Am höchsten, am größten und den Sternen am nächsten

Drei Bilder zeigen die höchsten Berge der Welt: Den Mount Everest, den Mauna Kea und den Chimborazo. Alle drei Gipfel wurden bei Nacht fotografiert. Das mittlere Bild zeigt das Observatorium auf dem Mauna Kea und Strichspuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai, O Chul Kwon, Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Manche Leute auf der Erde kennen vielleicht die höchsten Berge. Dieses Panorama zeigt drei Bilder von The World at Night. Links ist der Mount Everest im Himalaja. Der Gipfel ist in Wolken gehüllt. Er ragt 8848 Meter über Meereshöhe auf.

Im mittleren Bildfeld ziehen Sterne über den Vulkan Mauna Kea auf der Insel Hawaii. Sein Gipfel mit den astronomischen Observatorien liegt nur 4168 Meter über Seehöhe. Trotzdem ist der Mauna Kea, von der Basis auf dem Meeresgrund aus gemessen, höher als 10.000 Meter. Er ist somit vom Boden bis zum Gipfel gemessen der höchste Berg der Erde.

Rechts liegt der Andenberg Chimborazo in Ecuador unter der Milchstraße. Der Vulkan Chimborazo ist der höchste Berg am Äquator. Die Gipfelhöhe beträgt 6268 Meter über Meereshöhe. Doch der rotierende Planet Erde hat die Form einer abgeflachten Kugel (Sphäroid).

Der Äquatordurchmesser ist größer als der Durchmesser von Pol zu Pol. Der Gipfel des Chimborazo sitzt fast genau auf der größten Äquatorwölbung. Daher ist er der Punkt auf der Oberfläche des Planeten, der vom Mittelpunkt der Erde am weitesten entfernt ist. Er ist mehr als 2000 Meter weiter von der Erdmitte entfernt als der Gipfel des Mount Everest. Damit ist der Gipfel des Chimborazo der Ort auf der Erdoberfläche, wo man den Sternen am nächsten kommt.

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Megastädte der USA, vom Weltraum aus gesehen

Der Blick fällt von der Raumstation auf die Erde. Unten ist das dunkle Meer, an der Küste sind Städte an der Ostküste der USA. Links sind Teile der Raumstation und Raumkapseln zu sehen.

Bildcredit: NASA, International Space Station

Erkennt ihr eine vertraute Region im Nordosten der USA an der nächtlichen Beleuchtung? Vielleicht, denn man sieht viele Hauptstädte. Dazu zählen – von rechts nach links – New York, Philadelphia, Baltimore, Washington, Richmond und Norfolk. Boston, das in den nordöstlichen Ballungsräumen der USA liegt, ist nicht abgebildet.

Das Bild entstand 2012 an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Vorne sind zwei russische Frachtschiffe mit markanten Solarpaneelen an die ISS angedockt. Die nordöstlichen Ballungsräume machen nur etwa 2 Prozent der Landfläche aus. Dort wohnen aber fast 20 Prozent der Menschen in den USA.

Man kennt die Region auch als Nordost-Korridor und Teil der Ostküste. Etwa 10 Prozent der größten Unternehmen weltweit haben dort ihren Hauptsitz. Die fast ständig leuchtenden Lichter bestätigen anscheinend eine Prognose aus den 1960er-Jahren. Sie besagt, dass sich das ganze Gebiet in eine durchgehende Stadt verwandelt.

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Supernova hinter Galaxienstaub

Quer im Bild sind die stark strukturierten Staubwolken abgebildet, die quer über das Zentrum der Galaxie Centaurus A verlaufen. Im Bild leuchtet auch eine Supernova.

Bildcredit: NASA, ESA und Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA); Bildeinschub: Howard Hedland und Dave Jurasevich, Las Campanas Obs.

Teleskope auf der ganzen Welt beobachten eine helle Supernova. Sie leuchtet in einer staubhaltigen Galaxie in unserer Nähe. Man entdeckte die mächtige Sternexplosion Anfang des Monats. Die nahe Galaxie ist Centaurus A, sie ist sehr fotogen. Man sieht sie schon mit einem Fernglas. Bekannt ist sie für ihr eindrucksvolles Staubband, das Licht absorbiert. Es verläuft über ihre Mitte.

Dieses hoch aufgelöste Archivbild des Weltraumteleskops Hubble zeigt Cen A. Im Einschub ist die Supernova SN2016adj mit einem Fadenkreuz markiert. Die Aufnahme entstand nur zwei Tage nach der Entdeckung. Das Bild wurde auf der Erde aufgenommen. Rechts neben der Supernova strahlt ein heller Stern, er befindet sich in unserer Milchstraße.

Derzeit vermutet man, dass es eine Typ IIbSupernova ist. Bei so einer Supernova kollabiert der stellare Kern. Dass die Supernova so nahe ist und hinter einem bekannten Staubband liegt, macht sie interessant. Aktuelle und künftige Beobachtungen dieser Supernova liefern vielleicht neue Hinweise, wie sich massereiche Sterne entwickeln. Vielleicht finden wir auch heraus, wie manche Elemente auf unserer Erde entstanden sind.

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Flug über Plutos Mond Charon


Videocredit: NASA, Johns Hopkins U. APL, SwRI, Stuart Robbins

Mit etwas dichterischer Freiheit gibt es nun wissenschaftliche Beweise, dass die Hölle zugefroren ist. Einerseits sagt die griechische Mythologie, dass Charon der Fährmann zur Unterwelt ist. Andererseits zeigt eine Auswertung der Daten der Roboter-Raumsonde New Horizons die Ursache einer riesigen Schlucht. Sie verläuft um den 1200 km großen Mond. Die Schlucht entstand, indem ein riesiger See im Inneren zufror.

Die Raumsonde New Horizons schoss im Juli an Charon vorbei. Er ist der größte Mond des Zwergplaneten Pluto. Über ihn erhielt Charon seinen Namen.

Wasser dehnt sich aus, wenn es friert. Daher brach die äußere Kruste auf, die bereits erhärtet war. Um den Bruch besser zu zeigen, erstellte man digital aus den gesammelten Bildern eine Fantasiereise über einen Teil von Charon. Das Video beginnt an der dunklen Ablagerung in der Nähe von Charons Nordpol. Sie wird Mordor genannt. Danach zeigt es die Schlucht um den ganzen Zwergplaneten. Am Ende sieht man im Video eine viel diskutierte Schwellung. Sie wird Grabenberg genannt.

Wenn man die Vergangenheit von Pluto und Charon erforscht, hilft uns das, freundliche und furchterregende Orte im frühen Sonnensystem, in dem die Erde entstand, auf der schließlich Leben aufkam, besser zu verstehen.

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M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die irreguläre Zigarrengalaxie M82 verläuft hell diagonal durchs Bild. In der Mitte leuchten dunkelrote Nebel, die an den Rauch einer Explosion erinnern.

Bildcredit: NASA, ESA, das Hubble-Vermächtnisteam, (STScI/AURA); Danksagung: M. Mountain (STScI), P. Puxley (NSF), J. Gallagher (U. Wisconsin)

Was bringt die Zigarrengalaxie zum Leuchten? Die irreguläre Galaxie wird auch M82 genannt. Bei einer nahen Begegnung in der jüngeren Vergangenheit wurde sie mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgemischt. Das erklärt jedoch nicht ganz die Quelle an ausströmendem Gas, das rot leuchtet.

Es gibt Hinweise, dass dieses Gas durch die Teilchenwinde vieler Sterne hinausgetrieben wird. Die Sterne erzeugen gemeinsam einen galaktischen Superwind. Das Fotomosaik zeigt eine spezielle Farbe von rotem Licht, das von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. In diesem Licht erkennt man viele Details der Fasern im Gas. Die Fasern sind mehr als 10.000 Lichtjahre lang.

Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Im Infrarotlicht ist sie die hellste Galaxie am Himmel. In sichtbarem Licht sieht man sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

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Auf Kepler-16b ist ein Schatten nicht allein

Eine Frau steht im Raumanzug auf einem rot-violetten Planeten. Am gelben Himmel leuchten zwei Sterne, ein weißer und ein orangefarbener. Daher wirft die Frau zwei Schatten.

Poster-Illustrationscredit: NASA, JPL, Exoplaneten-Reisebüro

Wie wäre es mit einem entspannten interstellaren Urlaub? Vielleicht ist Kepler-16b interessant. Es ist eine Welt in einem Doppelsternsystem. Kepler-16b ist der erste circumbinäre Planet, der je entdeckt wurde. Man fand ihn in einer weiten Bahn, in der er alle 229 Tagen um ein enges Paar kühler Sterne mit geringer Masse wandert. Die Sterne sind etwa 200 Lichtjahre von uns entfernt.

Die Zentralsterne bedecken einander auf ihren Bahnen. Dabei beobachten wir eine Abdunklung im Sternenlicht. Bei diesen Transiten wurde eine zusätzliche, sehr schwache Abdunklung beobachtet. Das führte zur Entdeckung von Kepler-16b. Auf dem Science-Fiction-Planeten Tatooine in der Star-Wars-Saga gehen am Horizont zwei Sonnen unter. So etwas würden wir auch auf Kepler-16b sehen.

Doch vielleicht ist Kepler 16b keine Wüstenwelt ähnliche wie Tatooine, sondern ein kalter, unbewohnbarer Planet, der ungefähr die gleiche Masse hat wie Saturn. Vielleicht hat er auch eine gasförmige Oberfläche … nehmt also genug passende Kleidung mit. Oder wählt ein anderes Urlaubsziel von Visionen der Zukunft.

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NGC 2403 in Camelopardalis

Eine Spiralgalaxie liegt schräg im Bild. Sie hat lose Spiralarme mit leuchtenden roten Flecken. Außen herum sind Sterne verteilt, die in der Milchstraße liegen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Die prächtige Universumsinsel NGC 2403 liegt im langhalsigen Sternbild Giraffe, das auch Camelopardalis genannt wird. Die Spiralgalaxie ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist 50.000 Lichtjahre groß.

Es scheint, als hätte die Galaxie mehr als ihren gerechten Anteil an riesigen HII-Regionen, in denen Sterne entstehen. Haufen aus heißen, massereichen Sternen regen die riesigen HII-Regionen an. Das führt zu einem verräterischen rötlichen Leuchten, das sie markiert. Am Ende ihrer kurzen, wilden Existenz explodieren die Sterne als helle Supernovae.

NGC 2403 gehört zur M81-Galaxiengruppe. Sie sieht einer Galaxie in unserer lokalen Gruppe sehr ähnlich, die ebenfalls viele Regionen mit Sternbildung enthält: der Dreiecksgalaxie M33. Im farbigen Galaxienporträt von NGC 2403 sind auch helle Sterne mit Strahlen verteilt. Sie liegen vorne in unserer Milchstraße.

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Hitomi startet

Am klaren Himmel startet eine Rakete. Nach unten zeigt ein hell leuchtender Feuerstrahl, der in Wolken endet.

Bildcredit und Bildrechte: F. Scott Porter (NASA, Goddard-Raumfahrtzentrum)

Am 17. Februar um 17:45 JST dröhnte diese H-IIA-Rakete in den Himmel. Sie startete am Raumfahrtzentrum Tanegashima, das von JAXA betrieben wird. Es liegt an der Südküste von Japan auf dem Planeten Erde. An Bord befand sich der astronomische Röntgensatellit ASTRO-H. Er kreist nun im Orbit.

Das Satelliten-Observatorium wurde gebaut, um den extremen Kosmos zu untersuchen. Es beobachtet Objekte von Schwarzen Löchern bis hin zu Galaxienhaufen mit viel Masse. Das Observatorium besitzt vier neuartige Teleskope für Röntgenlicht. Dazu kommen Instrumente, die Photonenenergien von 300 bis 600.000 Elektronenvolt messen können. Zum Vergleich: Die Energie von Photonen im sichtbaren Licht beträgt 2 bis 3 Elektronenvolt.

Es gibt eine Tradition, dass Satelliten nach ihrem erfolgreichen Start umbenannt werden. Daher wurde ASTRO-H „Hitomi“ genannt, nach einer uralten Legende über Drachen. Es bedeutet „Pupille im Auge“.

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