Die Fasern des Cygnusbogens

Die Supernovaexplosion, die den Supernovaüberrest Cygnusbogen oder Schleiernebel im Sternbild Schwan erzeugte, war in der Jungsteinzeit mit bloßem Auge sichtbar.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, W. Blair; Danksagung: Leo Shatz

Beschreibung: Was liegt am Rand einer sich ausdehnenden Supernova? Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Bänder aus erschüttertem interstellarem Gas wirken fein und zart. Sie sind Teil einer Explosionswelle am sich ausdehnenden äußeren Rand einer gewaltigen Sternexplosion, man kennt sie als Cygnusbogen oder Schleiernebel. Menschen im Jungpaläolithikum konnten sie vor etwa 20.000 Jahren leicht mit bloßem Auge sehen.

Die faserartige Stoßfront bewegt sich mit ungefähr 170 Kilometern pro Sekunde zum oberen Bildrand. Das Licht, in dem sie leuchtet, wird von angeregten Wasserstoffatomen abgestrahlt. Mit der Mission Gaia stellte man kürzlich fest, dass die Entfernung zu Sternen, die vermutlich mit dem Cygnusbogen wechselwirken, ungefähr 2400 Lichtjahre beträgt.

Der ganze Cygnusbogen umfasst am Himmel sechs Vollmonde, was etwa 130 Lichtjahren entspricht. Teile davon sind mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Schwan (Cygnus) zu sehen.

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Der Hexernebel

Der offene Sternhaufen NGC 7380 im Sternbild Kepheus wird landläufig Hexernebel genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Andrew Klinger

Beschreibung: Der offene Sternhaufen NGC 7380 ist noch in seine Entstehungswolke aus interstellarem Gas und Staub eingebettet. Landläufig kennt man ihn als Hexernebel. Er befindet sich auf der linken Seite, steht ungefähr 8000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kepheus, im Vordergrund und Hintergrund leuchten Sterne in der Ebene unserer Milchstraße.

Der Vollmond würde die scheinbare Größe des 4 Millionen Jahre jungen Haufens und des dazugehörigen Nebels am Himmel abdecken. Der Nebel ist viel zu blass für das bloße Auge. Das Bild entstand mit fest auf der Erde montierten Teleskop und Kamera. Es zeigt viele Lichtjahre lange Formen und Strukturen aus kosmischem Gas und Staub im Inneren des Hexers.

Die verwendete Farbpalette wurde durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble bekannt. Dazu wurde das Licht in sichtbaren Wellenlängen von Wasserstoff-, Sauerstoff- und Schwefelatomen des Nebels mit Schmalbandfiltern aufgenommen und im fertigen Digitalkomposit in grüne, blaue und rote Farben umgewandelt.

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Der Helixnebel von Blanco und Hubble

Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble und des 4 Meter großen Blanco-Teleskops in Chile zeigten die komplexe Struktur des Helixnebels im Wassermann.

Bildcredit: C. R. O’Dell, (Vanderbilt) et al., ESA, NOAO, NASA

Beschreibung: Wie schuf ein Stern den Helixnebel? Die Formen planetarischer Nebel wie der Helix sind bedeutsam, weil sie wahrscheinlich Hinweise liefern, auf welche Weise Sterne wie die Sonne ihr Leben beenden.

Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble und des 4 Meter großen Blanco-Teleskops in Chile zeigten jedoch, dass die Helix eigentlich keine einfache Helix ist. Vielmehr enthält sie zwei fast senkrechte Scheiben, Bögen, Erschütterungen und weniger gut erklärbare Strukturen. Dennoch bleiben viele auffallend geometrische Symmetrien.

Wie ein einzelner sonnenähnlicher Stern eine so schöne geometrische Komplexität bildete, wird weiterhin erforscht. Der Helixnebel ist der erdnächste planetarische Nebel, er ist etwa 3 Lichtjahre groß und liegt nur ungefähr 700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann.

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Messier 20 und 21

Der Trifidnebel im Sternbild Schütze - Messier 20 - ist eine der berühmtesten Sternbildungsregionen am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Emanuele Petrilli

Beschreibung: Der schöne Trifidnebel ist auch als Messier 20 bekannt. Ihr findet ihn leicht mit einem kleinen Teleskop im nebelreichen Sternbild Schütze. Die farbenprächtige Studie kosmischer Kontraste ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt, und sie teilt dieses schön arrangierte, fast 1 Grad breite Bildfeld mit dem offenen Sternhaufen Messier 21 (rechts).

Der Trifidnebel wird von Staubbahnen in drei Bereiche unterteilt. Er ist ungefähr 40 Lichtjahre groß und an die 300.000 Jahre alt. Somit ist er eine der jüngsten Sternbildungsregionen am Himmel. Er enthält neu entstandene und noch nicht voll entwickelte Sterne, welche in die Staub- und Gaswolken eingebettet sind, in denen sie entstehen.

Die geschätzte Entfernung zum offenen Sternhaufen M21 ist ähnlich wie die zu M20, doch obwohl die beiden diese prächtige Teleskop-Himmelslandschaft teilen, gibt es keine offensichtliche Verbindung. Die Sterne in M21 sind nämlich viel älter – ungefähr 8 Millionen Jahre alt.

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Der Elefantenrüsselnebel in Kepheus

Der 20 Lichtjahre lange Elefantenrüsselnebel ist auch als vdB 142 bekannt und liegt im Sternhaufenkomplex IC 1396.

Bildcredit und Bildrechte: Chad Leader

Beschreibung: Wie eine Illustration in einer galaktischen Genau-So-Geschichte windet sich der Elefantenrüsselnebel durch IC 1396, einen Emissionsnebel und jungen Sternhaufenkomplex im hoch stehenden, weit entfernten Sternbild Kepheus. Der kosmische Elefantenrüssel mit der Bezeichnung vdB 142 ist länger als 20 Lichtjahre.

Diese detailreiche Nahaufnahme wurde mit Schmalbandfiltern fotografiert, die das Licht von ionisierten Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in der Region durchlassen. Das Ergebnis-Kompositbild betont die hellen zurück gefegten Grate, welche die Taschen aus kühlem interstellarem Staub und Gas begrenzen. Solche eingebetteten dunklen rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung, und im Inneren sind Protosterne verborgen.

Der relativ blasse, fast 3000 Lichtjahre entfernte IC 1396-Komplex bedeckt eine riesige Region am Himmel von mehr als 5 Grad. Doch diese dramatische Szene zeigt ein 1 Grad breites Sichtfeld, das entspricht ungefähr der Größe von 2 Vollmonden.

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NGC 6188: Die Drachen von Ara

Der Emissionsnebel NGC 6188 am Rand einer großen Molekülwolke im Sternbild Altar (Ara) mit der jungen Ara-OB1-Assoziation

Bildcredit und Bildrechte: Ariel L. Cappelletti

Beschreibung: Die dunklen Formen mit den hellen Rändern, die sich ihren Weg durch den staubigen Emissionsnebel NGC 6188 bahnen, sind zig Lichtjahre lang. Der Nebel liegt etwa 4000 Lichtjahre entfernt am Rand einer sonst dunklen, großen Molekülwolke im südlichen Sternbild Altar.

Die massereichen jungen Sterne der eingebetteten Ara-OB1-Assoziation, die erst vor wenigen Millionen Jahren in dieser Region entstanden sind, formen mit ihren Sternwinden die fantastischen Gestalten und liefern mit intensiver Ultraviolettstrahlung die Energie für das Leuchten des Nebels. Die jüngste Sternbildung wurde wahrscheinlich durch die Winde und Supernova-Explosionen früherer Generationen an massereichen Sternen ausgelöst, die das Molekülgas auffegten und komprimierten.

Dieses Bild wurde in einem Zeitraum von 10 Stunden mit einem Hobbyteleskop in Córdoba in Argentinien aufgenommen und mithilfe der Hubble-Palette eingefärbt, diese Farbpalette betont die Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in Rot, Grün und Blau. Das Sichtfeld umfasst ungefähr vier Vollmonde, was in der geschätzten Entfernung von NGC 6188 etwa 150 Lichtjahren entspricht.

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Eisen im Schmetterlingsnebel

NGC 6302, der Schmetterlingsnebel, hat eine Flügelspanne von mehr als 3 Lichtjahre, und eine Oberflächentemperatur von mehr als 200.000 Grad C.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Beschreibung: Können sich Sterne wie Raupen in Schmetterlinge verwandeln? Nein, doch der Schmetterlingsnebel sieht so aus. Seine Flügelspanne umfasst mehr als 3 Lichtjahre, und seine geschätzte Oberflächentemperatur ist höher als 200.000 Grad Celsius. Der sterbende Zentralstern in NGC 6302, dem hier gezeigten planetarischen Nebel, ist außergewöhnlich heiß und strahlt in sichtbarem und ultraviolettem Licht hell, er ist aber durch einen dichten Staubwulst vor direkter Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und hier überarbeitet, um die interessante Details des komplexen planetarischen Nebels zu zeigen. Besonders hervorgehoben wird das Licht, das von Eisen abgestrahlt wird, es ist in Rot abgebildet.

NGC 6302 ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und liegt im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion. Planetarische Nebel entwickeln sich aus den äußeren Atmosphären von Sternen wie unserer Sonne, verblassen jedoch für gewöhnlich nach ungefähr 20.000 Jahren.

Große Diskussionen in der Astronomie: 2020: Wie entdecken Menschen erstmals außerirdisches Leben?
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Die Kaulquappen von IC 410

Der Nebel IC 410 umgibt den Sternhaufen NGC 1893, er enthält auch zwei kosmische Kaulquappen.

Bildcredit und Bildrechte: Trevor Jones

Beschreibung: Diese Teleskop-Nahaufnahme zeigt die Zentralregionen des blassen Emissionsnebels IC 410. Das Bild wurde mit Schmalbandfiltern am Vorstadthimmel in einem Hinterhof fotografiert. Es zeigt auch zwei interessante Bewohner dieses kosmischen Tümpels aus Gas und Staub.

Rechts unten schwimmen die Kaulquappen von IC 410. Der Nebel ist teilweise von Staub verdeckt, der im Vordergrund liegt. Er umgibt den jungen galaktischen Sternhaufen NGC 1893, der vor ungefähr 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstand. Die sehr heißen und hellen Haufensterne regen das leuchtende Gas an.

Die ungefähr 10 Lichtjahre langen Kaulquappen bestehen aus dichterem, kühlerem Gas und Staub, wahrscheinlich entstehen gerade in ihrem Inneren Sterne. Ihre Köpfe wurden von Sternwinden und Strahlung geformt, sie sind von hellen Graten aus ionisiertem Gas umgeben, ihre Schweife sind von den zentralen jungen Haufensternen abgewendet.

IC 410 ist ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nebelreichen Sternbild Fuhrmann.

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