Die Milchstraße über dem Mauna Kea

In einem weiten Sternenfeld wölbt sich ein dunkles und helles Band horizontal über die Mitte. Rechts leuchtet eine bunte, komplexe Nebelwolke. Oben in der Mitte befindet sich eine rote, kreisförmige Nebelwolke.

Bildcredit und Bildrechte: Marzena Rogozinska

Habt ihr schon mal das Band der Milchstraße gesehen? Bei klarem Himmel an einem dunklen Ort und zur richtigen Zeit könnt ihr ein schwaches Lichtband am Himmel sehen. Sobald sich eure Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, könnt ihr es zum ersten Mal erahnen. Dann könnt ihr es immer deutlicher erkennen, bis es schließlich spektakulär sein kann. Ein Grund für euer wachsendes Erstaunen könnte sein, dass ihr versteht, dass dieser unscharfe Streifen – die Milchstraße – Milliarden Sterne enthält.

Auf diesem Bild steht hoch oben am nächtlichen Himmel der Bogen der Milchstraße. Auf der rechten Seite könnt ihr die bunten Wolken um Rho Ophiuchi erkennen. Der rote, kreisförmige Nebel von Zeta Ophiuchi steht rechts oberhalb der Bildmitte.

Das Bild entstand Ende Februar auf dem Mauna Kea auf Hawaii in den USA. Das Teleskop im Vordergrund ist das 2,2-Meter-Teleskop der Universität von Hawaii.

Zum Glück müsst ihr euch nicht auf den Gipfel eines hawaiianischen Vulkans begeben, um die Milchstraße zu sehen.

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New Horizon zeigt den Flug über Charon

Videocredit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik: Juicy by ALBIS

Was wäre, wenn wir über Plutos Mond Charon fliegen könnten – was würden wir sehen? Genau diesen Flug hat das Raumschiff New Horizons im Jahr 2015 geschafft. Die Raumsonde sauste an Pluto vorbei und über die Oberfläche von Charon hinweg, während ihre Kameras so viele Aufnahmen wie möglich machten.

Die Aufnahmen erlaubten eine digitale Rekonstruktion der Oberfläche von Charon. Dadurch war es möglich, einen Flug über den Mond zu simulieren. Das 1-minütige Video zeigt so einen Flug. Das Höhenprofil und Farben der Oberfläche wurden digital verstärkt.

Die Reise beginnt an einem weiten Graben, der vollkommen verschiedene Landschaftstypen auf Charon trennt. Dieser Graben entstand wahrscheinlich, als Charon nach seiner Entstehung einfror. Schon bald schwenkt unser Flug nach Norden und führt nun über eine farbige Tiefebene, die den Spitznamen Mordor erhielt. Diese Ebene – so eine Hypothese – ist der ungewöhnliche Überrest eines uralten Einschlags. Die Reise geht weiter über eine außerirdische Landschaft. Sie ist voll von noch nie zuvor gesehen Kratern, Gebirgen und Spalten.

Die robotische Raumsonde New Horizons besitzt zu viel Schwung, um jemals wieder zu Pluto und Charon zurückzukehren. Es befindet sich derzeit auf seinem Weg aus dem Sonnensystem heraus.

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New Horizons‘ Flug über Pluto

Videocredit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik Open Sea Morning von Puddle of Infinity

Wie wäre es, wenn man über den Pluto hinweg fliegen könnte: Was würden wir dann sehen? Die Raumsonde New Horizons hat das im Juli 2015 gemacht. Sie rauschte mit ungefähr 80.000 km/h über die ferne Welt hinweg.

Die Bilder von diesem spektakulären Überflug wurden farbverstärkt, vertikal skaliert und digital kombiniert. Dabei kam das hier präsentierte 2-min-Zeitraffer-Video heraus.

Unsere Reise beginnt mit einem ersten Lichtschein über den Bergen, von denen wir glauben, dass sie aus Wassereis bestehen. Gefrorener Stickstoff färbt sie bunt. Danach sehen wir zu unserer Rechten einen flachen Ozean, der überwiegend aus festem Stickstoff besteht. Er erscheint als zusammengesetzt aus seltsamen Polygonen, von denen man glaubt, dass sie aus einem relativ warmen Inneren des Planeten aufgestiegen sind. Darunter sehen wir die gewohnten Ansichten von Kratern und vereisten Bergen. Das Video verblasst und endet über Gelände, das als „mit Klingen versehen“ bezeichnet wird. Es zeigt 500 Meter hohe Klüfte, die durch kilometergroße Lücken getrennt sind.

Die robotische Raumsonde New Horizons hat viel zu viel Impuls, ist also viel zu schnell, um jemals zu Pluto zurückzukehren. Sie fliegt nun aus dem Sonnensystem heraus.

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Landeplatz von Ares 3: Der Mars wird wieder besucht

Drei Krater sind im Bild links angeordnet, nur der mittlere ist ganz zu sehen. Außerhalb der Krater ist Gelände mit kleineren, flacheren Kratern. In den großen Kratern sind dünenartige Ablagerungen. Das Bild ist falschfarben-blau gefärbt.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Diese Nahansicht wurde mit der HiRISE-Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen. Sie zeigt verwitterte Krater mit Ablagerungen, die vom Wind verweht wurden. Sie liegen im südlichen Teil der Tiefebene Acidalia Planitia.

In den Standardfarben der HiRISE-Bilder erhält das Gebiet einen auffälligen Blauton. Ein menschliches Auge würde es aber wahrscheinlich grau oder leicht rötlich sehen. Tatsächlich haben Menschen dieses Gelände aber noch nie mit eigenen Augen gesehen, es sei denn, man zählt die NASA-Astronaut*innen in dem Science-Fiction-Roman „Der Marsianer“ von Andy Weir mit.

Der Roman erzählt die Abenteuer von Mark Watney. Er ist ein Astronaut, der bei der fiktiven Marsmission Ares 3 gestrandet ist. Die Landestelle entspricht den Koordinaten, die dieser Ausschnitt aus diesem HiRISE-Bild zeigt.

Als Größenvergleich: Watneys Habitat ist 6 Meter groß. Es würde etwa 1/10 vom Durchmesser des großen Kraters ausmachen. Tatsächlich liegen die Landekoordinaten von Ares 3 nur etwa 800 Kilometer nördlich der (echten) Carl Sagan Memorial Station. Es war die Stelle, wo Pathfinder 1997 landete.

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Messier 101

Die Spiralgalaxie im Bild ist von oben zu sehen. Sie hat ausladende, lose gewundene Spiralarme und einen hellen Kern. Außen herum sind weitere Galaxien verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, CFHT, NOAO; Danksagung – K.Kuntz (GSFC), F.Bresolin (U.Hawaii), J.Trauger (JPL), J.Mould (NOAO), Y.-H.Chu (U. Illinois)

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge im berühmten Katalog von Charles Messier. Mit einem Durchmesser von ca. 170.000 Lichtjahren ist diese Galaxie enorm groß, fast doppelt so groß wie unsere Milchstraße. M101 war auch einer der ersten Spiralnebel, die bereits im 19. Jahrhundert beobachtet wurden. Dies war möglich mit dem großen Spiegelteleskop von Lord Rosse, dem Leviathan von Parsonstown.

Dieses Mosaik entstand aus 51 Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble aus dem 20. und 21. Jahrhundert und zusätzlichen Daten von bodengebundenen Teleskopen. Es überspannt ca. 40.000 Lichtjahre der zentralen Region von M101. Damit ist es eines der am höchsten aufgelösten Porträts von Spiralgalaxien, die je von Hubble veröffentlicht wurden. Das detailreiche Bild zeigt beeindruckende Merkmale der Galaxienscheibe aus Sternen und Staub. Außerdem sind etliche Galaxien im Hintergrund zu erkennen. Einige davon sind durch M101 hindurch sichtbar.

M101 ist auch als Feuerradgalaxie oder Windradgalaxie bekannt. Sie liegt innerhalb der Grenzen des nördlichen Sternbilds Ursa Major (Große Bärin) und ist ca. 25 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

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Plutonische Landschaft

Auf dem Himmelskörper im Bild sind links Berge, rechts breitet sich eine Ebene aus. Über dem Rand des Planeten sind Schichten von Dunst zu sehen.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, SwRI

Diese schattige Landschaft aus majestätischen Bergen und eisigen Ebenen erstreckt sich bis zum Horizont auf einer kleinen, weit entfernten Welt. Das Bild wurde aus einer Entfernung von etwa 18.000 Kilometern aufgenommen, als die Raumsonde New Horizons am 14. Juli 2015 zu Pluto zurückblickte. Dies geschah 15 Minuten nach ihrer größten Annäherung an Pluto.

Die dramatische Szene in der nahen Dämmerung zeigt die zerklüfteten Berge, die im Vordergrund links als Norgay Montes bekannt sind. Entlang des Horizonts findet man die Hillary Montes, die rechts in die sanften Ebenen von Sputnik Planum übergehen. Auch die Schichten von Plutos dünner Atmosphäre sind in der Gegenlichtansicht zu erkennen.

Das eisige Terrain, das seltsam vertraut wirkt, besteht wahrscheinlich aus Stickstoff- und Kohlenmonoxid-Eis mit Wassereisbergen. Diese Berge sind bis zu 3.500 Meter hoch. Deren Höhe ist vergleichbar mit den majestätischen Bergen auf der Erde. Die plutonische Landschaft ist 380 Kilometer breit.

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NGC 1360: Der Rotkehlchen-Ei-Nebel

Ein dunkles Sternenfeld umgibt eine blaue-rosa Nebelwolke. Mitten in der Nebelwolke verlaufen ein paar dunkle Staubbahnen.

Bildcredit und Bildrechte: Andrea Iorio, Vikas Chander und ShaRA-Team

Dieser schöne Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren. Er erinnert in dieser mit einem Teleskop gemachten Aufnahme in Form und Farbe an das Ei einer Wanderdrossel. Die kosmische Wolke ist etwa 3 Lichtjahre groß. Sie liegt im südlichen Sternbild Chemischer Ofen (Fornax).

Der eiförmige Nebel mit der Katalogbezeichnung NGC 1360 ist ein planetarischer Nebel. Anders als ein Ei stellt er keinen Anfang dar, sondern die kurze und letzte Phase in der Entwicklung eines Sterns.

In der Mitte des Nebels könnt ihr den Zentralstern von NGC 1360 erkennen. Er ist ein Doppelstern und besteht wahrscheinlich aus zwei weißen Zwergsternen. Sie haben weniger Masse als unsere Sonne, sind aber viel heißer. Ihre intensive und ansonsten unsichtbare ultraviolette Strahlung verändert die Gashülle um sie herum. Sie hat den Atomen darin Elektronen entrissen. Das Innere von NGC 1360 könnt ihr blaugrün leuchten sehen. Dieses Licht entsteht, wenn Elektronen sich mit doppelt ionisierten Sauerstoffatomen verbinden.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Gaia erstellt eine Aufsicht unserer Milchstraße

Eine Spiragalaxie - unsere Milchstraße ist von oben zu sehen. Sie ist von einem dunklen Feld umgeben.

Illustrationscredit: ESA, Gaia, DPAC, Stefan Payne-Wardenaar

Wie sieht unsere Milchstraße von oben aus? Weil wir uns darin befinden, kann die Menschheit kein echtes Bild davon bekommen. Doch kürzlich wurde eine Karte erstellt. Dazu verwendete man die Positionsdaten von mehr als einer Milliarde Sterne, die von der ESA-Mission Gaia erfasst wurden. So entstand die hier gezeigte Illustration. Sie zeigt, dass unsere Milchstraße – wie viele andere Spiralgalaxien – ausgeprägte Spiralarme hat.

Unsere Sonne und die meisten der hellen Sterne, die wir nachts sehen, sind in nur einem Arm: dem von Orion. Die Gaia-Daten bestätigen frühere Hinweise, dass unsere Milchstraße mehr als zwei Spiralarme hat. Im Zentrum der Galaxis gibt es einen markanten Balken. Die Farben der dünnen Scheibe unserer Galaxis stammen großteils von dunklem Staub, hellen blauen Sternen und roten Emissionsnebeln. Die Datenanalyse läuft noch. Dennoch wurde Gaia im März nach einer Folgemission abgeschaltet.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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