Eine totale Sonnenfinsternis von Saros 145

Am 11. August 1999 strahlte die Venus links neben der verfinsterten Sonne. Der Horizont ist hell, oben leuchtet die Korona der Sonne um den Neumond.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN), Alkim Ün

Am dunklen Himmel strahlt der Planet Venus. Das Bild einer totalen Sonnenfinsternis zeigt den Neumond als Silhouette und die schimmernde Korona der Sonne. Die Aufnahmen für das Kompositbild wurden gleichzeitig mit Tele- und Weitwinkelobjektiv fotografiert. Es entstand vor 18 Jahren am 11. August 1999 bei Kastamonu in der Türkei auf dem Pfad der Totalität.

Diese spezielle Sonnenfinsternis gehört zum Saroszyklus 145. Historisch gesehen kennt man den Saroszyklus schon lange durch Beobachtung der Mondbahn. Er sagt voraus, wann Sonne, Erde und Mond wieder dieselbe Anordnung für eine Sonnen- oder Mondfinsternis erreichen. Eine Sarosperiode dauert 18 Jahre und 11,3 Tage.

Finsternisse im Abstand einer Sarosperiode gehören zum selben Saroszyklus. Diese Saroszyklen sind nummeriert und einander sehr ähnlich. Doch die Pfade der Totalität von Sonnenfinsternissen im selben Saroszyklus wandern über die Erde. Denn der Planet rotiert während des Tagesbruchteils der Sarosperiode weitere 8 Stunden. Daher ist auch die nächste Sonnenfinsternis von Saros 145 am 21. August 2017 total. Doch der schmale Pfad der Totalität zieht nun quer über die USA, von einer Küste zur anderen.

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Nacht der Perseïden

Über einem Lager von Sternfreunden steigt die Milchstraße nach rechts auf. Am Himmel zischen Meteore der Perseïden über den Himmel. Sie strömen vom Sternbild Perseus aus.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

Am Wochenende ist der Höhepunkt des jährlichen Meteorstroms der Perseïden. Dann regnen Sternschnuppen vom Himmel. Die Meteore des Perseïdenschauers sind meist hell und bunt. Sie entstehen aus Staub, den der Planet Erde in der Bahn des Kometen Swift-Tuttle auffegt. Die Meteore strömen vom Radianten im Perseus aus. Dieses Sternbild steht bei klarem Himmel morgens über dem Horizont.

Zwar stört das Licht des abnehmenden Dreiviertelmondes im August. Doch die Perseïden dieses Jahres versprechen viel, besonders wenn ihr in guter Gesellschaft seid und einen offenen Platz findet, der weit von einer Stadt entfernt ist. Das Bild ist ein Komposit aus Aufnahmen der hellen Perseïden 2016. Der Hintergrund mit der Milchstraße ist sternklar. Über der Mitte steht die blasse Andromedagalaxie. Vorne versammelten sich Astronominnen aller Altersgruppen auf einem Hügel. Er liegt in der Nähe der slowakischen Ortschaft Vrchteplá.

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Die Mondfinsternis im August

Der Vollmond ist links in den Kernschatten der Erde getaucht. Das Bild wurde in Sydney fotografiert.

Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Dieses scharfe Kompositbild hat einen hohen Dynamikumfang. Es zeigt den Vollmond am 8. August. Es war etwa zur Mitte der partiellen Mondfinsternis. Das Bild wurde in Sydney in Australien vor Sonnenaufgang fotografiert. Süden ist oben. Links steht der dunkle Kernschatten der Erde. Der Streifzug des Vollmondes durch den Erdschatten war auf der östlichen Hälfte der Erde zu sehen.

Damit begann eine Serie an Finsternissen. Als Nächstes kommt die lang erwartete totale Sonnenfinsternis am 21. August. Dabei zieht der Schatten des Neumondes über Nordamerika. Der schmale Pfad der Totalität verläuft quer über die Vereinigten Staaten von Küste zu Küste.

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Cassini zeigt Dichtewellen in Saturns Ringen

Das Wellenmuster in den Saturnringen ist erstaunlich regelmäßig. Es entsteht durch Störungen, die von Saturnmonden ausgelöst werden.

Bildcredit und Lizenz: NASA/JPL/SSI; Digitalkomposit: Emily Lakdawalla (Planetary Society)

Wie entstehen die Muster in den Ringen um Saturn? Die Raumsonde Cassini schickte wieder ein beispiellos detailreiches Bild von Saturns gewaltigem Ringsystem. Die physische Ursache einiger Strukturen in den Saturnringen kann man noch immer nicht erklären.

Hier seht ihr eine schöne geometrische Struktur in den Saturnringen. Der Grund dafür ist sicherlich eine Verdichtungswelle. Ein kleiner Mond stört systematisch die Bahnen der Ringteilchen, die in unterschiedlichen Entfernungen um Saturn kreisen. Das führt zu wellenförmigen Verdichtungen. Rechts unten im Bild verläuft eine Biegewelle. Es ist eine senkrechte Welle in den Ringteilchen. Auch sie entsteht durch die Gravitation eines Mondes in der Nähe.

Bald beendet die Sonde ihre 13-jährige Aktivität im Saturnorbit. Bei Cassinis letzten Umläufen wird eine Serie neuartiger wissenschaftlicher Messungen möglich. Wir erwarten auch Bilder des prächtigsten Ringsystems im Sonnensystem.

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Der innere Ring der Spiralgalaxie NGC 1512

Die Galaxie NGC 1512 hat keine ausgeprägten Spiralarme, sondern markante Ringe. Der Kernring umgibt das innerste Zentrum und leuchtet sehr hell, weiter außen verläuft ein strukturierter Ring. Dazwischen gibt es einen diffusen Balken.

Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble

Die meisten Galaxien haben keine Ringe. Warum hat diese gleich zwei? Beginnen wir beim hellen Band um die Mitte von NGC 1512. Es ist ein Kernring. Er umgibt das Zentrum der Galaxie und leuchtet hell, weil er viele neue Sterne enthält. Doch die meisten Sterne und begleitendes Gas und Staub umkreisen das galaktische Zentrum in einem Ring, der weiter außen liegt. Er liegt hier am Bildrand. Dieser Ring wird „innerer Ring“ genannt, was manche überrascht.

Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr, dass der innere Ring die Enden eines diffusen Zentralbalkens verbindet. Er verläuft waagrecht über die Galaxie. Diese Ringstrukturen entstehen vermutlich durch eine Asymmetrie in NGC 1512. Sie ist ein schleppender Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzieht. Durch die Gravitation dieser Asymmetrie von Galaxie und Sternbalken fallen Gas und Staub vom inneren Ring zum Kernring. So steigern sie die Sternbildungsrate im Kernring.

Manche Spiralgalaxien haben noch einen dritten Ring. Das ist ein äußerer Ring, der noch weiter entfernt um die Galaxie kreist.

In zwei Wochen: Sonnenfinsternis 2017 in den USA

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Milchstraße und explodierender Meteor

Neben der Milchstraße explodiert ein Meteor der Perseïden und hinterlässt eine Schwade, die sich ausbreitet.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven

Nächstes Wochenende erreicht der Meteorstrom der Perseïden den Höhepunkt. Körnchen aus Eis und Gestein zischen über den Himmel, wenn sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre verdampfen. Die Körnchen stammen vom Kometen Swift-Tuttle.

Einmal im Jahr wandert die Erde durch die Bahn des Kometen Swift-Tuttle. Dann fallen die Perseïden. Sie sind meist der aktivste Meteorstrom des Jahres. Wie aktiv ein Meteorstrom wird, ist schwer vorherzusagen. Doch bei klarem, dunklem Himmel könnte man einen Meteor pro Minute sehen.

Der Höhepunkt der Perseïden findet knapp eine Woche nach Vollmond statt. Daher gehen viele blasse Meteore im Mondlicht unter. Am besten beobachtet man einen Meteorstrom in entspannter Position und fern von Licht. Die Explosion dieses Meteors wurde bei den Perseïden 2015 in Österreich fotografiert. Er zerbrach nahe beim Zentralband der Milchstraße.

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Das Grinsen der Gravitation

Mitten im Bild leuchten Galaxien, die von einem violett leuchtenden Nebel umgeben sind. Weitere Galaxien, die zu Bögen verzerrt sind, umgeben den Nebel. Alles zusammen lässt das Gebilde wie ein lächelndes Gesicht erscheinen.

Bildcredit: Röntgen – NASA / CXC / J. Irwin et al.; Optisch – NASA/STScI

Albert Einstein publizierte die Allgemeine Relativitätstheorie vor mehr als 100 Jahren. Sie sagte den Effekt der Gravitationslinsen vorher. Dieser verleiht fernen Galaxien so eine wunderliche Erscheinung, wenn man sie auf Bildern betrachtet, die mit den Spiegeln der Weltraumteleskope Chandra und Hubble aufgenommen wurden. Sie zeigen eine Galaxiengruppe in Röntgen- und sichtbarem Licht.

Die Gruppe hat den Spitznamen Grinsekatzen-Galaxiengruppe. Vielsagende Bögen rahmen die beiden großen elliptischen Galaxien der Gruppe. Die Bögen sind Bilder ferner Galaxien im Hintergrund. Die Verteilung der Gravitationsmasse in der vorderen Gruppe krümmt sie. Diese Masse besteht vorwiegend aus Dunkler Materie.

Die beiden großen elliptischen „Augen“-Galaxien sind die hellsten in der Gruppe, die verschmelzen. Die relative Geschwindigkeit der Kollision beträgt fast 1350 km/s. Sie erhitzt das Gas auf Millionen Grad. Dabei entsteht das violett gezeigte Leuchten in Röntgenlicht. Neugierig auf die Verschmelzung der Galaxiengruppe? Die Grinsekatze lächelt im Sternbild Große Bärin. Sie ist etwa 4,6 Milliarden Lichtjahre entfernt.

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Kleiner Roter Fleck in der Nord-Nord-gemäßigten Zone

Links im Bild ist ein wirbelndes Sturmsystem, das in den 1990er-Jahren auf Jupiter entdeckt wurde. Es ist nur halb so groß wie der Rote Fleck und etwas kleiner als der Planet Erde.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SwRI, MSSS; Bearbeitung: Gerald Eichstadt, Damian Peach

Am 11. Juli flog die Raumsonde Juno wieder einmal tief über Jupiters turbulente Wolken. Es war die 7. große Annäherung. Juno näherte sich bei ihrem nahen Vorbeiflug an Jupiter der größten planetaren Atmosphäre im Sonnensystem auf weniger als 3500 km.

Kurz vor der größten Annäherung gelang der rotierenden JunoCam diese erstaunliche klare Sicht auf einen der markanten Wirbel auf Jupiter. Das Sturmsystem rotiert antizyklonal. Es misst etwa 8000 km und wurde in den 1990er-Jahren in Jupiters North North Temperate Zone entdeckt.

Das Sturmgebiet ist etwa halb so groß wie ein älteres, besser bekanntes Jupiter-Hochdruckgebiet, der große Rote Fleck. Es ist etwas kleiner als der Planet Erde. Das gewaltige Sturmsystem wird manchmal rötlich. Manche nennen es liebevoll North North Temperate Zone Little Red Spot.

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