Porträt von NGC 1055

Inmitten von lose verteilten kleinen Sternen und einigen hellen Gestirnen schwebt eine Spiralgalaxie mit ausgeprägten Staubbahnen, die wir von schräg oben sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Die große, wunderschöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist das dominierende Mitglied einer kleinen Galaxiengruppe, die sich in nur 60 Millionen Lichtjahren Entfernung in Richtung des aquatischen Sternbilds Walfisch (Cetus) befindet. Von der Seite betrachtet erstreckt sich das Inseluniversum über mehr als 100.000 Lichtjahre und ist damit etwas größer als unsere eigene Galaxie, die Milchstraße.

Die farbenfrohen, mit Strahlen versehenen Sterne, die dieses kosmische Porträt von NGC 1055 schmücken, befinden sich im Vordergrund, weit innerhalb der Milchstraße. Die verräterischen rosafarbenen Sternentstehungsgebiete sind jedoch über verschlungene Staubspuren entlang der dünnen Scheibe der fernen Galaxie verstreut.

Neben einigen noch weiter entfernten Hintergrundgalaxien zeigt das Tiefenbild auch einen kastenförmigen Halo, der sich weit über und unter der zentralen Ausbuchtung und Scheibe von NGC 1055 erstreckt. Der Halo selbst ist von schwachen, schmalen Strukturen durchzogen und könnte die gemischten und verstreuten Überreste einer Satellitengalaxie darstellen, die vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale zerrissen wurde.

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Komet Pons-Brooks im nördlichen Frühling

In einer nebeligen Nachtlandschaft mit Bergen steht unten ein Baum, darüber stehen am sternklaren Himmel ein Komet und die Andromedagalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Während sich der Frühling für die nördlichen Himmelsbeobachter nähert, wird der Komet 12P/Pons-Brooks immer heller. Der derzeit mit kleinen Teleskopen und Ferngläsern sichtbare Komet vom Typ Halley könnte in den kommenden Wochen mit bloßem Auge sichtbar werden.

Die grüne Koma und der lange Schweif des Kometen sind trotz der nebligen Atmosphäre in dieser gut komponierten Himmelslandschaft gut zu sehen. Die Aufnahme wurde in tiefer Nacht bei Revuca, Slowakei, am 5. März aufgenommen. Am Himmel über dem Kometen flankieren die Andromedagalaxie (rechts) und die Dreiecksgalaxie den hellen Stern Mirach, den zweithellsten Stern des Sternbilds Andromeda. Die beiden Spiralgalaxien gehören zu unserer lokalen Galaxiengruppe und sind über 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.

Der Komet Pons-Brooks ist ein regelmäßiger Besucher des inneren Sonnensystems und weniger als 14 Lichtminuten entfernt. Der Komet erreicht sein Perihel am 21. April und sollte während der totalen Sonnenfinsternis am 8. April am Himmel zu sehen sein.

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M102: Scheibengalaxie, von der Kante gesehen

Die Galaxie in der Bildmitte hat eine helle Wölbung und ist exakt von der Kante sichtbar. Quer durch die Wölbung verläuft ein markenterr Staubwulst.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Ehsan Ebahimian

Welche Art von Himmelsobjekt ist das? Es handelt sich um eine relativ normale Galaxie – aber von der Kante gesehen. Viele Scheibengalaxien sind tatsächlich so dünn wie die hier abgebildete sogenannte Spindelgalaxie NGC 5866. Doch die meisten sind von unserem Blickwinkel aus nicht von der Kante zu sehen. Eine bekanntere Kantengalaxie ist unsere eigene, die Milchstraße.

Die Spindelgalaxie, auch als M102 bezeichnet, weist zahlreiche komplexe Staubspuren auf. Sie erscheinen dunkel und rötlich, während viele der hellsten Sterne in der Scheibe einen bläulichen Schein produzieren. Die blaue Scheibe aus jungen Sternen dehnt sich in diesem Hubblebild weit über den Staub der extrem dünnen galaktischen Ebene aus.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Spindelgalaxie in der vergangenen Milliarde Jahren kleinere Galaxien verschlungen hat: mehrere Ströme aus schwachen Sternen, dunkler Staub, der sich von der Hauptebene der Galaxie ins All erstreckt und eine Gruppe von umgebenden Galaxien (nicht im Bild zu sehen). Viele Scheibengalaxien werden dünn, weil das Gas, aus dem sie entstehen, beim Rotieren um das Gravitationszentrum mit sich selbst kollidiert.

Die Spindelgalaxie befindet sich in etwa 50 Millionen Lichtjahren Entfernung im Sternbild des Drachen (Draco).

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Ein Blick zu M106

Im Bild sind mehrere Galaxien verteilt, links oben ist die größte, sie ist schräg von der Seite zu sehen und wirkt etwas unregelmäßig.

Bildcredit und Bildrechte: Kyunghoon Lim

Die helle, schöne Spirale Messier 106 prägt diese kosmische Aussicht. Das fast zwei Grad breite Sichtfeld des Teleskops blickt zum gut erzogenen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) in der Nähe der Deichsel des Großen Wagens.

M106 ist auch als NGC 4258 bekannt. Sie ist etwa 80.000 Lichtjahre groß, 3,5 Millionen Lichtjahre entfernt und das größte Mitglied der Canes II-Galaxiengruppe. Für eine weit entfernte Galaxie ist die Entfernung zu M106 sehr gut bekannt, weil sie direkt gemessen werden konnte. Dazu wurden die Maser-Emissionen der Galaxie analysiert.

Maser steht für Mikrowellen-Laseremission. Maser sind sehr seltene, aber natürlich auftretende Emissionen. Sie entstehen durch Wassermoleküle in Molekülwolken, die um ihren aktiven galaktischen Kern kreisen.

Eine weitere markante Spiralgalaxie in der Szene ist NGC 4217, die wir fast von der Kante sehen. Sie befindet sich rechts unter M106. Die Entfernung zu NGC 4217 ist viel weniger gut bekannt, sie wird auf etwa 60 Millionen Lichtjahre geschätzt. Die hellen, gezackten Sterne liegen im Vordergrund in unserer Milchstraße.

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AM1054: Sterne entstehen, wenn Galaxien kollidieren

Die dargestellte Galaxie ist irregulär geformt und hat offenbar eine Kollision hinter sich. In der Mitte ist ein kurzer Balken, oben reicht ein Arm schwach gekrümmt nach links, unten hänten Sternbüschel.

Bildcredit: NASA, ESA, STScI; Bearbeitung: J. English (U. Manitoba); Wissenschaft: M. Rodruck (Penn State U. und Randolph-Macon C.) et al.; Text: Jayanne English (U. Manitoba).

Wie viele Sterne werden geboren, wenn Galaxien kollidieren? Im Fall von AM1054-325 ist die Antwort „Millionen“! Das zeigt dieses kürzlich veröffentlichte Bild vom Hubble Space Telescope.

Sterne werden bei solchen Galaxien-Kollisionen nicht zerstört, sondern während sich die Galaxie AM1054-325 und eine nahe andere Galaxie umkreisen, entfachen ihre Anziehungskräfte und Wechselwirkungen die Entstehung neuer Sterne. Sternentstehung tritt besonders in den Gas-, Staub- und Schutt-Regionen auf, die sich vom gelblichen Körper von AM1054-325 hin zum Schwerkraftzentrum der anderen Galaxie erstrecken.

Das Wasserstoffgas um die neu geborenen Sterne herum leuchtet rosa. Helle „Sternkinder“ leuchten blau und bilden kompakte Kreißsäle aus einigen tausend oder Millionen von Sternen. AM1054-325 hat allein über 100 von diesen intensiv blauen punktförmigen Sternhaufen. Einige erscheinen wie Perlenketten. Die Analyse des ultravioletten Lichts hat ergeben, dass die meisten dieser Sterne weniger als 10 Millionen Jahre alt sind; sie sind also fürwahr Sternenbabys.

Viele dieser Brutstätten der Sterne könnten zu Kugelsternhaufen heranwachsen. Eine gewisse Ansammlung von jungen Sternen an der unteren Spitze könnte sich auch ablösen und eine eigene kleine Galaxie formen.

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Hoags Objekt: Eine fast perfekte Ringgalaxie

Links im Bild ist eine Galaxie mit hellem, verschwommenem Zentrum und einem Ring aus Sternen rundherum. In der Lücke zwischen Zentrum und Ring ist eine weiter entfernte Ringgalaxie zu sehen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Benoit Blanco

Ist dies eine Galaxie oder sind es zwei? Diese Frage stellte sich 1950, als der amerikanische Astronom Arthur Hoag auf das ungewöhnliche extragalaktische Objekt stieß. An der Außenseite befindet sich ein Ring, der von hellen blauen Sternen dominiert wird, während in der Nähe des Zentrums eine Kugel aus gelben und rötlichen Sternen liegt, die wahrscheinlich viel älter sind. Dazwischen befindet sich eine Lücke, die fast völlig dunkel erscheint.

Wie sich das Hoag-Objekt, einschließlich seines fast perfekt runden Rings aus Sternen und Gas, gebildet hat, ist noch unbekannt. Zu den Hypothesen gehören eine Galaxienkollision vor Milliarden von Jahren und die Gravitationswirkung eines zentralen Balkens, der inzwischen verschwunden ist.

Das hier gezeigte Foto wurde mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen und mit einem KI-Entrauschungsalgorithmus nachbearbeitet. Beobachtungen im Radiowellenbereich deuten darauf hin, dass das Hoag-Objekt in den letzten Milliarden Jahren keine kleinere Galaxie vereinnahmt hat. Hoags Objekt erstreckt sich über etwa 100.000 Lichtjahre und liegt ca. 600 Millionen Lichtjahre entfernt unterhalb des Sternbildes Nördliche Krone in Richtung des Sternbilds der Schlange (Serpens). Viele weit entfernte Galaxien sind auf der rechten Seite zu sehen, während zufällig in der Lücke auf etwa sieben Uhr eine andere, noch weiter entfernte Ringgalaxie zu sehen ist.

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NGC 253: Staubiges Inseluniversum

Eine sehr flache Galaxienscheibe mit vielen Dunkelwolken und Sternbildungsregionen ist schräg von oben zu sehen, sie liegt diagonal im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Crouch

Die glänzende Galaxie NGC 253 ist eine der hellsten sichtbaren Spiralgalaxien und zugleich eine der staubigsten. Manche nennen sie wegen ihres Aussehens in kleineren Teleskopen die Silberdollargalaxie oder einfach die Sculptor-Galaxie wegen ihrer Lage innerhalb der Grenzen des südlichen Sternbilds Sculptor.

Das staubige Inseluniversum wurde 1783 von der Mathematikerin und Astronomin Caroline Herschel entdeckt und liegt nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem Durchmesser von etwa 70 000 Lichtjahren ist NGC 253 das größte Mitglied der Sculptor-Galaxiengruppe, die unserer eigenen Lokalen Galaxiengruppe am nächsten ist.

Zusätzlich zu den spiralförmigen Staubbahnen scheinen in diesem farbenfrohen Galaxienporträt Staubfäden aus der galaktischen Scheibe aufzusteigen, die mit jungen Sternhaufen und Sternentstehungsgebieten durchsetzt sind. Der hohe Staubgehalt geht mit einer rasanten Sternentstehung einher, was NGC 253 die Bezeichnung „Starburst-Galaxieeinbrachte.

NGC 253 ist auch als starke Quelle hochenergetischer Röntgen– und Gammastrahlung bekannt, was wahrscheinlich auf massive schwarze Löcher in der Nähe des Galaxienzentrums zurückzuführen ist.

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Die herzförmigen Antennengalaxien

Zwei Galaxien kollidieren und bilden dabei eine Herzform. Nach links unten und rects oben verlaufen geschwungene Bögen aus Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Kent E. Biggs

Ziehen sich diese beiden Galaxien wirklich gegenseitig an? Ja, rein gratitativ und das Ergebnis sieht aus wie ein riesiges Herzsymbol – zumindestens während unserer Lebenszeit.

Auf dem Bild befindet sich das Galaxienpaar, das in Katalogen als NGC 4038 und NGC 4039 verzeichnet ist und unter dem Namen Antennen-Galaxien bekannt ist.

Weil sich diese in einer Entfernung von nur 60 Millionen Lichtjahren befinden, in intergalaktischen Maßstäben gleich um die Ecke, sind das Paar mitunter die bestuntersuchtesten wechselwirkenden Galaxien am Nachthimmel.

Ihre starke Anziehung begann vor rund einer Milliarde Jahre als sie in ungewöhnlich engem Abstand aneinander vorbeigezogen waren. Obwohl sich die beiden Galaxien gegenseitig beeinflussen, stoßen ihre Sterne sehr selten zusammen, jedoch enstehend neue Sterne beim Zusammenstoß der interstellaren Gasmassen.

Einige neue Sterne wurden schon gebildet, beispielsweise in den langen Antennen, die sich vom tanzenden Duo aus erstrecken. In ein paar Milliarden Jahren, wenn die Galaxienverschmelzung vollzogen sein wird, werden sich Milliarden neuer Sterne gebildet haben.

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