Die Balkenspiralgalaxie NGC 5335

Die Balkenspiralgalaxie NGC 5335 ist bildfüllend dargestellt. In der Mitte verläuft ein markanter gelblicher Balken, außen herum sind dichte Spiralarme angeordnet, die von blauen Sternhaufen gesäumt sind.

Bildcredit: NASA, ESA, STScI

Dieses eindrucksvolle Porträt von NGC 5335 wurde vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen. Wir sehen diese prachtvolle Spiralgalaxie von oben. Sie hat einen Durchmesser von etwa 170.000 Lichtjahren und ist mehr als 200 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Jungfrau.

Sternentstehungsgebiete bilden lockere, strahlenartige Strukturen entlang der flockigen Spiralarme der Galaxie in der galaktischen Scheibe. Das auffälligste Merkmal von NGC 5335 ist aber ihr markanter zentraler Balken. Balkenstrukturen kommen in etwa 30 % aller Galaxien vor, auch bei unserer Milchstraße. Sie leiten vermutlich Materie nach innen zum galaktischen Zentrum und treiben so die Sternentstehung an.

Über das scharfe Hubble-Bild sind weiter entfernte Hintergrundgalaxien verstreut, die man leicht erkennt. Das Hubble-Weltraumteleskop wurde 1990 gestartet. Es feiert in diesem Jahr 35 Jahre der Erforschung des Kosmos aus der Umlaufbahn um die Erde.

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Der Asteroid Donaldjohanson

Die Raumsonde Lucy schickte dieses Bild des Kleinplaneten Donaldjohanson. Der längliche Körper ist zweilappig und von vielen Kratern bedeckt.

Bildcredit: Lucy/NASA/Goddard/SwRI/Johns Hopkins APL/NOIRLab

Am 20. April hatte die Raumsonde Lucy ihre zweite Begegnung mit einem Kleinplaneten aus dem Asteroiden-Hauptgürtel. Diese scharfe Nahaufnahme des Asteroiden (52246) Donaldjohanson wurde mit Lucys Weitwinkelkamera aus einer Entfernung von etwa 1100 km aufgenommen.

Der Asteroid ist etwa 8 Kilometer lang und 3,5 Kilometer breit. Seine längliche Form ist typisch für ein Kontaktsystem. Wahrscheinlich entstand er vor etwa 150 Millionen Jahren bei einem sachten Zusammenstoß zweier kleinerer Körper. Der Namenspate des Asteroiden ist der amerikanische Paläoanthropologe Donald Johanson. Er ist der Entdecker des Hominidenfossils Lucy.

Die Raumsonde Lucy startete im Oktober 2021. Sie setzt dieses Jahr ihre Reise durch den Asteroidengürtel fort, ist aber bereits auf dem Weg zu Jupiters Trojaner-Asteroiden. Voraussichtlich besucht Lucy im August 2027 (3548) Eurybates, ihren ersten Trojaner-Asteroiden.

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Webb zeigt den interstellaren Strahl HH 49

Eine Gaswolke türmt sich diagonal im Bild auf. Ihre äußere Hülle ist rot leuchtend dargestellt.An ihrer Spitze befindet sich eine Spiralgalaxie, die jedoch weit hinter der Wolke liegt.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, JWST

Was befindet sich am Ende dieses interstellaren Jets? Betrachten wir zunächst den Strahl selber: Er wird von einem Sternsystem ausgestoßen, das sich gerade erst bildet, und ist als Herbig-Haro 49 (HH 49) katalogisiert. Das Sternsystem, das diesen Jet ausstößt, ist nicht sichtbar – es befindet sich rechts unten außerhalb des Bildes.

Die komplexe, spitz zulaufende Struktur, die auf diesem Infrarotbild vom James Webb Space Telescope (JWST) gezeigt wird, beinhaltet noch einen weiteren Jet, der als HH 50 katalogisiert ist. Die schnellen Jet-Partikel treffen auf das umgebende interstellare Gas und bilden Stoßwellen, die im Infrarotlicht hell leuchten. Sie sind hier als rotbraune Strukturen dargestellt.

Das JWST-Bild hat auch das Rätsel um das ungewöhnliche Objekt an der Spitze von HH 49 gelöst: Es handelt sich um eine weit entfernte Spiralgalaxie. Das blaue Zentrum besteht daher nicht aus einem Stern, sondern aus vielen, und die umgebenden Kreisringe sind eigentlich Spiralarme.

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Der Mond besucht die Sternengeschwister

Hinter dem Sichelmond, dessen Nachtseite von aschfahlem Erdschein beleuchtet wird, verströmen die Reflexionsnebel der Plejaden ihr typisches blaues Leuchten.

Bildcredit: Cayetana Saiz

Von Zeit zu Zeit besucht der Mond die Plejaden. Technisch gesehen bedeutet das, dass die Umlaufbahn unseres Mondes ihn direkt vor den bekannten Sternhaufen der Plejaden führt, der viel weiter entfernt ist. Der Fachbegriff für ein solches Ereignis lautet Bedeckung. Bedeckungen der einzelnen Planeten unseres Sonnensystems oder von bekannten hellen Sternen sind selten.

Die geneigte und präzedierende Umlaufbahn des Mondes führt dazu, dass seine Bedeckungen des Sternhaufens der Sieben Schwestern gehäuft auftreten. Der aktuelle Zyklus begann 2023 und setzt sich im Monatsrhythmus bis 2029 fort. Danach wird die nächste Bedeckung erst im Jahr 2042 stattfinden.

Das gezeigte Bild wurde am 1. April in Kantabrien in Spanien aufgenommen. Es ist ein Komposit, bei der frühere Aufnahmen der Plejaden mit derselben Kamera und vom selben Standort aus digital zum letzten Bild hinzugefügt wurden, um das typische blaue Leuchten des Sternhaufens hervorzuheben.

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Helene in Stereo

Der kleine, eisige Saturnmond Helene wird hier in Rot und Cyan abgebildet. Wenn man ihn mit rot-blauen Brillen betrachtet, wirkt er dreidimensional.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA; Stereobild von Roberto Beltramini

Schnappt euch eure 3D-Brille und schwebt neben Helene, dem kleinen Eismond des Saturn!

Helenes Name wurde passend gewählt: Sie ist ein Trojaner-Mond, das bedeutet, sie umkreist einen sogenannten Lagrange-Punkt. Ein Lagrange-Punkt ist eine gravitationsstabile Position in der Nähe zweier massereicher Körper. In diesem Fall sind das Saturn und sein größerer Mond Dione.

Helene ist unregelmäßig geformt (ca. 36 x 32 x 30 Kilometer) und umkreist den führenden Lagrange-Punkt von Dione. Der nach ihrem Bruder benannte Eismond Polydeuces umkreist den nachfolgenden Lagrange-Punkt von Dione.

Das scharfe Stereo-Anaglyphenbild wurde aus zwei Cassini-Bildern erstellt, die bei einem nahen Vorbeiflug im Jahr 2011 aufgenommen wurden. Es zeigt einen Teil der dem Saturn zugewandten Hälfte von Helene, die mit Kratern und rinnenartigen Merkmalen übersät ist.

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Tololo-Totalität

Drei Abbildungen des Mondes zeigen die Andeutung des Erdschattens. Der Mond wandert durch den Kernschatten. Rechts unten ist der Mittelpunkt, links oben der Rand, daher ist auf dem ersten und dritten Bild ein zarter blauer Schimmer am Mondrand.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek/CTIO (Cerro-Tololo-Observatorium) /AURA/NSF/ NOIRLab

Am 14. März war Vollmond. Passend zum Pi-Tag befand sich der Mond genau gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Das entspricht einer ekliptikalen Länge von 3,14 Radiant oder einem Winkel von 180°. Als Bonus für die Fans von Pi und des Nachthimmels gab es eine totale Mondfinsternis, weil der Mond an diesem Tag auch direkt durch den Kernschatten der Erde wanderte.

Bei klarem Himmel können die Farben eines verfinsterten Mondes sehr lebendig sein. Die abgedunkelte Mondscheibe reflektiert das stark gerötete Sonnenlicht, das in den Erdschatten gestreut wird. Am Rand des Schattens ist ein schwaches bläuliches Leuchten zu sehen. Es entsteht durch Sonnenlicht, das durch die stratosphärische Ozonschicht der Erde gefiltert wird.

Dieser Zeitreihe der Finsternis wurde am Cerro-Tololo-Observatorium in Chile aufgenommen. Das Mondtriptychon fängt den Beginn, die Mitte und das Ende der Totalität ein, die etwa eine Stunde dauerte.

Wachsende Galerie: Totale Mondfinsternis vom 2025. März

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Blauer Geist auf dem Mond

Das Einzelbild aus einem Video zeigt, wie sich der Mondlander Blue Ghost der Mondoberfläche nähert. Oben ist der Lander, darunter die graue Mondoberfläche mit vielen Kratern.

Bildcredit: Firefly Aerospace

Dieses Einzelbild aus einem Video zeigt die raue Oberfläche des Erdmondes unter dem Mondlander Blue Ghost der Firma Firefly Aerospace. Die Triebwerke des Raumfahrzeugs befinden sich über der Bildmitte.

Das Bild zeigt die Mondrückseite. Es wurde am 24. Februar vom Lander aufgenommen. Zuvor hatte er ein Manöver durchgeführt, um seine Umlaufbahn in etwa 100 Kilometern Höhe über der Mondoberfläche kreisförmiger zu machen. Morgen am Sonntag, dem 2. März 2025 um 9:34 Uhr MEZ, soll der robotische Lander planmäßig im Einschlagbecken Mare Crisium auf der Seite des Mondes landen, die zur Erde zeigt.

Blue Ghost soll im Rahmen des Programms Commercial Lunar Payload Service der NASA wissenschaftliche und technologische Experimente zum Mond bringen. Die Mission Blue Ghost unterstützt die Artemis-Kampagne. Sie auf soll der Mondoberfläche so lange dauern, wie an der Landestelle Tag ist. Das entspricht etwa 14 Erdentagen.

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Rima Hyginus

Die Mondoberfläche wirkt bunt, weil die Farben verstärkt wurden. Die Farben zeigen verschiedene mineralische Zusammensetzungen. Teile sind gebirgig, andere sind flach, dazwischen sind Krater und eigenartige Rillen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Vincenzo Mirabella

Rima Hyginus ist eine eindrucksvolle, etwa 220 Kilometer lange Spalte nahe des Zentrums der Vorderseite des Mondes. Sie ist im Teleskop leicht zu erkennen und erstreckt sich in dieser Nahansicht des Mondes von links oben nach rechts unten. Das Bild wurde farbverstärkt, um die mineralogische Zusammensetzung des Mondbodens darzustellen.

In der Nähe des Zentrums der engen Kluft befindet sich der Mondkrater Hyginus. Er hat einen Durchmesser von etwa 10 Kilometern und ist in Wirklichkeit eine vulkanische Caldera, also einer der größeren Krater auf der Mondoberfläche, die nicht durch Einschläge entstanden sind.

Rima Hyginus ist mit kleinen Löchern übersät, die durch den Einsturz der Oberfläche entstanden sind. Die Spalte selbst hat sich wahrscheinlich durch Spannungen beim Aufquellen und in sich Zusammenfallen von Magma entlang einer langen Oberflächenverwerfung gebildet. Die faszinierende Region war ein möglicher Landeplatz für die abgesagte Apollo-19-Mission.

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