NGC 3132: Der südliche Ringnebel

Ein ovaler, ockergelber Ring ist mit einem mattblau leuchtenden Lichtsee gefüllt. Im Inneren ist ein heller Stern, der schwache Stern daneben erzeugte den planetarischen Nebel.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Es ist der trübe Stern, nicht der helle in der Mitte von NGC 3132, der diesen seltsamen, schönen planetarischen Nebel bildete. Das leuchtende Gas hat den landläufigen Namen Südlicher Ringnebel. Es stammt aus den äußeren Schichten eines sonnenähnlichen Sterns. Das Bild ist in zugewiesenen Farben dargestellt. Die heiße Oberfläche des matten Sterns regt den blauen Lichtsee um das Doppelsternsystem an.

Das Bild wurde fotografiert, um die ungewöhnlichen Symmetrien zu erforschen. Doch es sind die Asymmetrien, die diesen planetarischen Nebel so interessant machen. Weder die ungewöhnliche Form der umgebenden kühleren Hülle noch die Struktur und Platzierungen der kühleren faserartigen Staubbahnen, die über NGC 3132 laufen, sind gut erklärbar.

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In die Leere

Der Astronaut Edward White schwebt bei einem Außenbordmanöver über dem blauen Ozean der Erde. Das Foto wurde von James McDivit aufgenommen.

Bildcredit: NASA, Gemini-Projekt, James McDivitt

Vor fünfzig Jahren, am 3. Juni 1965, verließ Edward White die Raumsonde Gemini 4 im Orbit. Es war der erste Außenbordeinsatz eines US-Astronauten. Kommandant James McDivit fotografierte White aus dem Inneren der Kapsel. Whites Außenbordeinsatz begann beim dritten Orbit von Gemini 4 über dem Pazifik. Sein golden getönter Helmvisier spiegeln den Planeten Erde, die Raumsonde und die Versorgungsleine.

Der Astronaut hält eine gasgetriebene Rückstoßpistole in der rechten Hand. Das Gas in der Pistole war nach nur 3 Minuten verbraucht. Danach manövrierte er, indem er für den Rest des 23 Minuten langen Außenbordeinsatzes seinen Körper bewegte und an der Versorgungsleine zog.

White beschrieb seinen historischen Außenbordeinsatz später als den angenehmsten Teil der Mission. Er meinte, der Befehl, ihn zu beenden, war der „traurigste Moment“ seines Lebens.

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Grüner Blitz bei Mondaufgang

Über dem Teide-Observatorium auf der Insel Teneriffa geht der Mond mit einem grünen Blitz auf. Das Bild wurde auf dem Roque de los Muchachos fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Wenn ihr an einem klaren Tag einen Sonnenuntergang am fernen Horizont beobachtet, seht ihr manchmal einen flüchtigen grünen Blitz, bevor die Sonne verschwindet. Dabei wird das Licht für kurze Zeit in einer sehr langen Sichtlinie durch atmosphärische Schichten gebrochen.

Ein grüner Blitz kann auch bei Sonnenaufgang auftreten. Dabei ist es etwas schwieriger, genau zu berechnen, wann und wo die aufgehende Sonne über den Horizont blitzt. Noch komplizierter ist es, einen grünen Blitz beim schwächeren aufgehenden Mond zu erhaschen. Das gelang auf einigen gut geplanten Schnappschüssen vom 2. Juni. Sie wurden am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert.

Am oberen Rand des Vollmondes ist ein grüner Blitz zu sehen. Die Ansicht wurde mit einem Teleobjektiv mit langer Brennweite fotografiert. Der Mond geht etwas südlich von Osten über Bergen und einem Wolkenmeer auf. Am Horizont stehen die Teleskopkuppeln des Teide-Observatoriums auf dem Gipfel der Insel Teneriffa. Sie sind etwa 143 Kilometer entfernt und von der Sonne beleuchtet.

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NGC 2419 – Intergalaktischer Wanderer

Rechts neben zwei hellen blauen Sternen mit Zacken leuchtet ein diffuser Kugelsternhaufen mit vielen rötlichen Sternen. Im Hintergrund sind nur wenige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Drei Objekte springen auf diesem gut geplanten Teleskopbild ins Auge. Es ist eine Ansicht im eher stillen Sternbild Luchs. Zwei helle Objekte mit Spitzen sind nahe Sterne. Das dritte Objekt ist der ferne Kugelsternhaufen NGC 2419. Er ist fast 300.000 Lichtjahre entfernt. NGC 2419 wird manchmal als intergalaktischer Wanderer bezeichnet. Der Titel passt gut, denn im Vergleich dazu ist die Große Magellansche Wolke (GMW) nur etwa 160.000 Lichtjahre beträgt. Die GMW ist eine Begleitgalaxie der Milchstraße.

NGC 2419 ähnelt anderen großen Kugelsternhaufen wie Omega Centauri. Er leuchtet hell, ist aber eine blasse Erscheinung, weil er so weit entfernt ist. NGC 2419 hat vielleicht tatsächlich einen extragalaktischen Ursprung. Er könnte der Rest einer kleinen Galaxie sein, die von der Milchstraße eingefangen und zerrissen wurde. Seine extreme Entfernung erschwert die Forschung. Man kann seine Eigenschaften nicht so leicht mit anderen Kugelsternhaufen im Halo unserer Milchstraße vergleichen.

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Vorbeiflugbild von an Saturns Schwamm-Mond Hyperion

Der Mond Hyperion hat eine schwammartige Struktur. Die Krater sind sehr tief und am Boden dunkel.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SSI

Warum erinnert dieser Mond an einen Schwamm? Um ihn besser zu erforschen, schickten NASA und ESA die Roboter-Raumsonde Cassini im Orbit um Saturn zu Wochenbeginn nochmals am Saturnmond Hyperion vorbei. Oben ist eins der Bilder, die zur Erde geschickt wurden – roh und unbearbeitet. Wie erwartet sieht man viele seltsam geformte Krater. Darin liegt ungewöhnlich dunkles Material am Boden.

Hyperion ist etwa 250 Kilometer groß. Seine Gravitation wirkt sich auf Cassini kaum aus. Daher vermutet man, dass er großteils aus leerem Raum besteht und eine geringe Oberflächengravitation hat. Vermutlich entstehen die seltsamen Formen vieler Krater auf Hyperion durch Einschläge, die das Material auf der Oberfläche hauptsächlich verdichten und auswerfen. Anders ist es bei typischeren runden Kratern. Sie treten nach kreisrunden Stoßwellen auf, bei denen das Material auf der Oberfläche explosionsartig umverteilt wird.

Cassini ist auf Kurs für einen weiteren Vorbeiflug am Saturnmond Dione in etwa zwei Wochen.

Rückschau: Alle früheren APODs vom 3. Juni

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Polaris und Komet Lovejoy

Links ist der helle Komet Lovejoy mit einer grünen Koma, rechts der Polarstern, und der Himmelsnordpol ist mit einem Kreuz markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Eines dieser beiden hellen Himmelsobjekte bewegt sich. Rechts steht der berühmte Stern Polaris. Der Polarstern ist zwar bei weitem nicht der hellste Stern am Himmel, doch er ist berühmt wegen seiner Position. Hat man ihn einmal gefunden, steht er scheinbar immer an derselben Stelle – die ganze Nacht, den ganzen Tag und den Rest eures Lebens. Das ist so, weil die Rotationsachse der Erde auf eine Stelle neben dem Polarstern zeigt. Die Stelle ist der Himmelsnordpol.

Links neben dem Himmelsnordpol befindet sich der Komet Lovejoy. Er ist zehn Millionen mal näher, und seine Position am Himmel ändert sich jede Stunde deutlich.

Das Bild wurde letzte Woche fotografiert. Der zerfallende Schneeball C/2014 Q2 (Lovejoy) ist ein Besucher aus dem äußeren Sonnensystem. Er bleibt nur noch wenige Wochen in der Nähe des Nordsterns. Doch das sollte reichen, um die grünliche Koma des flüchtigen Neuankömmlings mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen, notfalls mit einer guten Sternkarte.

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Pulsierendes Polarlicht über Island

Videocredit und -rechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées); Musik: Eric Aron

Warum pulsieren manche Polarlichter? Wir wissen es nicht. Das ungewöhnliche Verhalten ist schon lange bekannt, doch die Ursache wird noch erforscht. Dieses Video von Mitte März zeigt eindrucksvoll pulsierende Polarlichter über dem isländischen Gletscher Svínafellsjökull. Das Flackern dauert 48-Sekunden. Das Video ist keine Zeitrafferaufnahme.

Ein paar Mal sieht man vorne den Astrofotografen. Dort ist das Echtzeit-Pulsieren gut erkennbar. Wenn ihr die rätselhaft flackernden Himmelsfarben genau betrachtet, wiederholen sich einige Strukturen scheinbar, andere jedoch nicht. Die Schnelligkeit des Pulsierens ist ungewöhnlich. Meist pulsieren Polarlichter mit einer Frequenz von mehreren Sekunden.

Aktuelle Forschungen zeigen, dass Pulse häufiger bei Polarlichtern vorkommen, die von Elektronen erzeugt werden als bei Polarlichtern von Protonen. Vielleicht schwankt auch das Erdmagnetfeld im Einklang mit den Polarlichtern.

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Supernova 1994D und das unerwartete Universum

Schräg im Bild ist eine düstere Galaxie. Ihr Kern ist hier violett-rosa abgebildet, nur das Zentrum leuchtet hell. Am Rand verlaufen dicke Staubbahnen. Links unten strahlt eine helle Supernova.

Bildcredit: High-Z Supernova Search Team, HST, NASA

Vor langer Zeit explodierte an einem fernen Ort ein Stern. Die Supernova 1994D ist der helle Fleck links unten. Sie explodierte am Rand der Galaxie NGC 4526. Die Supernova 1994D war interessant. Der Grund war nicht, dass sie sich stark von anderen Supernovae unterschied, sondern weil sie anderen Supernovae so ähnlich war. Das Licht, das in den Wochen nach der Explosion abgestrahlt wurde, klassifizierte sie als Supernova vom wohlbekannten Typ Ia.

Das Besondere an Typ-1a-Supernovae ist, dass alle dieselbe Leuchtkraft besitzen. Daher ist so eine Supernova umso weiter entfernt, je blasser sie erscheint. Die Beziehung zwischen Helligkeit und Entfernung wird genau kalibriert. So kann man nicht nur die Rate bestimmen, mit der sich das Universum ausdehnt (der Parameter dafür ist die Hubblekonstante), sondern auch die Geometrie des Universums, in dem wir leben (die Parameter dafür sind Omega und Lambda).

In den letzten Jahren wurde eine große Zahl weit entfernter Supernovae vermessen. Zusammen mit anderen Beobachtungen interpretiert man die Hinweise so, dass wir in einem unerwarteten Universum leben.

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