NGC 5965 und NGC 5963 im Drachen

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Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Dieses fotogene Paar Spiralgalaxien liegt im nördlichen Sternbild Drache. NGC 5965 ist in unserer Sichtlinie fast von der Seite zu sehen, sie zeigt Kontraste in Farbe und Ausrichtung. Sie leuchtet in gelblichen Farbtönen, während die bläuliche NGC 5963 schräg von oben sichtbar ist.

In die Szenerie dieses gut gewählten kosmischen Schnappschusses sind auch weitere Galaxien zu sehen, zum Beispiel die kleine elliptische Galaxie NGC 5969 links unten. Im Vordergrund sind helle gezackte Sterne unserer Milchstraße verteilt. Die Galaxien NGC 5965 und NGC 5963 sind scheinbar nahe beisammen und fast gleich groß. Doch sie sind weit voneinander entfernt und liegen am Himmel nur zufällig nebeneinander.

NGC 5965 ist etwa 150 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren. Die viel kleinere NGC 5963 ist ungefähr 40 Millionen Lichtjahre entfernt und steht daher in keiner Verbindung mit der von der Seite sichtbaren Spirale. Die ungewöhnlich blassen, blauen Spiralarme von NGC 5963 sind schwer erkennbar, aber typisch für Galaxien mit geringer Oberflächenhelligkeit.

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Leuchtturm und Meteor

Auf einem düster wirkenden Gebäude steht ein Durm mit einem beleuchteten Glasaufbau. Das Gebäude ist von Bäumen umgeben. Das Bild wurde in der Nacht fotografiert, am dunklen Himmel sind Sterne und ein Meteor zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Fusco

Der Meteorstrom der Quadrantiden wurde nach einem vergessenen Sternbild benannt. Er ist ein jährliches Ereignis auf der Nordhalbkugel der Erde. Seinen Höhepunkt erreicht er normalerweise in den kalten, frühen Morgenstunden des 4. Jänner.

Der Radiant des Stroms liegt am Himmel im astronomisch veralteten Sternbild Quadrans Muralis. Diese Position liegt an den Grenzen der aktuellen Sternbilder Herkules, Bärenhüter und Drache.

Viele Quadrantiden-Meteore dieses Jahres leuchteten schwach, aber der eine, der auf dieser nach Norden gerichteten Ansicht abgebildet wurde, ist hell und leicht erkennbar. Im Vordergrund steht der Leuchtturm East Point Light an der Südspitze von New Jersey an der Ostküste der USA.

Als wahrscheinliche Quelle des Staubstroms, von dem die Meteore der Quadrantiden stammen, wurde 2003 ein Asteroid erkannt.

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Draconiden-Meteore über Spanien

Hinter den Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz strömen die Meteore der Draconiden vom Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Was sind diese Streifen am Himmel? Es sind Meteore des Meteorstroms der Draconiden. Dieser erreichte Anfang des Monats seinen Höhepunkt. Dieses Kompositbild zeichnete 90 Minuten lang zahllose Meteorstreifen auf. Vorne stehen die keltischen Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz.

Die Teilchen, die diese Meteore erzeugten, waren meist so klein wie ein Kieselstein und fielen vor langer Zeit vom Kern des Kometen 21P/Giacobini-Zinner ab. Die meisten dieser Meteore können zu einem Radianten im Sternbild Drache (Draco) zurückverfolgt werden. Berichte vom Meteorstrom dieses Jahres zeigen, dass die Draconiden ungewöhnlich gut zu beobachten waren. Die Aktivität konzentrierte sich auf den 8. Oktober, 20h UT.

Die intensivsten Draconiden-Meteorschauer in jüngster Geschichte ereigneten sich 1933 und 1946. Damals wurden Tausende Meteore pro Stunde beobachtet, als die Erde durch besonders dichte Stellen von Kometentrümmern pflügte. Die Draconiden sind jedes Jahr im Oktober zu beobachten. Doch es ist schwierig zu sagen, wie aktiv der Meteorschauer im jeweiligen Jahr sein wird.

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TrES-2b: Dunkler Planet

Die Illustration zeigt einen dunklen Planeten mit roten, teils weißen Streifen. Vor dem Planeten und links davon sind Monde zu sehen, hinter dem Planeten ist ein riesiger Stern.

Bildcredit: David A. Aguilar (CfA), TrES, Kepler, NASA

Beschreibung: Warum ist dieser Planet so dunkel? Der Planet TrES-2b reflektiert weniger als ein Prozent des Lichts, das ihn erreicht. Er ist somit dunkler als jeder bekannte Planet oder Mond. Er ist sogar dunkler als Kohle.

Der jupitergroße Planet TrES-2b kreist extrem nahe um einen sonnenähnlichen Stern, der 750 Lichtjahre entfernt ist. Er wurde 2006 mit dem mittelgroßen 10-Zentimeter-Teleskop des Trans-Atlantic Exoplanet Survey (TrES) aufgrund leichter Verfinsterungen entdeckt. Die seltsame Dunkelheit der fremden Welt wurde erst kürzlich durch Beobachtungen des Satelliten Kepler in der Erdumlaufbahn erkannt. Sie lässt auf ein geringes Rückstrahlvermögen schließen.

Oben ist eine Illustration des Planeten zu sehen, die von einem Künstler stammt. Auch mögliche Monde sind zu sehen, für die es aber derzeit keine Anzeichen gibt. Warum TrES-2b so dunkel ist, ist nicht bekannt und wird intensiv untersucht.

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Der Katzenaugennebel von Hubble

Der Katzenaugennebel ist sehr detailreich abgebildet. Rund um einen unregelmäßigen bipolaren Nebel breiten sich kreisförmige schalenförmige Nebel aus.

Credit: NASA, ESA, HEIC und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Beschreibung: Der Katzenaugennebel NGC 6543 starrt in den interstellaren Raum. Er ist dreitausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Der klassischer planetarische Nebel ist die finale kurze, aber prachtvolle Phase im Leben eines sonnenähnlichen Sterns.

Der vergehende Zentralstern dieses Nebels hat vermutlich die einfachen äußeren Muster konzentrischer Staubhüllen gebildet, indem er in einer Serie regelmäßiger Erschütterungen die äußeren Schichten abstieß. Doch die Bildung der komplexeren inneren Strukturen ist nicht gut erklärbar.

Das kosmische Auge auf diesem scharfen Bild des Weltraumteleskops Hubble ist mehr als ein halbes Lichtjahr groß. Wenn wir in das Katzenauge starren, sehen wir vielleicht auch das Schicksal unserer Sonne, die ihre Entwicklungsphase als planetarischer Nebel in etwa 5 Milliarden Jahren erreicht.

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Die GRB 110328A-Symphonie

Mitten im Bild leuchtet ein heller Stern mit rotem Rand, der mit einem Pfeil markiert ist.

Credit: NASA, ESA und A. Fruchter (STScI)

Beschreibung: Am 28. März begann auf der ganzen Welt eine plötzliche Symphonie an Beobachtungen, als der Satellit Swift im Erdorbit einen Ausbruch hochfrequenter Gammastrahlen bei GRB 110328A beobachtete. Als dieselbe Quelle nach einer Pause von 45 Minuten nochmals aufblitzte, war klar, dass dieses Ereignis kein typischer Gammablitz war.

Zwölf Stunden nach dem ersten Ausbruch begannen Beobachtungen des optischen Gegenstücks am Nordic Optical Telescope (2,5 Meter) im mittleren Frequenzbereich. Am nächsten Morgen wurde die Explosion von den ELVA-Radioteleskopen in den USA beobachtet, diesmal in den niedrigen Bariton-Frequenzen von Radiowellen.

Später spielten viele optische Teleskope mit, zum Beispiel das 8-Meter-Teleskop Gemini Nord auf Hawaii. Alle beobachteten das optische Gegenstück von GRB 110328A. Das Röntgenteleskop Chandra vermaß die ungewöhnliche Quelle in den höheren Frequenzen von Röntgenstrahlen und beobachtete eine Woche lang zeitweise in den noch höherfrequenten Gammastrahlen.

In diesen Chor stimmte das Weltraumteleskop Hubble ein und nahm dieses Bild im optischen und infraroten Licht auf. Es bestätigte, dass der Blitz in der Sichtlinie einer Galaxie mit einer Rotverschiebung von 0,351 lag. Wenn die Explosion zu dieser Galaxie gehört, ereignete sie sich, als das Universum etwa zwei Drittel seines jetzigen Alters hatte.

Es gibt Überlegungen, ob der ungewöhnliche Gammastrahlen-Blitz von einem Stern stammt, der von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie auseinandergerissen wird. Die rätselhaften Bestandteile der fernen Detonation werden weiterhin untersucht.

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Projekt mit planetarischen Nebeln

Die Matrix aus 3x3 Bildern zeigt planetarische Nebel. Sie sind in

Credit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Planetarische Nebel werden von vergehenden, sonnenähnlichen Sternen abgestoßen. Sie entstehen in einer kurzen, aber prächtigen Schlussphase der Sternentwicklung. Die Gashüllen werden von einer extrem heißen Quelle in der Mitte ionisiert. Diese Quelle ist der schrumpfende Kern eines Sterns, dessen Kernbrennstoff zur Neige geht.

Ihre einfachen Symmetrien, die in der kosmischen Nacht leuchten, sind faszinierend. Sie regten dieses Plakatprojekt planetarischer Nebel an. Neun Planetarier sind zum Vergleich in einem 3×3-Raster abgebildet. Wer planetarische Nebel liebt, erkennt leicht die hellen Messierobjekte: den Hantelnebel M27, den kleinen Hantelnebel M76 und den Ringnebel M57. Auch der Katzenaugennebel NGC 6543 ist ziemlich markant.

Weniger bekannte Nebel sind der Medusanebel und der Käfernebel. Alle Bilder wurden aus detailreichen Schmalbanddaten erstellt und sind im gleichen Winkelmaß abgebildet, nämlich 20 Bogenminuten (1/3 Grad). Bei dieser Darstellung entspricht der graue Kreis der Winkelgröße des Vollmondes am Himmel.

Die planetarischen Nebel zeigen das Schicksal unserer Sonne, wenn in 5 Milliarden Jahren nicht mehr genug Kernbrennstoff in ihrem Inneren übrig ist.

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Arp 188 und der Gezeitenschweif der Kaulquappe

Links unten leuchtet das Zentrum einer Galaxie, die dreidimensional von Sternschleifen umwickelt ist. Ein Schweif aus Sternen ist nach rechts oben herausgezogen.

Credit: H. Ford (JHU), M. Clampin (STScI), G. Hartig (STScI), G. Illingworth (UCO/Lick), ACS-Wissenschaftsteam, ESA, NASA

Beschreibung: Warum hat diese Galaxie einen so langen Schweif? Diese Aussicht wurde mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen. Hier bilden ferne Galaxie eine dramatische Kulisse für die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188, die Kaulquappengalaxie. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Drache. Ihr auffälliger Schweif ist etwa 280.000 Lichtjahre lang und enthält massereiche blaue Sternhaufen.

Einer Geschichte zufolge zog eine kompaktere, eindringende Galaxie vor Arp 188 vorbei – in dieser Ansicht von links nach rechts – und wurde durch den Einfluss ihrer Gravitation um die Kaulquappe herum nach hinten geschleudert. Bei der engen Begegnung zogen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. So entstand der eindrucksvolle Schweif.

Die eindringende Galaxie liegt schätzungsweise 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Sie ist links unten hinter den Spiralarmen der Vordergrundgalaxie zu sehen. Wie ihr irdischer Namensvetter wird wahrscheinlich auch die Kaulquappengalaxie ihren Schweif verlieren, wenn sie älter wird, und die Sternhaufen des Schweifes werden kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie bilden.

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