An der Kante von NGC 891

Diagonal im Bild verläuft eine Galaxie, die wir von der Kante sehen. Quer durch die Mitte verlaufen dunkle Staubwolken.

Bildcredit: KompositbilddatenSubaru-Teleskop (NAOJ), Hubble-Vermächtnisarchive, Michael Joner, David Laney (West Mountain Observatory, BYU); BearbeitungRobert Gendler

Dieses scharfe kosmische Porträt zeigt NGC 891. Die Spiralgalaxie ist etwa 100.000 Lichtjahre breit. Wir blicken fast exakt auf ihre Kante. NGC 891 steht etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Andromeda.

Eigentlich ist NGC 891 unserer Milchstraße sehr ähnlich. Auf den ersten Blick hat sie eine flache, dünne galaktische Scheibe und eine zentrale Wölbung. In der Mitte ist sie von dunklem, undurchsichtigem Staub durchschnitten. Das Bild zeigt auch junge blaue Sternhaufen und verräterisch rötliche Sternbildungsregionen.

Durch die seitliche Sicht auf NGC 891 sind Filamente aus Staub sehr auffällig. Sie reichen Hunderte Lichtjahre über und unter die Kantenlinie. Der Staub wurde wahrscheinlich von Supernovaexplosionen oder intensiver Sternbildung aus der Scheibe getrieben. In der Nähe der Galaxienscheibe sind auch blasse Nachbargalaxien zu sehen.

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GALEX: Die Andromedagalaxie

Dieses Bild der Andromedagalaxie entstand im UV-Licht. Die Spiralarme sehen eher wie gleißende Ringe aus, in denen viele Sterne funkeln.

Credit: GALEX, JPL-Caltech, NASA

Die Andromedagalaxie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Verglichen mit anderen großen Galaxien liegt sie gleich nebenan. Weil sie so nahe ist und einen Durchmesser von etwa 260.000 Lichtjahren hat, waren 11 Bildfelder des Satellitenteleskops Galaxy Evolution Explorer (GALEX) für dieses prachtvolle Porträt der Spiralgalaxie im Ultraviolettlicht.

Andromeda ist auch als M31 bekannt. Auf Bildern im sichtbaren Licht treten die Spiralarme deutlich hervor. Dagegen sehen die Arme auf dieser Ultraviolettansicht von GALEX eher wie Ringe aus, die von heißen, jungen, massereichen Sternen geprägt sind. Die Ringe sind Orte mit heftiger Sternbildung. Sie wurden als Hinweis interpretiert, dass Andromeda mit ihrer kleineren elliptischen Nachbargalaxie M32 vor mehr als 200 Millionen Jahren kollidierte.

Die große Andromedagalaxie und unsere Milchstraße sind die größten Galaxien der Lokalen Gruppe.

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VAR!

Links ist die Andromedagalaxie abgebildet, ein Bildausschnitt aus der Mitte ist rechts unten vergrößert schwarzweiß dargestellt. Rechts oben ist ein Sternfeld mit einem eingekreisten Stern.

Credit: E. Hubble, NASA, ESA, R. Gendler, Z. Levay und das Hubble-Vermächtnisteam

Beschreibung: Als Edwin Hubble in den 1920er-Jahren Fotoplatten des 100-Zoll-Teleskops vom Mount-Wilson-Observatorium untersuchte, bestimmte er die Entfernung des Andromedanebels. Damit wies er eindeutig die Existenz von Galaxien außerhalb der Milchstraße nach.

Der Einschub rechts unten zeigt seine Anmerkung auf der historischen Platte. Die Abbildung wurde mit erdgebundenen Aufnahmen der Region und Bildern des Weltraumteleskops Hubble ergänzt. Diese Ergänzungen entstanden fast 90 Jahre später.

Hubble verglich verschiedene Platten und suchte dabei nach Novae. Eine Nova ist ein Stern, bei dem die Helligkeit plötzlich ansteigt. Hubble fand mehrere Novae auf dieser Platte und markierte sie mit „N“.

Als Hubble später entdeckte, dass ein Stern in der rechten oberen Ecke (er ist mit Linien markiert) in Wirklichkeit ein veränderlicher Stern aus der Klasse der Cepheiden war, strich er das „N“ durch und notierte „VAR!“. Cepheiden sind regelmäßig pulsierende Sterne.

Dank der Arbeit der Harvard-Astronomin Henrietta Swan-Leavitt dienen Cepheiden heute als Standardkerzen zur Entfernungsbestimmung im Universum. Als Hubble so einen Stern erkannte, konnte er zeigen, dass Andromeda kein kleiner Haufen aus Sternen und Gas in unserer Milchstraße ist, sondern eine riesige, eigenständige Galaxie, die beträchtlich von der Milchstraße entfernt ist.

Hubbles Entdeckung begründete unsere Vorstellung eines mit Galaxien gefüllten Universums.

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Eine sternklare Nacht in Island

Über einem ruhigen See und einem Gebirge dahinter breitet sich ein hellgrün leuchtender Polarlichtbogen aus. Die grünen Lichter spiegeln sich im Gewässer.

Credit: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

Beschreibung: In manchen Nächten bietet der Himmel die beste Schau der Stadt. Doch in dieser Nacht war er nicht nur das. Dieses Kompositbild des Himmels gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschafts- und Astrofotografie.

Dieses preisgekrönte Bild wurde vor zwei Monaten über dem Jökulsárlón aufgenommen. Der Jökulsárlón ist der größte Gletscherrandsee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen. Er fotografierte nicht nur zwei grüne Polarlichtringe, sondern auch ihre Reflexion im ruhigen See. Im Hintergrund leuchten das Band unserer Milchstraße, der offene Sternhaufen der Plejaden und die Andromedagalaxie.

Ein mächtiger koronaler Massenauswurf der Sonne verursachte die Polarlichter, die bis weit im Süden zu sehen waren, zum Beispiel im US-amerikanischen Wisconsin. Die Sonne nähert sich im Lauf der nächsten Jahre einem Sonnenmaximum, wir dürfen dann viele weitere spektakuläre Bilder von Polarlichtern erwarten.

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Die seltsamen Galaxien von Arp 273

Die zwei Galaxien im Bild besitzen sehr manieristische, ausgeprägte Spiralarme.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Beschreibung: Die gezackten Sterne im Vordergrund dieses scharfen kosmischen Porträts liegen weit innerhalb unserer Milchstraße. Die beiden auffälligen Galaxien liegen außerhalb der Milchstraße, sie sind viel weiter als 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre Erscheinung ist durch Gezeitenkräfte verzerrt, da das Paar nahe Begegnungen vollführt.

Die Galaxien im Sternbild Andromeda sind als Arp 273 katalogisiert, aber auch als UGC 1810. Sie sehen seltsam aus, aber derzeit geht man davon aus, dass Galaxien, die miteinander wechselwirken, im Universum häufig vorkommen. Die nahe große Andromedagalaxie ist etwa zwei Millionen Lichtjahre entfernt und nähert sich der Milchstraße. Arp 273 könnte ein Gegenstück ihrer Begegnung in ferner Zukunft sein.

Wiederholte Begegnungen von Galaxien können auf einer kosmischen Zeitskala am Ende zur Verschmelzung zu einer einzigen Galaxie aus Sternen führen. Von uns aus gesehen liegen die hellen Kerne der Galaxien von Arp 273 nur wenig mehr als 100.000 Lichtjahre auseinander. Diese atemberaubende Ansicht wurde zur Feier des 21. Jahrestag des Weltraumteleskops Hubble im Orbit veröffentlicht.

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Projekt mit planetarischen Nebeln

Die Matrix aus 3x3 Bildern zeigt planetarische Nebel. Sie sind in

Credit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Planetarische Nebel werden von vergehenden, sonnenähnlichen Sternen abgestoßen. Sie entstehen in einer kurzen, aber prächtigen Schlussphase der Sternentwicklung. Die Gashüllen werden von einer extrem heißen Quelle in der Mitte ionisiert. Diese Quelle ist der schrumpfende Kern eines Sterns, dessen Kernbrennstoff zur Neige geht.

Ihre einfachen Symmetrien, die in der kosmischen Nacht leuchten, sind faszinierend. Sie regten dieses Plakatprojekt planetarischer Nebel an. Neun Planetarier sind zum Vergleich in einem 3×3-Raster abgebildet. Wer planetarische Nebel liebt, erkennt leicht die hellen Messierobjekte: den Hantelnebel M27, den kleinen Hantelnebel M76 und den Ringnebel M57. Auch der Katzenaugennebel NGC 6543 ist ziemlich markant.

Weniger bekannte Nebel sind der Medusanebel und der Käfernebel. Alle Bilder wurden aus detailreichen Schmalbanddaten erstellt und sind im gleichen Winkelmaß abgebildet, nämlich 20 Bogenminuten (1/3 Grad). Bei dieser Darstellung entspricht der graue Kreis der Winkelgröße des Vollmondes am Himmel.

Die planetarischen Nebel zeigen das Schicksal unserer Sonne, wenn in 5 Milliarden Jahren nicht mehr genug Kernbrennstoff in ihrem Inneren übrig ist.

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Vergangene und künftige Sterne von Andromeda

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit und Bildrechte: ESA/Herschel/PACS/SPIRE/J.Fritz(U.Gent) / XMM-Newton/EPIC/W.Pietsch(MPE)

Beschreibung: Die große, schöne Andromedagalaxie hat die Katalognummer M31. Die Spiralgalaxie ist 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Für dieses Kompositbild von Andromeda in Wellenlängen außerhalb des sichtbaren Lichts wurden Bilder zweier Weltraumteleskope kombiniert. Diese Ansicht zeigt Orte vergangener und künftiger Sterne in der Galaxie.

Rötliche Töne zeigen die Bilddaten des großen Infrarotteleskops Herschel. Es sind riesige Staubbahnen, die von den Sternen in Andromedas Spiralarmen erwärmt werden. Der Staub und das interstellare Gas der Galaxie sind das Rohmaterial für künftige Sternbildung.

Die Röntgen-Daten des Teleskops XMM-Newton sind blau dargestellt, sie zeigen Andromedas Röntgen-Doppelsternsysteme. Diese Systeme enthalten wahrscheinlich Neutronensterne oder sterngroße schwarze Löcher. Diese wiederum sind die Endstadien der Sternentwicklung.

Die Andromedagalaxie ist mehr als doppelt so groß wie unsere Milchstraße, sie hat einen Durchmesser von mehr als 200.000 Lichtjahren.

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Ultraviolette Andromeda

Die Andromedagalaxie breitet sich mit ihren Spiralarmen über das ganze Bildfeld aus. Rechts unten ist eine kleine Galaxie.

Credit: UV: NASA/Swift/Stefan Immler (GSFC) und Erin Grand (UMCP)
Sichtbares Licht: Bill Schoening, Vanessa Harvey/REU-Programm/NOAO/AURA/NSF

Beschreibung: Diese tolle Ansicht ist das höchstaufgelöste Bild, das je von der Andromedagalaxie M31 in Ultraviolettwellenlängen gemacht wurde. Das Mosaik aus 330 Einzelbildern wurde vom NASA-Satelliten Swift aufgenommen. Es bedeckt eine 200.000 Lichtjahre große Region und zeigt etwa 20.000 Quellen, die im energiereichen Ultraviolettlicht stark strahlen. Es überwiegen dichte Sternhaufen und junge, heiße Sterne.

Die Andromedagalaxie ist die unserer Milchstraße am nächsten gelegene große Spiralgalaxie; sie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Schiebt einfach den Mauspfeil über das Bild, um die Erscheinung dieses schönen Inseluniversums im sichtbaren Licht mit seinem Porträt im Ultraviolett zu vergleichen.

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