Der Hof des Katzenauges

Der Katzenaugennebel NGC 6543 ist klein in der Mitte abgebildet. Außen herum verläuft ein riesiger, blasser Hof mit welligen Rändern.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Der Katzenaugennebel NGC 6543 ist einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel. Seine auffallende Symmetrie liegt hier genau in der Mitte. Das faszinierende Bild wurde so bearbeitet, dass sein gewaltiger, aber extrem blasser Hof aus gasförmigem Material sichtbar wird. Der Hof ist etwa sechs Lichtjahre groß und umgibt den helleren bekannten planetarischen Nebel.

Dieses Kompositbild wurde aus Schmal- und Breitband-Bilddaten erstellt. Es zeigt die außergewöhnlich weitläufigen Emissionen von doppelt ionisierten Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen. Die Strahlung von ionisiertem Wasserstoff und Stickstoff ist in Rot abgebildet.

Planetarische Nebel galten lange Zeit als Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Doch in jüngster Zeit wurden bei vielen planetarischen Nebeln Höfe wie dieser entdeckt. Die Höfe entstanden wahrscheinlich aus Material, die in einem früheren aktiven Abschnitt der Sternentwicklung abgestoßen wurde. Die Phase planetarischer Nebel dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Das Alter der äußeren faserartigen Anteile dieses Hofes wird auf 50.000 bis 90.000 Jahre geschätzt.

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Der Katzenaugennebel

Das Hubble-Bild zeigt den Katzenaugennebel mit roten, komplexen Strukturen und zwei grünen Bögen am Rand. In der Mitte leuchtet ein heller Zentralstern.

Bildcredit: J. P. Harrington (U. Maryland) und K. J. Borkowski (NCSU) HST, NASA

Dreitausend Lichtjahre von uns entfernt wirft ein vergehender Stern Schichten aus leuchtendem Gas ab. Dieses Bild stammt vom Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt, dass der Katzenaugennebel einer der komplexesten planetarischen Nebel ist, die wir kennen. Die Strukturen im Katzenauge sind so komplex, dass Forschende vermuten, das helle Zentralobjekt könnte ein Doppelsternsystem sein.

Diese Objektklasse wird als planetarische Nebel bezeichnet, doch das ist irreführend. Diese Objekte sehen zwar in kleinen Teleskopen rund und planetenähnlich aus. Doch hoch aufgelöste Bilder zeigen sie als Sterne mit Gashüllen, die in späten Stadien der Sternentwicklung abgestoßen werden.

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NGC 5965 und NGC 5963 im Drachen

Oben ist eine spindelförmige Spiralgalaxie, die wir von der Seite sehen. In der Mitte sehen wir eine ausgefranste Spiralgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Dieses fotogene Paar Spiralgalaxien liegt im nördlichen Sternbild Drache. NGC 5965 ist in unserer Sichtlinie fast von der Seite zu sehen, sie zeigt Kontraste in Farbe und Ausrichtung. Sie leuchtet in gelblichen Farbtönen, während die bläuliche NGC 5963 schräg von oben sichtbar ist.

In die Szene dieses gut gewählten kosmischen Schnappschusses sind auch weitere Galaxien zu sehen, zum Beispiel die kleine elliptische Galaxie NGC 5969 links unten. Im Vordergrund sind helle gezackte Sterne in unserer Milchstraße verteilt. Die Galaxien NGC 5965 und NGC 5963 sind scheinbar nahe beisammen und fast gleich groß. Doch sie sind weit voneinander entfernt und liegen am Himmel nur zufällig nebeneinander.

NGC 5965 ist etwa 150 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren. Die viel kleinere NGC 5963 ist ungefähr 40 Millionen Lichtjahre entfernt und steht daher in keiner Verbindung mit der von der Seite sichtbaren Spirale. Die ungewöhnlich blassen, blauen Spiralarme von NGC 5963 sind schwer erkennbar, aber typisch für Galaxien mit geringer Oberflächenhelligkeit.

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Leuchtturm und Meteor

Auf einem düster wirkenden Gebäude steht ein Durm mit einem beleuchteten Glasaufbau. Das Gebäude ist von Bäumen umgeben. Das Bild wurde in der Nacht fotografiert, am dunklen Himmel sind Sterne und ein Meteor zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Fusco

Der Meteorstrom der Quadrantiden wurde nach einem vergessenen Sternbild benannt. Er ist ein jährliches Ereignis auf der Nordhalbkugel der Erde. Seinen Höhepunkt erreicht er normalerweise in den kalten, frühen Morgenstunden des 4. Jänner.

Der Radiant des Stroms liegt am Himmel im astronomisch veralteten Sternbild Quadrans Muralis. Diese Position liegt an den Grenzen der aktuellen Sternbilder Herkules, Bärenhüter und Drache.

Viele Quadrantiden-Meteore dieses Jahres leuchteten schwach, aber der eine, der auf dieser nach Norden gerichteten Ansicht abgebildet wurde, ist hell und leicht erkennbar. Im Vordergrund steht der Leuchtturm East Point Light an der Südspitze von New Jersey an der Ostküste der USA.

Als wahrscheinliche Quelle des Staubstroms, von dem die Meteore der Quadrantiden stammen, wurde 2003 ein Asteroid erkannt.

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Draconiden-Meteore über Spanien

Hinter den Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz strömen die Meteore der Draconiden vom Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Was sind diese Streifen am Himmel? Es sind Meteore des Meteorstroms der Draconiden. Dieser erreichte Anfang des Monats seinen Höhepunkt. Dieses Kompositbild zeichnete 90 Minuten lang zahllose Meteorstreifen auf. Vorne stehen die keltischen Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz.

Die Teilchen, die diese Meteore erzeugten, waren meist so klein wie ein Kieselstein und fielen vor langer Zeit vom Kern des Kometen 21P/Giacobini-Zinner ab. Die meisten dieser Meteore können zu einem Radianten im Sternbild Drache (Draco) zurückverfolgt werden. Berichte vom Meteorstrom dieses Jahres zeigen, dass die Draconiden ungewöhnlich gut zu beobachten waren. Die Aktivität konzentrierte sich auf den 8. Oktober, 20h UT.

Die intensivsten Draconiden-Meteorschauer in jüngster Geschichte ereigneten sich 1933 und 1946. Damals wurden Tausende Meteore pro Stunde beobachtet, als die Erde durch besonders dichte Stellen von Kometentrümmern pflügte. Die Draconiden sind jedes Jahr im Oktober zu beobachten. Doch es ist schwierig zu sagen, wie aktiv der Meteorschauer im jeweiligen Jahr sein wird.

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TrES-2b: Dunkler Planet

Die Illustration zeigt einen dunklen Planeten mit roten, teils weißen Streifen. Vor dem Planeten und links davon sind Monde zu sehen, hinter dem Planeten ist ein riesiger Stern.

Bildcredit: David A. Aguilar (CfA), TrES, Kepler, NASA

Beschreibung: Warum ist dieser Planet so dunkel? Der Planet TrES-2b reflektiert weniger als ein Prozent des Lichts, das ihn erreicht. Er ist somit dunkler als jeder bekannte Planet oder Mond. Er ist sogar dunkler als Kohle.

Der jupitergroße Planet TrES-2b kreist extrem nahe um einen sonnenähnlichen Stern, der 750 Lichtjahre entfernt ist. Er wurde 2006 mit dem mittelgroßen 10-Zentimeter-Teleskop des Trans-Atlantic Exoplanet Survey (TrES) aufgrund leichter Verfinsterungen entdeckt. Die seltsame Dunkelheit der fremden Welt wurde erst kürzlich durch Beobachtungen des Satelliten Kepler in der Erdumlaufbahn erkannt. Sie lässt auf ein geringes Rückstrahlvermögen schließen.

Oben ist eine Illustration des Planeten zu sehen, die von einem Künstler stammt. Auch mögliche Monde sind zu sehen, für die es aber derzeit keine Anzeichen gibt. Warum TrES-2b so dunkel ist, ist nicht bekannt und wird intensiv untersucht.

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Der Katzenaugennebel von Hubble

Der Katzenaugennebel ist sehr detailreich abgebildet. Rund um einen unregelmäßigen bipolaren Nebel breiten sich kreisförmige schalenförmige Nebel aus.

Credit: NASA, ESA, HEIC und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Beschreibung: Der Katzenaugennebel NGC 6543 starrt in den interstellaren Raum. Er ist dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Der klassischer planetarische Nebel ist die finale kurze, aber prachtvolle Phase im Leben eines sonnenähnlichen Sterns.

Der vergehende Zentralstern dieses Nebels hat vermutlich die einfachen äußeren Muster konzentrischer Staubhüllen gebildet, indem er in einer Serie regelmäßiger Erschütterungen die äußeren Schichten abstieß. Doch die Bildung der komplexeren inneren Strukturen ist nicht gut erklärbar.

Das kosmische Auge auf diesem scharfen Bild des Weltraumteleskops Hubble ist mehr als ein halbes Lichtjahr groß. Wenn wir in das Katzenauge starren, sehen wir vielleicht auch das Schicksal unserer Sonne, die ihre Entwicklungsphase als planetarischer Nebel in etwa 5 Milliarden Jahren erreicht.

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Die GRB 110328A-Symphonie

Mitten im Bild leuchtet ein heller Stern mit rotem Rand, der mit einem Pfeil markiert ist.

Credit: NASA, ESA und A. Fruchter (STScI)

Beschreibung: Am 28. März begann auf der ganzen Welt eine plötzliche Symphonie an Beobachtungen, als der Satellit Swift im Erdorbit einen Ausbruch hochfrequenter Gammastrahlen bei GRB 110328A beobachtete. Als dieselbe Quelle nach einer Pause von 45 Minuten nochmals aufblitzte, war klar, dass dieses Ereignis kein typischer Gammablitz war.

Zwölf Stunden nach dem ersten Ausbruch begannen Beobachtungen des optischen Gegenstücks am Nordic Optical Telescope (2,5 Meter) im mittleren Frequenzbereich. Am nächsten Morgen wurde die Explosion von den ELVA-Radioteleskopen in den USA beobachtet, diesmal in den niedrigen Bariton-Frequenzen von Radiowellen.

Später spielten viele optische Teleskope mit, zum Beispiel das 8-Meter-Teleskop Gemini Nord auf Hawaii. Alle beobachteten das optische Gegenstück von GRB 110328A. Das Röntgenteleskop Chandra vermaß die ungewöhnliche Quelle in den höheren Frequenzen von Röntgenstrahlen und beobachtete eine Woche lang zeitweise in den noch höherfrequenten Gammastrahlen.

In diesen Chor stimmte das Weltraumteleskop Hubble ein und nahm dieses Bild im optischen und infraroten Licht auf. Es bestätigte, dass der Blitz in der Sichtlinie einer Galaxie mit einer Rotverschiebung von 0,351 lag. Wenn die Explosion zu dieser Galaxie gehört, ereignete sie sich, als das Universum etwa zwei Drittel seines jetzigen Alters hatte.

Es gibt Überlegungen, ob der ungewöhnliche Gammastrahlen-Blitz von einem Stern stammt, der von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie auseinandergerissen wird. Die rätselhaften Bestandteile der fernen Detonation werden weiterhin untersucht.

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