Der Lagunennebel in Sternenstaub und -gas

Der Lagunennebel leuchtet vor einem dichten Teppich aus Sternen. Der Rand im Bild ist rötlich, innen ist er hellblau. Die Globulen aus dunklem Staub sind ein Hinweis, dass immer noch Sterne entstehen.

Bildcredit und Bildrechte: Remus Chua (Celestial Portraits)

Der majestätische Lagunennebel enthält viele junge Sterne und heißes Gas. Er hat einen Durchmesser von 100 Lichtjahren und ist nur 5000 Lichtjahre entfernt. Der Lagunennebel ist so groß und hell, dass er im Sternbild Schütze ohne Teleskop zu sehen ist. Viele helle Sterne leuchten in NGC 6530. Er ist ein offener Haufen, der vor wenigen Millionen Jahren in dem Nebel entstand.

Der größere Nebel ist auch als M8 und NGC 6523 bekannt. Er wird wegen dem Staubband links neben der Mitte des offenen Sternhaufens „Lagune“ genannt. Ein heller Knoten aus Gas und Staub im Zentrum des Nebels heißt Sanduhrnebel. Dieses Bild ist ein neu bearbeitetes Panorama von M8. Es ist fünfmal so breit wie der Mond. Die Sternbildung im Lagunennebel dauert immer noch an. Man erkennt das an den vielen Globulen.

Zur Originalseite

Der Kokonnebel in einem Weitwinkelfeld

Links unten schimmert ein roter runder Nebel in einer dunklen Himmelsszene, die dicht mit bunten Sternen gesprenkelt ist. Diagonal im Bild verlaufen einige dunkle Staubranken.

Bildcredit und Bildrechte: Federico Pelliccia

Das dicht gedrängte Sternfeld ist mehr als 2 Grad breit. Es liegt im hoch fliegenden Sternbild Schwan. Der Blick wandert zum Kokonnebel. Er ist eine kompakte Sternbildungsregion am Ende eines langen Pfades aus undurchsichtigen interstellaren Staubwolken.

Der Nebel ist als IC 5146 katalogisiert und fast 15 Lichtjahre groß. Er ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Viele Sternbildungsregionen leuchten rot. Sie bestehen aus leuchtendem Wasserstoff, der von jungen, heißen Sternen angeregt wird. Am Rand der sonst unsichtbaren Molekülwolke leuchtet blaues Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird.

Der helle Stern mitten im Nebel ist wahrscheinlich nur ein paar Hunderttausend Jahre alt. Er bringt das Gas im Nebel zum Leuchten und höhlt den Staub, in dem Sterne entstehen, von innen her aus.

Das Bild wurde in sichtbarem Licht aufgenommen. Die langen, staubigen Fasern wirken dunkel. Auch sie enthalten Sterne, die eben erst entstehen. In Infrarotwellenlängen sind sie sichtbar.

Zur Originalseite

M27 – der Hantelnebel

Im Bild leuchtet ein innen zyklamefarbener, außen lila gefärbter Nebel inmitten von Sternen. Seine Form erinnert an eine Hantel.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Der erste Hinweis darauf, was aus unserer Sonne werden könnte, wurde 1764 versehentlich entdeckt. Damals erstellte Charles Messier eine Liste diffuser Objekte, die man nicht mit Kometen verwechseln sollte. Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel. So einen Nebel erzeugt später auch unsere Sonne, wenn die Kernfusion in ihrem Inneren zu Ende geht.

M27 ist einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Füchslein (Vulpecula). Licht von M27 braucht etwa 1000 Jahre, um uns zu erreichen. Er ist oben in Farben dargestellt, die von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen überstieg die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Noch heute gibt es viele Rätsel um bipolare planetarische Nebel wie M27. Dazu gehört der physikalische Mechanismus, bei dem die gasförmige äußere Hülle eines Sterns mit geringer Masse abgestoßen wird. Am Ende bleibt ein heißer Weißer Zwerg übrig, der Röntgenlicht abstrahlt.

Zur Originalseite

Sternenlandschaft in Sagittarius

In den dichten Sternwolken im Sternbild Schütze leuchten rötliche Wolken aus Wasserstoff. Sie wurden von Charles Messier katalogisiert. Eins der Objekte ist eigentlich ein Fenster, durch das man Sternfelder hinter den Dunkelwolken sieht.

Bildcredit und Bildrechte: Terry Hancock (Down Under Observatory)

Diese opulente Sternenlandschaft im Sagittarius-Spiralarm beim Zentrum unserer Milchstraße ist am Himmel fast 7 Grad breit. Das Teleskop-Mosaik zeigt bekannte helle Nebel und Sternhaufen. Sie wurden im 18. Jahrhundert vom kosmischen Touristen Charles Messier katalogisiert.

Der Adlernebel M16 (rechts) und der Schwanennebel M17 (in der Mitte) sind beliebte Stationen bei Sternreisen. Sie sind die hellsten Emissionsregionen mit Sternbildung. Ihre Flügelspannweiten betragen etwa 100 Lichtjahre. Sie sind mehr als 5000 Lichtjahre entfernt. Ihr markantes rötliches Leuchten stammt von Wasserstoffatomen.

Der farbige offene Sternhaufen M25 links oben ist näher. Er ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und an die 20 Lichtjahre groß. M24 ist auch als Sagittarius-Wolke bekannt. Sie liegt am unteren Bildrand links neben der Mitte. M24 ist ein enges Fenster in den undurchsichtigen Feldern aus interstellarem Staub, durch das blassere, weiter entfernte Milchstraßensterne zu sehen sind.

Zur Originalseite

Der Schmetterlingshaufen M6

Mitten im Bild leuchtet der Sternhaufen M6 im Sternbild Skorpion. Sein Umriss erinnert an einen Schmetterling. Rechts leuchtet ein markanter roter Emissionsnebel. Der Hintergrund ist dicht von Sternen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Manche sehen im Umriss des offenen Sternhaufens M6 einen Schmetterling. M6 im Sternbild Skorpion ist oben abgebildet. Man kennt ihn auch als NGC 6405. Er ist etwa 20 Lichtjahre breit und an die 2000 Lichtjahre entfernt. Am besten sieht man ihn bei dunklem Himmel mit einem Fernglas. Er ist am Himmel etwa gleich breit wie der Vollmond.

Wie auch andere offene Haufen besteht M6 vorwiegend aus jungen, blauen Sternen, doch der hellste Stern ist fast orangefarben. M6 ist geschätzte 100 Millionen Jahre alt. Wenn man die Entfernung zu Haufen wie M6 bestimmt, hilft das, die Entfernungsskala des ganzen Universums zu eichen.

Zur Originalseite

Der Hexernebel

Der Hexernebel ist mit und ohne Sterne abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller

Der offene Sternhaufen NGC 7380 ist noch in seine Entstehungswolke aus interstellarem Gas und Staub eingebettet. Sie ist allgemein als Hexernebel bekannt. Zusammen mit Vorder- und Hintergrundsternen liegt er in der Ebene unserer Milchstraße. Er ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Kepheus.

Der Vollmond passt leicht in diese Teleskopansicht, die den Haufen mit seinem Nebel zeigt. Er ist vier Millionen Jahre jung und normalerweise viel zu blass für das bloße Auge. Das Bild entstand mit Teleskop und Kamera. Es zeigt Formen und Strukturen des Hexers, die mehrere Lichtjahre groß sind. Die Farbpalette des Bildes ist dieselbe, die durch Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble bekannt wurde. Die Wellenlängen von den Wasserstoff-, Sauerstoff- und Schwefelatomen im Nebel wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Für das fertige Digitalkompositbild wurden sie in grüne, blaue und rote Farben umgewandelt.

Doch der Hexer hat noch ein Ass im Ärmel. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt oder diesem Link folgt, verschwinden die Sterne. Nur das kosmische Gas und der Staub im Hexernebel bleiben übrig.

Zur Originalseite

Messier 20 und 21

Links im Bild leuchtet der berühmte Trifidnebel, ein rosaroter Nebel, der von Staubwolken dreigeteilt ist, umgeben von einem blauen Nebel. Rechts darüber strahlt ein Sternhaufen. Im Hintergrund sind Sterne und kaum sichtbare Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Der schöne Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Er leuchtet an die 5000 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. Man findet ihn leicht mit einem kleinen Teleskop. Das gut komponierte Gesichtsfeld ist fast 1 Grad breit. Die farbige Studie kosmischer Kontraste zeigt auch den offenen Sternhaufen Messier 21 rechts oben.

Staubbahnen teilen den Trifidnebel in drei Teile. Er ist etwa 40 Lichtjahre groß. Der Nebel ist zirka 300.000 Jahre alt. Damit ist er eine der jüngsten Sternbildungsregionen am Himmel. Die neuen, noch unfertigen Sterne sind in die Staub- und -Gaswolken gehüllt, in denen sie entstanden sind.

Die Distanz zum offenen Sternhaufen M21 ist ähnlich wie die zu M20. Die beiden teilen sich zwar die prächtige Teleskop-Himmelslandschaft, doch es besteht keine Verbindung zwischen ihnen. Die Sterne in M21 sind ungefähr 8 Millionen Jahre alt, also viel älter als M20.

Zur Originalseite

Komet Jacques, Herz und Seele

Mitten im Bild leuchtet die kompakte grüne Koma des Kometen Jacques. Er liegt zwischen Herz- und Seelenebel im Sternbild Kassiopeia, die im Bild dunkelrot leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Am 13. Juli stand die Venus günstig, um den Kometen Jacques zu beobachten. An diesem Tag passierte der neu entdeckte Besucher C/2014 E2 im inneren Sonnensystem unseren Schwesterplaneten. Er war weniger als 14,5 Millionen Kilometer entfernt. Der abreisende Komet zieht am 28. August nur 84 Millionen Kilometer an unserem Planeten vorbei. Er ist jetzt schon ein schönes Ziel für Teleskope und Ferngläser.

Vor zwei Tagen wurden Jacques‘ grünliche Koma und sein gerader, schmaler Ionenschweif auf diesem Schnappschuss mit Teleskop fotografiert. Die Einzelaufnahme entstand mit einer modifizierten Digitalkamera. Sie wurde mit einer 2 Minuten belichtet. IC 1805 und IC 1848 flankieren den Kometen. Sie sind auch als Kassiopeias Herz- und Seele-Nebel bekannt.

Falls ihr dieses Wochenende auf dem Planeten Erde festsitzt, könnt ihr den Kometen Jacques am Abendhimmel haschen. Oder ihr werft in der Morgendämmerung einen Blick auf ein Dreieck aus Venus, Jupiter und Sichelmond.

Zur Originalseite