rötlichen Planeten Mars. Dieser wanderte von rechts unten nach links oben entlang einer Z-förmigen Linie. Er zog am Nachthimmel des Planeten Erde im Sternbild Stier an den Sternhaufen der Plejaden und der Hyaden vorbei.

Etwa alle zwei Jahre ändert der Mars scheinbar die Richtung seiner Bahn und zieht eine Z-förmige Schleife. Diese scheinbar rückläufige oder retrograde Bewegung des Mars vor dem Hintergrund der Sterne reflektiert die Bahnbewegung der Erde. Die rückläufige Bewegung tritt immer dann auf, wenn die Erde einen Planeten überholt, der weiter außen um die Sonne wandert, weil die Erde auf ihrer inneren Bahn schneller ist.

Am 8. Dezember stand der Rote Planet hoch am Himmel der Nordhalbkugel gegenüber der Sonne. Er erreichte damals nahe der Bildmitte seine erdnächste und hellste Position. An zwei Daten, nämlich dem 10. und am 16. Februar, wurde auch Komet ZTF (C/2022 E3) neben dem Mars fotografiert. Der Komet war ein gern gesehener Gast im inneren Sonnensystem.

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Komet ZTF reist ab

Das mit Sternen gefüllte Bild zeigt auch zwei graue Wolken und den Kometen ZTF. Sein Schweif zeigt nach links oben, er hat einen weißen Kopf mit grünlichem Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri

Komet C/2022E3 (ZTF), der frühere Liebling des nördlichen Himmels, ist verblasst. Als er Anfang Februar seine größte Annäherung an unseren Planeten erreichte, war Komet ZTF nur 2,3 Lichtminuten entfernt. Er war als der grüne Komet bekannt.

Der Besucher aus der fernen Oortschen Wolke ist inzwischen fast 13,3 Lichtminuten entfernt. Dieses detailreiche Bild entstand aus Aufnahmen vom 21. März. Der Komet hatte immer noch einen breiten, weißlichen Staubschweif und eine grün getönte Koma.

Komet ZTF ist am Himmel nicht weit vom hellen Stern Rigel im Orion entfernt. Er teilt sich dieses Sichtfeld mit blassen, staubigen Nebeln und fernen Hintergrundgalaxien. Die Aufnahme entstand mit Teleobjektiv und ist voller Sterne, die in der Milchstraße im Sternbild Eridanus liegen.

Als ZTF auf dem Weg ins innere Sonnensystem war, hat Jupiters Gravitationseinfluss auf seine Bahn den Kometen vielleicht auf eine Reise geschickt, von der er nie wieder zurückkehrt.

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Komet ZTF und der Flammensternnebel

Das Bild zeigt zwei rote Nebel links und in der Mitte, und rechts ein Kometen mit einer grünen Koma und einem langen blauen Ionenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Thomas Röell

Steht der Stern AE Aurigae in Flammen? Nein. Zwar wird AE Aurigae Flammenstern genannt, und der ihn umgebende Nebel IC 405 heißt Flammensternnebel, weil er manche an eine flackernde Flamme erinnert, doch es gibt dort kein Feuer. Feuer ist die rasante Aufnahme von molekularem Sauerstoff. Es entsteht nur, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist, und spielt in einer so energiereichen, sauerstoffarmen Umgebung wie in Sternen keine Rolle.

Der helle Stern AE Aurigae leuchtet mitten im Flammensternnebel. Er ist so heiß, dass er blau leuchtet. Das Licht, das er abstrahlt, ist so energiereich, dass es Elektronen aus dem umgebenden Gas schlägt. Wenn ein Proton ein Elektron einfängt, wird Licht abgestrahlt, was man im umgebenden Emissionsnebel sieht.

Hier wurde der Flammensternnebel vor drei Wochen fotografiert. Ihr seht ihn in der Mitte des Kompositbildes zwischen dem roten Kaulquappennebel links und dem Kometen ZTF blauem Schweif rechts. Der Flammensternnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und 5 Lichtjahre breit. Ihr seht ihn mit einem kleinen Fernrohr im Sternbild Fuhrmann (Auriga).

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