Galaxien, Sterne und Staub

Vor einem dunklen Sternenhintergrund zieht eine graubraune Wolke von links unten nach rechts oben durch das Bild. Mittendrin eine kleine leuchtende Spiralgalaxie. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Eder

Diese gut komponierte Aufnahme entstand mit einem Teleskop. Sie zeigt ein Stück Himmel mit der Fläche des Vollmondes. Das Gebiet liegt im Bereich des Sternbilds Pegasus, das hoch am Himmel fliegt. An den helleren Sternen seht ihr Beugungsspitzen. Die Stützen in Spiegelteleskopen erzeugen diesen Effekt. Alle Sterne befinden sich in unserer Milchstraße.

Die schwachen und ausgedehnten Wolken bestehen aus Staub, der sich zwischen den Sternen befindet. Sie schweben über der Ebene der Galaxis und reflektieren schwach das Sternenlicht der Milchstraße. Die leuchtenden Wolken tragen die Bezeichnung „Integrated Flux Nebula“. Sie gehören zu den Molekülwolken unserer Milchstraße.

Über das gesamte Bild zieht sich die diffuse Wolke mit der Bezeichnung MBM 54. Sie ist weniger als tausend Lichtjahre entfernt. Eine Galaxie scheint in die staubige Wolke gewoben zu sein. Es ist die auffällige Spiralgalaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 7497. Sie ist 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr findet NGC 7497 mittig im Bild und seht sie fast genau von der Kante. Ihre Spiralarme und Staubgebiete ähneln in ihrer Farbgebung den Sternen und Staubwolken unserer Milchstraße.

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Eine Geschichte von zwei Nebeln

Mitten im Bild ist der bunte Ring M57, er leuchtet außen rot und innen gelb und blau. Links ist eine sehr blasse Spiralgalaxie, die scheinbar gleich groß ist wie M57.

Bildcredit und Bildrechte: Kent Biggs

Dieser farbenfrohe Ausblick bietet sich uns im musikalischen Sternbild Leier. Er zeigt die lichtschwachen äußeren Hüllen und auch den helleren Zentralbereich des ringförmigen Nebels M57. Er ist auch als Ringnebel bekannt. In der modernen Astronomie ist M57 ein gut untersuchter planetarischer Nebel. Der zentrale Ring ist etwa ein Lichtjahr groß.

Doch M57 ist bestimmt kein Planet, sondern die gasförmige Hülle eines vergehenden Sterns. Er war der Sonne sehr ähnlich. Links daneben befindet sich die schwächere und oft übersehene Spiralgalaxie IC 1296. Ihre scheinbare Größe ist fast gleich wie die von M57. Vor gut 100 Jahren wurde IC 1296 tatsächlich noch als spiralförmiger Nebel bezeichnet.

Zufällig befinden sich die beiden im selben Bildfeld. Sie erscheinen etwa gleich groß, doch in Wirklichkeit sind extrem weit voneinander entfernt. M57 ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und befindet sich in der Milchstraße in unserer galaktischen Nachbarschaft. IC 1296 hingegen ist extragalaktisch und gut 200.000.000 Lichtjahre von uns entfernt. Das ist etwa 100.000-mal weiter weg als M57. Da die beiden etwa gleich groß erscheinen, muss der Spiralnebel IC 1296 auch etwa 100.000-mal größer sein als der planetarische Nebel M57.

Wenn ihr genau schaut, erspäht ihr in dem scharfen, modernen Bild sogar noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Sie sind im ganzen Bildfeld verteilt.

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Riesige Galaxien im Pfau

Im Bild sind die Galaxien der Pavo-Galaxiengruppe verteilt. Die markantesten sind die Kondor-Galaxie links unten und NGC 6872 in der Mitte.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block

NGC 6872 (links unten) gehört mit einem Durchmesser von über 500.000 Lichtjahren zu den wahren Giganten des Universums. Sie ist eine Balkenspiralgalaxie und mindestens fünfmal so groß wie unsere Milchstraße. Damit ist sie die größte Spiralgalaxie, die wir kennen. Sie ist rund 200 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Pfau (Pavo). Die weit ausladenden Spiralarme dieser riesigen Galaxie erinnern an die Flügel eines riesigen Vogels. Deshalb trägt sie auch den Beinamen Kondor-Galaxie.

Die ungewöhnlich verlängerten Spiralarme sind zum Teil verzerrt. Sie sind von jungen Sternhaufen, die bläulich leuchten, und Gebieten mit Sternbildung gesäumt. Ihre Form verdankt die Galaxie gravitativen Wechselwirkungen mit der kleineren Nachbargalaxie IC 4970, die direkt unter dem Kern von NGC 6872 sichtbar ist. Weitere Mitglieder der Pavo-Galaxiengruppe sind in diesem eindrucksvollen Bildfeld verteilt. Eine davon ist die markante elliptische Riesengalaxie NGC 6876. Sie befindet sich rechts über der Kondor-Galaxie.

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NGC 1309: Eine nützliche Spiralgalaxie

Eine Spiralgalaxie mit bläulich leuchtenden Armen um ein gelbliches Zentrum steht vor einem dunklen Hintergrund mit vielen dunkleren und kleineren Galaxien im Hintergrund. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: L. Galbany, S. Jha, K. Noll, A. Riess

Diese Galaxie ist nicht nur hübsch anzusehen. Sie ist auch nützlich. NGC 1309 ist eine wunderschöne Spiralgalaxie in etwa 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie liegt an den Ufern des Sternbilds Eridanus. NGC 1309 ist rund 30.000 Lichtjahre groß. Damit misst sie ca. ein Drittel unserer Milchstraße. In den Spiralarmen von NGC 1309 befinden sich Staubgebiete und bläulich leuchtende junge Sternhaufen. Die Arme winden sich um eine Population älterer gelblicher Sterne in ihrem Zentrum.

NGC 1309 ist nicht irgendeine schöne Spiralgalaxie, auf deren Rotationsachse man blickt. Die beiden zuletzt in ihr beobachteten Supernovae und ihre Cepheiden helfen Forschenden. Mit ihnen können diese die Ausdehnung des Universums kalibrieren.

Habt ihr euch an diesem grandiosen Anblick sattgesehen? Dann solltet ihr einen Blick auf die weiter entfernten Galaxien im Hintergrund werfen. Auch die findet ihr auf diesem scharfen Bild des Hubble-Weltraumteleskops.

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Meteor vor Galaxie

Ein Meteor blitzt vor der fernen Andromedagalaxie Messier 31 auf. Die lange Spur lodert immer wieder grünlich auf. Sie trifft fast das Zentrum von M31.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Was ist das für ein grüner Streifen vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Im Jahr 2016 wurde die Andromedagalaxie fotografiert. Gleichzeitig war der Meteorstrom der Perseïden zu sehen. Nahe dem Maximum dieses Meteorstroms schoss ein kleiner Stein aus den Tiefen des Weltraums durchs Bild. Seine Leuchtspur verlief genau vor der weit entfernten Begleiterin unserer Milchstraße.

Der kleine Meteor brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um das 10 Grad große Feld zu durchkreuzen. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wurde er stark abgebremst. Dabei flackerte er mehrmals hell auf. Die grüne Farbe entsteht teilweise durch das ausströmende Gas, das dabei verdampft.

Die Aufnahme war so geplant, dass sie einen Meteor der Perseïden einfangen sollte. Doch die Richtung des Streifens im Bild passt besser zu einem Meteor der südlichen Delta-Aquariiden. Dieser Meteorstrom erreichte das Maximum vor einigen Wochen.

Der Höhepunkt des Meteorstroms der Perseïden findet „zufällig“ kommende Woche statt. Der fast volle Mond erhellt dann den Nachthimmel. Daher ist es dieses Jahr schwierig für die Meteore, den bereits hellen Himmel zu überstrahlen.

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Supernova 2025rbs in NGC 7331

In der Spiralgalaxie NGC 7331 explodierte die Supernova 2025rbs. Sie ist im Bild markiert. Man findet sie nahe beim hellen Zentrum der Galaxie. Auch der Außenrand der Spiralgalaxie ist markiert.

Bildcredit: Ben Godson (Universität von Warwick)

Vor langer Zeit in einer 50 Millionen Lichtjahren entfernten Galaxie, da explodierte ein Stern. Das Licht dieser Supernova wurde bei uns auf der Erde aber erst am 14. Juli zum ersten Mal mit Teleskopen beobachtet. Sie ist derzeit die hellste Supernova am Nachthimmel und wurde von Astronomen Supernova 2025rbs benannt.

2025rbs wurde als Supernova vom Typ Ia erkannt. Diese Supernovae entstehen in Doppelsternsystem, wenn ein Weißer Zwerg Material von seinem Begleitstern aufnimmt. Das endet schließlich mit einer thermonuklearen Explosion. Supernovae vom Typ Ia dienen auch als Standardkerzen, mit denen man Entfernungen im Universum messen kann.

Die Heimatgalaxie von Supernova 2025rbs ist NGC 7331. Sie ist eine helle Spiralgalaxie und im nördlichen Sternbild Pegasus zu finden. NGC 7331 wird auch gerne als Pendant unserer Milchstraße bezeichnet.

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NGC 2685: Die Helixgalaxie

Die Polarring-Galaxie NGC 2685 ist länglich, in der Mitte ist sie von einem Geflecht aus dunklem Staub umgeben, das wie ein Band oder ein Ring aussieht.

Bildcredit und Bildrechte: Stefan Thrun

Was ist mit dieser Galaxie los? NGC 2685 ist als Polarring-Galaxie bestätigt. Das ist ein seltener Galaxientyp. Bei diesem laufen Sterne, Gas und Staub in Ringen, die senkrecht zur Ebene einer flachen galaktischen Scheibe stehen.

Die ungewöhnliche Anordnung könnte zufällig entstanden sein. So hat vielleicht eine Scheibengalaxie Materie aus einer anderen Galaxie eingefangen. Dabei hätten sich die eingefangenen Reste in einem rotierenden Ring angeordnet. Die rotierende Helix-Struktur scheint bemerkenswert alt und stabil zu sein. Darauf deuten die beobachteten Eigenschaften von NGC 2685 hin.

In dieser scharfen Ansicht des eigenartigen Systems könnt ihr die seltsamen, senkrechten Ringe leicht erkennen. Sie ziehen zusammen mit anderen verzerrten äußeren Strukturen vor der galaktischen Scheibe vorbei. Die Galaxie ist auch unter der Katalogbezeichnung Arp 336 oder als Helixgalaxie bekannt. NGC 2685 hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren. Sie befindet sich 40 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Bär (Ursa Major).

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Die Schirmgalaxie NGC 4651

Über der Spiralgalaxie NGC 4651 im Sternbild Haar der Berenike ragt im Bild ein Schirm aus Sternen auf. Er entstand, indem eine kleine Galaxie durch Gezeitenkräfte zerrissen wurde. Außen herum sind einzelne Sterne verteilt, sie befinden sich in der Milchstraße in unserer Nähe.

Bildcredit: Rabeea Alkuwari und Anas Almajed

Es regnet es Sterne in NGC 4651. Was wie ein riesiger kosmischer Schirm aussieht, ist ein Gezeitenstrom aus Sternen. Diese wurden aus einer kleinen Begleitgalaxie gerissen. Die Hauptgalaxie ist NGC 4651. Diese Spiralgalaxie ist annähernd so groß wie unsere Milchstraße. Ihr Sternenschirm reicht bis zu 100.000 Lichtjahre über die helle Scheibe der Galaxie hinauf.*

Wahrscheinlich kam eine kleine Galaxie auf einer exzentrischen Bahn durch NGC 4651 dem Zentrum immer wieder sehr nahe. Bei diesen wiederholten Begegnungen zerfiel sie schließlich. Die herausgerissenen Sterne fallen in den nächsten paar Millionen Jahren zurück in die große Galaxie.

Dieses detailreiche Bild entstand aus lang belichteten Aufnahmen. Sie wurden in Saudi Arabien fotografiert. Die Schirmgalaxie ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt.* Sie liegt im gut gekämmten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).
*Anm. d. Übers.: Die genaue Größe der einzelnen Strukturen ist nicht bekannt, weil die Entfernung bisher nicht genau gemessen werden konnte.

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