König-der-Flügel-Hoodoo unter der Milchstraße

Links ragt ein erodierter Steinturm hoch, auf dem ein überhängender Deckstein einige Meter übersteht. Dahinter leuchtet die stark strukturierte Milchstraße mit Dunkelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Wayne Pinkston (LightCrafter Photography)

Diese Steinstruktur ist nicht nur surreal, sie ist auch real. Dass sie nicht berühmter ist, liegt vielleicht daran, dass sie kleiner ist, als es scheint. Der Deckstein hängt nur ein paar Meter über. Doch die Felsnase „König der Flügel“ im US-Bundesstaat New Mexico ist ein faszinierendes Beispiel einer ungewöhnlichen Gesteinsstruktur. Sie wird als Hoodoo bezeichnet. Hoodoos entstehen, wenn eine Schicht aus hartem Gestein über einer Schicht aus erodierendem weicheren Gestein liegt.

Es dauerte ein Jahr, um die perfekte Einbindung dieses Hoodoos in ein Foto mit Nachthimmel zu ergründen. Dazu zählte das Warten auf eine passende sternklare Nacht mit einem Himmel mit wenigen Wolken. Außerdem musste der Vordergrund in einem passenden Verhältnis zum natürlichen Licht des Hintergrundes künstlich beleuchtet werden.

Nach viel Planung und Warten entstand im Mai 2016 diese finale Aufnahme. Das Band unserer Milchstraße verläuft oben über dem Himmel. Sie ist ähnlich ausgerichtet wie der waagrechte Balken.

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Ein Schwarzes Loch mit Strahl wächst

Ein wirbelnder Strudel aus ominösen Wolken leuchtet in der Mitte schwach rötlich. Von dort strömt ein schmaler Strahl heraus. Das Bild ist eine Illustration.

Illustrationscredit: NASA, Swift, Aurore Simonnet (Sonoma State U.)

Was passiert, wenn ein Schwarzes Loch einen Stern verschlingt? Viele Details sind noch unbekannt. Doch neue Beobachtungen liefern neue Hinweise. 2014 beobachteten die Roboterteleskope des Projekts ASAS-SN auf der Erde eine mächtige Explosion. ASAS-SN ist die automatisierte Suche am ganzen Himmel nach Supernovae.

Diese Explosion wurde mit den Instrumenten des NASA-Satelliten Swift im Erdorbit weiter verfolgt. Aus den Emissionen, die man beobachtete, wurden Computermodelle erstellt. Sie passen zu einem Stern, der von einem fernen Schwarzen Loch, das viel Masse enthält, auseinander gerissen wird. Diese künstlerische Darstellung zeigt das mögliche Ergebnis so einer Kollision.

Das Schwarze Loch ist der winzige schwarze Punkt in der Mitte. Wenn Materie ins Loch fällt, kollidiert sie mit anderer Materie und erhitzt sich. Eine Akkretionsscheibe aus heißer Materie umgibt das Schwarze Loch. Sie war einst der Stern. Aus der Rotationsachse des Schwarzen Lochs strömt ein Strahl.

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Bärtierchen im Moos

Diese Aufnahme entstand mit einem Elektronenmikroskop, sie zeigt ein Bärtierchen auf Moos.

Bildcredit: Nicole Ottawa und Oliver Meckes / Eye of Science / Wissenschaftliche Bildquellen

Ist das außerirdisch? Das vielleicht nicht. Aber von allen Tieren der Erde wäre das Bärtierchen der beste Kandidat dafür. Bärtierchen kommen viele Jahrzehnte ohne Nahrung oder Wasser aus. Sie überleben bei Temperaturen knapp über dem absoluten Nullpunkt bis weit über dem Siedepunkt von Wasser. Dazu überstehen sie Drücke von fast Null bis weit über dem Druck auf dem Meeresboden und sogar direkte gefährliche Strahlung.

Diese Extremophilen haben eine umfassende Fähigkeit zu überleben. Diese Fähigkeit wurde 2011 außerhalb einer Raumfähre im Orbit getestet. Bärtierchen sind so widerstandsfähig, weil sie ihre eigene DNS reparieren können. Dazu können sie den Wassergehalt ihres Körpers auf wenige Prozent reduzieren.

Einige dieser winzigen Bärtierchen wurden vor einiger Zeit beinahe zu Außerirdischen. Sie starteten an Bord der russischen Mission Fobos-Grunt zum Marsmond Phobos. Doch sie blieben irdisch, weil eine Rakete versagte. Daher blieb die Kapsel im Erdorbit.

Auf einem Großteil der Erde gibt es mehr Bärtierchen als Menschen. Das Bild oben zeigt eine eingefärbte Aufnahme. Sie entstand mit einem Elektronenmikroskop und zeigt ein Bärtierchen auf Moos, das etwa einen Millimeter lang ist.

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Ganymeds Schatten

Der gestreifte Planet Jupiter wird links oben und rechts unten von den Monden Ganymed und Io flankiert. Ganymed wirft oben einen Schatten auf Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach, Chilescope

Jupiter nähert sich der Opposition. Sie findet Anfang des nächsten Monats statt und bietet dem Planeten Erde die beste Teleskopsicht. Dieses eindrucksvoll scharfe Bild zeigt den größten Gasriesen. Es wurde am 17. März an einer ferngesteuerten Sternwarte in Chile fotografiert. Vertraute dunkle Gürtel und helle Zonen laufen um den ganzen Riesenplaneten. Die Streifen werden von Windzonen begrenzt, die um den Planeten kreisen. Dazwischen sind rotierende ovale Stürme verteilt.

Ganymed ist der größte Mond im Sonnensystem. Er steht links oben im Bild. Sein Schatten zieht über Jupiters nördliche Wolkenoberflächen. Ganymed ist bemerkenswert detailreich abgebildet. Auch auf dem anderen galileischen Mond Io rechts neben dem großen Jupiter erkennt man helle Strukturen auf der Oberfläche.

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Der Komet, die Eule und die Galaxie

Drei sehr unterschiedlich weit entfernte Objekte sind im Bild. Links oben der relativ nahe Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak, rechts oben der Eulennebel M97, unten liegt die Galaxie M108.

Bildcredit und Bildrechte: Barry Riu

Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak posierte für einen Messieraugenblick. Er teilt das 1 Grad breite Sichtfeld mit zwei bekannten Einträgen im berühmten Katalog aus dem 18. Jh. eines Astronomen, der Kometen jagte. Der Schnappschuss entstand am 21. März mit Teleskop.

Der blasse grünliche Komet zieht knapp unter dem Großen Wagen über den nördlichen Frühlingshimmel. Er war zirka 75 Lichtsekunden von unserem hübschen Planeten entfernt. Die staubige Spiralgalaxie Messier 108 (unten in der Mitte) ist von der Seite sichtbar. Sie ist an die 45 Millionen Lichtjahre entfernt. Der planetarische Nebel rechts oben ist der eulenartige Messier 97. Der Nebel hat einen alternden, aber sehr heißen Zentralstern. Er ist nur etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt in unserer Milchstraße.

Dieser blasse periodische Komet ist nach seinem Entdecker und Wiederentdecker benannt. Er wurde erstmals 1858 gesichtet und dann erst wieder 1907 und 1951. Die Berechnung seiner Bahn ließ den Schluss zu, dass derselbe Komet in großen Zeitabständen beobachtet wurde. Komet 41P nähert sich am 1. April seiner besten Sichtbarkeit und der größten Annäherung an die Erde seit mehr als 100 Jahren. Er umrundet die Sonne etwa alle 5,4 Jahre.

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SH2-155 – der Höhlennebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Diese Landschaft am Himmel zeigt den staubigen Höhlennebel. Er ist im Sharpless-Katalog als Sh2-155 gelistet. Die Daten für das Teleskopbild wurden mit einem Schmalbandfilter gewonnen, der für das rötliche Licht ionisierter Atome von Wasserstoff durchlässig war.

Die Szene ist etwa 2400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die astronomische Forschung zeigt, dass die Region am Rand einer massereichen Molekülwolke liegt. Sie heißt Kepheus-B und entstand mit den heißen jungen Sternen der Kepheus-OB3-Sternassoziation.

Der helle Grat aus ionisiertem Wasserstoff wird von der Strahlung der heißen Sterne angeregt. Der hellste Stern links über der Bildmitte sticht daraus hervor. Durch die Strahlung entstehen Ionisationsfronten. Sie führen wahrscheinlich zu kollabierenden Kernen und neuer Sternbildung im Inneren. Die kosmische Höhle ist für Sternbildung angemessen groß – sie misst mehr als 10 Lichtjahre.

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Himmelslandschaft mitten im Schwan

Rote Nebel füllen die Landschaft, dazwischen leuchten kleine Sterne. Links über der Mitte strahlt der helle Überriese Gamma Cygni.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, DSS, BYU

Die schöne Landschaft am Himmel wurde mit kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße beim nördlichen Ende der großen Teilung im Sternbild Schwan (Cygnus).

Die Szene ist ein Mosaik aus 36 Teleskopbildern. Sie ist etwa 6 Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni – er heißt Sadr – leuchtet links über der Bildmitte. Er liegt vor den komplexen Gas- und Staubwolken und den dicht gedrängten Sternfeldern.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier heller Flügel, die durch eine lange dunkle Staubbahn getrennt werden. Daher lautet sein gängiger Name Schmetterlingsnebel. Der kompaktere, helle Nebel rechts unten ist NGC 6888, der Sichelnebel. Gamma Cygni ist schätzungsweise 1800 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu IC 1318 und NGC 6888 beträgt zwischen 2000 und 5000 Lichtjahre.

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Schnelle Sterne und Einzelgänger-Planeten im Orionnebel

Das Bild ist von Nebeln gefüllt, in der Mitte leuchten die vier markanten Sterne des Trapeziums im Orionnebel, kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Links oben ist ein großer dunkelroter Nebelbereich, links unten ein kleinerer, violetter Nebelteil mit zwei Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble

Beginne beim Sternbild Orion. Unter dem Gürtel des Orion ist eine verschwommene Region, der Orionnebel. Darin befindet sich ein heller Sternhaufen, das Trapez. Es wird nahe der Bildmitte von vier hellen Sternen markiert. Die neu entstandenen Sterne im Trapez und in den umgebenden Regionen zeigen, dass der Orionnebel eine der aktivsten Regionen mit Sternbildung in unserem Bereich der Galaxis ist.

Im Orion explodierten viele Supernovae, und es gab enge Wechselwirkungen zwischen den Sternen. Das führte dazu, dass Planeten und Sterne als Einzelgänger durch den Raum rasen. Manche dieser schnellen Sterne wurden entdeckt, als man verschiedene Bilder der Region miteinander verglich. Die Bilder wurden vom Weltraumteleskop Hubble im Abstand von mehreren Jahren aufgenommen.

Viele Sterne im Bild wurden in sichtbarem Licht und in nahem Infrarot abgebildet. Sie erscheinen ungewöhnlich rot, weil wir sie hinter Staub sehen, der einen Großteil ihres blauen Lichtes streut.

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