Der Geist in der Kepheus-Fackel

Der Nebel vor sterngefülltem Hintergrund ist teilweise transparent, links scheinen Gestalten mit erhobenen Armen daraus hervorzugehen. Unten leuchten zwei helle, gezackte Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Gespenstische Formen spuken scheinbar in dieser sternklaren Weite und treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind es kosmische Staubwolken, die im schwach reflektierten Sternenlicht gerade noch sichtbar sind. Die Wolken sind weit von eurer Nachbarschaft auf dem Planeten Erde entfernt.

Der Spuk lauert 1200 Lichtjahre entfernt am Rand der Kepheus-Fackel, das ist ein Molekülwolkenkomplex. Der geisterhafte Nebel und die relativ isolierte Bok-Globule, die auch als vdB 141 oder Sh2-136 bekannt ist, sind in der Bildmitte. Sie sind größer als 2 Lichtjahre. Der Kern der dunklen Wolke rechts kollabiert. Wahrscheinlich ist er ein Doppelsternsystem in einer frühen Entwicklungsphase.

Könnten die spukhaften Formen sprechen, dann würden sie vielleicht ein fröhliches Halloween wünschen.

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Junge Sonnen in NGC 7129

Im Bild zwischen glitzernden Sternen leuchtet ein blauer Nebel mit einigen roten Bögen. Die Bögen sind Herbig-Haro-Objekte, die aktive Sternbildung verraten.

Bildcredit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther Observatory)

Im staubhaltigen Nebel NGC 7129 befinden sich noch junge Sonnen. Der Nebel ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im königlichen Sternbild Kepheus. Die Sterne sind in einem relativ zarten Alter, sie sind nur wenige Millionen Jahre alt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass unsere Sonne vor ungefähr fünf Milliarden Jahren in einer ähnlichen Sternkrippe entstanden ist.

Das Markanteste in diesem gestochen scharfen Bild sind wohl die hübschen, bläulichen Staubwolken, die das Licht der jungen Sterne reflektieren. Die kompakten, tiefroten, gebogenen Formen markieren dynamische, junge stellare Objekte. Sie sind als Herbig-Haro-Objekte bekannt. Ihre Farbe und Form ist charakteristisch für leuchtenden Wasserstoff, der durch die Strahlung von neu entstandenen Sternen zusammengedrückt wird.

Blassere, rötlich strahlende, ausgedehnte Fasern, die sich mit den bläulichen Wolken vermischen, entstehen durch Staubkörner. Sie wandeln durch Fotolumineszenz das unsichtbare ultraviolette Sternenlicht in sichtbares rotes Licht um.

Während der lose Haufen um das Zentrum unserer Galaxis kreist, werden das Gas und der Staub in dieser Region am Ende zerstreut und die Sterne treiben auseinander. In der geschätzten Entfernung von NGC 7129 ist diese Teleskopansicht etwa 40 Lichtjahre breit.

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Der staubige Irisnebel

Mitten in einer dunkelbraunen Staubwolke leuchtet ein blauer Nebel um einen Stern.

Bildcredit und Bildrechte: Máximo Ruiz

Beschreibung: Diese Wolken aus interstellarem Staub und Gas blühen 1300 Lichtjahre entfernt in den fruchtbaren Sternfeldern im Sternbild Kepheus. Er ist als NGC 7023 katalogisiert. Manche nennen ihn Irisnebel, aber er ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an Blumen erinnert. Der Nebel ist von undurchsichtigen Wolken aus Staub und kaltem molekularem Gas umgeben, sie erinnern an weitere gewundene fantastische Formen.

In der Iris umgibt das staubhaltige Material des Nebels einen heißen jungen Stern. Die markante Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau, diese Farbe ist charakteristisch für Staubkörnchen, die blaues Sternlicht reflektieren. Im Zentrum sind Fasern aus kosmischem Staub, die in einer zarten, rötlichen Photolumineszenz leuchten, weil einige Staubkörnchen die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Beobachtungen in Infrarotlicht deuten an, dass dieser Nebel vielleicht komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bezeichnet werden. In der geschätzten Entfernung des Irisnebels ist diese Weitwinkelansicht breiter als 30 Lichtjahre.

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Molekülwolke Barnard 163

Ein orangebrauner Nebel ist dicht von Sternen gesprenkelt, in der Mitte zeichnen sich zwei dunkle Staubwolken ab.

Credit und Bildrechte: T. Rector (U. Alaska Anchorage), H. Schweiker, WIYN, NOAO, AURA, NSF

Beschreibung: Es sieht aus wie eine Ente, doch es legt keine Eier, sondern Sterne. Mitten im Bild liegt Barnard 163, ein Nebel aus molekularem Gas und Staub, der so dick ist, dass sichtbares Licht nicht hindurch leuchten kann. Die Flügelspanne von Barnard 163 wird in Lichtjahren gemessen. Das Innere ist mit Sicherheit kälter als sein Äußeres; so entstehen Bedingungen, unter denen Gas klumpen und womöglich auch Sterne bilden kann.

Barnard 163 ist etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Kepheus, dem König. Das rote Leuchten im Hintergrund stammt von IC 1396, einem großen Emissionsnebel, in dem sich auch der Elefantenrüsselnebel befindet. Barnard 163 auf einem Bild des größeren Emissionsnebels IC 1396 zu finden ist eine Herausforderung, aber möglich.

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Monster in IC 1396

Ein orangefrbener Nebel leuchtet in der Mitte, er ist von dunklen Nebeln durchzogen. Von links oben ragt ein Nebel ins Bild, der an einen Elefantenrüssel erinnert.

Credit und Bildrechte: Geert Barentsen und Jorick Vink (Armagh Observatory) sowie das IPHAS Collaboration

Beschreibung: Gibt es ein Monster in IC 1396? Manche kennen Teile der leuchtenden Gas- und Staubwolken dieser Sternbildungsregion als Elefantenrüssel. Es gibt hier zwar unheimliche Formen, manche davon wirken fast menschlich. Sogar der ganze Nebel sieht ein bisschen wie das Gesicht eines Monsters aus. Doch das einzige wahre Monster hier ist eines, das zu weit von der Erde entfernt ist, um gefährlich zu werden.

Das energiereiche Licht dieses Sterns frisst den Staub der dunklen, kometenartige Globule rechts oben. Auch Strahlen und Winde aus Teilchen, die dieser Stern abstrahlt, vertreiben Gas und Staub aus der Umgebung.

Der IC 1396-Komplex ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er ist relativ blass und bedeckt am Himmel eine Region mit einem Winkeldurchmesser von mehr als 10 Vollmonden. Kürzlich wurden mehr als 100 junge Sterne entdeckt, die im Nebel entstehen.

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Feuerwerksgalaxie NGC 6946

Mitten im sternklaren Bild leuchtet eine von oben sichtbare Süiralgalaxie mit losen Spiralarmen und blauen Sternbildungsregionen. Ihre Erscheinung erinnert an ein Feuerrad oder ein sich drehendes Feuerwerk.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Feiern wir das neue Jahr mit der Feuerwerksgalaxie! Die große, schöne Spiralgalaxie ist auch als NGC 6946 bekannt. Sie ist nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt hinter einem Schleier aus Staub und Sternen im Vordergrund hoch oben im Sternbild Kepheus. Unser Aussichtspunkt in der Milchstraße bietet uns einen Blick von oben auf NGC 6946.

Die Farbpalette der Galaxie auf diesem kosmischen Porträt ist breit gefächert. Sie reicht vom gelblichen Licht alter Sterne im Kern bis zu blauen jungen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen in den losen, bruchstückhaften Spiralarmen. NGC 6946 leuchtet hell im infraroten Licht. Wegen ihres Reichtums an Gas und Staub entstehen viele junge Sterne.

Die nahe gelegene Spiralgalaxie hat einen Durchmesser von fast 40.000 Lichtjahren. Sie wird passenderweise Feuerwerksgalaxie genannt. In den letzten 100 Jahren wurden mindestens neun Supernovae in NGC 6946 entdeckt. Eine Supernova ist die finale Explosion eines massereichen Sterns. Die durchschnittliche Rate an Supernovae in der Milchstraße beträgt im Vergleich dazu etwa eine pro Jahrhundert.

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NGC 7023: der Irisnebel

In einem braunen Nebel, der von Sternen dünn gesprenkelt ist, leuchtet rechts ein heller Stern, umgeben von blauen Nebelwolken.

Credit und Bildrechte: Daniel López, IAC

Beschreibung: Diese Wolken aus interstellarem Staub und Gas wirken wie zarte kosmische Blütenblätter. Sie blühen 1300 Lichtjahre entfernt in den reichen Sternenfeldern im Sternbild Kepheus. Der Nebel wird Irisnebel genannt, er wurde ordentlich als NGC 7023 katalogisiert und ist nicht der einzige Nebel am Himmel, der an die Bildsprache von Blumen erinnert.

Dieses schöne Digitalbild zeigt eindrucksvoll und detailreich die Farbpalette und Symmetrie des Irisnebels. In der Iris umgibt staubiges Nebelmaterial einen heißen jungen Stern. Die primäre Farbe des helleren Reflexionsnebels ist blau, das ist charakteristisch für Staubkörner, die Sternenlicht reflektieren.

Die Fasern in der Mitte der Staubwolken leuchten mit zarter, rötlicher Photolumineszenz, da manche Staubkörner die unsichtbare Ultraviolettstrahlung des Sterns in sichtbares rotes Licht umwandeln. Beobachtungen im Infrarot lassen vermuten, dass dieser Nebel komplexe Kohlenstoffmoleküle enthält, die als PAHs bekannt sind. Der helle blaue Teil des Irisnebels hat einen Durchmesser von etwa sechs Lichtjahren.

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Der Elefantenrüssel in IC 1396

Aus einem roten Nebel erhebt sich eine Ranke vor einem bläulichen Hintergrund mit Sternen und dunklen Gasranken, die an einen Elefantenrüssel erinnert.

Credit und Bildrechte: Rolf Geissinger

Beschreibung: Wie die Illustration einer galaktischen Just-So-Story windet sich der Elefantenrüsselnebel durch den Emissionsnebel und jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im nördlichen, abgelegenen Sternild Kepheus. Natürlich ist der kosmische Elefantenrüssel länger als 20 Lichtjahre.

Dieses Kompositbild wurde mit Schmalbandfiltern aufgenommen, die für das Licht ionisierter Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatome in der Region durchlässig sind. Das so entstandene Bild betont die hellen, zusammengefegten Grate um die Taschen aus kühlem, interstellarem Staub und Gas. Die eingebetteten dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung und verbergen Protosterne im undurchlässigen kosmischen Staub.

Der relativ blasse, fast 3000 Lichtjahre entfernte IC 1396-Komplex bedeckt eine mehr als 5 Grad große Region des Himmels. Diese dramatische Nahaufnahme ist 2 Grad breit, das entspricht etwa der Breite von 4 Vollmonden.

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