Die Küstenlinie des Universums

Über einem beleuchteten Strand steigt die Milchstraße auf. Rechts daneben leuchten helle Sterne und Planeten. Das Bild wirkt wie eine Szene aus einem schaurigen Science-Fiction-Film.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Dickinson

In dieser Landschaft mit Nachthimmel verlaufen dunkle Gräben aus interstellarem Staub. Ebbe und Flut im Sternenlicht der Milchstraße erinnern an Wellen, die sich an einer kosmischen Küste brechen. Das Schwarz-Weiß-Bild wurde auf den Dünen von Hatteras Island in North Carolina mit einer Digitalkamera fotografiert. Es erinnert an eine Zeit, in der man empfindliche Schwarz-Weiß-Filme gerne für lichtschwache Nacht- und Astrofotografie verwendete.

Im Süden leuchten in der Bildmitte die hellen Sterne im Schützen und Skorpion. Der wandernde Mars, Saturn und Zuben-el-dschenubi (Alpha Librae) bilden ein kompaktes Dreieck heller Himmelslichter. Es steht rechts neben der zentralen Wölbung der Milchstraße. Die bewegende schwarz-weiße Strandszene passt in einen Science-Fiction-Klassiker der 1950er-Jahre, den ihr nie gesehen habt: „Es kam aus den Dünen.“

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Möglicherweise bewohnbare Monde

Vier Monde sind abgebildet, von links oben nach rechts unten: Europa, Ganymed, Enceladus, Titan.

Bildcredit: Forschung und Zusammenstellung – René Heller (McMaster Univ.) et al.; Bildfelder – NASA/JPL/Space Science Institute – Bildrechte: Ted Stryk

Für die Astrobiologie sind diese vier Monde wohl die interessantesten im Sonnensystem. Sie sind alle im gleichen Maßstab dargestellt. Ihre Erforschung durch interplanetare Raumsonden führte zu einer Idee: Nicht nur Planeten, sondern auch Monde könnten eine Umgebung bieten, die für Leben günstig ist.

Die Jupiter-Mission Galileo untersuchte auch den Mond Europa. Dort fand sie unter der Oberfläche einen globalen Ozean aus flüssigem Wasser. Galileo fand auch Hinweise auf Meere im Inneren von Ganymed.

Die Raumsonde Cassini schickte Bilder vom Saturnmond Enceladus. Darauf verströmt der Mond Fontänen aus Wassereis. Die Fontänen deuten an, dass sogar dieser kleine Mond flüssiges Wasser unter der Oberfläche hat. Unter der dichten Atmosphäre des großen Mondes Titan findet Cassini immer noch Seen auf der Oberfläche. Sie bestehen aus kalten, aber noch flüssigen Kohlenwasserstoffen.

Neue Forschung außerhalb des Sonnensystems lässt vermuten, dass es vielleicht mehr Exomonde als Exoplaneten gibt, die sich in den bewohnbaren Zonen um Sterne befinden. Wenn das stimmt, sind Monde die häufigsten bewohnbaren Welten im Universum.

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Der Kokonnebel in einem Weitwinkelfeld

Links unten schimmert ein roter runder Nebel in einer dunklen Himmelsszene, die dicht mit bunten Sternen gesprenkelt ist. Diagonal im Bild verlaufen einige dunkle Staubranken.

Bildcredit und Bildrechte: Federico Pelliccia

Das dicht gedrängte Sternfeld ist mehr als 2 Grad breit. Es liegt im hoch fliegenden Sternbild Schwan. Der Blick wandert zum Kokonnebel. Er ist eine kompakte Sternbildungsregion am Ende eines langen Pfades aus undurchsichtigen interstellaren Staubwolken.

Der Nebel ist als IC 5146 katalogisiert und fast 15 Lichtjahre groß. Er ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Viele Sternbildungsregionen leuchten rot. Sie bestehen aus leuchtendem Wasserstoff, der von jungen, heißen Sternen angeregt wird. Am Rand der sonst unsichtbaren Molekülwolke leuchtet blaues Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird.

Der helle Stern mitten im Nebel ist wahrscheinlich nur ein paar Hunderttausend Jahre alt. Er bringt das Gas im Nebel zum Leuchten und höhlt den Staub, in dem Sterne entstehen, von innen her aus.

Das Bild wurde in sichtbarem Licht aufgenommen. Die langen, staubigen Fasern wirken dunkel. Auch sie enthalten Sterne, die eben erst entstehen. In Infrarotwellenlängen sind sie sichtbar.

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Polarlicht über Maine

Im Arcadia-Nationalpark in Maine ragen dunkle Silhouetten von Hügeln hinter einem See auf. Am Himmel darüber leuchten grüne und magentafarbene Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: Jeremy P. Gray

Es war eine gute Woche für Polarlichter. Anfang des Monats rotierte die aktive Sonnenfleckenregion 2158 in Sicht und zog über die Vorderseite der Sonne. Dabei stieß sie eine Serie Sonneneruptionen aus und schleuderte heißes Plasma ins Sonnensystem.

Ein Paar koronaler Massenauswürfe (CME) traf letzte Woche die Magnetosphäre der Erde. Es erzeugte den bisher stärksten geomagnetischen Sturm des Jahres. Manche befürchteten Stromausfälle. Doch der dramatischste Effekt der Plasmawolken waren Polarlichter. Sie waren noch weit im Süden in Wisconsin in den USA zu sehen.

Dieses Bild wurde das letzten Freitag nachts fotografiert. Es zeigt Strahlen und Schleier von vielfarbigen Polarlichtern über dem Acadia-Nationalpark im US-Bundesstaat Maine. Derzeit nähert sich eine weitere Plasmawolke der Erde. Also gibt es heute Nacht eine weitere Chance, eindrucksvolle Polarlichter zu beobachten.

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Milchstraße über Atacama-Salzlagune

Über der Salzwüste Salar de Atacama im Norden von Chile schimmert ein prachtvoller Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Tudorica (AIfA, U. Bonn)

Diese denkwürdige Land- und Himmelsszenerie vereint Galaxien, Sterne und einen ruhigen, spiegelglatten See. Das Panorama ist ein Mosaik aus 12 Bildern. Es wurde letzten Monat in der Salzwüste Salar de Atacama im Norden von Chile fotografiert. Das ruhige Wasser ist die Laguna Cejar. In der Mitte der salzhaltigen Lagune ist eine große Doline.

Links im Bild fotografiert die Verlobte des Astrofotografen die gleiche fotogene Szene. Zahllose Sterne beleuchten den Nachthimmel. Links schimmern die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Das Band der Galaxis verläuft diagonal nach rechts oben. Scheinbar verursacht die Milchstraße Chaos am Horizont. Doch es sind nur gewöhnliche Lichter einer Stadt.

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62 Kilometer über dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Die Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist zerklüftet und dunkel wie Kohle. Das Farbbild wirkt schwarz-weiß.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für das OSIRIS Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA; Zusätzliche Bearbeitung und Bildrechte: Elisabetta Bonora und Marco Faccin (Alive Universe Images)

Die Raumsonde Rosetta nähert sich dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Sie umkreist und kartiert ihn. Die Roboter-Raumsonde kreuzte zehn Jahre lang durchs innere Sonnensystem. Letzten Monat kam sie beim Kometen an. Seither fotografiert sie seinen ungewöhnlichen zweilappigen Kern.

Dieses Farbbild entstand vor ungefähr zehn Tagen. Es zeigt, wie dunkel der Kometenkern ist. Die Oberfläche des Kometen reflektiert nur um die vier Prozent des einfallenden sichtbaren Lichts. Damit ist er so dunkel wie Kohle.

Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist ungefähr vier Kilometer lang. Er hat eine so geringe Oberflächenbeschleunigung, dass ein Astronaut* wegspringen könnte. In etwa zwei Monaten soll Rosetta die erste Sonde freisetzen, die je kontrolliert auf einem Kometenkern landet.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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M27 – der Hantelnebel

Im Bild leuchtet ein innen zyklamefarbener, außen lila gefärbter Nebel inmitten von Sternen. Seine Form erinnert an eine Hantel.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Der erste Hinweis darauf, was aus unserer Sonne werden könnte, wurde 1764 versehentlich entdeckt. Damals erstellte Charles Messier eine Liste diffuser Objekte, die man nicht mit Kometen verwechseln sollte. Das 27. Objekt auf Messiers Liste ist als M27 oder Hantelnebel bekannt. Es ist ein planetarischer Nebel. So einen Nebel erzeugt später auch unsere Sonne, wenn die Kernfusion in ihrem Inneren zu Ende geht.

M27 ist einer der hellsten planetarischen Nebel am Himmel. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Füchslein (Vulpecula). Licht von M27 braucht etwa 1000 Jahre, um uns zu erreichen. Er ist oben in Farben dargestellt, die von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden.

Die Physik und Bedeutung von M27 zu verstehen überstieg die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Noch heute gibt es viele Rätsel um bipolare planetarische Nebel wie M27. Dazu gehört der physikalische Mechanismus, bei dem die gasförmige äußere Hülle eines Sterns mit geringer Masse abgestoßen wird. Am Ende bleibt ein heißer Weißer Zwerg übrig, der Röntgenlicht abstrahlt.

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Collage des Mittelwerts: Hubbles 100 beste Bilder

Das Bild wirkt wolkig. Es ist eine abstrakte digitale Kombination der 100 besten Bilder des Weltraumteleskops Hubble.

Bildcredit und Bildrechte: Michael West (Maria-Mitchell-Observatorium)

Während ihr an eurem Kosmisch-Latte nippt, seht ihr 100 Bilder des Weltraumteleskops Hubble gleichzeitig. Die bekanntesten Szenen im Kosmos wurden im niedrigen Erdorbit abgebildet und digital zu dieser Collage kombiniert.

Dafür wurden die besten 100 Bilder von Hubble ausgewählt und auf identische Pixelmaße skaliert. An jedem Punkt wurden die 100 Pixelwerte vom niedrigsten zum höchsten Wert sortiert. Für das Ergebnisbild wurde der mittlere Wert oder Median ausgewählt. Das kombinierte Bild ist eine visuelle Abstraktion. Es ist Licht aus dem Universum, umgeben von Dunkelheit.

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