Milchstraße über Yellowstone

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Lane

Die Milchstraße entstand nicht aus einem verdampfenden See. Der etwa 10 Meter große farbige Wassertümpel ist als Silex Spring bekannt. Er liegt im Yellowstone-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming. Die künstlich wirkenden Farben entstehen durch Schichten aus Bakterien, die in der heißen Quelle gedeihen. Von der Quelle steigt Dampf auf. Er wird von einer Magmakammer tief unten aufgeheizt. Die Hitze stammt vom Yellowstone-Hotspot.

Das Zentralband der Milchstraße steht in keinem physischen Zusammenhang in weiter Ferne. Es wölbt sich hoch oben und wird von Milliarden Sternen erleuchtet. Dieses Panorama entstand aus 16 Bildern. Sie wurden letzten Monat fotografiert. Wenn der Yellowstone-Hotspot einen weiteren Supervulkanausbruch wie vor 640.000 Jahren auslöst, wäre ein großer Teil von Nordamerika betroffen.

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Vorbeiflug am Neptunmond Triton


Bildcredit: Voyager 2, JPL, NASA; Digitale Zusammenstellung: Paul Schenk (LPI, USRA)

Was sieht man, wenn man an Triton vorbeifliegt? Triton ist der größte Mond des Planeten Neptun. Nur eine Raumsonde hat das je getan. Am 25. August 1989 raste die Raumsonde Voyager 2 mit klickender Kamera durch das Neptunsystem. Nun wurden erstmals Bilder dieser Begegnung zu einem Film kombiniert.

Triton ist etwas kleiner als der Erdmond, doch er hat Eisvulkane und eine Oberfläche, die mit gefrorenem Stickstoff angereichert ist. Der erste Teil im Video zeigt Voyagers Annäherung an Triton. Trotz des ungewöhnlich grünen Farbtons erscheint er annähernd in Echtfarben. Das rätselhafte Gelände unter der Raumsonde wurde dunkel, nachdem unten die Schattenlinie zur Nacht vorbeizog. Nach der engsten Begegnung schwenkte Voyager und entfernte sich. Der Mond ist als schrumpfende Sichel zu sehen.

Wenn alles gut geht, macht die Roboter-Raumsonde New Horizons nächsten Juli einen ähnlichen Vorbeiflug an Pluto. Diese Kugel ist ähnlich groß wie Triton.

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Arp 188 und der Schweif der Kaulquappe

Die Spiralgalaxie Arp 188 rechts oben im Bild ist seltsam verschlungen und zieht einen langen Schweif hinter sich her, der diagonal nach links unten durchs Bild verläuft.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Joachim Dietrich

Warum hat diese Galaxie einen so langen Schweif? Diese tolle Ansicht basiert auf Bilddaten des Hubble-Vermächtnisarchivs. Ferne Galaxien bilden eine dramatische Kulisse für die Kaulquappengalaxie. Es ist die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt. Man findet sie im nördlichen Sternbild Drache.

Ihr auffälliger Schweif ist ungefähr 280.000 Lichtjahre lang. Er enthält massereiche helle, blaue Sternhaufen. Man erzählt sich, dass eine kompaktere eindringende Galaxie vor Arp 188 vorbeizog. Im Bild kreuzte sie von rechts nach links. Durch die gravitative Wechselwirkung wurde sie nach hinten um die Kaulquappe geschlungen.

Bei der engen Begegnung rissen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. Daraus entstand der spektakuläre Schweif. Die eindringende Galaxie liegt etwa 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Ihr seht sie rechts oben hinter den Spiralarmen im Vordergrund.

Wie auch ihr irdischer Namensvetter verliert die Kaulquappengalaxie wahrscheinlich ihren Schweif, wenn sie älter wird. Aus den Sternhaufen im Schweif entstehen kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie.

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Merkurtransit: Ein ungewöhnlicher Fleck auf der Sonne

Zwischen sehr dunklen Wolken schaut in der Mitte ein Teil der Sonne hervor, darauf ist ein winziger dunkler Fleck, nämlich der Planet Merkur.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Was ist der Fleck auf der Sonne? Bei genauer Betrachtung sieht man, dass er fast perfekt rund ist. Der Fleck ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Sonnenfinsternis. Sie ereignete sich 2006. Normalerweise verfinstert der Erdmond die Sonne. Diesmal war der Planet Merkur an der Reihe.

Wie vor einem Neumond mit Sonnenfinsternis wurde die Merkurs Phase eine immer dünnere Sichel. Gleichzeitig kam der Planet seiner Ausrichtung mit der Sonne immer näher. Am Ende schrumpfte die Merkurphase auf null, und Merkur kreuzte als dunkler Fleck unseren Heimatstern. Technisch gesehen war es eine ringförmige Merkur-Sonnenfinsternis mit einem außergewöhnlich großen Feuerring.

Auf den kraterübersäten Ebenen auf Merkurs Nachtseite war die Erde in ihrer vollen Phase zu sehen. Stunden später war Merkur auf seiner Bahn weitergewandert. Er zeigte wieder eine schmale Sichelphase. Die nächste Merkur-Sonnenfinsternis findet 2016 statt.

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Das Gespenst von Veszprém

Über den Dächern der ungarischen Stadt Veszprém schwebt eine geisterhafte Silhouette, die von hellen Bögen umgeben ist, auf einer Nebelschwade.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Nur kurz spukte dieses rätselhafte Gespenst in der ungarischen Stadt Veszprém. Am Morgen des 11. August schwebte seine monströse Form im Nebel über den Gebäuden nahe der Stadtmitte.

Einen Hinweis auf seine wahre Natur liefert der Fotograf. Er berichtet, dass er das Bild auf einem zwanzig Stockwerke hohen Gebäude fotografierte. Dabei stand die aufgehende Sonne genau hinter ihm. Die besondere Geometrie lässt vermuten, dass es sich um eine atmosphärische Erscheinung handelt. Sie wird als Glorie oder Brockengespenst bezeichnet. Das Phänomen ist auch auf Berggipfeln und in Flugzeugen zu sehen, wenn man in die Gegenrichtung der Sonne blickt.

Die dramatische Erscheinung ist der Schatten des Beobachters auf Wolken oder Nebel. Die kleinen Wassertröpfchen werfen das Sonnenlicht durch komplexe interne Reflexionen zurück. Viele kennen ein analoges Beispiel dieses Geistes in der Astronomie: Die Aufhellung des Zodiakallichtes gegenüber der Sonne ist als Gegenschein bekannt.

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Komet Jacques, Herz und Seele

Mitten im Bild leuchtet die kompakte grüne Koma des Kometen Jacques. Er liegt zwischen Herz- und Seelenebel im Sternbild Kassiopeia, die im Bild dunkelrot leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Am 13. Juli stand die Venus günstig, um den Kometen Jacques zu beobachten. An diesem Tag passierte der neu entdeckte Besucher C/2014 E2 im inneren Sonnensystem unseren Schwesterplaneten. Er war weniger als 14,5 Millionen Kilometer entfernt. Der abreisende Komet zieht am 28. August nur 84 Millionen Kilometer an unserem Planeten vorbei. Er ist jetzt schon ein schönes Ziel für Teleskope und Ferngläser.

Vor zwei Tagen wurden Jacques‘ grünliche Koma und sein gerader, schmaler Ionenschweif auf diesem Schnappschuss mit Teleskop fotografiert. Die Einzelaufnahme entstand mit einer modifizierten Digitalkamera. Sie wurde mit einer 2 Minuten belichtet. IC 1805 und IC 1848 flankieren den Kometen. Sie sind auch als Kassiopeias Herz- und Seele-Nebel bekannt.

Falls ihr dieses Wochenende auf dem Planeten Erde festsitzt, könnt ihr den Kometen Jacques am Abendhimmel haschen. Oder ihr werft in der Morgendämmerung einen Blick auf ein Dreieck aus Venus, Jupiter und Sichelmond.

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Venus und Jupiter in der Dämmerung

Eine dunkle Silhouette am Horizont ist vorne vom Meer umgeben. Der Himmel verläuft von Dunkelrot nach Tiefblau. Oben glänzen die Planeten Venus und Jupiter eng beisammen.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano De Rosa

Am Montag trafen sich Venus und Jupiter in der Morgendämmerung. An manchen Orten waren sie nur die Breite eines Vollmondes voneinander entfernt. Die Begegnung war die engste seit dem Jahr 2000. Dieses Foto zeigt die Planeten vor Sonnenaufgang über dem Horizont im Osten.

Die heitere Ansicht wurde am Strand von Istia in der Nähe von Capoliveri auf der italienischen Insel Elba fotografiert. An der toskanischen Küste verlaufen ferne Lichter und weiche Hügel.

Bald trennte sich das himmlische Paar wieder. Die hellere Venus sank tiefer zum Horizont im Osten und verschwand im Glanz der Sonne. Jupiter steigt in der Morgendämmerung allmählich höher. Die beiden hellsten Planeten treffen einander nächstes Jahr am 30. Juni wieder. Dann treffen sie sich in der Abenddämmerung am Westhorizont.

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Im Zentrum des Lagunennebels

Im Zentrum des Lagunennebels sind zwei dunkle trichterförmige Wolken. Sie zeichnen sich hier als Silhouetten in der Bildmitte ab.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Im Lagunennebel ist ein Strudelbecken mit heftiger Sternbildung. Nahe der Bildmitte verlaufen zwei lange, trichterförmige Wolken. Jede ist grob geschätzt ein halbes Lichtjahr lang. Sie wurden durch extreme Sternwinde und intensives, energiereiches Sternenlicht geformt.

Der ungemein helle Stern daneben ist Herschel 36. Er beleuchtet die Region. Staubwände verbergen und röten andere heiße, junge Sterne. Wenn die Energie dieser Sterne in kühle Staub– und Gaswolken gelangt, können in den angrenzenden Regionen große Temperaturunterschiede entstehen. Das führt zu Windscherungen, welche die Trichter verursachen könnten.

Das Bild ist etwa 5 Lichtjahre breit. Es kombiniert Bilder des Weltraumteleskops Hubble im Orbit. Der Lagunennebel ist auch als M8 bekannt. Er ist zirka 5000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schütze.

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