Saturn in Sicht

Der Planet Saturn ist von der Seite zu sehen, er liegt leicht diagonal im Bild, die Ringe sind fast von der Kante zu sehen.

Credit und Bildrechte: Jean-Luc Dauvergne, Francois Colas, OMP

Beschreibung: In den nächsten Tagen können wir sehr gute Teleskopbilder von Saturn erwarten, da sich der beringte Planet seiner Opposition am 8. März nähert – seiner größten Annäherung an die Erde im Jahr 2009. Natürlich bedeutet Opposition die am irdischen Himmel der Sonne gegenüberliegende Seite – eine Anordnung, die Saturn fast jedes Jahr erreicht. Doch während Saturn selbst auf Teleskopbildern größer wird, scheinen seine Ringe zu verschwinden, da die Neigung zu unserer Sichtlinie kleiner wird. Am 4. September werden die Ringe fast unsichtbar sein, weil wir dann auf die Kante blicken. Dieses scharfe Bild vom 28. Februar wurde mit dem 1-Meter-Teleskop am Pic Du Midi aufgenommen, einem Berggipfel-Observatorium in den französischen Pyrenäen. Die Ringe sind fast von der Kante zu sehen, doch in den Wolkenbändern des Gasriesen sind bemerkenswerte Details zu beobachten. Der eisige Mond Tethys ist links neben den Ringen zu sehen.

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Der Helixnebel, aufgenommen am La-Silla-Observatorium

In der Mitte leuchtet ein ringförmiger Nebel mit einem bräunlich-orangefarbenen Rand, der nach innen hin weißlich wird und in der Mitte dunkelblau leuchtet.

Credit: WFI, MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop, La-Silla-Obs., ESO

Beschreibung: Wird unsere Sonne eines Tages so aussehen? Der Helixnebel ist einer der hellsten und am nächsten gelegenen Exemplare planetarischer Nebel – Gaswolken, erzeugt am Ende des Lebens sonnenähnlicher Sterne. Die äußeren Gase des Sterns, die ins All abgestoßen wurden, erscheinen von unserer Perspektive aus, als ob wir in eine Spirale hineinblicken würden. Der zentrale Kern des Sternenüberrests, der dazu bestimmt ist ein weißer Zwerg zu werden, leuchtet in einem Licht, das so energiereich ist, dass es das zuvor abgestoßenene Gas zum fluoreszieren bringt. Der Helixnebel, um eine technische Beschreibung von NGC 7293 zu geben, liegt etwa 700 Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann und umfasst etwa 2,5 Lichtjahre. Dieses Bild wurde mit dem Wide Field Imager des 2,2-Meter-Teleskops am La Silla-Observatorium der Europäischen Südsternwarte aufgenommen. Eine Nahaufnahme des inneren Randes des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten unbekannten Ursprungs.

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Earthgrazer: Die große Tageslicht-Feuerkugel von 1972

Hinter einem Badesee mit Schiffen ragen Berge mit etwas Schnee auf, am Himmel ist die Leuchtspur eines Meteors zu sehen.

Credit und Bildrechte: James M. Baker

Beschreibung: Was ist dieser Streifen am Himmel? Ein heller die Erde streifender Meteor. 1972 wurde ein ungewöhnlich heller Meteor aus dem All beobachtet, der von der Erdatmosphäre abprallte, ähnlich einem hüpfenden Stein, der von einem ruhigen See hochspringt. Das eindrucksvolle Ereignis dauerte mehrere Sekunden, war bei Tageslicht zu sehen und Berichten zufolge von Utah in den USA bis Alberta in Kanada zu beobachten. Die Feuerkugel, oben abgebildet, wurde fotografiert, als sie über die Teton Range hinter dem Jackson Lake in Wyoming (USA) streifte. Die große Tageslicht-Bolide von 1972 hatte möglicherweise die Größe eines kleinen LKW und hätte wahrscheinlich eine eindrucksvolle Luftdetonation verursacht, wenn sie die Erde geradliniger getroffen hätte. Die Erde streifende Meteore sind selten, sind aber häufiger zu sehen, wenn der Radiant eines Meteorstroms gerade auf- oder untergeht. Zu dieser Zeit würden Meteore, die der Erde näher kommen als Earthgrazer, die Erde nahe dem Horizont treffen, während Meteore, die weiter entfernt sind als Earthgrazer, sie gänzlich verfehlen würden.

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Omega Centauri: Der größte bekannte Kugelsternhaufen

Der Kugelsternhaufen NGC 5139 - auch Omega Centauri.

Credit und Bildrechte: Thomas V. Davis (tvdavisastropix.com)

Beschreibung: Diese riesige Kugel aus Sternen ist älter als unsere Sonne. Lange bevor sich die Menschheit entwickelte, noch bevor die Dinosaurier lebten, ja sogar ehe unsere Erde überhaupt existierte, verdichteten sich uralte Kugeln aus Sternen und umrundeten eine junge Galaxie – die Milchstraße. Von den etwa 200 Kugelsternhaufen, die bis heute überlebt haben, ist Omega Centauri der größte. Er enthält mehr als zehn Millionen Sterne. Omega Centauri ist auch der hellste Kugelsternhaufen. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,9 Magnituden ist er für Beobachter des Südhimmels mit bloßem Auge sichtbar. Omega Centauri ist als NGC 5139 katalogisiert, etwa 18.000 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von 150 Lichtjahren. Anders als viele andere Kugelsternhaufen weisen die Sterne in Omega Centauri unterschiedliche Alter und chemische Isotopenhäufigkeiten auf, was darauf schließen lässt, dass der zwölf Milliarden Jahre alte Kugelsternhaufen eine komplexe Geschichte hat.

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NGC 2442: Galaxie in Volans

Mitten im Bild mit dünn verstreuten Sternen befindet sich eine verzerrte Galaxie mit zwei markanten, asymmetrischen Spiralarmen.

Credit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Die verzerrte Galaxie NGC 2442 liegt im südlichen Sternbild Fliegender Fisch (Piscis Volans). Die beiden Spiralarme der 50 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie, die von einem ausgeprägten Zentralbalken ausgehen, verleihen ihr eine hakenförmige Erscheinung. Diese Aufnahme in satten Farben zeigt auch die dunklen Staubansammlungen der Galaxienarme, junge blaue Sternhaufen und rötliche Sternbildungsregionen, die einen Kern gelblichen Lichts von einer älteren Sternpopulation umgeben. Doch die Sternbildungsregionen scheinen sich entlang des langgestreckten Spiralarms (rechts) stärker zu konzentrieren. Die verzerrte Struktur ist wahrscheinlich das Ergebnis einer lang zurückliegenden nahen Begegnung mit der kleineren Galaxie, die oberen links zu sehen ist. Die beiden miteinander wechselwirkenden Galaxien sind etwa 150.000 Lichtjahre in der geschätzten Entfernung von NGC 2442 voneinander entfernt.

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Lulin und Saturn nahe der Opposition

Im Bild leuchtet links unten ein türkiser Komet und rechts oben der Planet Saturn.

Credit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Beschreibung: Der helle Planet Saturn und Komet Lulin, die am 23. Februar durch das Sternbild Löwe wanderten, waren beide nahe der Opposition – auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne am Himmel der Erde. Sie passierten einander außerdem in einem Abstand von nur 2 Grad, was einen interessanten himmlischen Fototermin ergab. Komet Lulin hatte sich zu der Zeit beinahe den erdnächsten Punkt seiner Bahn erreicht und damit eine Entfernung von etwa 61 Millionen Kilometern, doch er wanderte in die entgegengesetzte Richtung. In Folge fegte er rasant vor dem Hintergrund der Sterne weiter. Dieses Teleobjektivbild hält sowohl den hellen Saturn als auch den grünlichen Lulin in einem Bild fest, das der Ansicht in einem Feldstecher nicht unähnlich ist. Erkennen Sie den beringten Saturn nicht? Die Ringe sind derzeit für uns fast von der Kante zu sehen. Außerdem ist der helle Planet überbelichtet, um Details des Kometen festzuhalten. Oben rechts ist Saturn von einem Kranz aus Beugungsstrahlen umgeben, die durch die Lamellen der Teleobjektivblende entstanden.

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Mond, Merkur, Jupiter, Mars

Am Himmel über einer stimmungsvollen Abendlandschaft mit See leuchtet eine Mondsichel und mehrere Planeten.

Credit und Bildrechte: Mike Salway

Beschreibung: Als der Mond am 23. Februar in der Dämmerung am Morgenhimmel aufging, zeigte er eine sonnenbeleuchtete Sichel. Außerdem bot er Frühaufstehern eine spannende Ansicht des Erdlichtes – das ist Sonnenlicht, das den dunklen Teil des Mondes beleuchtet, indem es von der Erde reflektiert wird. An diesem Morgen fügte eine bemerkenswerte Konjunktion dreier Planeten der Himmelsszenerie einen eindrucksvollen Aspekt hinzu. Dieser heitere Himmelsanblick, der unmittelbar vor Sonnenaufgang fotografiert wurde, wendet sich nach Osten in Richtung eines leuchtenden Horizonts über dem Lake Tuggerah an der Zentralküste von New South Wales in Australien. Zusammen mit der kleiner werdenden Mondsichel zeigt das Bild (von oben nach unten) den hellen Merkur, Jupiter und Mars.

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Zwei Schweife des Kometen Lulin

Im Bild ist ein Komet mit türkiser Koma abgebildet, einer seiner Schweife reicht nach links, ein kürzerer nach rechts.

Credit und Bildrechte: Richard Richins (NMSU)

Geht heute Nacht hinaus und sucht den Kometen Lulin! An einem dunklen Ort könnt ihr ihn mit einer guten Sternkarte und genug Ausdauer entdecken. Ein Weitwinkel-Fernglas hilft dabei.

Gestern erreichte Komet Lulin den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Er erscheint daher in den nächsten paar Tagen am hellsten. Derzeit ist er fast 180 Grad von der Sonne entfernt. Das ist die Stelle am Himmel, die gegenüber der Sonne liegt. Man sieht ihn also fast die ganze Nacht. Jede Nacht wandert er am Himmel etwa 10 Vollmonddurchmesser weiter.

Das Bild zeigt die atemberaubende Form des Kometen Lulin vor zwei Nächten über New Mexico in den USA. Die zentrale Koma des Kometen leuchtet grünlich. Diese Farbe stammt wahrscheinlich von angeregtem molekularem Kohlenstoffgas. Im Hintergrund strahlen helle Sterne und eine ferne Spiralgalaxie.

Der gelbe Staubschweif reflektiert Sonnenlicht. Er breitet sich links neben der Koma und hinter dem Kometen aus. Der bläulich leuchtende Ionenschweif ist rechts neben dem Kometen zu sehen. Er zeigt von der Sonne fort. Im Lauf der letzten Wochen zeigten die beiden Schweife von der Erde aus gesehen scheinbar in entgegengesetzte Richtungen.

Im Lauf der nächsten Wochen wird Komet Lulin langsam blasser.

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