50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Über der Kuppel eines Observatoriums, das zwischen Bäumen steht, leuchten Sterne am aufgehellten Himmel. Grüne Linien ziehen die Sternbilder Pegasus und Andromeda. Kreise markieren die Galaxien M31 und M33, den Planeten Saturn und 51 Pegasi.

Bildcredit und Bildrechte: José Rodrigues

Es sind nur 50 Lichtjahre bis 51 Pegasi. Diese Momentaufnahme vom August 2025 zeigt die Position dieses Sterns. In dieser Nacht sah man über der Kuppel des Observatoire de Haute-Provence in Frankreich überwiegend hellere Sterne.

Im Oktober 1995 gaben die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz eine bahnbrechende Entdeckung bekannt, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Das war vor dreißig Jahren. Mit Hilfe eines präzisen Spektrografen hatten sie einen Planeten entdeckt, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrografen die Veränderungen der Radialgeschwindigkeit des Sterns. Diese regelmäßige Schwankung entsteht durch die Anziehungskraft des Planeten, der um den Stern kreist. Der Planet mit der Bezeichnung 51 Pegasi b hat laut Messungen eine Masse von mindestens der Hälfte der Masse von Jupiter. Seine Umlaufzeit beträgt 4,2 Tage. Damit ist der Exoplanet viel näher an seinem Heimatstern als Merkur an der Sonne.

Ihre Entdeckung wurde schnell bestätigt. 2019 erhielten Mayor und Queloz schließlich den Nobelpreis für Physik. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die liebevoll als heiße Jupiter bezeichnet werden. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, das ist die lateinische Bezeichnung für „die Hälfte“. Seit er vor 30 Jahren entdeckt wurde, fand man mehr als 6.000 Exoplaneten.

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IRAS 04302: In der Schmetterlingsscheibe entsteht ein Planet

Der Nebel im Bild erinnert an einen Schmetterling. In der Mitte ist ein Staubring, den wir von der Kante sehen. Im Bild sind mehrere Galaxien verteilt, die größte davon ist links unten.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, Webb; Bearbeitung: M. Villenave et al.

Dieser Schmetterling kann Planeten bilden. Die Nebelwolke, die sich vom Stern IRAS 04302+2247 ausbreitet, sieht aus wie die Flügel eines Schmetterlings, während der vertikale braune Streifen in der Mitte wie der Körper des Schmetterlings aussieht. Doch zusammen deuten sie auf ein aktives System hin, in dem Planeten entstehen.

Dieses Bild wurde kürzlich vom Weltraumteleskop Webb im Infrarotlicht aufgenommen. Die vertikale Scheibe im Bild ist dicht mit Gas und Staub gefüllt. Daraus entstehen Planeten. Die Scheibe verdeckt das sichtbare und (fast) das gesamte Infrarotlicht des Zentralsterns, sodass man einen guten Blick auf den umgebenden Staub hat, der das Licht reflektiert.

In den nächsten Millionen Jahren spaltet sich die Staubscheibe wahrscheinlich durch die Schwerkraft neu entstandener Planeten in Ringe auf. Und in einer Milliarde Jahren löst sich das verbleibende Gas und der Staub wahrscheinlich auf. Dann bleiben hauptsächlich die Planeten übrig – wie in unserem Sonnensystem.

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NGC 4565: Rand einer Galaxie

Die Galaxie NGC 4565 liegt diagonal mitten im Bild, sie ist von Sternen und Galaxien umgeben. Wir sehen auf ihre Kante, die von einem Staubrand gesäumt ist.

Bildcredit und Bildrechte: José Rodrigues (IA, OFXB)

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 4565 wird von der Erde aus genau von der Seite betrachtet. Wegen ihres schmalen Profils ist sie auch als Nadelgalaxie bekannt. Sie gilt als Highlight vieler Teleskop-Touren am nördlichen Sternhimmel im schwachen, aber eleganten Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Dieses scharfe, farbenreiche Bild zeigt den kastenförmigen, gewölbten Kern der Galaxie. Sie ist von dunklen Staubbändern durchzogen, welche die dünne galaktische Ebene von NGC 4565 durchziehen.

NGC 4565 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie hat einen Durchmesser von rund 100.000 Lichtjahren. Damit ist sie ähnlich groß wie unsere Milchstraße. NGC 4565 ist schon mit kleinen Teleskopen leicht sichtbar. Sie gilt unter Freunden nebeliger Objekte als ein herausragendes Himmelsobjekt – und als Meisterwerk, das Messier verpasst hat.

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Galaxien, Sterne und Staub

Vor einem dunklen Sternenhintergrund zieht eine graubraune Wolke von links unten nach rechts oben durch das Bild. Mittendrin eine kleine leuchtende Spiralgalaxie. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Eder

Diese gut komponierte Aufnahme entstand mit einem Teleskop. Sie zeigt ein Stück Himmel mit der Fläche des Vollmondes. Das Gebiet liegt im Bereich des Sternbilds Pegasus, das hoch am Himmel fliegt. An den helleren Sternen seht ihr Beugungsspitzen. Die Stützen in Spiegelteleskopen erzeugen diesen Effekt. Alle Sterne befinden sich in unserer Milchstraße.

Die schwachen und ausgedehnten Wolken bestehen aus Staub, der sich zwischen den Sternen befindet. Sie schweben über der Ebene der Galaxis und reflektieren schwach das Sternenlicht der Milchstraße. Die leuchtenden Wolken tragen die Bezeichnung „Integrated Flux Nebula“. Sie gehören zu den Molekülwolken unserer Milchstraße.

Über das gesamte Bild zieht sich die diffuse Wolke mit der Bezeichnung MBM 54. Sie ist weniger als tausend Lichtjahre entfernt. Eine Galaxie scheint in die staubige Wolke gewoben zu sein. Es ist die auffällige Spiralgalaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 7497. Sie ist 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr findet NGC 7497 mittig im Bild und seht sie fast genau von der Kante. Ihre Spiralarme und Staubgebiete ähneln in ihrer Farbgebung den Sternen und Staubwolken unserer Milchstraße.

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Eine Geschichte von zwei Nebeln

Mitten im Bild ist der bunte Ring M57, er leuchtet außen rot und innen gelb und blau. Links ist eine sehr blasse Spiralgalaxie, die scheinbar gleich groß ist wie M57.

Bildcredit und Bildrechte: Kent Biggs

Dieser farbenfrohe Ausblick bietet sich uns im musikalischen Sternbild Leier. Er zeigt die lichtschwachen äußeren Hüllen und auch den helleren Zentralbereich des ringförmigen Nebels M57. Er ist auch als Ringnebel bekannt. In der modernen Astronomie ist M57 ein gut untersuchter planetarischer Nebel. Der zentrale Ring ist etwa ein Lichtjahr groß.

Doch M57 ist bestimmt kein Planet, sondern die gasförmige Hülle eines vergehenden Sterns. Er war der Sonne sehr ähnlich. Links daneben befindet sich die schwächere und oft übersehene Spiralgalaxie IC 1296. Ihre scheinbare Größe ist fast gleich wie die von M57. Vor gut 100 Jahren wurde IC 1296 tatsächlich noch als spiralförmiger Nebel bezeichnet.

Zufällig befinden sich die beiden im selben Bildfeld. Sie erscheinen etwa gleich groß, doch in Wirklichkeit sind extrem weit voneinander entfernt. M57 ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und befindet sich in der Milchstraße in unserer galaktischen Nachbarschaft. IC 1296 hingegen ist extragalaktisch und gut 200.000.000 Lichtjahre von uns entfernt. Das ist etwa 100.000-mal weiter weg als M57. Da die beiden etwa gleich groß erscheinen, muss der Spiralnebel IC 1296 auch etwa 100.000-mal größer sein als der planetarische Nebel M57.

Wenn ihr genau schaut, erspäht ihr in dem scharfen, modernen Bild sogar noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Sie sind im ganzen Bildfeld verteilt.

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Riesige Galaxien im Pfau

Im Bild sind die Galaxien der Pavo-Galaxiengruppe verteilt. Die markantesten sind die Kondor-Galaxie links unten und NGC 6872 in der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block

NGC 6872 (links unten) gehört mit einem Durchmesser von über 500.000 Lichtjahren zu den wahren Giganten des Universums. Sie ist eine Balkenspiralgalaxie und mindestens fünfmal so groß wie unsere Milchstraße. Damit ist sie die größte Spiralgalaxie, die wir kennen. Sie ist rund 200 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Pfau (Pavo). Die weit ausladenden Spiralarme dieser riesigen Galaxie erinnern an die Flügel eines riesigen Vogels. Deshalb trägt sie auch den Beinamen Kondor-Galaxie.

Die ungewöhnlich verlängerten Spiralarme sind zum Teil verzerrt. Sie sind von jungen Sternhaufen, die bläulich leuchten, und Gebieten mit Sternbildung gesäumt. Ihre Form verdankt die Galaxie gravitativen Wechselwirkungen mit der kleineren Nachbargalaxie IC 4970, die direkt unter dem Kern von NGC 6872 sichtbar ist. Weitere Mitglieder der Pavo-Galaxiengruppe sind in diesem eindrucksvollen Bildfeld verteilt. Eine davon ist die markante elliptische Riesengalaxie NGC 6876. Sie befindet sich rechts über der Kondor-Galaxie.

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NGC 1309: Eine nützliche Spiralgalaxie

Eine Spiralgalaxie mit bläulich leuchtenden Armen um ein gelbliches Zentrum steht vor einem dunklen Hintergrund mit vielen dunkleren und kleineren Galaxien im Hintergrund. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: L. Galbany, S. Jha, K. Noll, A. Riess

Diese Galaxie ist nicht nur hübsch anzusehen. Sie ist auch nützlich. NGC 1309 ist eine wunderschöne Spiralgalaxie in etwa 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie liegt an den Ufern des Sternbilds Eridanus. NGC 1309 ist rund 30.000 Lichtjahre groß. Damit misst sie ca. ein Drittel unserer Milchstraße. In den Spiralarmen von NGC 1309 befinden sich Staubgebiete und bläulich leuchtende junge Sternhaufen. Die Arme winden sich um eine Population älterer gelblicher Sterne in ihrem Zentrum.

NGC 1309 ist nicht irgendeine schöne Spiralgalaxie, auf deren Rotationsachse man blickt. Die beiden zuletzt in ihr beobachteten Supernovae und ihre Cepheiden helfen Forschenden. Mit ihnen können diese die Ausdehnung des Universums kalibrieren.

Habt ihr euch an diesem grandiosen Anblick sattgesehen? Dann solltet ihr einen Blick auf die weiter entfernten Galaxien im Hintergrund werfen. Auch die findet ihr auf diesem scharfen Bild des Hubble-Weltraumteleskops.

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Meteor vor Galaxie

Ein Meteor blitzt vor der fernen Andromedagalaxie Messier 31 auf. Die lange Spur lodert immer wieder grünlich auf. Sie trifft fast das Zentrum von M31.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Was ist das für ein grüner Streifen vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Im Jahr 2016 wurde die Andromedagalaxie fotografiert. Gleichzeitig war der Meteorstrom der Perseïden zu sehen. Nahe dem Maximum dieses Meteorstroms schoss ein kleiner Stein aus den Tiefen des Weltraums durchs Bild. Seine Leuchtspur verlief genau vor der weit entfernten Begleiterin unserer Milchstraße.

Der kleine Meteor brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um das 10 Grad große Feld zu durchkreuzen. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wurde er stark abgebremst. Dabei flackerte er mehrmals hell auf. Die grüne Farbe entsteht teilweise durch das ausströmende Gas, das dabei verdampft.

Die Aufnahme war so geplant, dass sie einen Meteor der Perseïden einfangen sollte. Doch die Richtung des Streifens im Bild passt besser zu einem Meteor der südlichen Delta-Aquariiden. Dieser Meteorstrom erreichte das Maximum vor einigen Wochen.

Der Höhepunkt des Meteorstroms der Perseïden findet „zufällig“ kommende Woche statt. Der fast volle Mond erhellt dann den Nachthimmel. Daher ist es dieses Jahr schwierig für die Meteore, den bereits hellen Himmel zu überstrahlen.

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