Zeitraffer-Polarlichter über Norwegen

Credit und Videorechte: Terje Sørgjerd; Musik: Gladiator Soundtrack: Now we are Free

Wenn sich eure Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erscheint manchmal ein spektakulärer Himmel. Das geschah zum Beispiel im März 2011. Damals trat eine der größten Polarlichtaktivitäten der letzten Jahre über nördlichen Regionen auf. Sie waren an der Grenze zwischen Norwegen und Russland zu beobachten.

Im oben gezeigten Zeitrafferfilm fließen Polarlichter über schneebedeckte Landschaften, Bäume, Wolken, Berge und Seen in der Nähe der norwegischen Stadt Kirkenes. Oft sind Polarlichter grün. Dann treffen energiereiche Teilchen die Erdatmosphäre, sodass die Luft zu leuchten beginnt. Das geschieht, wenn Elektronen mit ihren Sauerstoffkernen rekombinieren. Wenn Stickstoff in der Atmosphäre betroffen ist, sind gelegentlich auch andere Farben zu beobachten.

In späteren Abschnitten sieht man auch den Mond und aufgehende Sterne. Die Sonne befindet sich derzeit in ihrem Aktivitätsmaximum. Daher gibt es vielleicht weitere Gelegenheiten, um ähnlich spektakuläre Polarlichter zu sehen, sogar an Regionen, die viel näher am Äquator liegen.

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Phobos 360

Bildcredit: Mars Express, ESA

Wie sieht der Marsmond Phobos aus? Um das ungewöhnliche Objekt besser zu visualisieren, wurde aus Bildern des ESA-Orbiters Mars Express ein virtueller Rotationsfilm erstellt. Die Rotation ist eine digitale Illusion. Phobos rotiert gebunden. Er zeigt seinem Heimatplaneten immer die gleiche Seite, wie der Erdmond.

Dieses Video zeigt Phobos‘ grobe Form und seine ungewöhnlich dunkle Oberfläche. Sie ist von Kratern und Rillen bedeckt. Was unter der Oberfläche liegt, bleibt Gegenstand der Forschung. Jedenfalls ist der Mond nicht dicht genug, um mit festem Gestein gefüllt zu sein.

Phobos verliert jedes Jahr etwa zwei Zentimeter an Höhe. Voraussichtlich zerbricht er irgendwann in den nächsten 50 Millionen Jahren und stürzt auf den Mars. Um diese ungewöhnliche Welt besser zu verstehen, fliegt Mars Express am Sonntag so nahe an ihn heran wie noch keine eine Raumsonde zuvor.

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Der überraschende Komet ISON

Bildcredit:  NASA, ESA, SOHOVideobearbeitung: Babak Tafreshi (TWAN)

Bei seinem Periheldurchgang kam der sonnenstreifende Komet ISON der Sonne qualvoll nahe. Da er nicht wieder im Blickfeld der Raumsonden auftauchte, welche die Sonne beobachten, galt er als verloren. Doch ISON überraschte gestern, als Material sichtbar wurde, das die Kometenbahn entlangwanderte. Es entstand sogar ein ausgedehnter, fächerförmiger Staubschweif.

Dieses Video (vimeo, youtube) wurde im HD-Format aufbereitet. Es entstand aus Bildern des Koronographen der Raumsonde SOHO und folgt dem Kometen in den Stunden vor und nach dem Periheldurchgang. Das Sichtfeld zeigt den Blick von SOHOs Weitwinkel- (blau) und Teleobjektivkamera (rot). In beiden Feldern wird das alles überstrahlende Sonnenlicht von einer zentralen Abdeckscheibe ausgeblendet. Der weiße Kreis markiert die Position und Größe der Sonne.

Noch sind viele Fragen offen. Doch es wäre möglich, dass ein kleiner Teil des Kometenkerns ganz oder teilweise erhalten blieb. Wenn das passiert ist, geht der Überraschungskomet ISON in den nächsten Tagen vor Sonnenaufgang auf.

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Komet ISON geht auf

Videoredit und –rechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Erde und Sterne)

Übersteht Komet ISON morgen das Perihel – also seine nahe Begegnung mit der Sonne? Komet ISON ist einer der ungewöhnlichsten Kometen der jüngsten Zeit. Er kommt der Sonnenoberfläche näher als einen Sonnendurchmesser. Damit wird sein Schicksal endgültig besiegelt. Vielleicht wirft der Komet mit seinem wachsenden Schweif große Mengen Eis und Staub ab, oder er bricht ganz auseinander.

Je näher Komet ISON der Sonne kommt, desto schwieriger wird es für gewöhnliche Teleskope, den heller werdenden Kometen im Glanz der Morgensonne zu sehen. Dieses kurze Zeitraffervideo zeigt Komet ISON, wie er vor wenigen Tagen kurz vor der Morgensonne über den Kanarischen Inseln aufging.

Falls der Kern des Kometen das Perihel überdauert, stößt er eine Koma und einen Schweif aus, die in den nächsten Tagen oder Wochen gut sichtbar sind, wenn sie vor der Sonne aufgehen. Andernfalls dokumentieren Sonnensatelliten eine der größeren Kometenauflösungen, die je beobachtet wurden. Bleibt dran!

Seht zu: Komet ISON erreicht die aktive Sonne (Direktlink zu SOHO)

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STEREO zeigt den Kometen ISON

Das animierte GIF zeigt die Planeten Erde und Merkur und die Kometen Encke und ISON. Von rechts wabert der Sonnenwind ins Bild.

Bildcredit: Karl Battams, NASA, STEREO, CIOC

Am 21. November zog der immer noch intakte Komet ISON (C/2012 S1) von links ins animierte Sichtfeld. Es stammt von der Kamera HI-1 der Raumsonde STEREO-A. Die Kamera fotografierte auch den periodischen Kometen Encke, Merkur und die Erde. Die Sonne wurde im Bildfeld abgeschnitten. Sie stand rechts, von ihr strömt der wogende Sonnenwind aus.

Aus der Sicht von STEREO im interplanetaren Raum ist der Planet Erde tatsächlich das fernste Mitglied der Gruppe. Sie ist auf ihrer Umlaufbahn hinter der Sonne zu sehen. Merkur ist näher. Beide Planeten sind so hell, dass sie auf dem Detektor der Kamera scharfe, senkrechte Linien ziehen. Die beiden Kometen haben klar erkennbare, beachtliche Schweife. ISON ist näher an der Kamera und bewegt sich zunehmend schneller durch das Feld.

Die Kameras an Bord der Raumsonden STEREO und SOHO können dem Kometen ISON folgen, wenn er am 28. November seine engste Begegnung mit der Sonne erreicht. Sie sehen ISON sogar dann, wenn er in der hellen Morgendämmerung des Planeten Erde schwierig sichtbar ist.

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Rätselhafte grüne Flecken am Himmel

Videocredit und -rechte: Kevin Snair, Creative Imagery

Was ist das? Manche sicherlich natürliche Phänomene in diesem Video wurden bereits eindeutig erkannt. Ende des Sommers sollte das Zeitraffervideo die Perseïden über den Hopewell Rocks im kanadischen New Brunswick aufzeichnen. Das Video wurde am 11. August ab 18:30 Uhr bis drei Uhr am nächsten Morgen aufgenommen. Es zeichnete mehrere Meteore und Spuren von Satelliten in einer malerischen Umgebung auf. Jedes Einzelbild wurde 30 Sekunden belichtet.

Nach etwa 25 Sekunden überzieht im Video ein ungewöhnliches, fleckiges grünes Leuchten den Himmel. Eine mögliche Erklärung lautet, dass es sich um Himmelsleuchten, Polarlichter oder Blitze aus einer künstlichen oder natürlichen Quelle handelt. Vielleicht ist da aber auch etwas völlig anderes zu sehen.

Dieses APOD soll nicht nur das faszinierende Himmelsrätsel lösen, sondern auch zeigen, wie erfolgreich APOD-Lesende als Wissenschaftsgemeinde oder kollektive Intelligenz sind. Wenn ihr eine Vermutung habt, was dieses Phänomen auslöst, beteiligt euch gerne an der Diskussion!

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LRO zeigt den rotierenden Mond

Credit: LRO, Arizona State U., NASA

Niemand kann derzeit sehen, wie der Mond so rotiert. Wegen der gebundenen Rotation des Erdmondes ist das nicht möglich. Der Mond zeigt uns immer dieselbe Seite. Doch mit moderner Digitaltechnologie wurde aus den vielen detailreichen Bildern, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zur Erde schickte, entstand dieses virtuelle, hoch aufgelöste Zeitraffervideo des rotierenden Mondes.

Das Video beginnt mit der Standard-Erdsicht auf den Mond. Bald rotiert das Mare Orientale unter dem Äquator ins Bild. Es ist ein großer Krater mit dunkler Mitte, der von der Erde aus schwierig zu sehen ist. Das Video zeigt einen ganzen Mondmonat in 24 Sekunden und zeigt deutlich, dass die Erdseite des Mondes viele dunkle Mondmeere besitzt, während sich auf der abgewandten Seite helles lunares Hochland befindet.

Zwei neue Missionen sollen noch dieses Jahr den Mond erforschen, eine davon ist der Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) der Nasa. LADEE startete vor etwas mehr als einer Woche. Er beginnt voraussichtlich im Oktober den Mond zu umkreisen und erforscht seine dünne, ungewöhnliche Atmosphäre. In wenigen Monaten startet die chinesische Sonde Chang’e 3. Zu dieser Mission gehört auch die weiche Landung eines robotischen Mondrovers.

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Flug durch das Hubble Ultra Deep Field

Videocredit: NASA, ESA, F. Summers, Z. Levay, L. Frattare, B. Mobasher, A. Koekemoer und das HUDF-Team (STScI)

Wie sieht es aus, wenn man durch das ferne Universum fliegt? Ein Team Weltraumforschender wollte das herausfinden. Dazu schätzten sie die relativen Entfernungen von mehr als 5000 Galaxien in einem der am weitesten entfernten Galaxienfelder, die je fotografiert wurden: dem Hubble Ultra Deep Field (HUDF).

Licht braucht extrem lange, um das Universum zu durchqueren. Daher sind die meisten Galaxien im Video noch im Prozess der Entstehung. Das Universum hatte damals nur einen Bruchteil seines aktuellen Alters erreicht. Viele Galaxien sind daher ungewöhnlich geformt, wenn man sie mit aktuellen Galaxien vergleicht. Hier existieren noch keine voll entwickelten Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße oder die Andromedagalaxie.

Gegen Ende des Videos fliegen wir an den fernsten Galaxien im HUDF vorbei. Deren gemessene Rotverschiebung beträgt mehr als 8. Diese frühe Galaxienklasse mit geringer Leuchtkraft enthielt wahrscheinlich sehr energiereiche Sterne. Ihr Licht verwandelte einen Großteil der verbleibenden gewöhnlichen Materie im Universum von kaltem Gas in heißes, ionisiertes Plasma.

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