Vorschau auf die Juno-Mission

Videocredit: NASA, JPL, Mission Juno

Was findet die Raumsonde Juno der NASA, wenn sie nächsten Montag Jupiter erreicht? Sehr wenig, falls Juno das Einschwenken in die Umlaufbahn um Jupiter misslingt. Es ist eine Serie komplexer Abläufe. Sie finden in einer unbekannten Umgebung knapp über der Oberfläche von Jupiters Wolken statt. Wenn die Sache gelingt, schwirrt Juno um Jupiter, wie dieses Video zeigt. Sie kommt ihm näher als je eine Raumsonde zuvor.

Wenn Juno abgebremst hat, tritt sie in einen stark elliptischen Orbit ein und nimmt den wissenschaftlichen Betrieb auf. Der soll zwei Jahre dauern. Juno soll unter anderem Jupiters Tiefenstrukuren kartieren, die Menge an Wasser in Jupiters Atmosphäre messen, sein mächtiges Magnetfeld erforschen und herausfinden, wie die Polarlichter an Jupiters Polen entstehen. Diese Lektionen versprechen auch, dass wir die Geschichte des Sonnensystems und die Dynamik der Erde besser verstehen.

Junos Energie stammt hauptsächlich von drei großen Solarpaneelen. Jedes davon ist so lang wie ein Lieferwagen. Die Sonde startete 2011. Die Mission führt Juno plangemäß 37 Mal um den jovialen Riesen. Damit der Jupitermond Europa nicht mit Mikroben kontaminiert wird, lenkt man die Sonde nach Ende der Mission in Jupiters dichte Atmosphäre. Dort zerbricht sie und schmilzt.

Zur Originalseite

Gegendämmerungsstrahlen über Colorado (II)

Hinter Westminster, einer Stadt im US-Bundesstaat Colorado, laufen Strahlenbüschel unter dem Horizont zusammen. Es sind Gegendämmerungsstrahlen.

Bildcredit und Bildrechte: Regina Kelly

Was passiert über dem Horizont? Die Szene wirkt zwar irgendwie übernatürlich, doch man sieht hier nichts Ungewöhnlicheres als einen Sonnenuntergang und ein paar gut platzierte Wolken. Oben seht ihr Gegendämmerungsstrahlen.

Wenn ihr das Phänomen verstehen möchtet, beginnt mit einer Abbildung gewöhnlicher Strahlenbüschel. Sie entstehen, wenn das Licht der Sonne durch einzelne Wolken strömt. Sonnenlicht breitet sich auf geraden Linien aus. Diese Linien werden an den kugelförmigen Himmel projiziert. Dabei entstehen Großkreise. Daher laufen Strahlenbüschel der unter- oder aufgehenden Sonne am Himmel auf der gegenüberliegenden Seite an einem Punkt zusammen. Es ist der Sonnengegenpunkt, er liegt 180 Grad gegenüber der Sonne. Dort nennt man die Büschel als Gegendämmerungsstrahlen.

Das Foto mit Gegendämmerungsstrahlen entstand Anfang des Monats in Westminster, das liegt im US-Bundesstaat Colorado.

Deja vu: Gegendämmerungsstrahlen über Colorado (I)

Zur Originalseite

Jupiters Wolken von New Horizons

Die Raumsonde New Horizons fotografierte dieses Bild von Jupiter bei ihrem Vorbeiflug an dem Gasriesen. Das Bild zeigt die Wolkenstrukturen nahe am Terminator.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins U. APL, SWRI

Die Raumsonde New Horizons fotografierte auf ihrem Weg zu Pluto einige fantastische Bilder von Jupiter. Der Planet ist für seinen Roten Fleck berühmt. Um Jupiters Äquator verlaufen regelmäßige Wolkenbänder, die man sogar mit relativ kleinen Teleskopen sieht. Das Bild wurde waagrecht verzerrt. Es entstand 2007 nahe bei Jupiters Terminator. Man sieht die große Vielfalt an Wolkenmustern auf dem Gasriesen.

Die Wolken links sind nahe bei Jupiters Südpol. Dort befinden sich turbulente Strudel und Wirbel in einer dunklen Region, die man als Gürtel bezeichnet. Sie laufen um den ganzen Planeten. Die hellen Regionen sind sogenannte Zonen. Sie enthalten riesige Strukturen mit komplexen Wellenmustern. Die Energie für diese Wellen kommt sicherlich von unten.

New Horizons ist die schnellste Raumsonde, die je auf den Weg gebracht wurde. Sie führte 2015 erfolgreich ihren Vorbeiflug an Pluto durch. Nun ist sie auf Kurs zu einem Vorbeiflug an einem Objekt im Kuipergürtel. Es hat die Bezeichnung 2014 MU69 2019. Derzeit warten viele interessiert auf Junos Ankunft bei Jupiter am nächsten Montag.

APOD als Poster: PDF oder JPG

Zur Originalseite

Aufgang vom Erdbeermond zum Honigmond

Der Mond geht auf und zieht einen breiten diagonalen Streifen im Bild. Tier über dem Horizont leuchtet er rötlich, die Farbe ändert sich schrittweise zu Hellgelb rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: Trevor Mahlmann

Nahe am Horizont wirkt der Vollmond durch die berühmte Mondtäuschung oft riesig und aufgequollen. Zeitrafferbilder zeigen, dass sich seine scheinbare Größe kaum ändert, wenn er zum Zenit aufsteigt. Doch seine Farbe ändert sich. Für dieses Komposit wurde alle 10 Sekunden ein Bild fotografiert. Das Ergebnis zeigt, wie dramatisch sich die Farbe ändern kann.

Das Komposit folgt dem Vollmond zur Sonnenwende, der über einem zerklüfteten Horizont im Nordwesten von Indiana aufsteigt. Die Sichtlinie durch die dichte, staubhaltige Atmosphäre der Erde wird dabei immer kürzer. Das Mondlicht ändert die Farbe von Erdbeerrot zu honigfarben und blasseren, gelblichen Farbtönen. Die Änderung passt für einen nördlichen Vollmond im Juni. Er ist auch als Erdbeer- oder Honigmond bekannt.

Zur Originalseite

Sagittarius-Sonnenblumen

Helle Emissionsnebel leuchten dramatisch in dieser dunklen Himmelslandschaft. Die Färbung wurde von van Goghs Sonnenblumen inspiriert.

Bildcredit und Bildrechte: Andrew Campbell

Die drei hellen Nebel und die überfüllten Sternfelder der zentralen Milchstraße liegen im Sternbild Schütze (Sagittarius). Sie werden häufig bei Sternabenden mit einem Teleskop gezeigt. Der kosmische Reisende Charles Messier katalogisierte im 18. Jahrhundert zwei davon: M8 – er ist der große Nebel mittig links – und den farbigen M20 ganz unten. Der dritte Nebel ist NGC 6559. Er liegt rechts neben M8 und ist durch dunkle Staubbahnen vom größeren Nebel getrennt.

In allen drei Nebeln entstehen. Sie sind ungefähr 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Der ausgedehnte M8 ist mehr als hundert Lichtjahre groß. Er ist auch als Lagunennebel bekannt. Der landläufige Name von M20 lautet Trifid.

Die ionisierten Atome von Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel leuchten in sichtbarem Licht. Für das Kompositbild wurden Schmalbandfiltern verwendet. Die Farbkartierung und der Helligkeitsumfang für das kosmische Stillleben sind von Van Goghs berühmten Sonnenblumen inspiriert. Rechts neben Trifid liegt M21 im Sichtfeld des Teleskops. Er ist einer von Messiers offenen Sternhaufen.

Zur Originalseite

Dämmerung zur Sonnenwende und Vollmonduntergang

Über den Kuppeln des Lick-Observatoriums geht der Erdschatten mit dem Venusgürtel am Horizont unter. Im Venusgürtel leuchtet der Vollmond.

Bildcredit und Bildrechte: Laurie Hatch

Diese Landschaft wurde am 20. Juni in der Dämmerung fotografiert. Der Vollmond geht unter, während die Sonnwendsonne aufgeht. Die Szene blickt von einem nahen Gipfel in Zentralkalifornien über den Gipfel des Mount Hamilton. Darauf stehen die Kuppeln des Lick-Observatoriums.

Der Kalendertag markierte den astronomischen Wechsel der Jahreszeiten mit extremen Tageslichtstunden auf den Erdhalbkugeln. Der Erdschatten versinkt hinter den Santa Cruz Mountains am westlichen Horizont. Über dem grauen Schattenband liegt die Gegendämmerung als rosiger Bogen in der Atmosphäre. Das Band ist rötliches Sonnenlicht, das zurückgestreut wird. Es ist auch als Venusgürtel bekannt.

Weil das Datum der Sonnenwende und der Mondmonat zusammenfielen, kam es bei dieser Sonnenwende zu einer seltenen Übereinstimmung mit dem Vollmond. Erst am 21. Juni 2062 fallen die Sonnenwende im Juni und der Vollmond wieder auf denselben Kalendertag.

Zur Originalseite

Federwolken über Paris

Dunkle Federwolken überziehen den Nachthimmel von Paris. Der Himmel dahinter ist noch hell. Rechts unten steht der Eiffelturm, er wird beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Bertrand Kulik

Was schwebt da über Paris? Es sind Federwolken. Sie erscheinen meist weiß oder grau, wenn sie Sonnenlicht reflektieren. Doch bei Sonnenuntergang oder -aufgang können sie vor dem besser beleuchteten Himmel dunkel erscheinen. Cirren gehören zu den höchsten Wolkenarten. Sie sind gewöhnlich so dünn, dass man hindurchsehen kann.

Zirruswolken können aus Luftfeuchte entstehen, die über Sturmwolken aufsteigt. Manchmal kündigen sie einen merklichen Wetterumschwung an. Zirruswolken wurden auch auf dem Mars, auf Jupiter, Saturn, Titan, Uranus und Neptun beobachtet. Dieses Bild wurde vor zwei Tagen aus einem Fenster im 15. Arrondissement in Paris in Frankreich auf der Erde fotografiert. Das hell beleuchtete Objekt rechts unten ist natürlich der Eiffelturm.

Zur Originalseite

NGC 6814: Hubble zeigt eine prächtige Spiralgalaxie

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA; Danksagung: Judy Schmidt (Geckzilla)

Mitten in diesem ruhigen Sternenwirbel befindet sich wahrscheinlich ein furchterregendes Schwarzes Loch. Im Strudel, der es umgibt, sausen Milliarden Sterne. Die hellsten und bläulichsten stechen heraus. Wegen der Größe und Schönheit dieser Schau bezeichnet man den Wirbel als Grand-Design-Spiralgalaxie.

Die Bestie im Zentrum ist den Hinweisen nach ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Es hat ungefähr 10 Millionen Sonnenmassen. Das grausame Geschöpf verschlingt Sterne und Gas. Es ist von einem rotierenden Ring aus heißem Plasma umgeben, das Röntgenlicht abstrahlt. Wegen der gewaltsamen Aktivität im Zentrum bezeichnet man die Galaxie als Seyfertgalaxie.

Die Schöne und das Biest sind als NGC 6814 katalogisiert. Sie traten die letzten Milliarden Jahre gemeinsam im Sternbild Adler (Aquila) auf.

Zur Originalseite