Sternbildungsregion Adlernebel ohne Sterne

Der Adlernebel, auch M16, ist eine Sternfabrik im Sternbild Schlange.

Bildcredit und Bildrechte: Yannick Akar

Das Ganze sieht aus wie ein Adler. Doch ein genauer Blick auf das Zentrum des Adlernebels zeigt, dass die hellen Regionen eigentlich ein Fenster ins Innere einer größeren, dunklen Staubhülle ist. Durch dieses Fenster seht ihr eine hell erleuchtete Werkstatt, wo ein ganzer offener Sternhaufen entsteht.

In dieser Höhlung bleiben riesige Säulen und runde Globulen aus dunklem Staub und kaltem molekularem Gas zurück, wo immer noch Sterne entstehen. Paradoxerweise erkennt man diese eindrucksvolle Sternbildungsfabrik vielleicht besser, wenn man sie ohne ihre Sterne sieht, daher wurden die Sterne auf diesem Bild digital entfernt.

Der Adler-Emissionsnebel wird auch als M16 bezeichnet. Er ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt, umfasst ungefähr 20 Lichtjahre und ist mit Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens) zu sehen. Mehr als 22 Stunden Belichtungszeit waren für die Erstellung dieses Bildes nötig. Dazu wurden Farben kombiniert, die von Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blau) abgestrahlt werden.

Zur Originalseite

Das Sternentstehungsgebiet NGC 3582 ohne Sterne

Dieses Bild zeigt den Sternentstehungsnebel NGC 3576 in mehreren Falschfarben. Eine der zentralen Staubstrukturen ähnelt ein wenig der der Freiheitsstatue.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Willocks

Was passiert im Nebel der Freiheitsstatue? Es entstehen helle Sterne und interessante Moleküle, die freigesetzt werden. Der komplexe Nebel liegt in einer Sternbildungsregion mit der Bezeichnung RCW 57 und erinnert an das kultige Denkmal, aber auch an eine fliegende Superheldin oder einen weinenden Engel.

Auf diesem Bild mit neu zugewiesenen Farben wurden die Sterne digital entfernt. Es zeigt dichte Knoten aus dunklem, interstellarem Staub, Felder aus leuchtendem Wasserstoff, die von diesen Sternen ionisiert werden, und prächtige Schleifen aus Gas, das von verglühenden Sternen ausgestoßen wurde.

Die detaillierte Studie von NGC 3576 – auch bekannt als NGC 3582 und NGC 3584 – zeigte zumindest 33 massereiche Sterne im Endstadium der Sternentwicklung und eindeutige Vorkommen komplexer Kohlenstoffmoleküle, die als polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bekannt sind.

PAK entstehen vermutlich im abkühlenden Gas von Sternbildungsregionen. Ihre Entstehung in dem Nebel, in dem die Sonne vor fünf Milliarden Jahren entstand, war vermutlich ein wichtiger Schritt bei der Entstehung von Leben auf der Erde.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab 1995)
Deutsch ab 2007

Zur Originalseite

Die Wellen des großen Lacertanebels

Das Bild zeigt den rot leuchtenden Lacertanebel, der sehr groß und blass und daher schwierig zu beobachten.

Bildcredit und Bildrechte: Jarmo Ruuth, Telescope Live; Text: Ata Sarajedini (Florida Atlantik Universität, Podcast Astronomie-Minute)

Er ist einer der größten Nebel am Himmel – warum ist er nicht besser bekannt? Der große Lacertanebel hat ungefähr die gleiche Winkelgröße wie die Andromedagalaxie und befindet sich im Sternbild Eidechse (Lacerta). Der Emissionsnebel ist mit einem Weitwinkelfernglas schwierig zu sehen, weil er so blass ist. Aber mit einem großen Teleskop sieht man ihn auch nicht besser, weil er eine so große Winkelgröße hat – ungefähr drei Grad.

Der Nebel ist als Sharpless 126 (Sh2-126) katalogisiert. Seine Tiefe, seine Breite, seine Wellen und seine Schönheit sind am besten auf einer lang mit einer Kamera belichteten Aufnahme zu sehen und zu schätzen. Dieses Bild ist so eine kombinierte Aufnahme – in diesem Fall wurde letzten Juni und Juli am Observatorium IC Astronomie in Spanien sechs Nächte lang insgesamt 10 Stunden in fünf verschiedenen Farben belichtet.

Der Wasserstoff im großen Lacertanebel leuchtet rot, weil er von Licht des helleren Sterns 10 Lacertae angeregt wird. Es ist einer der hellen blauen Sterne knapp über dem rot leuchtenden Zentrum des Nebels. Die Sterne und Nebel sind etwa 1200 Lichtjahre entfernt.

Erforsche das Universum: APOD-Zufallsgenerator
Zur Originalseite

Nordamerika und der Pelikan

Das Bild zeigt die Emissionsregionen Nordamerikanebel und Pelikannebel im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Frank Sackenheim

Wer unseren schönen Planeten liebt, erkennt die Umrisse dieser kosmischen Wolke. Die hellen Emissionen links sind von dunklen, undurchsichtigen Staubbahnen umgeben. Sie zeichnen scheinbar die Form eines Kontinents nach, das führt zum landläufigen Namen „Nordamerikanebel“ der Emissionsregion, die als NGC 7000 katalogisiert ist.

Rechts neben der Ostküste des Nordamerikanebels befindet sich IC 5070, dessen vogelartiges Profil die Bezeichnung Pelikannebel nahelegt. Die beiden hellen Nebel sind etwa 1500 Lichtjahre entfernt und Teil derselben großen, komplexen Sternbildungsregion, die fast so nahe ist wie der besser bekannte Orionnebel. In dieser Entfernung umfasst das 3 Grad weite Sichtfeld 80 Lichtjahre.

Das sorgfältig erstellte kosmische Porträt verwendet kombinierte Schmalbandbilder, um die helle Ionisationsfronten und das charakteristische Leuchten von atomarem Wasserstoff und Sauerstoff zu betonen. Die Nebel sind an einem dunklen Ort mit Fernglas zu sehen. Sie liegen nordöstlich vom hellen Stern Deneb im Schwan (Cygnus), das hoch am nördlichen Sommernachthimmel steht.

Zur Originalseite

Die Tulpe und Cygnus X-1

Der rot leuchtende Tulpennebel liegt in der Ebene der Milchstraße im Sternbild Schwan, rechts davon krümmt sich die bläuliche Stoßfront des Mikroquasars Cygnus X1.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Kohlmann

Diese Teleskopansicht mit Blick entlang der Ebene unserer Milchstraße zum nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus) zeigt eine helle Emissionsregion. Die rötlich leuchtende Wolke aus interstellarem Gas und Staub wird landläufig Tulpennebel genannt. Sie findet sich auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus dem Jahr 1959 als Sh2-101.

Der komplexe, schöne Tulpennebel ist fast 70 Lichtjahre groß und blüht in einer Entfernung von ungefähr 8000 Lichtjahren. Die Ultraviolettstrahlung junger, energiereicher Sterne am Rand der Cygnus-OB3-Assoziation, zu der auch der O-Stern HDE 227018 zählt, ionisiert die Atome und liefert die Energie für die Emission des Tulpennebels.

Im Sichtfeld befindet such auch der Mikroquasar Cygnus X-1. Er ist eine der stärksten Röntgenquellen am Himmel des Planeten Erde. Seine blasse, bläuliche, gekrümmte Stoßfront, die von den mächtigen Strahlen eines lauernden Schwarzen Lochs verursacht wird, leuchtet schwach am rechten Bildrand außerhalb der kosmischen Blütenblätter der Tulpe.

Zur Originalseite

Die Region des Pferdekopfnebels ohne Sterne

Vor roten Emissionsnebel zeichnet sich der Pferdekopfnebel dunkel ab, links unten leuchtet der Flammennebel.

Bildcredit und Bildrechte: George Chatzifrantzis

Der berühmte Pferdekopfnebel im Orion ist nicht allein. Eine Langzeitbelichtung zeigt, dass die dunkle, vertraut geformte Einkerbung rechts neben der Mitte Teil eines riesigen Komplexes an absorbierendem Staub und leuchtendem Gas ist.

Dieses eindrucksvolle Bild zeigt eine filigrane Tapisserie aus gasförmigen Büscheln und Staubfasern, die im Laufe von Äonen von Sternwinden und urzeitlichen Supernovae gebildet und geformt wurden. Links neben dem Pferdekopf leuchtet der Flammennebel in Orange.

Um Staub und Gas zu betonen, wurden die meisten Sterne digital entfernt. Eine markante Ausnahme ist Alnitak über dem Flammennebel, der rechte der drei Sterne im berühmten Gürtel des Orion. Der Pferdekopfnebel liegt 1500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Orion.

NASA-Berichterstattung: Mondmission Artemis I
Lehrende und Studierende: Ideen, um APOD für Schule und Uni zu nützen
Zur Originalseite

IC 5146: Der Kokonnebel

Im Kokonnebel im Sternbild Schwan leuchtet roter angeregter Wasserstoff.

Bildcredit und Bildrechte: David Jenkins

Im Inneren des Kokonnebels befindet sich ein neu entstehender Sternhaufen. Der schöne Nebel ist als IC 5146 katalogisiert und fast 15 Lichtjahre breit. Er ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt und steigt am nördlichen Sommernachtshimmel im Sternbild Schwan (Cygnus) hoch hinauf.

Wie auch andere Sternbildungsregionen leuchtet er rot durch Wasserstoff, der von heißen jungen Sternen angeregt wird, sowie Sternenlicht, das vom Staub am Rand einer ansonsten unsichtbaren Molekülwolke reflektiert wird. Der helle Stern nahe der Mitte des Nebels ist wahrscheinlich erst ein paar hunderttausend Jahre alt. Er liefert die Energie für das Leuchten des Nebels und höhlt dabei das Sterne bildende Gas und den Staub der Molekülwolke aus.

Eine 29 Stunden lange Belichtung mit einem kleinen Teleskop in Ayr in der kanadischen Provinz Ontario führte zu dieser außergewöhnlich detailreichen Farbansicht, die faszinierende Details in und um das staubhaltige Sternentstehungsgebiet zeigt.

Zur Originalseite

Der Lagunennebel ohne Sterne

Dieses Bild zeigt Messier 8, den Lagunennebel im Sternbild Schütze, die Sterne wurden bei der Bearbeitung entfernt.

Bildcredit und Bildrechte: Sameer Dhar

Wälle aus leuchtendem interstellarem Gas und dunkle Staubwolken prägen die turbulenten kosmischen Tiefen des Lagunennebels. Die helle Sternbildungsregion ist auch als M8 bekannt und etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Sie ist immer noch ein beliebter Halt bei Teleskopreisen im Sternbild Schütze, in dem auch das Zentrum unserer Milchstraße liegt.

Die verräterischen roten Emissionen stammen von ionisierten Wasserstoffatomen, die mit abgestreiften Elektronen rekombinieren. Sie prägen die faszinierende, detailreiche Ansicht des Lagunennebels, die fast 100 Lichtjahre breit ist. Die helle, kompakte Sanduhrform rechts neben der Mitte besteht aus Gas, das von der energiereichen Strahlung und den extremen Sternwinden eines massereichen jungen Sterns ionisiert und geformt wurde.

Die vielen hellen Sterne des offenen Sternhaufens NGC 6530, der vor wenigen Millionen Jahren in der Lagune entstand, wurden digital aus diesem Bild entfernt, treiben aber weiterhin im Nebel.

Zur Originalseite